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Gefühle vollkommen durcheinander

Lorbeer

Neues Mitglied
Hallo,
ich habe ein paar Probleme, und weiß nicht, wem ich mich anvertrauen kann und hoffe deshalb, das ich hier richtig bin...


Also ende Juli hat sich mein Freund ohne jegliches Wort von mir getrennt (nicht die erste Trennung), einfach so, er hat angefangen mich zu ignorieren, und das war 's!!
Das ist aber nicht das Problem, kurz darauf hatte ich Sommerferien, und die Welt war aus meiner Sicht vollkommen in Ordnung! Ich habe ihn nicht vermisst, und war eigentlich ganz froh darüber, das es vorbei war!


Anfang Oktober ist dann meine Oma gestorben!
Ich war zwar traurig, aber irgendwie habe ich es nicht so wirklich realisiert, bis heute!
Mein Problem ist nun, das ich seit dem immer an meinen Ex denken muss... ich habe angefangen ihn fürchterlich zu vermissen, habe das Gefühl ohne Ihn wäre ich ein Nichts...


Aber das schlimmste ist, ich finde es viel schlimmer, dass ich nicht mehr mit Ihm zusammen bin, als das meine Oma tod ist, das ist doch nicht normal!!
Ich vermisse sie schon, aber mir wird nur selten klar, dass sie wieder da sein wird!


Deshalb kann ich auch mit niemanden reden, die würden das alle nicht verstehen, und meine Familie wäre böse auf mich, die würden denken, dass ich meine Oma nie geliebt habe!!!


Abends kann ich öfters nicht einschlafen, weil ich an ihn denken muss, obwohl ich selber weiß, dass er es nicht wert ist!


Schulisch bedingt sehe ich ihn öfters, manchmal, da möchte ich auf ihn zu gehen und ihn bitten wieder zu mir zu kommen, wieder bei mir zu sein,... an anderen Tagen möchte ich ihm einfach nur wehtun, ihm richtig wehtun.... und an wieder anderen Tagen ist Er mir Sche*ß egal, und die Welt erscheint mir vollkommen in Ordnung!!


Aber wie kann das denn sein, das mich eine Trennung, die schon so lange her ist mich mehr trifft als der Tod meiner Oma? Das finde ich so falsch, und deswegen kann ich auch mit niemanden darüber reden...
Ich habe Angst, dass ich die Menschen, die ich lieb hab enttäusche, vor allem mit solchen Gefühlen!!


Derzeit wohne ich fast 270 km von zu Hause entfernt, und so blöd wie es klingt, am liebsten würde ich meine Lehre abbrechen und zurück zu meiner Mama gehen!! Aber auch dann würde ich sie enttäuschen, daher habe ich auch eine wahnsinnige Angst das Examen nächstes Jahr zu verhauen!!!


Oh man das ganze ist mir so unangenehm, aber danke das ich mich mal aus heulen durfte !!!
und ich hoffe, ihr denkt jetzt nicht schlecht von mir


liebe Grüße Lorbeer
 
G

Gast

Gast
hallo lorbeer

gefühle zu menschen sind nicht einfach da oder positiv, weil man eine beziehung zu ihnen hatte. als mein grossvater starb war meine mutter und ihre geschwister emotional völlig durch den wind. ich konnt mit ihnen nicht reden. und obwohl ich kontakt zu meinem grossvater hatte, und das nicht zu wenig, war ich emotionale überhaupt nicht betroffen. ich fühlte nichts! ich fands traurig. ja. aber ich musste weder weinen noch sonst fühlte ich mich irgendwie verzweifelt oder spürte einen verlust. keine ahnung wieso. also ich habe schon darüber nachgedacht. vielleicht weil die mutter und meine tanten schon völlig aufgelöst waren. vielleicht wollte ich einfach die ruhe bewahren. aber ich glaube, das ist halt einfach so. dass ich einfach nicht diese tiefen gefühle hatte. keine ahnung. ich habe keine einzige träne vergossen. nicht, dass mir mein grossvater egal gewesen wäre. oder mir je etwas böses angetan hatte... ich hatte es einfach nicht.. keine trauergefühle. ich habe mich auch keine sekunde schlecht gefühlt. ich hatte mitgefühl für meine mutter und versuchte für sie da zu sein in ihrer trauer. aber ich.. spürte nichts. ich kenne die geschichte meines grossvaters und ich halte ihn in ehren.. aber irgendwie.. hatte ich einfach nicht diese trauer.

