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Gewalt erzeugt Gegengewalt !?

L

Lilian

Gast
ein Gedanke......

Hass so einschnürend, so erdrückend
Hass so endgültig, so verzweifelt
Hass so hart, so vernichtend
Hass so schmerzhaft, so dominant
Hass so energisch, quälend
Hass so berechtigt? ..........
 
T

Tyra

Gast
Hallo,

ich denke auch, dass der Staat mit häuslicher Gewalt viel zu lasch umgeht..aber auch der Einzelne...Gewalt muss zunächst in den Köpfen der Menschen viel mehr geächtet werden, damit sich da auch auf politischer Ebene was tut. Wenn man das Auto des Nachbarn lädiert muss man oft mehr zahlen, als wenn ein Ehemann seiner Frau die Nase zertrümmert...irgendwo stimmen hier die Verhältnisse nicht. Das Individualrecht in Deutschland ist nicht sehr gut bestellt.

Pete hat REcht damit das Wegsehen ne instinktive Angstreaktion ist...geschieht unabsichtlich, geschieht aber erst einmal..in den allermeisten Fällen..aber man kann schon ein wenig lernen bewusst dagegen anzugehen und hinzusehen und sich einzumischen. Ist grundsätzlich ne Sache des SElbstbewusstseins und Selbstverständnisses.

Was ich aus der ganzen Situation, also zu geringer Schutz durch Polizei oder Gerichte gelernt habe ist, dass jeder Einzelne gefragt ist, jeder zusehen muss das Beste aus seiner Situation zu machen. Und auch als Einzelner kann man ne Menge bewirken mit genügend Biss, d.h. dranbleiben.
Rachegefühle sind ein guter Abgrenzungschritt..gut ist es diese Rache auch mit legalen Mitteln (Schmerzensgeldklage etc.)auszuführen...letztlich kommt es ja auch das MACHEN an.

Hass ist jedoch kein guter Berater....meistens schlägt der bei Opfern auch in Selbsthass um...da sie aus ihrer Grundhaltung her keinen Weg finden ihren Hass nach außen hin zu kanalisieren...sprich dem Täter mal was auf die Mütze zu geben...mit legalen Mitteln versteht sich. Hass bindet auch zu sehr, man liegt mit Hass am Gängelband des Gehassten...dieser hat damit noch viel zu viel Macht über einen. Meine bevorzugte Taktik ist Verachtung und Abwenden.

Hä? Täter bekommen ne Therapie für lauf und Opfer müssen zahlen? Nee, kann ich nicht bestätigen...an sich bekommt jedes Gewaltopfer auch seine Therapien für umsonst....man muss sich an die entsprechenden Beratungsstellen wenden etc. Ich denke auch hier gilt: wer nicht genügend weiß oder Druck macht sein Recht zu bekommen, der geht leer aus...ist leider so.

Gruß
Tyra
 
Zuletzt bearbeitet:

Selwermount

Aktives Mitglied
Hallo Ihr,
ich möchte Euch mal eine Frage stellen,die betrifft in erster Linie die die selbst unter Gewalt/Missbrauch auf physischer/phsychischer Ebene gelitten haben.
(natürlich auch an alle anderen!) Mich würde interressieren ob ihr jemals daran
dachtet zurück zu schlagen? Euch zu wehren,ihnen auch Gewalt an zu tun so wie sie euch Gewalt angetan haben?
Wenn ja, habt ihr es jemals getan oder wie habt ihr gehandelt?
Hoffe das die Frage nicht zu persönlich ist.
Alles Liebe
Blutengel
Hallo Rosenblüte

Ich muss sagen,das ich gegen die die mich geschlagen habe,nie zurückgeschlagen habe,weil es meine Eltern waren,und auch sehr viel Angst mit im Spiel war.
Aber das was man von den Eltern lernt,nimmt man mit nach draussen,wo man oft in Prügelreien gerät,weil man es nicht anders gelernt hat.Wie zum Beispiel mit Worten sich zu wehren.
Aber man kann es lernen,wenn man bereit ist und auch sieht das falsch ist,so mit anderen umzugehen

