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Gebrochene Flügel

8

88Sterne

Gast
Ich war lange nicht mehr hier drin...dachte,ich wär stark...hab alles schön vor mir hergeschoben,bin immer schön brav zur Arbeit gegangen,meine Rechnungen gezahlt,mich um meine Tiere gekümmert und allen schön vorgespielt,das alles ok ist...immer schön gelächelt,Friede Freude Eierkuchen....bis Samstag abend...ich habe ohne Angst,ohne irgendwelche Gefühle oder Gedanken,versucht mein Leben zu beenden..hab zwei Piccolos getrunken und dann Tabletten geschluckt...kurz davor muss ich aber noch mit jemand geredet haben am Handy...der hat nen Schlag gehört und ich habe nicht mehr geredet...ich weiss nichts...alles schwarz...ich bin dann ein Tag später auf der Intensivstation aufgewacht und wurde dann in eine geschlossene Abteilung geschickt...ich musste aber heim...hab doch Haustiere..also hab ich wieder brav gelächelt und wurde entlassen...ich kam heim...es war ein absoluter Schock...ich habe absolut keine Erinnerung,an nichts...überall Gummihandschuhe,Kanülen,Spritzen...meine Wohnungstür zertreten von der Polizei....ich lebe...hock daheim und kann all das nicht fassen...niemand da,der mich in den Arm nimmt....ja,Therapie machen....aber kein Platz,alles voll....also wieder alles verdrängen,schön lächeln und weiter gehts....es tut verdammt weh....denn jetzt seh ich erst recht ,wie einsam ich bin...ein Hurra auf das Leben...ich weiss nicht,ob ich lachen oder weinen soll...ich hock in meiner Wohnung ohne Gefühle und merk wie unwichtig ich bin...das Leben geht weiter...und immer schön Lächeln...
Vielleicht wollte ich ja gerettet werden,das man mir hilft...ich bin gerettet worden,aber Hilfe,eine Umarmung...oder vielleicht erwart ich zuviel...man stumpft ab...vielleicht bin ich ja dudu im Kopf...vielleicht jetzt noch mehr...und weiter gehts...wieder brav zur Arbeit gehen,Rechnungen zahlen,Tiere füttern und hoffen,das man nicht nochmals an die Grenze gelangt,wo einem alles egal ist...
 
G

Giesy

Gast
Hallo Sternchen:) Hab Dich schon vermisst:)

Ein Hurra auf das Leben. Das hast Du gut gesagt. Ich wundere mich, warum lächelst Du, wenn es Dir nicht gut geht? Warum spielst Du heile Welt, wo laut Deiner Aussage keine ist?

Friede, Freude, Eierkuchen wirst du nirgends finden.

Aber mich, per PN:):) Wenn Du willst.:):)
 
G

Günter

Gast
Hallo 88Sterne

Mensch, das ist ja bei Dir ganz blöde gelaufen.

Lies Dir doch noch einmal kritisch Deine alten Beiträge durch. Ich finde, Du kannst da sehen, was schiefgelaufen ist. Im August hast Du geschrieben, dass Du schon seit Monaten bemerkt hast, dass etwas mit Dir nicht stimmen würde. Das wird vielleicht auch ein Grund für Dich gewesen sein, Dich im Forum anzumelden. Und mit Deinem letzten Beitrag im August hast Du gesagt, dass Du Dir Hilfe suchen würdest, es nochmal mit einer Threapie versuchen würdest.

Weißt Du, was ich glaube? Du hast immer gespürt, was gerade abläuft, hast aber jeweils zu spät reagiert. Du hast gespürt, dass etwas nicht stimmt, und hast Dich daraufhin im Forum angemeldet. Du hast gespürt, dass etwas immer weiter schief läuft, und hast eine Therapie geplant. Und als es gar nicht mehr ging, hast Du die Psychiatrie aufgesucht, aber erst nach einem Selbstmordversuch. Als ob alles schon richtig ablief, Du die Situation angemessen eingeschätzt hast, aber Du mit den Gegenmaßnahmen immer einen Schritt zu spät dran warst, und dadurch alles immer weiter abgerutscht ist.

