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Ganze Familie enttäuscht wegen Kichenaustritt

Maltesers

Neues Mitglied
Ich (25) binschon ne Weile aus der Kirche ausgetreten, hab es aber nie meiner Familiegesagt. Auch weil ich mich einfach vor ihrer Reaktion sehr gefürchtet habe.
Nun ist eszufällig rausgekommen. Da mein Bruder wieder ein Baby bekommt und meine Mummich eben an diesem Tag fragte ob sie wohl mich als Taufpatin nehmen würden….(Ichhab mich schon lange davor gefürchtet muss ich sagen) Tja sofort bekam ichPanik und sagte halt einfach dass ich hoffe das sie es nicht tun, weil ich ebennicht mag. Sie zuckte sofort total aus, ebenso wie meine Tante die auch dabeiwar. Sie waren voll baff, redeten auf mich ein, dass das doch nicht geht usw.Dann fragte mich meine Mum ob ich überhaupt noch bei der Kirche dabei bin. Dasagte ich es schließlich. Sie brach sofort in Tränen aus und sagte sachen diemich echt verletzten. Ich schreib mal ein paar Beispielssätze: zb Heißt das dirist egal ob ich sterbe? Ist dir dann der tod von deinem Papa egal? Sie findetdas heuchlerisch wenn ich dann trotzdem noch in eine Kirche gehen würde, ebenwenn ein Begräbnis ist oder eine Taufe usw. Ein weiterer Satz der mich tieftrag war, dass ihr mein Kind jetzt schon leid tut! Weil es ja nicht getauftwird, nicht in den Religionsunterricht in der Schule darf, anscheinend deswegen„ausgeschlossen“ wird. Ich war total baff dass sie auf so Sachen kam. Es war soextrem heftig dass ich einfach nur noch zu meinem Freund wollte und ganz weitweg. Ich rief ihn an damit er mich abholt. Jetzt wo ich hier das tippe fang ichschonwieder zum zittern an, mich nimmt das alles ganz schön mit…. Ich musssagen ich bin sehr sensibel, ein gutes Mädchen, will immer das beste für alle,immer das richtige tun für alle, besonders für meine Mama die sowieso seit ichausgezogen bin und einen Freund habe irgendwie schwer damit zurecht kommt. Sie meint auch dass mich mein Freundüberredet hat (weil er eben auch aus der Kirche ausgetreten ist) und ich habmich anscheinend so sehr verändert und sie ist sehr enttäuscht. Wieder ein Schlagins Gesicht, ich bin immer noch die selbe, nur hab ich mir endlich ein eigenesLeben aufgebaut und bin ein Stück erwachsen geworden. Nicht mehr so extremschüchtern und mich eben so gut wie es eben geht auf die Beine gestellt.
Najajedenfalls schrieb ich am selben Tag noch meinem Bruder, mit der Hoffnung dasser mich wenigstens ein bisschen unterstützt, mich versteht, hinter mir steht.Doch leider bekam ich dann den nächsten Schlag von ihm. Es kam ein riesen Textzurück, er sei sehr enttäuscht und schockiert von mir. Und er sei sehr traurigweil sie schon vorgehabt haben mich als Taufpatin zu nehmen…. Und dass er dasschlimm findet dass ich zu Mum sagte „ich hoffe sie fragen mich nicht.“ (MeineMum ist zu meinem Bruder gefahren und hat ihm alles erzählt, sich ausgeweint)Er nahm das natürlich alles falsch auf. Ich sagte das doch nur weil sonstrauskam dass ich nicht mehr dabei bin…. Ich schrieb ihm auch noch ne nachrichtaber bis jetzt kommt nichts zurück L
Ich brachzusammen als ich seinen Text las und zeigte es stumm meinem Freund. Anschließendfing ich zu weinen an. Ich fühlte mich so alleine, von der eigenen Familieweggestoßen. Man kann das alles hier nicht so aufschreiben sonst würde das somega lang werden. Es war einfach unglaublich heftig. Ich wusste dass es malschlimm wird, darum hatte ich so angst es ihnen zu sagen. Doch dass es soschlimm wird hätte ich mir nie vorstellen können. Dabei, muss ich sagen, sorichtig gläubig ist meine familie eig nie. Genau darum trag mich das alles nochmehr, zu sehen dass es für sie so wichtig ist…..
Am nächstenTag kam meine Mama dann zu Besuch und wollte über alles nochmal reden. Ich ließmich darauf ein und nahm mir vor ihr das alles ruhig zu erklären warum ich dasgetan habe usw. Doch es war wieder ne Katastrophe. Sie weinte wieder die ganzezeit und kam wieder mit den selben Sachen.
Eins willich hier noch schreiben. In der Zeit wo meine Oma starb gingen wir gemeinsamspazieren, sie sagte zu mir: Bitte versprich mir das du nie aus der Kircheaustreten wirst. Ich war verwirrt und irgendwie auch baff, doch ich beruhigtesie natürlich und sagte das ich es nicht tue. Sie hatte genug sorgen mit demTod von Oma. Ich wollte ihr nicht noch mehr sorgen machen. Nun sagt sie ichhabe das Versprechen gebrochen….
Ich bin nuntotal fertig, verwirrt. Frag mich was das alles soll. Fühl mich als wäre ichnun die aller böseste von allen, ach ich weiß einfach nicht wie es nun weitergeht… Wenn ich an die Zukunft denke….. ich werde mich wahrscheinlich andauerndunwohl wieder fühlen mit allen….

