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Gefangen im Elternhaus – wie kann ich mich befreien?

Suchehilfe40

Mitglied
Hallo,

ich weiß gar nicht, wie ich anfangen soll. Ich bin eine Frau um die 40, kinderlos, ledig – und lebe noch immer im Kinderzimmer im Elternhaus. Nicht aus Bequemlichkeit. Sondern weil ich nie die Chance hatte, mein Leben selbst zu gestalten.

Seit meiner Kindheit wurde ich klein gehalten. Ich durfte nie eigene Entscheidungen treffen, keine Freundschaften pflegen, keine Hobbys entwickeln. Ich wurde in einen Beruf gedrängt, der nicht meiner ist. Ich funktioniere – aber ich lebe nicht.

Ich muss mich um ein pflegebedürftiges Familienmitglied kümmern, elterlichen Haushalt (kochen, waschen) führen und noch Vollzeit arbeiten, während andere in meiner Familie ihr Leben genießen. Meine Post wird geöffnet, meine Schritte überwacht und kontrolliert. Ich habe keine Privatsphäre, keine Ruhe und keine Freiheit.

Früher gab es auch körperliche Gewalt. Heute ist es die ständige Kontrolle, die emotionale Erpressung, die Einschüchterung. Ich habe Angst, Fehler zu machen. Angst, mich zu lösen. Angst, dass ich nie ein eigenes Leben führen werde. Ich habe zweimal versucht auszubrechen und bin weggezogen. Doch ich wurde belagert, bedroht, emotional zermürbt und geschlagen. Ich musste zurück kommen. Und habe mich selbst dabei verloren.

Jetzt spüre ich: Wenn ich nicht bald richtig handle, ist es zu spät. Ich will lieben dürfen. Ich will eine Familie gründen. Ich will einfach nur ich selbst sein.

Ich plane einen heimlichen Auszug – mit einem genauen Plan, Schritt für Schritt. Ich brauche Sicherheit, weil ich gelernt habe, dass jede spontane Entscheidung bestraft wird. Leider wurde mir das Haus überschrieben – mit lebenslangem Wohnrecht für andere und finanziellen Verpflichtungen, die mich zusätzlich fesseln. Ich habe Angst, dass meine neue Adresse herausgefunden wird, weil mein Papa Zugriff auf sozialmeldedaten hat und meine Mutter auf Meldedaten im Einwohnermeldeamt.

Ich kann nicht telefonieren, aber ich suche dringend schriftliche Beratung. Menschen, die mich verstehen. Die mir helfen, einen sicheren Weg zu finden. Die mir zeigen, dass es Hoffnung gibt.

Ich weiß, das klingt alles traurig. Aber ich will nicht aufgeben und hoffen. Ich will leben. Wirklich leben.

Danke fürs Lesen. Und danke für jede Nachricht, die mir zeigt: Ich bin nicht allein.
 
Das ist wirklich ganz schön krass...

Ich denke, das Wichtigste ist erst mal, dass Du in eine eigene Wohnung ziehst und ein eigenes Konto hast. Die Post kannst Du meines Wissens bis dahin in ein Schließfach oder postlagernd bekommen.

Das Haus wurde Dir überschrieben? Hast Du dazu etwas unterschrieben?

Was heißt Du kannst nicht telefonieren? Handys kosten nicht die Welt. 😉
Außerdem kannst Du vielleicht persönlich zu einem Gespräch bei einem Anwalt oder so erscheinen?

Also Hoffnung gibt es immer, aber Du musst Dich aus der Umklammerung durch Deine Familie lösen.
Ich hoffe, hier hat jemand eine Idee wohin man sich in Deinem Fall wenden kann.
 
Geh zur Post, dort machst Du eine Postfachadresse wo alle wichtigen Briefe hingehen. Du sagtest, Du arbeitest Vollzeit. Dann hast Du jeden Monat Dein eigenes Geld. Such Dir eine ein Zimmer Bude und zieh aus, wenn die Eltern aus dem Haus sind mit Unterstützung und sei es durch einen Arbeitskollegen, dem Du die schreckliche Geschichte mit Deinen Eltern erzählst. Am besten mindestens 10km Entfernung. Oder zieh in die Nähe der Arbeit. Am Wichtigsten ist, daß Du finanziell abgesichert bist. Das macht Dich unabhängig. Wenn die das Haus übertragen haben, kannst Du es im Prinzip auch beleihen für eine Wohnung. Vielleicht wäre eine WG die beste Lösung. Dann hast Du immer jemand, mit dem Du über den Mist hier reden kannst.