Vielleicht wolltest Du es ja alleine schaffen, wolltest keine Hilfe mehr annehmen.

Dass Du nochmal in eine Krise geraten bist, finde ich nicht schlimm. So etwas kann jedem passieren. Und Menschen, die lange Zeit in Krisen verbracht haben, noch leichter. Du bist aufgestanden, hast Dein Leben in die Hand genommen, aber es reichte noch nicht aus, um es alleine in Bewegung zu halten.

Auch das mit Deiner wieder aufgetretenen Eßstörung finde ich nicht schlimm. Das kann passieren. Es ist ein Signal dafür, dass es Dir schlecht geht. Du hast ja selbst geschrieben, dass es Dir für einen Augenblick Erleichterung verschafft hat. Auch dafür hat es Dir einmal gedient. In einer Situation, in der Du keinen Ausweg mehr gesehen hast, für einen Augenblick Erleichterung zu haben.

Was kannst Du jetzt machen? Ich nehme an, dass Du in Deiner derzeitigen Situation nicht viel Kraft hast. Vielleicht solltest Du Dich zuerst einmal um die Tür kümmern. Mit einer offenen Tür lebt es sich nicht so gut. ;)

Und danach solltest Du Deine ganze Kraft für Dich selbst aufwenden und Dir noch einmal Hilfe suchen. Entweder bringst Du schnellstmöglich eine Therapie in Gang, oder Du wendest Dich an die Psychiatrie. Das einzuschätzen bleibt Dir und Deiner Ärztin überlassen. Nur unterschätze die Situation bitte nicht wieder. Wenn Du es nicht schaffst, Dich bis zu einer Therapie über Wasser zu halten, dann wende Dich an die Psychiatrie. Nach dem, was vorgefallen ist, wirst Du dort bestimmt Hilfe bekommen. Du könntest mit den Ärzten auch darüber sprechen, wie Du Dich um Deine Pflanzen und Tiere kümmern könntest. Vielleicht kannst Du Dich dort auch erst einmal aufhalten, und täglich Deiner Wohnung und Deinen Liebsten einen Besuch abstatten, um Dich um sie zu kümmern. Suche doch einfach mal das Gespräch und erkundige Dich, was da möglich wäre.

Ich finde, Du hast auch das wesentliche Manko in Deinem Leben immer wieder betont. Das ist Deine Einsamkeit. Und deren Macht solltest Du nicht unterschätzen. Menschen stehen im Leben auf verschiedenen Beinen. Beruf, Hobbys, Wohnung, Partner, Familie, Freunde, Bekannte. Ein wesentlicher Anteil davon sind andere Menschen. Kann es sein, dass Du bei Deinem Neustart ins Leben vieles in Angriff genommen, aber einen wensentlichen Punkt vernachlässigt hast? Dich nicht ausreichend darum gekümmert hast, Menschen um Dich herum zu haben? Wenn Du Dein Leben auf zuwenige Beine stellst, kommst Du ins straucheln, wenn mal eine Flaute herrscht.

Eine Familie kann man nicht herbeizaubern, das ist ein langfristiges Ziel, das auch oft nicht erreicht werden kann. Ein Partner und Freunde sind mittelfristige Ziele. Bekannschaften, oberflächliche Beziehungen kann man schneller knüpfen. Vielleicht solltest Du Dich in Deiner zukünftigen Therapie, die Du hoffentlich in Gang gebracht hast, oder bringen wirst, stark auf das Ziel konzentrieren, Dir einen kleinen Menschenkreis aufzubauen, um nach deren Ende nicht wieder alleine dazustehen.

Ich bin auch viel alleine, 88Sterne, und ich weiß, wie schwer sein kann, dabei sein Gleichgewicht zu behalten. Für mich ist das Internet eine Stütze, und dass ich häufiger mal die Wohnung verlasse. Ich weiß, wie notdürftig sich das anfühlen kann, und wie leicht einem dabei die Decke auf den Kopf fallen, man in eine Krise geraten kann.

