Guten Morgen an Alle.
Ich habe die gesamte Nacht nicht geschlafen.
Ich hatte ihm zur Trennung hin noch eine lange Nachricht geschrieben, das war vor zwei Wochen, auf die hat er nur pampig reagiert, ich nochmal recht lieb geantwortet. Diese Nachricht hat er bis heute nicht gelesen, das wird vermutlich auch so bleiben.
Ich habe über folgendes nachgedacht und bin einerseits klarer und andererseits plagen mich große Schuldgefühle.
- Ich war anfangs Feuer und Flamme, ich dachte, und das Gefühl vermittelte er mir, dass ich jemanden gefunden habe, der mich wirklich wirklich liebt, das Gefühl habe ich seltsamerweise bis heute. Denn er hat für mich alles gemacht oder mir das Gefühl vermittelt. Daher plagt mich das Schuldgefühl, ob ich nich doch die Egoistin gewesen sein könnte und er Recht hatte.
- Das Kontrollieren, die Eifersucht waren enorm, keine Frage.
- Ich wache heute früh auf, trotz wenig Schlaf und meine Rückenschmerzen werden spürbar besser, ich war im MRT, beim tausende Ärzten und keiner konnte etwas feststellen, heute Morgen wache ich fast schmerzfrei auf. Ich mag ihm nicht für alles Pech, das ich habe, die Schuld in die Schuhe schieben, aber ich bin fester Überzeugung: Er war die Ursache.
- Wenn er die Ursache war, wieso hänge ich dann noch immer an ihm? Ist es die Sache, die hier beschrieben wurde? Dass ich nicht an ihm hänge, sondern an dem Gefühl, der Droge, dem Toxischen? Wie wird das weiter verlaufen, insbesondere wenn wir uns wieder begegnen?
- Mich plagt vor allem auch das Schuldgefühl, dass ich ihn so angegangen habe. Dafür würde ich mich so gern noch entschuldigen, weil ich nach wie vor finde, dass er das nicht verdient hat. Aber er hat mich so wütend gemacht, er hat Schichten in mir freigelegt, negative, die ich vorher nicht kannte. Ich hatte nach den letzten Diskussionen immer das Gefühl, ich stehe kurz vor einem Zusammenbruch und musste immer lauter werden und ihm deutlich machen, er soll aufhören mit seiner Art. Das lief oft dann so ab, auch in so einer richtig angespannt aggressiven Tonlage "Ach so läuft das, da packst du wieder die Sachen fürs Tanzen und für mich ist keine Zeit, es geht nur um dich und deine Sachen, das mache ich so nicht mehr länger mit". Und das steigerte sich, irgendwann wurde er beleidigend, beschimpfend, dann entschuldigte er sich später dafür, erwartete, dass ich mich für mein Lautwerden entschuldige, aber das hat er dann nicht mehr angenommen (die Entschuldigung) und ich stand als Böse, Täterin, Verursacherin dar.
- ABER .... das große große ABER. Ich glaube immernoch, besonders abends, dass ich Schuld habe. Er hat mich so schwindelig gedreht, dass ich teilweise klar sehe: Er manipuliert, ich bekomme Panik/Stress und flüchte, dann bin ich die Böse, sage ihm, er soll aufhören zu manipulieren und hinterher bin ich dann diejenige, die keine Verantwortung tragen kann und ihm die Schuld in die Schuhe schiebt, so ein klassischer Ablauf.
- Dann kommt wieder die andere Seite des ABER. Wieso hatte ich zuletzt immer den Instinkt und Impuls, ihn nicht mehr sehen zu wollen, alles andere war mir dann zum Ende hin wirklich wichtiger, selbst die unwichtigsten Sachen habe ich vorgeschoben, ich mochte ihn nicht mehr sehen, obwohl ich ja nach wie vor dachte, ihn zu lieben, andererseits diese "Angst", dass es wieder in diesen Diskussionen und für mich unendlichen Stresszuständen enden könnte. Hat mein Körper hier einfach Warnungen ausgestoßen und mich von meinem Freund, der mir nicht gut tat, fernhalten wollen?
Mein Fazit ist derzeit: Egal was ist, egal wie er war, egal wie ich dachte, dass ich ihn liebe, egal wie schön viele Zeit war (Kuscheln war einfach wunderschön mit ihm, viele Unternehmungen waren wunderschön, das Gefühl, jemanden ständig anrufen, kontaktieren zu können war wunderschön), dass ich heute aufgewacht bin und meine körperlichen Probleme mit dem Rücken weg waren, hat mir irgendwie gesagt: Er hat dir geschadet.
Ich komme aber auch zum Fazit, dass ich nicht unbeteiligt war, vermutlich habe ich großen Ärger gemacht, vermutlich trafen hier zwei Menschen mit großen Problem aufeinander, die sich zu einer Art Giftcocktail vermischt haben. Ich will mich nicht unschuldig lassen in dieser Sache, und irgendwie tut mir mein Verhalten gegenüber ihm weiterhin so leid.
Ich erwische mich trotz allem, trotzdem ich weiß, er wird sich nicht mehr rühren und das ist das Beste für alle von uns, ständig dabei aufs Handy zu gucken und insgeheim auf Nachricht zu warten.
Dieses Chaos macht mich abends im Bett richtig kaputt.