L
LondonVisitor
Gast
Ich habe den richtigen Umgang mit der Trauer leider nie erlernen dürfen. Deswegen haut mich heute jede Form von Trauer komplett um. Der Verlust eines Haustieres geht bei mir so an die Substanz wie kaum was anderes.
Mal ein paar Beispiele wie ich als Kind "geschult" wurde was Trauer angeht:
Im Alter von 6 Jahren verstarb mein Papa an Krebs. Nach seinem Tod wurde er aufgebahrt und meine Oma nahm mich mit dorthin damit ich meinen (toten) Papa nochmal sehen konnte. Ich war 6. Und verkraftet hab ich das nicht. Ich bin beim Anblick meines toten Papas fast zusammen gebrochen, habe so laut geweint und geschrieen wie man in dem Alter nur weinen kann.
Anschließend wurde ich von meiner Oma fast nach Hause gezerrt, dabei wüst am Arm gefasst und kein bißchen getröstet. Meine Oma sprach den restlichen Tag kein Wort mehr mit mir. Abends wollte mich meine Mutter abholen, da hieß es dann von Oma "Was meinst Du wie die sich aufgeführt hat? Die ist auch für nix zu haben. Die hat die ganze Straße zusammen gebrüllt, was meinste wie die Leute gegeguckt haben?".
Als ich 11 war verstarb dann meine Oma väterlicherseits.
Mein Weinen wurde von familiärer Seite aus nur mit "Jetzt hör auf zu Heulen", "Stell Dich nicht so an jetzt" und natürlich mit "Indianer weinen nicht" kommntiert. Im Übrigen bin ich kein Indianer.
Mit 13 verstarb dann unser Hund, ich heulte wieder Rotz und Wasser weil der Hund war mein Ein und Alles. Statt Trost gab es nur Schimpfe weil ich es wagte um ein Tier zu trauern. Dies sei ja schließlich kein Mensch. Mit der Zeit wurde mir dann beigebracht dass man den Hund selber beseitigt hat weil man die Tierarztkosten nicht mehr tragen wollte.
Daraufhin versteinerte ich innerlich, und blieb das wohl bis heute.
Als ich 14 war verstarb meine Mutter an Krebs. Ich weinte, und hörte nur dass ich es schuld sei weil ich als Kind immer so frech gewesen bin . Daraufhin habe ich aufgehört zu weinen, versteinerte wieder und wurde emotionslos. Ich war als Kind einsam und traurig, und meine Jugend über war ich innerlich versteinert.
Eine Woche später ging ich zum Klassenlehrer um zu sagen dass ich am nächsten Tag wegender Beerdigung meiner Mutter nicht in die Schule käme. Dem fiel fast alles aus dem Gesicht. Ich blieb emotionslos, setzte mich wieder auf meinen Platz und nahm am Unterricht teil. Der Lehrer dagegen starrte mich die restliche Stunde fast sprachlos an.
Dieses steinerne Emotionslosigkeit behielt ich inne bis ich 23 war. Dann starb eine Freundin von mir, und ich trauerte so wie in meinem ganzen Leben noch nie. Es war als wenn all diese Trauer aus mir raus brach die ich imLeben zurück halten musste.
Vor drei Jahren verstarb wieder eine Freundin, eigentlich eine die ich über Alles liebte. Ihr Tod traf mich und ich werde bis heute nicht damit fertig.
Dies hält bis heute an. Jeder Verlust, egal ob Mensch oder Tier, macht mich völlig fertig. Ich weiß dass Trauer normal ist und dass man diese auch ausleben muss, aber ich würde gerne erlernen diese Trauer als Teil meines Lebens zu akzeptieren ohne dass die mich jedesmal erschlägt.
Ich ertrag iese innere Leere und Traurigkeit nicht. Letztes Wochenende verstarb eins meiner Meerschweinchen, und dazu kommen jetzt nie gekannte Schuldgefühle. Ich geb mir selber die Schuld dafür weil ich irgendwas bestimmt falsch gemacht hatte. Rein sachlich betrachtet hätte ich sie nicht retten können, auch wenn ich ihre Krankheit eher bemerkt habe. Vielleicht habe ich dem Tier so sogar nur viele Tierarztbesche erspart. An ihrer Krankheit wäre sie sowieso verstoben. Aber die Schuldgefühle und die Trauer tun so unendlich weh.