was nützt es dich zu gefühlen zu zwingen wenn du keine hast? so zu tun als ob? manchmal ist es hart, aber ich würde zu deinen gefühlen stehen. ohne wenn und aber. du bist deshalb kein schlechter mensch. schlecht wärs, wenn du gefühle vortäuschen würdest, die du so gar nicht empfindest!

und es ist wohl normal, dass dir dein freund, dein ex-freund, vielleicht emotional viel näher geht.

hmmm... als mein freund mich verliess... ich spürte es schon vorher, ich bemerkte in der beziehung schon vorher, dass irgendwas nicht stimmte. aber wenn ich ihn darauf ansprach wich er aus. tat so als wärs nicht. umso geschockter war ich, als er eines tages dann kam und meinte, er müsse mir was sagen. ich war geschockt, weil ich zwar gespürt habe, das was nicht stimmt, aber dass er die beziehung gleich verlässt, aufkündigt, das ging mir nah. es tat weh. dass er uns keine chance gab. die chance miteinander zu reden. ich fühlte mich betrogen. weil er nicht offen und ehrlich zu mir war. das hatte seine gründe. manchmal können die menschen aus angst das gegenüber zu verletzen einfach nicht mit der wahrheit rausrücken. sie befinden sich in einem konflikt, über das sie nicht reden können. ich war relativ lange ziemlich mies drauf, weil ich eigentlich gedacht hatte, er sei mein mann fürs leben, mit dem ich durch dick und dünn gehen wollte. es hat mich schwer getroffen und ich habe gefühlsmässig einiges durchgemacht. ich war damals nicht fähig mit ihm zu reden. mich zu vergessen, meine gefühle, meine sehnsucht, meine wünsche, und auf ihn einzugehen. vielleicht wären wir trotzdem ausseinander. weil wir einfach zu unterschiedlich waren. weil wir die zukunft unterschiedlich planten. keine ahnung.
mir hat es sehr weh getan, dass gerade der mensch, den ich so liebte, sich mir nicht anvertrauen konnte. also nicht ehrlich war. das hat mich am meisten verletzt damals. deshalb so der schock. aber auch das verlassen werden. und dass er mit diesem gedanken länger gespielt hatte. aber nie versucht hat mit mir zu reden. ich habe ihm dann auch vorgeworfen, dass er mich in der beziehung alleine gelassen hat, nicht ehrlich war, ich keine chance hatte, mich einzubringen. er einfach entschieden hatte. das tat verdammt weh.
ja, und damals war ich auch im prüfungsstress. und stress zu hause. und alles kam zusammen. und es war irgendwie zu viel. ich durfte mir keine trauer und keine schlechten gefühle erlauben. natürlich hat das nicht allzu sehr gut geklappt. ich hätte sofort packen und eine woche in die berge gehen sollen. und da rumschreien oder was auch immer. rumheulen. einfach die gefühle zulassen, die da in mir wirkten. trauern halt. ich habe es unterdrückt. unterdrücken müssen. hat aber eben nicht gut geklappt. dafür dann später. viele jahre später erkannte ich, dass diese gefühle, wut, trauer, zorn, verlassenheit, unter anderem auch deshalb so stark waren, weil durch das einseitige verlassen eine andere tiefere nicht verheilte wunde in mir angerührt wurde. alte beziehungsprobleme mit den eltern. mit dem vater. nicht miteinbezogen werden. über einen hinweg wird bestimmt. sie kommen und gehen einfach. ich war wie gesagt stark verliebt.
die wut, die trauer, .. das rauszulassen half. dazu zu stehen. aber es hat zeit gebraucht. menschen sind unterschiedlich. manche haben viele starke emotionen, manche scheinen über allem zu stehen, distanziert, sich nicht allzusehr einlassend. hintertüren offen lassen.

