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Gefuehlschaos - Uebergriffe

G

Gast

Gast
Nach einem Uebergriff meines Ex-Partners, der an einer diagnostizierten Borderline Stoerung leidet, bin ich ziemlich durch den Wind.
Ich habe Angst, dass es wieder passieren koennte.
Ich bin traumatisiert und staendig den Traenen nahe.

Und dann gibt es schon wieder Situationen, in denen ich Verstaendnis fuer ihn hab. Er ist sehr krank und hat aus einer grossen Verlustangst heraus gehandelt.
Eigentlich muss ich diese Gefuehle wegdruecken, weil es lebensgefaehrlich fuer mich sein kann, wenn ich ambivalente Signale sende.
Ich muss mir immer wieder vor Augen halten, was da passiert ist, um nicht "abzuknicken".. und das ist so schmerzhaft!!

Kennt das jemand? Gibt es irgendeine Hilfe??
 

Tyra

Sehr aktives Mitglied
mein gutgemeinter Rat: lass die Finger von einem fremdgefährdenden Borderliner und lass den erst einmal seine Therapien machen, damit er stabiler wird und seine Störung weitgehend überwindet. Und bis dahin auf Abstand gehen und bleiben.

Was genau macht er alles gegen seine Krankheit?

Hier aufpassen dass du nicht als Therapiemittel missbraucht wirst. Borderliner tendieren manchmal dazu ihr Umfeld auszusaugen um ihre innere Leere zu füllen anstatt an sich zu arbeiten und ihre Leere in sich mit sich selbst zu füllen. Wenn du dich dazu benutzen läßt sollte dir klar sein dass du damit seine Krankheit noch verstärkst und er es nie schnallt selber mal aus den Hufen zu kommen um sich selbst mit harter Arbeit an sich zu helfen.
Hilfe zu geben bedeutet nur Hilfe zur Selbsthilfe zu geben..du solltest falls du weiter Kontakt halten willst auf jeden Fall wissen wie das funktioniert sonst bist du ggf. teilweise mitverantwortlich für die weitere Krankheit deines EX.
Verlustängste hin oder her: das ist sein Problem, dass er in seinen Therapien (die er hoffentlich macht?) bearbeiten muss.

Konkrete Hilfe findest du natürlich nicht im Internet sondern nur vor Ort in Beratungsstellen (Lebensberatung von Caritas oder Diakonie) oder einem Therapeuten. Wenn du traumatisierst bist solltest du dich an einen Psychotherapeuten wenden, der der richtige Ansprechpartner (auch in Sachen artgerechten Umgangs mit Borderlinern) für dich ist.

Tyra
 
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Gaestin

Gast
Vom Kopf her ist mir das alles klar.. die Co-Abhaengigkeit in die ich anfangs reingerutscht bin, fehlendes Abgrenzungsvermoegen..

Kopf und Gefuehle sind nur so meilenweit voneinander entfernt.. Als ich vorhin den ersten Anlauf nahm fuer diesen Forenbeitrag, hatte ich den Uebergriff detaillierter geschildert. Da waren dann die Gefuehle in Uebereinstimmung mit der Kopfentscheidung.

Er ist seit Jahren in einer Gespraechstherapie. Nach dem Uebergriff hab ich seine Therapeutin kontaktiert, um ihre Einschaetzung zu hoeren, wie gefaehrlich es fuer mich ist.. Stalkinggefahr usw... Ich hatte so sehr Angst! Sie meint, dass solange ich klar bin und keine ambivalenten Signale sende, keine Gefahr besteht. Also KEINE Kontaktaufnahme. Wahrscheinlich muss ich mir immer wieder vor Augen halten, was passiert ist und welche Angst ich ausgestanden habe. Das ist echt schmerzhaft. Und offensichtlich ist Verdraengung eine bisher erfolgreiche Bewaeltigung gewesen.. Nur hier kann es gefaehrlich werden.

Ich hab Kontakt zu Fachleuten, die sich mit Borderline gut auskennen und auch was mit den Angehoerigen passiert in der Beziehung und bei der Trennung. Auch da kam der Rat KEINERLEI Kontakt.

ich hatte einfach gehofft, dass vielleicht hier jemand so eine Situation, die so verrueckt ist, nachvollziehen kann und einen Tip fuer dieses Gefuehlschaos hat.

Morgen hab ich einen Termin bei einer Beratungsstelle. Ich hoffe, dass ich da Hilfen finde was Traumatherapie betrifft. Und gleichzeitig hab ich ja schon bevor das Schlimme passiert ist, mir Unterstuetzung gesucht, was MEINE Anteile in dieser chaotischen Beziehung betrifft zu untersuchen. Mir ist ja schon vorher klargeworden, dass das auch ganz viel mit mir zu tun hat.. Aber im Moment geht mir das alles viel zu langsam und gleichzeitig bin ich ueberfordert.
 
G

Gaestin

Gast
Ich hab anderswo einen guten Tipp bekommen: Einen Brief an mich selbst schreiben und all die Angst und die schlimmen Erfahrungen reinzupacken.. den hab ich jetzt immer dabei und falls ich irgendwie wieder auf diese Gedanken komme "war ja gar nicht so schlimm" o. " er hatte ja auch nette seiten".. dann nehm ich mir diesen Brief vor. Denn es war schlimm!
 