Das Öffnen von Briefen ist eine Straftat. Im Prinzip kannst Du die Polizei einschalten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hast du einen Migrationshintergrund? Bei uns ist das eher selten, dass die Familie sich solche Rechte herausnimmt, aber ich kenne Ähnliches von einem Mädchen, einer jungen Frau aus dem Kosovo. Die musste ihr Geld abliefern, ist das bei dir auch so?
Du musst eigenes Geld haben. Wenn nicht, dann wirds eng werden, dann müsstest du warten, bis das zusammen ist und von da aus an allem feilen, was dir bisher nicht gelingen mag.
 
Du könntest auch erstmal in ein frauenhaus gehen. Dort gibt es auch spezielle Beratung für genau solche Fälle.
Das ist denke ich das wichtigste: Fachliche Beratung von Leuten, die sich mit solchen Fällen auskennen.
Ebenfalls gut beraten wird man in solchen Fällen bei der caritas oder der Diakonie. Auch Pro familia bietet meines Wissens solche Beratung an.
wenn alle Stricke reißen und Du wirklich nicht weißt, wie du an fachliche Beratung kommst: geh zu deinem Hausarzt: Auch der hat solche Adressen wo Du Dich in Deiner Nähe hinwenden kannst.
Was das haus angeht: du kannst auch ein Haus, in dem jemand anderes lebenslanges Wohnrecht hat verkaufen.
Natürlich erzielt man dabei keinen guten Preis, aber Du wärst dann zumindest raus aus der Sache.
Ein Postfach ist auch erstmal eine gute Idee.
Beim Einwohnermeldeamt kann man auch Auskunftssperren beantragen.
Wünsche Dir viel Kraft!
 
Liebe SH40, zuerst einmal Herzlich Willkommen hier in unserer Runde!😘🥰🌼💐💐

Das ist sicher schon ein weiterer Vorteil, wenn du Austausch pflegen kannst mit jemand, der zu dir hält, der mit dir gemeinsam nach Wegen sucht, wie es weiter geht.

Ich finde das gut, wenn man HEIMLICH, für sich alleine vorgeht, statt jemanden um "Erlaubnis", um Zustimmung usw. zu bitten. Selbst Freunde können da sehr blockierend sein, weil sie von sich selber ausgehen meist. Deine Familie sowieso, die würden ja viel Komfort verlieren, wenn sie dich nicht mehr haben.
Geh deinen Weg. Was wäre der erste Schritt?
Ruhe bewahren, alles braucht seine Zeit.
Ich würde bestimmt nichts übereilen, auf die paar Tage und Wochen, oder gar Monate kommt es auch nicht mehr drauf an.
Ich würde eine Wohnung suchen, diese bereits unterschreiben, aber nicht sofort ausziehen, keiner solls wissen, du gehst deinen üblichen "Rundgang" und nebenher richtest du dich ein in deinem heimlichen Eck.
Besser geht es dir sicher, wenn du aufhörst an die Familie zu denken, wenn du statt dessen Gardinen aussuchst, oder eine praktische Kochzone überlegst, oder schon mal Matratzen prüfen gehst- wenn, dann solls für dich saugemütlich sein, dein eigenes Zuhause.
Man kann drohen, man kann sich wichtig machen, du hast Rechte.
 
Bist du Deutsche oder kommst du aus einem Kulturkreis, in dem Frauen per se unterdrückt werden?

Was du beschreibst (Kontrolle, Einschüchterung, Isolation, Zwang, Öffnen deiner Post, finanzielle Abhängigkeit) ist psychische und häusliche Gewalt.
Auch wenn es von Eltern ausgeht, ist es nicht einfach nur ein Familienkonflikt, sondern es ist ein echter Schutzfall.

