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Gefühlschaos in Kolumbien

Chris123xD

Neues Mitglied
Hallo liebe Community,

meine Name ist Christian und ich bin 19 Jahre alt. Ich habe dieses Jahr mein Abitur gemacht und befinde mich gerade für ein Auslandsjahr in Kolumbien.
Typisch. Nicht wahr?
Ein junger, naiver Abiturient geht als „Weltverbesserer“ mit noblen Vorstellungen in den globalen Süden. Ich bin mir bewusst, dass meine Entwicklungsarbeit die Geister spaltet, aber allerdings ist diese Arbeit und auch das Projekt nicht in meinem Problem zentral und daher bitte ich, nicht auf darauf einzugehen, da es nicht zu meinem Problem gehört.
Es fing ungefähr eine Woche vor der Ausreise an. Ich organisierte Sachen und war mit dem Packen beschäftigt. Meine Mutter half mir, aber ich merkte schon die ganze Zeit, dass sie nicht davon begeistert war. Schon anfangs kritisierte sie mein Vorhaben, unterstütze mich allerdings. In Deutschland konnte ich vielleicht nicht realisieren, was ich überhaupt mache. Am Flughafen hielt ich meine weinende Mutter im Arm - ein bedrückendes Gefühl.
In Kolumbien angekommen wurde ich von meiner Gastfamilie herzlich begrüßt. Allgemein sind die Menschen hier sehr nett. Mein Betreuer der Organisation kümmert sich auch um mich und bietet mir immer seine Hilfe an.
Zuerst gab es schon kulturelle Unterschiede, die ich erst verarbeiten musste, aber mit denen ich zurecht komme. In Kolumbien unterrichte ich Deutsch und Englisch. Eine andere Freiwillige wohnt mit mir in der gleichen Stadt. Wir verstehen uns ganz gut, aber ich habe das Gefühl sie mag mich nicht und ist genervt von mir, da sie viel für mich übersetzen musste, weil meine Spanischkenntnisse nicht sehr gut sind. Bei Unternehmungen muss ich immer aktiv fragen, da von ihrer Seite nichts kommt. Freunde habe ich auch schon gefunden, allerdings sind diese Freundschaften sehr oberflächlich.
So das ist jetzt die Schilderung der Situation. Jetzt komme ich zu meinem Problem.
Mein Problem ist, dass ich nicht weiß, was mit mir los ist. Ich bin in einer der schönsten Länder der Welt, die Leute sind sehr nett und ich mir mangelt es materiell an nichts. Trotzdem hatte ich in der ersten Woche Heimweh und mir ging es mal gut, aber auch schlecht. Jetzt bin ich fast einen Monat hier und fühle nichts. Kein Schmerz, kein Glück, keine Freude, kein Heimweh. Nichts. Und trotzdem geht es mir schlecht und ich fühle ein Unbehagen in meinem Bauch. Ich möchte schreien, weinen, lachen und mich verkriechen. Alles gleichzeitig. Ich weiß nicht, was es ist. Aber es fühlt ich schlecht an.
Manchmal denke ich, meine Probleme kommen hier in einem zusammen. Ich habe Angst vor der Gegenwart, der Vergangenheit und der Zukunft. Es ist nicht nur einfaches Heimweh, es ist mehr. In Deutschland habe ich eine gute Freundin, die sich zweimal versucht hat sich umzubringen. Ich verspüre das Gefühl bei ihr zu sein, obwohl wir nie eine sehr innige Bindung zueinander hatten. Hinzukommt, dass ich glaub ungeoutet bin und mir nicht sicher bin, welcher Sexualität ich angehöre.
Ich dachte, dass wären noch interessante Informationen.
Ich hoffe ihr könnt mein „Problem“ und mich ernst nehmen und mir irgendwie helfen. Sonst bin ich im Bezug auf Gefühle sehr verschlossen.

Liebe Grüße
Christian
 

flower55

Aktives Mitglied
Und trotzdem geht es mir schlecht und ich fühle ein Unbehagen in meinem Bauch. Ich möchte schreien, weinen, lachen und mich verkriechen. Alles gleichzeitig. Ich weiß nicht, was es ist. Aber es fühlt ich schlecht an.

Liebe Grüße
Christian
Hallo Christian,
herzlichst willkommen.

Was ich empfehlen kann, nehm die eigenen Bewertungen heraus. Dass es sich schlecht anfühlt,
ist eine persönliche Bewertung.Das ist nicht als Kritik gemeint. Danke für Dein Verständnis.
Probier das einfach aus und warte ab, wie es sich dann anfühlt für Dich.

Nehme das an Gefühlen wahr, was da ist; das Schreien, das Weinen, das Lachen und das
Verkriechen und begegne diesen Gefühle liebevoll, sanft und gütig. Verbinde sie nicht mit
persönlichen Gedanken; anfangs schwer mit der Zeit wird es leichter. Die Gefühle
werden durch die Reinheit der liebevollen, sanften und gütigen Selbstannahme wahrgenommen
und lösen sich von mal zu mal auf. Nehm Dir Zeit dafür und überseh Dich nicht damit.

Ein neues Land, das Kennenlernen einer neuen Kultur. Dass alles ist eine sehr, sehr große
Herausforderung und gleichzeitig enorme Bereicherung für Dich.
Lerne all das langsam und in kleinen Schritten kennen und gönne Dir selber auch Ruhephasen
vielleicht zum Musikhören, Fernsehgucken evtl. über das Internet etc.

alles Liebe
flower55
 

Chris123xD

Neues Mitglied
Danke für deine Nachricht!
Natürlich muss ich kleine Schritte antreten. Ich werde mir deine Ratschläge zu Herzen nehmen und sie für mich abwägen.
Danke!!
Manchmal brauche ich auch nur eine Person zum reden.
 

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