Vielleicht magst Du ja zuerst einmal den Kontakt zum Forum halten. Das ist zwar nur notdürftig, aber es ist immerhin schon etwas. Und vielleicht magst Du Dich auch noch einmal melden. Ich würde mich darüber freuen.

Günter
 
8

88Sterne

Gast
Hallo Günter,

erst mal vielen Dank für deine Worte....und du hast vollkommen recht,mit dem was du geschrieben hast....ja,ich habe immer irgendwie gespürt,das ich noch Hilfe brauche,das ich noch nicht fertig bin...aber ich habe von aussen hin immer die Starke gespielt,so getan wie wenn doch alles ok ist in meinem Leben..ich wollte mir vielleicht auch nicht eingestehen,das ich noch Hilfe brauche...ist doch alles ok...dachte ich...ich habe nen guten Job,ne Wohnung,kann meine Rechnungen bezahlen,habe meine Tiere und keiner kann mir mehr weh tun...aber innerlich war ich traurig....ich lebte einfach vor mir her,erfüllte meine Pflichten,war immer verständnisvoll,ein guter Zuhörer,immer am Lächeln....ich war seid 7 Jahren nicht mehr im Urlaub,Weihnachten verbring ich alleine,mein 40 Geburtstag hab ich auf ner Bank im Park verbracht...nicht das ich mich beschweren will,irgendwie gewöhnt man sich an die Einsamkeit und vielleicht wollte ich es auch so...so kann mir keiner weh tun...aber diese Einsamkeit zermürbt einen auch...man lebt vor sich her und verstumpft innerlich...ich habe mich immer mehr abgekapselt,mich verkrochen...damit auch ja niemand mitbekommt,wie einsam ich doch bin.
Auf der anderen Seite habe ich mir sehr gewünscht zu jemanden zu gehören..Familie zu haben...Freunde zu haben...einen Partner zu haben...aber ich sagte mir immer,welcher Mann hat schon die Kraft,das Verständnis,die Geduld,das Verstehen....also habe ich innerlich damit abgeschlossen,keine Beziehung mehr einzugehen,was natürlich ein einfacher Weg ist für mich..ich muss mir keinen Kopf machen,ob ich verletzt werde,verarscht werde,ausgenützt werde...etc.
Meine Tür wird am Montag repariert...und wie es weitergehen soll...ich weiss es nicht...ich möchte mein Leben verändern,aber ich muss sehr kleine Schritte machen..mir Ziele setzen,die ich auch wirklich erreichen kann...und anfangen,mich zu mögen...es akzeptieren,das ich immer meine Bulemie neben mir laufen habe...aber ich weiss auch,das ich HIlfe brauche..alleine schaff ich es nicht.
Ich habe immer gesagt,ich bin zu feige mich zu töten,besonders weil mein Bruder auch Selbstmord begangen hat...aber jetzt weiss ich,ich bin doch nicht zu feige...ich habe irgendwie meine Feigheit,meine Angst,nicht mehr da zu sein,verloren....aber auf der anderen Seite sag ich mir...ich habe doch nicht meine ganzes Leben lang gekämpft um jetzt alles hinzuschmeissen...dann war ja alles umsonst...meine Tränen,mein Angst,meine Erfahrungen,mein Schmerz....
Ich danke dir nochmals für deine Worte und ich würd mich freuen wieder von dir zu hören.
Liebe Grüße
88Sterne
 

Nachtblume

Aktives Mitglied
Hallo Sternchen,

fühl dich erstmal lieb gedrückt!!! Es hat mich echt erschüttert, was du da zu berichten hattest.....

Auch ich weiss was du meinst bezügl. deiner Einsamkeitsgefühle......
Auch wenn ich dann doch noch "besser " dran bin. Habe gute Freunde und ich denke das ist eines der ganz grossen Probleme bei dir.