Liebe Morgengrüsse
 
T

Tyra

Gast
Hallo,

auf das Zitat im Vorbeitrag hin kann ich antworten: ja ich hatte damals so mit 14 ,15 Jahren daran gedacht meinem mich und meine Geschwister terrorisierenden Vater zu schlagen. Ich habe auch angefangen mich zur Wehr zu setzen, dabei aber nur gedroht ihn anzugreifen. Denn ich hatte sone Art Erleuchtung...mir war klar, dass wenn ich genauso gewalttätig wie mein Vater wäre ich mich genauso dafür verachten müsste. Es gab da eine brenzlige Situation, an die ich mich sehr genau erinnere, in der ich Rot sah und einen schweren Edelstahltopf haarscharf am Kopf meines Vater vorbeiwarf...das hat mir einen totalen Schreck eingejagt...ich hab gemerkt was fürne Power in mir steckt, ich hätte meinen Vater ohne Weiteres umbringen können mit diesem Topfwurf...und dann? Dieses Trauma hätte mir mein gesamtes Leben versaut...und das war mir der Täter nun wirklich nicht wert...Ich hatte meine Stärke erkannt aber -im Gegensatz zu einem Gewalttäter/meinem Vater- auch die Verantwortung die darinliegt und dass Gewalt keine gute Lösung ist..insbesondere für einen selber nicht, jedenfalls nicht wenn man nicht auf das niedrige Niveau eines Gewalttäters rutschen will. Es gibt zig andere Möglichkeiten sich zur Wehr zu setzen und zwar Möglichkeiten bei denen man seine Selbstachtung behält und sein Gesicht nicht verliert.
Meinem Vater habe ich damals sehr überzeugend -mit Worten, die allerdings mit selbstbewusster Körperhaltung (Habitus!!)vorgetragen- klar gemacht, dass wenn er sich nicht zusammenreißt man ihn wegen seiner Gewalttaten in den Knast bringen kann. Danach war Schluß mit Schlägen. Aber nicht jeder Täter ist sone feige Socke wie mein Vater es war....es gibt auch Typen denen geht es auf Biegen und Brechen um Macht und Unterwerfung, die würden sich durch ne Drohung mit der Polizei oder Jugendamt provoziert fühlen. Man sollte da also genau hinschauen und vorsichtig sein. In diesem Fall wäre es schlauer ne andere Abwehrtaktik anzugehen: Jugendamt und Polizei einschalten und für die kritische Zeit seinen Hintern in ein Mädchenhaus retten z.B.

Wichtig ist v.a. zu lernen sich zu wehren, effektiv zu wehren. Gewalt ist dazu an sich nicht notwendig. Auf Rache sollte man nicht aus sein...bringt nichts, denn man ist damit immer noch zu sehr unter der Machtfuchtel des oder der Täter/s. Besser ist es nen glatten Cut zu machen, sich abzugrenzen und seinen eigenen -besseren- Weg zu finden. Ab der Pubertät ist eh Ablösung vom Elternhaus angesagt...ist das Elternhaus Sch****sollte man ruhig eher die Biege machen. Selbstschutz sollte immer an erster Stelle stehen. Wichtig in der Pubertät ist es sich nicht mehr zu sehr auf seine Eltern zu fixieren, sondern seine Fühler in die Welt hinauszustrecken, Freunde zu finden, zusehen, dass man nen guten Schulabschluss hinkriegt, Berufsausbildung, Studium, eigene Interessen ausbilden, eigene Hobbies haben...alles Dinge die einem helfen sich selber zu finden..außerhalb des Elternhauses und fernab der elterlichen Definitionen wie man ihrer Ansicht nach sein sollte. Man "verliert" wenn man sich zu sehr auf seine Eltern versteift....das habe ich sehr früh erkannt und mich von ihnen abgewandt um mein eigenes Ding durchzuziehen. Ich hatte damals meine Freunde, Pflegepferde, Treckingjob, Distanzreiten etc. war immer unterwegs, habe bereits ab 12-13 Jahren meine eigene Knete verdient etc. Schliesslich hatte ich meinen Stolz und wollte so schnell wie möglich wegkommen von der Hand, die mich schlägt.

Also würde ich weiterhin zu innerem Abstand raten, auf Gewalt zu verzichten und ne bessere Lösung zu finden.

Viel Glück dabei!
Gruß
Tyra
 
Zuletzt bearbeitet:

pete

Sehr aktives Mitglied
Hallo Tyra,

find ich toll was du schreibst.
Du hast für dich gelernt, dass du die Spirale der Gewalt - die ja manchmal in Familien von Generation zu Generation "weitergegeben" wird - durchbrechen willst.
Richtig so !!

Tja, man soll Vater und Mutter ehren....
Manchmal schwer bis unmöglich...
Vielleicht kannst du es irgendwann mal, weil dir grade durch deinen gewalttätigen Vater bewusst geworden ist, dass es nicht so weitergehen kann.

Liebe Grüsse

Peter
 

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