Ich bin derzeit nicht in psychiologischer Behandlung, habe mich auf mehrere Wartelisten setzen lassen, minimum Wartezeit von 18 Monaten wurde mir angesagt.
Mal ein paar Beispiele wie ich als Kind "geschult" wurde was Trauer angeht:
Im Alter von 6 Jahren verstarb mein Papa an Krebs. Nach seinem Tod wurde er aufgebahrt und meine Oma nahm mich mit dorthin damit ich meinen (toten) Papa nochmal sehen konnte. Ich war 6. Und verkraftet hab ich das nicht. Ich bin beim Anblick meines toten Papas fast zusammen gebrochen, habe so laut geweint und geschrieen wie man in dem Alter nur weinen kann.
Anschließend wurde ich von meiner Oma fast nach Hause gezerrt, dabei wüst am Arm gefasst und kein bißchen getröstet. Meine Oma sprach den restlichen Tag kein Wort mehr mit mir. Abends wollte mich meine Mutter abholen, da hieß es dann von Oma "Was meinst Du wie die sich aufgeführt hat? Die ist auch für nix zu haben. Die hat die ganze Straße zusammen gebrüllt, was meinste wie die Leute gegeguckt haben?".
Als ich 11 war verstarb dann meine Oma väterlicherseits.
Mein Weinen wurde von familiärer Seite aus nur mit "Jetzt hör auf zu Heulen", "Stell Dich nicht so an jetzt" und natürlich mit "Indianer weinen nicht" kommntiert. Im Übrigen bin ich kein Indianer.
Mit 13 verstarb dann unser Hund, ich heulte wieder Rotz und Wasser weil der Hund war mein Ein und Alles. Statt Trost gab es nur Schimpfe weil ich es wagte um ein Tier zu trauern. Dies sei ja schließlich kein Mensch. Mit der Zeit wurde mir dann beigebracht dass man den Hund selber beseitigt hat weil man die Tierarztkosten nicht mehr tragen wollte.
Daraufhin versteinerte ich innerlich, und blieb das wohl bis heute.
Als ich 14 war verstarb meine Mutter an Krebs. Ich weinte, und hörte nur dass ich es schuld sei weil ich als Kind immer so frech gewesen bin . Daraufhin habe ich aufgehört zu weinen, versteinerte wieder und wurde emotionslos. Ich war als Kind einsam und traurig, und meine Jugend über war ich innerlich versteinert.
Eine Woche später ging ich zum Klassenlehrer um zu sagen dass ich am nächsten Tag wegender Beerdigung meiner Mutter nicht in die Schule käme. Dem fiel fast alles aus dem Gesicht. Ich blieb emotionslos, setzte mich wieder auf meinen Platz und nahm am Unterricht teil. Der Lehrer dagegen starrte mich die restliche Stunde fast sprachlos an.
Dieses steinerne Emotionslosigkeit behielt ich inne bis ich 23 war. Dann starb eine Freundin von mir, und ich trauerte so wie in meinem ganzen Leben noch nie. Es war als wenn all diese Trauer aus mir raus brach die ich imLeben zurück halten musste.
Vor drei Jahren verstarb wieder eine Freundin, eigentlich eine die ich über Alles liebte. Ihr Tod traf mich und ich werde bis heute nicht damit fertig.
Dies hält bis heute an. Jeder Verlust, egal ob Mensch oder Tier, macht mich völlig fertig. Ich weiß dass Trauer normal ist und dass man diese auch ausleben muss, aber ich würde gerne erlernen diese Trauer als Teil meines Lebens zu akzeptieren ohne dass die mich jedesmal erschlägt.
Ich ertrag iese innere Leere und Traurigkeit nicht. Letztes Wochenende verstarb eins meiner Meerschweinchen, und dazu kommen jetzt nie gekannte Schuldgefühle. Ich geb mir selber die Schuld dafür weil ich irgendwas bestimmt falsch gemacht hatte. Rein sachlich betrachtet hätte ich sie nicht retten können, auch wenn ich ihre Krankheit eher bemerkt habe. Vielleicht habe ich dem Tier so sogar nur viele Tierarztbesche erspart. An ihrer Krankheit wäre sie sowieso verstoben. Aber die Schuldgefühle und die Trauer tun so unendlich weh.
Ich bin derzeit nicht in psychiologischer Behandlung, habe mich auf mehrere Wartelisten setzen lassen, minimum Wartezeit von 18 Monaten wurde mir angesagt.