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Gast
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Leider habe ich schon kurz nach Eintritt ins Berufsleben Probleme bekommen, die mich mittlerweile so belasten, dass ich mich für nichts beruflich geeignet fühle.
Angefangen hatten meine Probleme mit meiner Ausbildung. In die Ausbildung war ich nur zufällig geraten und sie sollte eine Zwischenlösung sein, aber trotzdem gab ich mir viel Mühe. Nach den ersten zwei Monaten wurde ich plötzlich zu einem Gespräch mit meiner Vorgesetzten gebeten. Dort teilte man mir mit, wie unzufrieden man mit meiner Arbeitsleistung sei und das es in den ganzen Jahren noch nie eine schlechtere Auszubildende gegeben habe. Für mich kam das alles sehr überraschend. Ich hatte kein Vertrauen mehr zu den anderen Kollegen, denn ich verstand nicht, warum man mich nicht schon vorher auf Fehler aufmerksam gemacht hatte. Um mir die Arbeitssituation etwas zu erleichtern, schrieb man mir für jeden Tag To-Do Listen, die ich nur abzuarbeiten hatte. Ich fühlte mich wie ein kleines Kind, bei dem kontrolliert wird ob es auch brav jeden Tag alle Hausaufgaben macht. Andererseits war ich aber auch erleichtert. Für mich stand fest, dass ich nicht mehr meine Ausbildung dort fortsetzen möchte, denn in jeder Mittagspause heulte ich nur noch, aus Angst dass ich wieder etwas falsch gemacht hatte.
In dieser Zeit war ich auch noch in einer sehr destruktiven Beziehung gefangen. Mein ex nahm Drogen, meckerte bei jedem Fehler den ich machte rum, drohte ständig damit meiner Familie etwas anzutun und war auch zweimal körperlich gewalttätig. An eine der Situationen fehlt mir die Erinnerung, bei der zweiten fühlte ich Todesangst und glaubte, dass ich gleich sterben würde. Die Monate danach existierte ich nur noch ,aber mir reichte die Kraft, um einen neuen Ausbildungsbetrieb zu finden.
Es war das Beste was mir passieren konnte. Die Chefs und Kollegen waren sehr nett. Ich schaffte es noch meine Ausbildung zu verkürzen und wurde übernommen. Ich bekam wieder etwas Selbstvertrauen, zog bei meinen Eltern aus und trennte mich von meinem Ex. Im Großen und Ganzen war man zufrieden mit meiner Arbeit. Aber auch dort kamen irgendwann wieder Probleme. Meine Chefin wies darauf hin, dass ich mich besser organisieren müsse, um effektiver arbeiten zu können. Ich brauchte zu lange für die Aufträge. Die Arbeit wuchs mir über den Kopf, Aufträge konnte ich immer öfter nicht fristgerecht erledigen. Ich wurde leicht depressiv und war deswegen auch noch bis einigen Wochen in Behandlung.
Damals dachte ich, dass es nur daran lag, dass ich ja nicht in meinem Traumberuf arbeite und deshalb die ganzen Fehler machen würde. Nach zwei Jahren Vollzeittätigkeit beschloss ich also das Studium aufzunehmen, dass ich schon gerne damals nach dem Abi begonnen hätte. Doch auch hier habe ich dieselben Probleme (studiere momentan noch). Ich bin überfordert mit der Menge des Lernstoffes, wobei ich jedoch alles verstehe. Meine Noten sind schlecht. Das belastet mich allerdings nicht sehr.
Schlimmer ist eher, dass ich während meines Studiums mehrere Aushilfsjobs und Praktika gemacht habe, um in meinem zukünftigen Berufsfeld Erfahrungen zu sammeln (mein Studium ist inhaltlich fachfremd zu meiner Ausbildung). Doch auch hier scheitere ich mehr oder weniger. In der einen Stelle machte man Witze darüber, welche wortwörtlich hirnlosen Aufgaben es noch gebe, die ich erledigen könnte. Nachdem dieser Satz gefallen war arbeitete ich noch einmal dort, aber fühlte mich so schlecht, sodass ich kündigte.
Ein Jahr später begann ich wieder als studentische Hilfskraft zu arbeiten. Es war für mich die Hölle. Der Chef kritisierte ständig. Er fragte mich, ob überhaupt Deutsch noch Gegenstand im Abi sei, weil ich ja ständig Fehler in Rechtschreibung und Grammatik machen würde. Es waren vor allem Tippfehler. Weil deutsch immer mit mein bestes Fach war und ich meine Stärken immer im Schreiben sah, stürzte mich diese Aussage in große Selbstzweifel. Nach einigen Wochen wurde mir schließlich noch mein Lohn gekürzt wegen zu schlechter Leistung. Ich war psychisch ziemlich fertig und kündigte wieder aus Selbstschutz.