Du mauerst um dich zu "schützen" vor Verlust und Verletzungen---- und gerätst hierdurch in einen Teufelskreislauf. Keine mehr an sich ran zu lassen hat nunmal die Konsequenz alleine zu bleiben, in Einsamkeit zu ertrinken.

Ich denke DA ist auch ein grosser, grosser Knackpunkt bei dir. Das sollte Thema sein für dich, dich aus deinen goldenen Käfig zu befreien, den du aus Misstrauen für dich aufgebaut hast und der dir schlussendlich zur bösen Falle geworden ist.

Mein Ex-Mann lief auch mit genau dieser Einstellung durch´s Leben--- Blooooss - n i e m a n d e n -- mehr an sich ranlassen aus Selbstschutz.
Also in Bezug auf Freunde meine ich.
Ich hatte schon ein Stück weit diese Igel-Taktik von ihm übernommen...:(

Dann habe ich meine ehem.beste Freundin dadurch verloren und sehr drunter gelitten... Ja, sie hat mir weh getan, ja, aber ich glaube -heute- es gab sehr wohl Klärungsbedarf und ich denke mit der heutigen Einstellung, habe ich mir nur selber Leid zugefügt, indem ich aus Selbstschutz nur die Stachel ausgefahren habe um bloss keine erneuten Verletzungen zuzulassen.

Heute bin ich dadurch gereift, ich weiss dass ich - will ich nicht einsam leben-- sowohl Verletzungen als auch Bereicherungen erfahren werde.
Es ist der denkbar schlechteste Weg zu mauern um sich keinen Gefahren mehr auszusetzen--------- das produziert mit Garantie eines: EINSAMKEIT.

Dass mit den Tieren kann ich sehr gut nachvollziehen und mir fällt auch gerade keine adäquate Lösung des Problemes ein.
Allerdings gibt es auch Organisationen, die z.B. Haustiere zu Hause betreuen, gegen Bezahlung oder Austauch, wie auch immer.
Es ist nicht einfach, aber auch hierfür wird sich eine Lösung finden, wenn du es willst.

Als ich in der Klinik und im Anschluss in einer psychosomatischen Reha war, war mein Kater in einer Tierpension.
Manchmal ist sowas nicht zu umgehen, da solltest du schon jetzt auch an dich denken!!

Übrigens: Die 6-wöchigen Reha war toll!!! Gerade auch das Gemeinschaftsgefühl was ich hierbei erlebt habe, war der Hammer.
Wir waren die ersten Wochen allerdings auch ne tolle, homogene Truppe..

Ich denke solche Hilfsmaßnahmen sind auch für dich überdenkenswert und aufgrund deiner Notlage hast du auch ne reele Chance das über die Krankenkasse genehmigt zu bekommen!!
Aber natürlich fordert auch das -- deinen Einsatz--...
Und eines ist auch wichtig : Sich dafür wirklich einzusetzen und nicht gleich entmutigen zu lassen...
Meine Krankenkasse hat z.B. im ersten Anlauf den Antrag abgelehnt - mit einer für mich ziemlich niederschmetternden und demütigenden Begründung.. Aber dann wurde Widerspruch eingelegt --- und dann ging es auf einmal.
Und so läuft es bei vielen. Also nicht persönlich nehmen, natürlich versuchen sie einen erstmal zu entmutigen, weil es doch immense Kosten sind.

Deine Einsicht, dass du das alles nicht mehr alleine schaffst, finde ich gut und du solltest auf diese Einsicht aufbauen.

Viel Kraft wünsche ich dir!!