 
Deine Familie ist fanatisch.

Glauben kann man nicht erzwingen! Und eine Patenschaft ist keine Selbstverständlichkeit, sondern eine verantwortungsvolle Entscheidung, die man nicht leichtfertig trifft.

So schwer es sein mag, empfehle ich dir zu deiner Entscheidung zu stehen. Du darfst dich vor deiner Familie nicht mehr rechtfertigen und mit Vorwürfen solltest du dich auch nicht auseinandersetzen. Hau auf den Tisch und sag wie es ist. Ansonsten werden sie dir bis an dein Lebensende in den Ohren liegen. Du darfst dir das nicht gefallen lassen.

Wenn es im Moment zu extrem sein sollte, dann lass Gras darüber wachsen. Aber es ist sehr, sehr wichtig, dass deine Entscheidung nicht weiter diskutiert wird. Glaube ist Privatsache, fertig!
 
Hallo Maltesers,

Du lebtest in einer Familie, in der die Tradition der wichtigste Wert ist. Vermutlich ist Deine Familie katholisch?
Tradition ist nicht unbedingt mit einem christlichen Denken und Leben verbunden. Darf ich fragen, was Dein Grund war, aus der Kirche auszutreten? Anscheinend hat sich niemand aus Deiner Familie für Deine Gründe interessiert. Ist das so?

Jeder Einzelne muß seinen Weg alleine finden, zu Gott hin oder von ihm weg. Das hat nicht unbedingt etwas mit Kirchenmitgliedschaft zu tun. Aber das wird Deine Familie vermutlich nicht interessieren. Das tut mir leid für Dich. Ich denke, da mußt Du durch.

Ich wünsche Dir, dass Du zu Werten findest, die wichtiger zu nehmen sind, als Tradition.

LG, Nordrheiner
 
Das macht mich fast schon wütend, wie deine Familie dich behandelt. Wegen so einem DRECK, verletzen sie dich, lassen dich fühlen, als wärst du ein mordernder, stehlender Bösewicht? Deine eigene Familie, die Personen, die eigentlich immer hinter dir stehen sollten.

Du musst dir bewusst werden, dass dich keinerlei, 0,00% Schuld trifft. Du hast nur leider das Pech, eine verrückte Familie zu haben.
 
Warum bist du ausgetreten? Glaubst du an Gott?

Beispielssätze: zb Heißt das dirist egal ob ich sterbe? Ist dir dann der tod von deinem Papa egal?


Das ist die übliche emotionale Erpressung. Mach was Anderes, als deine Mutter will, und du bist schuld an ihrem Tod oder ihrer Krankheit. Lächerlich und mies, aber immer wieder beliebt.

Ein weiterer Satz der mich tief traf war, dass ihr mein Kind jetzt schon leid tut! Weil es ja nicht getauft wird, nicht in den Religionsunterricht in der Schule darf, anscheinend deswegen„ausgeschlossen“ wird.

Ist wahrscheinlich gar nicht so. Ist aber auch egal, deine Mutter sucht nur krampfhaft Argumente, um Druck auf dich zu machen.

Sie findet das heuchlerisch wenn ich dann trotzdem noch in eine Kirche gehen würde, eben wenn ein Begräbnis ist oder eine Taufe usw.