Einige Wochen später machte ich ein Praktikum. Jeder Tag war die Hölle für mich, weil ich extreme Angst hatte zu versagen. Gerne hätte ich noch weiter dort nach dem Praktikum als Aushilfe gearbeitet, weil ich unbedingt auch wieder Geld fürs Studium verdienen musste, aber anscheinend war man nicht so überzeugt von mir, denn auf meine Anfrage zur weiteren Zusammenarbeit bekam ich bis heute noch keine Rückmeldung. Es vergingen mehrere Monate erfolgloser Bewerbungen.
Irgendwann klappte es endlich und es war eine Stelle in einem Bereich in dem ich gerne nach dem Studium arbeiten möchte. In der Stellenausschreibung war Zeitdruck nicht als Arbeitsbedingung angegeben, denn sonst hätte ich mich dort nicht beworben. Seit Beginn habe ich so starke Ängste wieder zu versagen, denn man hat etwas Zeitdruck. Ich mache viele Fehler und letzte Woche wurde ich gefragt, ob ich nochmal gerne Unterstützung hätte von denjenigen der mich eingearbeitet hatte. Eigentlich war ja meine Einarbeitungsphase schon abgeschlossen und so habe ich das Gefühl, dass man wieder mit meiner Leistung nicht zufrieden ist. Jeden Tag fühle ich mich extrem ängstlich und angespannt. In meiner Freizeit kann ich an nichts anderes mehr denken, als an die Anforderungen auf der Arbeit. Am liebsten würde ich kündigen, weil mein Leben so keine Qualität hat und ich nur noch Selbstzweifel habe. Allerdings bin ich noch in der Probezeit und ich habe die kleine Hoffnung, dass es sich bessert. Zudem brauche ich unbedingt das Gehalt, weil meine Ersparnisse sich langsam dem Ende zuneigen. Doch ich habe so riesen Angst davor, dass ich wieder versage und mir dann nach dem Studium gar keinen Beruf zutraue (ich schließe schon alle Stellenanzeigen aus, in denen die Wörter, hoher Zeitdruck, Belastbarkeit, gute Organisationsfähigkeit, sehr kommunikativ vorkommen). Überall höre ich nur ich bin zu langsam und unkonzentriert.
Eigentlich wäre ich mit dem Studium im September fertig geworden, aber vor lauter Angst habe ich mich auf eine Prüfung nicht vorbereiten können und daher verlängert sich jetzt auch noch das Studium, was für mich finanziell eine große Belastung ist (Ich muss das Studium komplett selber finanzieren, erhalte weder Bafög noch finanzielle Unterstützung von meinen Eltern). Mittlerweile wäre ich sogar lieber arbeitslos, als jeden Tag diese extremen Ängste durchzuhalten.
Die Therapie werde ich wieder aufnehmen, aber momentan ist kein Platz frei. Ich weiß aber nicht was ich bis dahin machen soll. Meine Beziehung leidet auch darunter, weil ich vor lauter Bewertungsangst auch gar nicht mehr was unternehmen möchte. Treffe ich mich mit den Freunden meines Freundes, habe ich ständig das Gefühl, dass alle mich für dumm halten.
Am liebsten würde ich mich nur noch Zuhause verkriechen, denn ich fühle mich mit allem überfordert. Ich habe keine Idee mehr, wie ich meine Vergesslichkeit und Langsamkeit in Griff bekommen soll. Nur wo kann mann langsam arbeiten, ohne besonders gründlich sein zu müssen? Und ich bin Ende 20 und möchte ja auch irgendwann mal in der Lage sein Kinder ernähren zu können.
Angefangen hatten meine Probleme mit meiner Ausbildung. In die Ausbildung war ich nur zufällig geraten und sie sollte eine Zwischenlösung sein, aber trotzdem gab ich mir viel Mühe. Nach den ersten zwei Monaten wurde ich plötzlich zu einem Gespräch mit meiner Vorgesetzten gebeten. Dort teilte man mir mit, wie unzufrieden man mit meiner Arbeitsleistung sei und das es in den ganzen Jahren noch nie eine schlechtere Auszubildende gegeben habe. Für mich kam das alles sehr überraschend. Ich hatte kein Vertrauen mehr zu den anderen Kollegen, denn ich verstand nicht, warum man mich nicht schon vorher auf Fehler aufmerksam gemacht hatte. Um mir die Arbeitssituation etwas zu erleichtern, schrieb man mir für jeden Tag To-Do Listen, die ich nur abzuarbeiten hatte. Ich fühlte mich wie ein kleines Kind, bei dem kontrolliert wird ob es auch brav jeden Tag alle Hausaufgaben macht. Andererseits war ich aber auch erleichtert. Für mich stand fest, dass ich nicht mehr meine Ausbildung dort fortsetzen möchte, denn in jeder Mittagspause heulte ich nur noch, aus Angst dass ich wieder etwas falsch gemacht hatte.