LG
Nachtblume
 
8

88Sterne

Gast
Hallo Nachtblume,

ja,es ist so wie es sagst....vor lauter Angst habe ich mich angekapselt...keinen mehr an mich ran gelassen,ne Mauer um mich gebaut,aber innerlich sehne ich mich nach Freunde,Bekannte...ich muss auch ehrlich sagen,ich weiss gar nicht wie das ist,Freunde zu haben und vorallem weiss ich gar nicht mehr,wem oder was ich noch vertrauen kann...ich habe immer sehr viele Zweifel...mein Misstrauen läuft immer neben mir her...ich denke eben auch sehr oft,das mich so oder so keiner mag...so gesehen,gebe ich anderen gar keine Chance mich kennenzulernen und wie gesagt,von aussen tu ich immer wie wenns mir super geht,lache viel und bringe andere gerne zum Lachen...und bin ein guter Zuhörer für andere,aber wenn es um mich geht...das mach ich hinter verschlossenen Tür mit mir selber aus....was natürlich falsch ist...aber so kenn ich es eben...den wenn ich jemand zum Reden brauchte,war keiner da...
Ich habe sehr viele Jahre gebraucht,da zu sein wo ich jetzt bin....habe viele Therapien hinter mir...vor lauter an mir arbeiten,verstehen und lernen,Gefühle nicht durch meine Essstörung zu unterdrücken...habe ich dabei total vergessen,das ich auch Bekannte,Freunde brauch...zum Quatschen,lachen,mal fortgehen...und jetzt hock ich da und denk,wie macht man Freundschaften...wem kann ich trauen..wie soll das Weitergehen...ich würde so gerne mal weinen,es raus lassen,aber ich bin wie blockiert und auch müde...müde,weiter an mir zuarbeiten,mich aufzurappeln und zu kämpfen....am liebsten würde ich schreinen oder irgendwas kaputt schlagen....ich hoffe,du verstehst das nicht falsch...ja,im Moment bin ich negativ eingestellt,traurig und irgendwie ist alles wie vorher...klar,ich werde nicht aufgeben,drum kämpfen,das man mir hilft...und irgendwie wirds wieder aufwärts gehen.....irgendwie wird sich ein Weg finden.
Ich danke dir sehr für deine lieben Worte und auch für deine Offenheit!
Liebe Grüße an dich
88Sterne
 
L

Luiserl

Gast
Hallo 88Sterne,

ich habe überlegt, ob ich mir erst Deine Vorgeschichte durchlese, bevor ich Dir schreibe. Aber vielleicht ist es erst mal besser, nichts zu wissen, sondern Dich nur so zu sehen, wie Du im Moment rüberkommst. Und da sehe ich einen verzweifelten Menschen, der aus Angst vor psychischem Schmerz und aus Angst vor den Menschen sich selbst sein Gefängnis gebaut hat, in das keiner reinkann, aber aus dem er auch nicht raus kann.

Und trotzdem habe ich das Gefühl, dass Du Dich bereits ein/zwei Schritte in Richtung Gitterstäbe vorgewagt hast und an Ausbruch denkst. Dein Misstrauen den Menschen gegenüber sind Deine Gitterstäbe und solange Du, bedingt durch Deine schlechten Erfahrungen, daran festhältst, werden diese Gitter auch nicht weichen können.

Wieviele Menschen haben Dich enttäuscht und für Dein Misstrauen gesorgt? Wieviele Menschen in Deiner Umgebung verdienen Dein Misstrauen? Freiheit kannst Du nur erreichen, wenn Du bereit bist loszulassen. Und nur als freier Mensch kannst Du Freunde gewinnen.

Wir sind nur lebensfähig, wenn wir ein Gegenüber haben, in dem wir uns projizieren können. Aber den anderen geht es ebenso. Deine Ausstrahlung bewirkt Geselligkeit und Freunde oder aber Einsamkeit. Also musst Du anfangen an Dir zu arbeiten, damit sich Deine Ausstrahlung verändert. Kann es sein, dass Du Dich nach außen so stark gibst und vielleicht auch so unnahbar, dass keiner wagt, Dich anzusprechen? Könntest Du Dir vorstellen, dass Du im täglichen Umgang mit den Kollegen und Kolleginnen auch mal Schwäche zeigst, Deine Traurigkeit nicht versteckst? Wir Menschen tendieren dazu, den Starken zu meiden, weil wir uns ihm eventuell unterlegen fühlen, dem Schwachen aber unsere Anteilnahme und unser Interesse zu schenken. Bevor sich Dein Gefängnis öffnen kann, musst erst Du bereit sein, Dich zu öffnen. Von allen Menschen in Deinem Umfeld haben bestimmt die wenigsten je etwas getan, was Dein Misstrauen ihnen gegenüber rechtfertigen könnte.