Tyra

Sehr aktives Mitglied
Hallo,

du solltest in deinem Leben eine Grundregel befolgen: wenn in dir selbst noch zu viel Chaos herrschst kannst du dir keinen Partner leisten, in dem ebenfalls Chaos herrscht, denn das wäre dann Doppelchaos und das geht so gut wie IMMER schief, bringt mehr Belastung als Entlastung und hält dich weiterhin krank.

Was du für dich bräuchtest wäre ein ruhiger, normaler Partner der dir Halt geben kann oder aber auch eine Auszeit ohne Partner in der du dich voll und ganz auf dich konzentrieren kannst um deine Probleme erst einmal in den Griff zu kriegen und das Chaos in dir zu ordnen.

Um dich selbst zu schützen musst du dein Leben zunächst einmal ganz einfach und stressfrei halten..anders geht es nicht und anders wirst du meiner Meinung nach nicht auf die Beine kommen....und ich als Steuerzahlerin habe ehrlich gesagt keine Lust dazu dir ewige Chaosrundfahrten, die viel Energie kosten und krank und arbeitsunfähig machen wie ich annehme, mit ewig chaotischen Partnern lebenslang zu bezahlen.....hast du mal über diese Aspekte nachgedacht? Findest du es fair ggü der Allgemeinheit dich so unvernünftig und selbstgefährdend zu verhalten, was ja an sich auch anderen Kosten bereitet?
Ich will dir hier kein schlechtes Gewissen einreden, dich jedoch auf deine Verantwortung dir selbst und auch der Allgemeinheit ggü hinweisen. Generell scheinst du das jedoch auch begriffen zu haben, denn du bist ja bereits aktiv geworden, was ich toll finde.

Was dein Gefühl der Überforderheit angeht solltest du das mal mit einem Psychiater abklären..ggf. schleicht sich da eine Depression ein, die umgehend behandelt werden sollte, damit dein Energielevel wieder auf Normalstand hochkommt.

Diese Idee mit dem Brief schreiben finde ich sehr gut, wird aber nicht reichen. Du solltest am Besten zunächst von diesem kranken Menschen auf Abstand gehen (und am besten für lange Zeit, ggf. für immer bleiben) und auch das was du in den Brief schreibst mit einem Therapeuten bereden.
Ich finde es prima, dass du dich nach diesem Vorfall an seinen Therapeuten gewandt hast und kann dir nur raten dessen Rat keinerlei Kontakt mehr zu halten zu befolgen..das wird euch beiden sehr helfen.

Was machst du neben deiner Gesprächs-Therapie noch? Arbeitest du? Machst du viel Sport, hast du in Therapie ein Programm erarbeitet wie du deinen Alltag sinnvoll gestaltest? Sowohl Überforderung als auch Unterforderung sind nicht gut.
Wichtig wäre für dich auch noch andere Bekanntschaften oder Freundschaften aufzubauen..aber real, nicht über Internet, damit du genügend Sozialkontakte hast und Freunde mit denen du auch mal reden kannst..

Ich finde es super dass du dich an eine Beratungsstelle gewandt hast...was haben die denn gesagt und dir geraten?

Ich denke du bist bereits auf einem guten Weg und wenn du einige Dinge beachtest wirst du es schon schaffen.

Weiterhin viel ERfolg!
Tyra
 
G

Gaestin

Gast
Hallo Tyra,

Deine Annahmen sind nicht richtig.
Ich arbeite vollzeit. Gluecklicherweise konnte ich bei meinem Arbeitgeber Verstaendnis finden, dass ich emotional gerade nicht fit bin. Habe gesagt, dass ich ein traumatisches Erlebnis hatte. So bin ich auch weiterhin arbeiten gegangen, vielleicht nicht mit 100% Leistungsfaehigkeit, aber so 70%. Es war eine gute Entscheidung, weil es mich aus abgelenkt hat und mir der Kontakt mit den Kollegen gut getan hat. Jetzt habe ich 2 Urlaubstage genommen, um etwas verkuerzt zu arbeiten und Zeit fuer die ganzen Termine wie Rechtsberatung usw. zu haben. Das geht bei uns gluecklicherweise so flexibel.

Ich muss sagen, dass mich Deine Antwort etwas verletzt hat, weil Du von Deinen Annahmen ausgegangen bist, ohne vorher nachzufragen, ob das wirklich der Fall ist. Schade. Aber wahrscheinlich hast Du auch Deine Geschichte und gewisse Erfahrungen..

Meine Frage bezog sich ja eigentlich auf ganz andere Aspekte.

Nur zur Erklaerung. Ich hab seitdem keinen Kontakt mehr zu diesem Menschen. Und es ist auch das erste Mal, dass ich in so eine Situation geraten bin.

Im Moment kehrt sowas wie Normalitaet ein. Viel hat sich veraendert innerlich. Kann es schwer beschreiben. Alles ist "ernster" und ich kann viel leichter Prioritaeten setzen.

Das mit dem Gefuehlschaos wird noch etwas bleiben. Meine Thera sagt, das ist ganz normal nach einer Beziehung mit einem Borderline-Betroffenen.
Alles Gute,
Gaestin
 

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