Du hast ein Recht auf ein eigenes Leben in Sicherheit. Niemand – auch nicht deine Eltern – darf dich einsperren, kontrollieren oder bedrohen.

Dass du nicht telefonieren kannst ist kein Problem. Es gibt sichere Online-Beratungsstellen, die schriftlich mit dir arbeiten, dich verstehen und vertraulich begleiten.
Sie helfen Frauen, die genau in deiner Lage sind: kontrolliert, bedroht, innerlich erschöpft, aber bereit, einen Ausweg zu finden.

Hier ein paar Stellen, die du als Frau in D kontaktieren kannst:

1. Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen (https://www.hilfetelefon.de)
Dort gibt es auch eine Online-Beratung via Chat oder E-Mail, völlig anonym. Niemand erfährt davon, keine Behörden, keine Eltern. Du kannst Schritt für Schritt mit Beraterinnen deinen Plan entwickeln.

2. Frauenhauskoordinierung / Frauenhäuser
(https://www.frauenhauskoordinierung.de)
Du kannst dich vorab schriftlich beraten lassen, ohne direkt auszuziehen.

Da du schreibst, dass deine Eltern Zugriff auf Daten haben, ist digitale und behördliche Sicherheit besonders wichtig.

Nutze ein sicheres Gerät, das sie nicht kontrollieren können (z. B. Computer bei der Arbeit, Bibliothek, Freundin oder ein altes Handy mit neuem Passwort).
Browser-Verlauf regelmäßig löschen.
Private/Neue E-Mail-Adresse anlegen (am besten mit einem neutralen Namen, den niemand kennt). Verwende ein sicheres Passwort, das du dir gut merken kannst, aber nirgendwo aufschreibst.

Wenn du ausziehst, kannst du deine neue Adresse vertraulich schützen lassen. Das nennt sich "Auskunftssperre“ oder "vertrauliche Adresse nach § 51 BMG“. Du stellst beim Einwohnermeldeamt einen Antrag, dass keine Auskünfte über deine neue Adresse erteilt werden dürfen (auch nicht an Angehörige). Ein Frauenhaus oder die Polizei kann dir helfen, diesen Antrag richtig zu stellen.

Den Ballast mit dem Haus versuchen loszuwerden. Nichts auf der Welt ist es wert, sich darüber so zu versklaven. Um ein Haus überschrieben zu bekommen, muss der eine überschreiben, der andere muss es annehmen. Hast du etwas unterschrieben? Ehrlich gesagt würde ich auf das Haus verzichten, da wären mir meine Freiheit und Unabhängigkeit wichtiger. Kannst du nicht bei einem Fachanwalt für Erb- oder Familienrecht prüfen lassen, ob du eine Rückübertragung oder Vertragsauflösung verlangen kannst? Du solltest dann allerdings schonungslos deine Gründe offenlegen, damit der Anwalt dich auch richtig beraten und ggfs. vertreten kann.

Hiier noch ein Schritt-für-Schritt-Plan:

1. Schriftlich vertrauliche Beratung aufnehmen über das Hilfetelefon (https://www.hilfetelefon.de) .
2. Sicheren Ort planen – Freundin einweihen, Frauenhaus, Unterkunft suchen.
3. Wichtige Dokumente sichern:
Ausweis, Bankkarte, Versicherung, Geburtsurkunde, Arbeitsvertrag.
Falls möglich: Kopien fotografieren oder per E-Mail an dich selbst senden.
4. Geld oder Zahlungsmittel sichern:
Eigenes Konto, auf das nur du Zugriff hast.
5. Tag X planen:
Wenn sie abgelenkt sind oder du sicher gehen kannst, dass du unbemerkt gehen kannst.
Zur Not hol dir Hilfe, z. B. Frauenhaus oder Polizei, wenn du dich nicht alleine traust.
6. Nach dem Auszug:
Neue Adresse schützen (Auskunftssperre).
Anwalt oder Beratungsstelle einschalten, um Haus & Finanzen zu klären.

