Die Menschheit degeneriert. Das ist sicher nicht populär aber nichtdestoweniger fakt. Vor allem die sich selbst rühmende "zivilisierte Welt" hat ihren Zenit längst überschritten. Früher - sehr viel früher - war Zusammenhalt (auch geschlechter- und statusübergreifend) überlebenswichtig. Indessen finden wir uns heute in einer Welt von egomanen Individualisten wieder, die ihre Mitmenschen oft nur noch als Ressource, öfter noch als Konkurrenz betrachten. Ein kleiner Rest beschwört den Zusammenhalt, wird aber entweder verlacht oder gar als staatsfeindlich verfolgt. Wohin diese Degeneration führen wird bleibt abzuwarten. Erste Anzeichen in der Wirtschaft, immer mehr Menschen durch Maschinen, Automatisierung und die jetzt plötzlich so überproportional wichtige Digitalisierung zu ersetzen, sprechen eine deutliche Sprache. Nicht nur zu meinem Entsetzen jubeln die meisten Menschen einer solchen Zukunft freudig entgegen und alle warnenden Stimmen werden als rückständig und konservativ, fortschrittsfeindlich und gar demokratiefeindlich gebrandmarkt bis hin zu Verunglimpfungen, warnende Menschen könnten/würden nicht denken. Dabei denken diese oft weiter als die jubelnde Masse. Stetiger Wandel ist signifikant für das Leben an sich. In der Natur gibt es einen ständigen Wandel von Werden und Vergehen. Und die "zivilisierte Welt" ist über das Stadium des Werdens hinaus. Wer sich an die Bibelgeschichte erinnert: der Turmbau zu Babel, der Tanz um das goldene Kalb... Noch nie ist dem Menschen sein Hang zur Selbstüberhöhung gut bekommen. Gelernt hat er nichts daraus, denn er versucht es immer wieder und schlägt alle Warnungen und die Lehren aus der Geschichte in den Wind. Da kann man getrost von einer Degeneration keinesfalls aber von einer (förderlichen, positiven) Weiterentwicklung sprechen. Also wäre etwas mehr Beständigkeit vielleicht gar nicht sooo schlecht.