Genauso Bullshit. Wenn einer gestorben ist, dann nehmen alle zusammen an einer Abschiedszeremonie teil und trauern zusammen. Ob diese Abschiedszeremonie religiös geprägt ist und ggf. von welcher Religion, spielt keine Rolle. Es geht ja nicht um die Religion, sondern ums Abschiednehmen.


ich bin sehr sensibel, ein gutes Mädchen, will immer das beste für alle,immer das richtige tun für alle, besonders für meine Mama die sowieso seit ich ausgezogen bin und einen Freund habe irgendwie schwer damit zurecht kommt. (...) und ich hab mich anscheinend so sehr verändert und sie ist sehr enttäuscht. (...) ich bin immer noch die selbe, nur hab ich mir endlich ein eigenesLeben aufgebaut und bin ein Stück erwachsen geworden.
[...]

Dabei, muss ich sagen, sorichtig gläubig ist meine familie eig nie. Genau darum trag mich das alles nochmehr, zu sehen dass es für sie so wichtig ist…..


Was glaubst du, warum die Frage der Kirchenmitgliedschaft so wichtig für deine Mutter ist (schon beim Tod deiner Oma war), wenn sie nicht so richtig gläubig ist? Trügt dein Eindruck dich vielleicht?


In der Zeit wo meine Oma starb gingen wir gemeinsamspazieren, sie sagte zu mir: Bitte versprich mir das du nie aus der Kircheaustreten wirst. Ich war verwirrt und irgendwie auch baff, doch ich beruhigtesie natürlich und sagte das ich es nicht tue. Sie hatte genug sorgen mit demTod von Oma. Ich wollte ihr nicht noch mehr sorgen machen. Nun sagt sie ichhabe das Versprechen gebrochen….

Das war halt ein Fehler. Der Vorwurf, ein Versprechen gebrochen zu haben, ist nicht so ganz falsch. Du hättest es nicht geben dürfen. Sie hätte das aber in dem Moment auch nicht verlangen dürfen. Wie kann man von einem jungen Menschen verlangen, dass er in seinem ganzen Leben seine Meinung nicht ändern wird? Und der gewählte Zeitpunkt war auch schon dieselbe Masche wie jetzt: "Tu mir das nicht an, eine eigene Meinung zu haben. Wenn du nicht so lebst, wie ich will, tust du mir damit was an." Erpressung eben. Aber du siehst daran, in welche Schwierigkeiten du dich bringst, wenn du dich zu Sachen überreden lässt, nur um nicht anzuecken. Du hättest schon damals hart sein müssen, und musst es jetzt wieder. Und du hättest vielleicht schon beim Austritt mit ihr darüber reden sollen, dass du dein Versprechen nicht einhalten kannst. Du kannst halt nicht immer im Leben das liebe Mädchen sein. Das musst du lernen.

Lass dich jetzt nicht so sehr beeindrucken. Sie werden sich schon noch daran gewöhnen. Du bist nicht die Böse, sondern deine Familie ist verbohrt. Je klarer du auftrittst und auf dein Recht auf eine andere Meinung pochst und diese begründest, desto besser wirst du dastehen. Je verschämter, eingeschüchterter und verhuschter du auftrittst, desto mehr wirst du sie darin bestärken, dass du eigentlich was Falsches machst. Lass es lieber jetzt einmal kräftig knallen, als ewig rumzulavieren und dir ein schlechtes Gewissen machen zu lassen. Meine Güte, in welchem Jahrhundert leben wir eigentlich?

Wie du mit den Verletzungen umgehst, dazu können vielleicht Andere noch was schreiben. Kopf hoch und viel Glück.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hör mal Maltesers, Du wärest nicht aus der Kirche ausgetreten, wenn diese für Dich wichtig wäre, also hast Du nichts falsch gemacht. Ich empfinde es schlimmer, wenn jemand zum Beispiel einem Verein oder einer Organisation angehört, diese/n aber nicht mag und damit eig. nichts zu tun haben will. Deine Familie sieht das mit anderen Augen, so war es ihnen wichtig, Dich darin aufgehoben zu sehen. Es ist besser sich von dem zu trennen, was man nicht braucht, denn so verliert man ungenutzten Ballast. Dein Leben geht weiter, das Deiner Eltern auch, stell Dich ihren Sorgen und zeige ihnen, das Sie nicht traurig sein zu brauchen. Gott ist der, der die Herzen der Menschen durchschaut, die Lehren das man ein Ticket, eine Eintrittskarte für den Himmel braucht unterstütze ich nicht. Mir bedeutet die kath. Kirche und sogar andere etwas, deswegen trete ich nicht aus, wenn es anders wäre, dann würde ich auch austreten. An Gott glauben kann man dennoch, ich halte es nicht verwunderlich das die Kirchen viele nicht überzeugen können.