Du bist nicht schuld – und du bist nicht allein. Das, was dir passiert, ist das Ergebnis von jahrelanger Kontrolle und Machtmissbrauch, nicht dein Versagen.
Du hast dich nicht zu spät befreit – du bist jetzt dabei, und das zählt. Und du hast erkannt, dass du das nicht aushalten musst.
Es gibt Wege in ein freies Leben, und du hast alle Fähigkeiten, die du brauchst: Klarheit, Stärke, Einsicht und Mut.
Der Rest – also Schutz, rechtliche Begleitung, Wohnung – kann Schritt für Schritt organisiert werden.

Deine Familie ist nicht gut zu dir, nutzt dich aus wie eine Dienstmagd. Ich finde das grausam. Darum, solche Menschen aus deinem Leben zu verlieren, brauchst du nicht zu trauern. Es kann eigentlich nur besser werden.

Sofern du nicht beruflich auf deinen Wohnort angewiesen bist, würde ich sogar weit weg gehen und dann dort völlig selbstbestimmt und frei ein neues Leben anfangen. Einen kompletten Neustart und dann nur noch so, wie du es willst. Wenn du nicht einfach erreichbsr und in der Nähe bist, würdest du es Angehörigen viel schwerer machen, dich aufzusuchen. Auf Dauer kann das bei eigenen Verpflichtungen nicht aufrecht erhalten werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wende dich an eine Frauenberatungsstelle. Aber vor allem, ziehe da weg! Wenn du bedroht wirst, erstatte Anzeige und beantrage eine einstweilige Verfügung, dass die entsprechenden Personen sich von dir fernzuhalten haben.
Hast du keine Freunde oder Arebeitskollegen, denen du dich anvertrauen kannst?

Auf das Haus würde ich dankend verzichten, mein Leben und meine Freiheit wären mir wichtiger.
 
Das ist wirklich ganz schön krass...

Ich denke, das Wichtigste ist erst mal, dass Du in eine eigene Wohnung ziehst und ein eigenes Konto hast. Die Post kannst Du meines Wissens bis dahin in ein Schließfach oder postlagernd bekommen.

Das Haus wurde Dir überschrieben? Hast Du dazu etwas unterschrieben?

Was heißt Du kannst nicht telefonieren? Handys kosten nicht die Welt. 😉
Außerdem kannst Du vielleicht persönlich zu einem Gespräch bei einem Anwalt oder so erscheinen?

Also Hoffnung gibt es immer, aber Du musst Dich aus der Umklammerung durch Deine Familie lösen.
Ich hoffe, hier hat jemand eine Idee wohin man sich in Deinem Fall wenden kann.
Ja ich musste mit zum Notar und musste den Vertrag unterschreiben. Ich habe es gemacht, weil es sonst Ärger gibt.

Ich kann meine Geschichte am Telefon nicht erzählen, weil ich jede Sekunde heulen würde und ich keinen geschützten Raum zum telefonieren habe.
Ich schäme mich total.

Eine Frau in dem Alter kann sich nicht wehren. Ich denke das glaubt keiner
 
Geh zur Post, dort machst Du eine Postfachadresse wo alle wichtigen Briefe hingehen. Du sagtest, Du arbeitest Vollzeit. Dann hast Du jeden Monat Dein eigenes Geld. Such Dir eine ein Zimmer Bude und zieh aus, wenn die Eltern aus dem Haus sind mit Unterstützung und sei es durch einen Arbeitskollegen, dem Du die schreckliche Geschichte mit Deinen Eltern erzählst. Am besten mindestens 10km Entfernung. Oder zieh in die Nähe der Arbeit. Am Wichtigsten ist, daß Du finanziell abgesichert bist. Das macht Dich unabhängig. Wenn die das Haus übertragen haben, kannst Du es im Prinzip auch beleihen für eine Wohnung. Vielleicht wäre eine WG die beste Lösung. Dann hast Du immer jemand, mit dem Du über den Mist hier reden kannst.

Das Öffnen von Briefen ist eine Straftat. Im Prinzip kannst Du die Polizei einschalten.
Danke für deine Antwort. Das Ausziehrn bringt irgendwie nichts. Sie finden mich immer wieder. Ich habe es versucht und wurde immer wieder bedroht, eingeschüchtert und nach Hause gezwungen. Ich bin alleine gegen die machtlos
 

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