Gefangen im Alltag

Hallo zusammen, keine Ahnung wie ich beginnen soll. Ich (m/44) bin verheiratet und wir haben 4 gemeinsame Kinder im Alter zwischen 7 und 13.Meine Frau (36) und ich verstehen uns mal so mal so. Grundsätzlich kommen wir miteinander klar, aber sie tickt so oft aus, weil sie voller Stress ist und die 4 Jungs sie zur Weißglut bringen. Jetzt ist es nicht so,dass ich alles in unserer Beziehung richtig gemacht habe. Besonders was Rechnungen pünktlich bezahlen angeht habe ich ein großes Defizit, was dazu geführt hat, dass meine Frau wirklich immer wieder Existenzängste hatte und auch schon der Gerichtsvollzieher vor der Tür stand. Dabei verdiene ich gar nicht so schlecht. Aber wir haben uns mit der Finanzierung unseres Hauses einfach übernommen,so dass am Ende des Monats alles sehr sehr knapp ist. Jedenfalls vertraut sie mir was die Finanzen angeht nicht mehr (zu recht). Sie hat schon so oft gesagt dass sie die Scheidung will und ausziehen möchte. Aber das würde für mich bedeuten, dass ich meinen Beruf nicht in Vollzeit weiter machen könnte, weil ich mich ja dann um die Kinder kümmern müsste. Bislang bin ich der Hauptverdiener und sie jobt nebenbei in Teilzeit.

Eine Trennung würde soooooo viele Veränderungen mit sich bringen, dass wir lange lange Zeit davor zurückschreckten. Aber ich merke wie alles immer schlimmer wird. Sie kapselt sich komplett ab. egal was jemand macht, sie sieht immer nur das Schlechte darin und kann sich nicht mehr wirklich freuen. Es geht uns beiden nicht gut in dieser Ehe.

Aber eine Scheidung würde einen Hausverkauf ( und wir haben da echt unser letztes Geld reingesteckt seit 13 Jahren) bedeuten, die Kinder müssten mit der Trennung klar kommen. Ich würde meinen Job verlieren den ich sehr liebe und und und.

Und so sind wir tagein tagaus im Alltag gefangen und ich weiß einfach nicht weiter.Es gibt zwar den Spruch "Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende" aber momentan ist die Angst vor den Konsequenzen einfach viel zu hoch und ich würde so gerne mit allen zusammen bleiben.

Warum nimmt sie die Finanzen nicht in die Hand? Bei uns bin ich der Finanzminister.

kasiopaja meinte:

Warum nimmt sie die Finanzen nicht in die Hand? Bei uns bin ich der Finanzminister.

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Hat sie noch nie gemacht und kennt sich noch weniger damit aus als ich (und das mag was heißen). Die Finanzen sind zwar ein großer Teil der Probleme, aber eher weil durch meine Nachlässigkeit viel Vertrauen als Fundament weggebrochen ist.

Du schreibst, du bist der Hauptverdiener und deine Frau "jobt" nebenbei in Teilzeit.
Sie versucht also auch, das Finanzielle im Reinen zu halten.

Was tust du im Bezug auf Familie, Kinder, Haushalt?
Bringst du dich da auch ein oder lässt du das auch deine Frau regeln?

Vier Jungs in diesem Alter können schon heftig sein.

Jürgen meinte:

Hat sie noch nie gemacht und kennt sich noch weniger damit aus als ich (und das mag was heißen). Die Finanzen sind zwar ein großer Teil der Probleme, aber eher weil durch meine Nachlässigkeit viel Vertrauen als Fundament weggebrochen ist.

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Dann solle sich mal einer drum kümmern.

Jürgen meinte:

Hat sie noch nie gemacht und kennt sich noch weniger damit aus als ich (und das mag was heißen). Die Finanzen sind zwar ein großer Teil der Probleme, aber eher weil durch meine Nachlässigkeit viel Vertrauen als Fundament weggebrochen ist.

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Irgendeiner muss das tun.

Mein 1. Gedanke war, Angst vor Veränderung...

Wenn ihr beide so unglücklich mit eurem Leben seid, dann gibt es fast keinen anderen Ausweg als die Trennung.
Was dein Job mit dem Haus zu tun hat verstehe ich nicht so ganz.
Viele verkalkulieren sich mit den Finanzen nur um in einem eigenem Haus wohnen zu können.
An eurer Stelle würde ich dem ein Ende setzen und über ein Hausverkauf nachdenken.
Wenn dir wirklich etwas an deiner Ehe liegt musst du auch dort daran arbeiten.
Denkt mal darüber nach ob eine Eheberatung für euch in Frage kommt.
Warum schaffst du nicht die Rechnungen pünktlich zu bezahlen? Fehlt das Geld dazu oder ist es reine schlamperei? An letzteres kann man arbeiten, wenn ihr knapp bei Kasse seid, dann setzt euch zusammen und überlegt gemeinsam wo Einsparpotential vorhanden wäre.

Die Frage die ich mir sofort gestellt habe war: Liebst du deine Frau noch oder nicht? im ersten Fall würde ich definitiv von einer Trennung abraten. Im zweiten Fall dagegen befürworten.
Und ja es wäre in jedem Fall eine große Veränderung, wobei für mich die Frage naheliegt: Was meinst du wo deine Kinder glücklicher aufwachsen: in einem großen Haus mit viel Streit oder in einer (Miet-)wohnung mit Harmonie?
Dabei erschließt sich mir auch nicht, weswegen du deinen Job bei Trennung aufgeben müsstest - könntest du dort nicht im Fall eines Falles auf Teilzeit reduzieren oder nutzt doch diverse Möglichkeiten der Kinderbetreuung (Hort / Großeltern / ... ), sofern vorhanden.

Hallo,

wie sieht es mit einer Eheberatung bzw einer Therapie für euch bzw für Deine Frau aus ?
Sie ist ja noch jung und kann das schaffen, vielleicht auch mal positiver zu denken etc- die Finanzen solltet ihr vielleicht gemeinsam besprechen und aufteilen ggfs auch mit Hilfe von aussen ( Bankberatung )-
hier würde ich ansetzen, damit ihr nicht in Schwierigkeiten geratet.
Die Kinder würde eine Trennung sicher verkraften- schön wäre es nicht- aber mit etwas Rücksicht würde es sicher funktionieren.
Warum würdest Du bei einer Trennung Deinen Job verlieren ???

Es ist sicher nicht einfach, aber DU willst mit Deiner Familie zusammenbleiben- wie sieht es Deine Frau ?
Ihr werdet miteinander reden müssen um dies erstmal vorab klären zu können...dann den nächsten Schritt gehen ( Beratung / Therapie etc ).
Wenn soviel an diesem Schritt hängt ( Haus, Schulden etc ) würde ich mich vorsichtig herantasten..

Mayamaus