B
Brumm
Gast
Du musst keinem etwas sagen, wenn du nicht willst. Aber oft zeigt das nur, dass es eigentlich schon richtig schlimm ist, was passiert ist, wenn man nicht mal mit Eltern und Freunden darüber reden will.
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Grenzverletzung durch meinen Freund – bin verwirrt und verletzt
- Starter*in Mondlicht01
- Datum Start
A
Hallo Brumm,
schau mal hier: Grenzverletzung durch meinen Freund – bin verwirrt und verletzt. Hier findest du vielleicht was du suchst.
Amaliah
Aktives Mitglied
Ich würde das Thema nicht in der Familie breit treten...bei all deiner Verletztheit würdest du damit dann deinen Freund verletzen, dessen Absicht es nicht war, dir Kummer zuzufügen.
Sicher, einer guten Freundin kann man's erzählen, wenn sie es für sich behält.
Ich gehe immer noch davon aus, dass er im Eifer des Gefechts deine abwehrende Haltung nicht richtig gedeutet hat- was nicht toll ist- meinem Freund ist das noch nie passiert und bei deinem Freund war es das 1. Mal.
Ich will deine Verletztheit gar nicht relativieren...
Ich denke bloß immer, nicht nur das Ergebnis zählt, sondern vor allem die Intention.
Anders als @Marisol denke ich nicht, dass dein Freund dir bewusst schaden wollte.
Aber er hat dir geschadet, obwohl er das bestimmt nicht wollte.
Das ist bloß leider im Ergebnis für dich das selbe...
Ich denke eine Trauma- Therapie wäre für dich hilfreich, um die Erlebnisse mit deinem Ex zu überwinden.
Erstmal Abstand von deinem Freund halte ich auch für gut.
Und dann höre auf dein Gefühl, wie es weitergehen wird.
Mondlicht01
Mitglied
Ich verstehe total, was du meinst und vom Kopf her weiß ich auch, dass meine Eltern wahrscheinlich eher Nähe anbieten würden als sich abzuwenden. Aber es ist trotzdem schwer für mich.
Ich habe meinen Eltern schon damals nicht alles erzählt, was mit meinem Ex passiert ist und bis heute wissen sie vieles nicht. Meine Mutter hat das Ganze damals schon sehr mitgenommen, auch weil sie selbst eine schwere Kindheit hatte. Und mein Vater hat mich leider verurteilt, als er damals blaue Flecken gesehen hat. Das hat in mir etwas hinterlassen – das Gefühl, eher still zu sein, niemanden zu belasten, nichts „noch schlimmer“ zu machen.
Auch jetzt denke ich wieder viel darüber nach, wie es für sie wäre – besonders weil sie durch die Krankheit meiner Schwester sowieso schon sehr belastet sind.
Mein Freund hat nur gemeint, ich soll tun, was mir gerade gut tut. Ich glaube, er hat eher Angst, wie mein Vater über ihn denkt – er hat großen Respekt vor ihm.
Mondlicht01
Mitglied
Danke dir, das weiß ich wirklich zu schätzen.
Ich weiß nicht, ich glaube auch nicht, dass mein Freund mir bewusst schaden wollte. Aber für mich war die Situation trotzdem dann sehr belastend. Vielleicht gerade, weil sie mich emotional so stark an meine Vergangenheit erinnert hat. Und leider fühlt sich der Schmerz am Ende gleich an, auch wenn die Absicht eine andere war. Das stimmt.
Ich war tatsächlich schon einmal in Therapie. Es war eine Verhaltenstherapie, die ich damals über meine Hausärztin vermittelt bekommen habe. Sie wollte mich damit stärken, gerade weil so viel passiert war.
Aber ich hatte leider nur begrenzte Stunden zur Verfügung, und im Rückblick habe ich gemerkt, dass es mir eher beim "Funktionieren" geholfen hat als beim wirklichen Verarbeiten. Vielleicht wäre eine traumaspezifische Therapie tatsächlich der bessere Weg für mich.