ich würde dir raten, 1. immer zu deinen gefühlen zu stehen. weil dinge, die du ignorierst a) nicht weggehen und b) dann dennoch wirken.

und dass du jetzt freunde aufsuchst, die dir gut tun, kraft geben.

was nutzt es über einen menschen schlecht zu denken eigentlich? es hilft weder mir, wenn ich sowas denke, noch der anderen person. es hilft so ziemlich niemandem, egal ob man schlecht über sich noch über den anderen denkt. im gegenteil. ich weiss, manchmal ist es volkssport nummer eins. über andere schlecht denken. oder über sich schlecht denken. das hilft nicht. niemandem. es vergällt das leben, das miteinander, es ist dumm. nichtsdestotrotz ist es glaub ziemlich viel verbreitet. mitgefühl für sich und andere zu haben, hilft einem glaub mehr. so meine erfahrung. was nicht heisst, dass ich das immer kann. manchmal peitsche ich mich auch selber aus. aber das ist dumm. wenn ein kleines kind irgendwas macht, das nicht ok ist, holst du auch nicht die peitsche raus. verständnis haben. für sich und andere. ich denke, das ist ein gangbarer weg, ohne dinge sinnlos zu verschlimmern und in eine einbahnstrasse zu geraten. gefühle zulassen, aushalten. nicht denken, ich sollte dies und das. ich müsste so fühlen, so denken. man tut es nicht! was nutzt es dann so zu tun als ob?

ich wünsche dir viel kraft. für dich. für deine gefühle. das wissen darum, dass es sich ändert. dass du es aushältst. dass du da durch kannst. und dass du "gut" über dich denkst. also nicht auf nebenplätze ausweichst, vor dem eigentlichen "problem".

ja, als mein freund schluss gemacht hatte, war ich einerseits geschockt und für eine kurze zeit auch irgendwie erleichtert. schliesslich hatten wir ein problem, da war was, wir hatten mühe uns gegenseitig zu verstehen, anzuerkennen, beide waren zu heftig mit sich beschäftigt. er hatte stress, ich hatte stress. und irgendwie.. keine ahnung.. beide zu verletzt.. die liebe, die da war, hat irgendwie nicht ausgereicht. und ich war kurz froh, dass das nun "weg" war. aber der liebeskummer schlug sehr schnell wieder zurück. ich vermisste ihn sehr. ich hatte starke gefühle.. hei ja..

ich wünsch dir kraft.. und mach dich nie fertig für das was du wirklich fühlst. egal was es ist. mitgefühl.. ist etwas, das mir hilft. wenn ich mich selber nicht ausstehen kann, weil ich denke, ich hätte es besser machen sollen, weil ich denke, ich bin zu egoistisch, oder was auch immer. nicht gut genug. etc. auch das gegenüber. als er mich verliess, habe ich ihn auch abgewertet. wir haben uns gegenseitig "gehauen", kein verständnis gehabt. zu gekränkt. zu wenig gecheckt. aber man lernt dazu im leben. und diese beziehung zu ihm, so sehr ich denke, mann, wär doch unnötig gewesen, war dennoch lehrreich.

man kann nicht immer wählen, was einem passiert, wie man sie wo in wen weshalb verliebt. oder was man alles so liebe nennt. zulassen, loslassen, und irgendwie verständnis aufbringen. lehrreich.

hab selbstvertrauen! und sei nicht so harsch mit dir. ja, man soll sich anstrengen, aber nicht sich malträtieren!
 

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