Hast Du Dir denn bisher die Mühe gemacht, auch nur einen Menschen in Deinem täglichen Umfeld kennenzulernen, herauszufinden, was für ein Mensch das ist? Vielleicht ist es ein Mensch, der sich freuen würde, von Dir mal zum Kaffee nach der Arbeit eingeladen zu werden? Du glaubst gar nicht, wieviel Spaß die Arbeit machen kann, wenn man mit den Kolleginnen und Kollegen einen freundschaftlichen Kontakt pflegt, wieviel man miteinander lachen kann über den ganzen Arbeitsstress.

Du selbst hast die kleinen Schritte erwähnt. Je verzweifelter Du Dir etwas wünscht mit dem Gedanken im Hinterstübchen, dass sich der Wunsch sowieso nie erfüllen wird, desto weniger wirst Du es je erreichen.

Setze Dir selbst einen sehnlichen Wunsch in weitere Ferne und dann überlege, was für Zwischenstationen Du auf dem Weg dorthin erreichen musst, um eines Tages dort anzukommen. Und teile diesen Weg in lauter kleine, für Dich jeweils Deiner Verfassung entsprechend zu erreichende Ziele und Schritte auf. Wenn Du zurzeit keinen Therapieplatz bekommen kannst, dann bitte Deinen Arzt um Hilfe bei der Suche nach einer Selbsthilfegruppe von Menschen, die ebenfalls in der gleichen Situation waren wie Du und heute auch noch weiterleben. Du wirst in solch einer Gruppe nicht nur einen starken Halt finden, sondern auch Geselligkeit, Gemeinschaft und Dich langsam für weitere Bekanntschaften öffnen.

Als kleine Hilfestellung für den Weg der kleinen Schritte, möchte ich Dir den nachstehenden Link geben. Ich habe diese Bitte immer vor mir an der Wand hängen und sie hat mir schon viele gute Dienste erwiesen.

http://www.hilferuf.de/forum/buchprojekt/27879-gedichte-die-mich-bewegen.html#post269068
Beitrag Nr. 12

Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass Du den Schlüssel zu den Gitterstäben findest und endlich wieder frei sein kannst.

Ganz lieben Gruß
Luiserl
 
8

88Sterne

Gast
Hallo Luiserl,
als ich deine Nachricht gelesen habe,habe ich mich darin wieder erkannt..und im Moment fehlen mir einfach die Worte dir zu antworten...nur eins kann ich sagen....alles was du oder andere mir geschrieben habe,nehme ich in mir auf und es rüttelt mich wach....und dafür bin ich euch allen dankbar....und jeder einzelne der mir geschrieben hat,hat recht mit dem was der oder diejenige geschrieben hat.Es kommt mir so vor,als ob ihr mich alle besser kennt,als ich mich selber kenne....und vielleicht schreck ich andere Menschen ab....dabei bin ich nichts anderes als ein kleines Hupferle,der leben,lieben und geliebt werden will...
Liebe Grüße
88Sterne
 

Nachtblume

Aktives Mitglied
Das schaffst du!! Du wirst es hinbekommen dich wieder auf Menschen einzulassen, wenn du es willst..
Sieh dich doch auch mal umgekehrt als Bereicherung für andere Menschen an, denen du deine Freundschaft "vorenthälst"...;)

Und verschwinde nicht gleich wieder gänzlich hier, ok?
Wir können auch gerne über PN schreiben-- WENN du das möchtest.
Kannst dich jederzeit melden, wenn du jemanden zum "quatschen" brauchst.

Viel Kraft und Mut!
Nachtblume
 

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