Marisol
Sehr aktives Mitglied
Wahrscheinlich weil er es gerne früher gewusst hatte, um dir helfen zu können.
Es ist schmerzhaft zu lesen, wie sehr du auf das Wohl deines Partners achtest und wie wenig auf dich.
DU bist diejenige, der Unrecht geschah. ER ist der Täter. Lass dir nichts einreden.
Aus gutem Grund hat er Angst. Deine Vater hätte jeden Grund, ihn auseinanderzunehmen.
Es ist schmerzhaft zu lesen, wie sehr du auf das Wohl deines Partners achtest und wie wenig auf dich.
DU bist diejenige, der Unrecht geschah. ER ist der Täter. Lass dir nichts einreden.
Zuletzt bearbeitet:
HeartAttack
Aktives Mitglied
Sicher hat er das nicht mit dem Zweck gemacht, dir "zu schaden". Dein Freund hat sich mit voller Rücksichtslosigkeit genommen, was er wollte. Er wollte Sex, obwohl du keinen Sex wolltest, das war der Zweck. Sex soll was Schönes sein, was 2 Menschen verbindet. Ihm ging es nur um seine persönliche Befriedigung. Das kannst du später, hoffentlich mit fremder Hilfe, genauer aufdröseln.
Was deine Eltern angeht: Lass dich hier zu nichts überreden. Wenn du das Gefühl hast, du solltest jetzt nicht noch einen weiteren Kriegsschauplatz aufmachen, indem du deinen Eltern von dem Vorfall berichtest, dann lass es. Es geht allein darum, wie es DIR damit jetzt geht. Wenn du meinst, deinen Eltern etwas erklären zu müssen, weil sie merken dass du belastet bist, und sie danach fragen, reicht es völlig aus, wenn du sagst: "Wir haben gerade Stress miteinander, ich möchte jetzt nicht darüber reden, ich brauche erst mal nur Abstand."
Mondlicht01
Mitglied
ja… du hast recht. Ich achte gerade viel mehr darauf, wie es ihm geht, was er denkt, was andere über ihn denken und verliere dabei irgendwie mich selbst.
Das Problem ist: Ich weiß selbst gerade nicht mehr, was richtig ist.
Ein Teil von mir will für sich selbst einstehen und ein anderer will einfach, dass alles wieder gut ist und sich nicht noch schlimmer und kaputter anfühlt, als es sich jetzt schon anfühlt.
Amaliah
Aktives Mitglied
Und genau das ist die Gefahr, dass du die Gräueltaten deines Ex mit in deine neue Beziehung trägst, die ja bis auf diesen Vorfall sehr schön war.
Es gibt den Spruch, ein Unheil kommt selten allein und die neue Beziehung wird nun von dem, was in deiner letzten Beziehung passiert ist, überschattet...
Oder sagen wir mal so, war es jetzt das Fehlverhalten deines Freundes, dass es sich für dich wie eine Vergewaltigung angefühlt hat oder war es das Flashback, was es in dir ausgelöst hat?
Mondlicht01
Mitglied
Ich habe nie gesagt, dass mein jetziger Freund wie mein Ex ist oder dass ich Altlasten mit in die Beziehung bringe. Ich bin bewusst offen und ohne Vorurteile in diese Beziehung gegangen.
Was passiert ist, hat in mir etwas ausgelöst... ja, es hat mich an früher erinnert. Aber das liegt nicht daran, dass ich Vergangenes „mitgenommen“ hätte, sondern daran, dass das Verhalten meines Freundes in diesem Moment tatsächlich Grenzen überschritten hat und nicht in Ordnung war. Dass ich mich dadurch ähnlich wie damals gefühlt habe, ist eine normale Reaktion auf eine schmerzhafte Erfahrung – kein Zeichen dafür, dass ich alles vermische.
Mir ist wichtig, das zu unterscheiden. Es war eine schöne Beziehung bisher, und gerade deshalb tut es so weh.
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