Also sage ich Dir: Kopf hoch und mach weiter, mach Dir keine Sorgen deswegen, kümmere Dich lieber um das, wo Du denkst das Du gebraucht wirst. Jeder Tag bringt seine eigenen Sorgen mit, so sollen wir sorglos sein und auf ihn vertrauen.

Alles Gute,
peace
 
Ich rate Dir kurz gesagt zu Distanz und der Entwicklung einer unabhängigen Persönlichkeit. Deine Familie macht leider einen erkrankten Eindruck auf mich. Das kommt mir nicht mehr normal vor.
 
Du kannst auch gläubig sein ohne in der Kirche zu sein. Seit Ewigkeiten sollen die Leute regelmäßig Geld bezahlen um sich Kirchenmitglied nennen zu können.
Ist echt super, deswegen bin ich auch ausgetreten. Ich lass mich doch nicht verarschen. Meine Großeltern fanden das auch nicht gut, ist Ihr Pech.

Lass dich nicht erpressen! Halt dich an deinen Freund
 
Ich bin auch etwa mit 25 aus der Kirche ausgetreten und habe es meiner Mutter nie gesagt, aus dem gleichen Grund.
Ich bin aber auch Taufpatin zweier Neffen von mir, und das ging, ohne Mitglied der Kirche zu sein. Ich habe einfach nichts gesagt und es darauf ankommen lassen. Ob der Pfarrer meine Mitgliedschaft überhaupt nicht nachgeprüft hat, oder ob er es geprüft und nichts gesagt hat, weiß ich nicht.

Aber da es nun bei dir raus ist: so schlecht ist das gar nicht, dann musst du nichts mehr verstecken.
Sie werden es schon akzeptieren mit der Zeit, es bleibt ihnen auch gar nichts anderes übrig, wenn sie den Kontakt nicht abbrechen wollen- und sollten sie das vorziehen, ist es eh besser so.

Es ist deine Entscheidung, und die Entscheidung war für dich richtig. Ich wäre allerdings nun an deiner Stelle schon ziemlich sauer darüber, wie sie reagiert haben. Nun kommt es darauf an, ob du das auf sich beruhen lassen willst oder ob du es nochmals ansprechen willst, um klar zu machen, dass diese Reaktion nicht in Ordnung war. Im ersteren Fall, der wahrscheinlich "um des lieben Frieden willens" dein Bevorzugter sein wird, kannst du einfach abwarten und das Thema nicht weiter erwähnen. Sie werden es vielleicht auch lieber totschweigen als darüber reden, und dann wird es mit der Zeit unter dem Teppich verschwinden. Du wirst älter und machst, was du willst, es ist dann nicht wichtig, was deine Eltern darüber denken.
 
Ich bin ebenfalls aus der katholischen Kirche ausgetreten.

Mein Glauben oder Nicht-Glauben ist Teil meiner Identität. Wer mich liebt, muss mich um meiner selbst lieben und nicht weil ich einer bestimmten Religion oder nicht angehöre.

Ich habe meinem Umfeld meinen Austritt mitgeteilt, wohlwissend, dass ich Kritik ernten werde. Meine Mutter war den Tränen nahe und sagte auch "das hätte deine Oma bestimmt nicht gewollt".

Die Wahrheit ist aber, dass ich schon vor meinem Austritt nie in eine Kirche gegangen bin und unabhängig von der Kirche gelebt habe. Ich empfinde es als scheinheilig, wenn man nur aus Tradition in der Kirche bleibt oder um anderen einen gefallen zu tun.

Ich habe meine Entscheidung nie bereut und vieles in meinem Leben neu überdacht. Ich spende meine ehemalige Kirchensteuer heute dem Tier- und Naturschutz. Ich fühle mich nicht mehr mitschuldig, wenn die Kirche etwas tut, was ich falsch finde. Ich habe durch den Kirchenaustritt mehr denn je meinen inneren Frieden gefunden und bin heute stolz, den Schritt gewagt zu haben.
 

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