In dieser Zeit war ich auch noch in einer sehr destruktiven Beziehung gefangen. Mein ex nahm Drogen, meckerte bei jedem Fehler den ich machte rum, drohte ständig damit meiner Familie etwas anzutun und war auch zweimal körperlich gewalttätig. An eine der Situationen fehlt mir die Erinnerung, bei der zweiten fühlte ich Todesangst und glaubte, dass ich gleich sterben würde. Die Monate danach existierte ich nur noch ,aber mir reichte die Kraft, um einen neuen Ausbildungsbetrieb zu finden.
Es war das Beste was mir passieren konnte. Die Chefs und Kollegen waren sehr nett. Ich schaffte es noch meine Ausbildung zu verkürzen und wurde übernommen. Ich bekam wieder etwas Selbstvertrauen, zog bei meinen Eltern aus und trennte mich von meinem Ex. Im Großen und Ganzen war man zufrieden mit meiner Arbeit. Aber auch dort kamen irgendwann wieder Probleme. Meine Chefin wies darauf hin, dass ich mich besser organisieren müsse, um effektiver arbeiten zu können. Ich brauchte zu lange für die Aufträge. Die Arbeit wuchs mir über den Kopf, Aufträge konnte ich immer öfter nicht fristgerecht erledigen. Ich wurde leicht depressiv und war deswegen auch noch bis einigen Wochen in Behandlung.
Damals dachte ich, dass es nur daran lag, dass ich ja nicht in meinem Traumberuf arbeite und deshalb die ganzen Fehler machen würde. Nach zwei Jahren Vollzeittätigkeit beschloss ich also das Studium aufzunehmen, dass ich schon gerne damals nach dem Abi begonnen hätte. Doch auch hier habe ich dieselben Probleme (studiere momentan noch). Ich bin überfordert mit der Menge des Lernstoffes, wobei ich jedoch alles verstehe. Meine Noten sind schlecht. Das belastet mich allerdings nicht sehr.
Schlimmer ist eher, dass ich während meines Studiums mehrere Aushilfsjobs und Praktika gemacht habe, um in meinem zukünftigen Berufsfeld Erfahrungen zu sammeln (mein Studium ist inhaltlich fachfremd zu meiner Ausbildung). Doch auch hier scheitere ich mehr oder weniger. In der einen Stelle machte man Witze darüber, welche wortwörtlich hirnlosen Aufgaben es noch gebe, die ich erledigen könnte. Nachdem dieser Satz gefallen war arbeitete ich noch einmal dort, aber fühlte mich so schlecht, sodass ich kündigte.
Ein Jahr später begann ich wieder als studentische Hilfskraft zu arbeiten. Es war für mich die Hölle. Der Chef kritisierte ständig. Er fragte mich, ob überhaupt Deutsch noch Gegenstand im Abi sei, weil ich ja ständig Fehler in Rechtschreibung und Grammatik machen würde. Es waren vor allem Tippfehler. Weil deutsch immer mit mein bestes Fach war und ich meine Stärken immer im Schreiben sah, stürzte mich diese Aussage in große Selbstzweifel. Nach einigen Wochen wurde mir schließlich noch mein Lohn gekürzt wegen zu schlechter Leistung. Ich war psychisch ziemlich fertig und kündigte wieder aus Selbstschutz.
Einige Wochen später machte ich ein Praktikum. Jeder Tag war die Hölle für mich, weil ich extreme Angst hatte zu versagen. Gerne hätte ich noch weiter dort nach dem Praktikum als Aushilfe gearbeitet, weil ich unbedingt auch wieder Geld fürs Studium verdienen musste, aber anscheinend war man nicht so überzeugt von mir, denn auf meine Anfrage zur weiteren Zusammenarbeit bekam ich bis heute noch keine Rückmeldung. Es vergingen mehrere Monate erfolgloser Bewerbungen.
Irgendwann klappte es endlich und es war eine Stelle in einem Bereich in dem ich gerne nach dem Studium arbeiten möchte. In der Stellenausschreibung war Zeitdruck nicht als Arbeitsbedingung angegeben, denn sonst hätte ich mich dort nicht beworben. Seit Beginn habe ich so starke Ängste wieder zu versagen, denn man hat etwas Zeitdruck. Ich mache viele Fehler und letzte Woche wurde ich gefragt, ob ich nochmal gerne Unterstützung hätte von denjenigen der mich eingearbeitet hatte. Eigentlich war ja meine Einarbeitungsphase schon abgeschlossen und so habe ich das Gefühl, dass man wieder mit meiner Leistung nicht zufrieden ist. Jeden Tag fühle ich mich extrem ängstlich und angespannt. In meiner Freizeit kann ich an nichts anderes mehr denken, als an die Anforderungen auf der Arbeit. Am liebsten würde ich kündigen, weil mein Leben so keine Qualität hat und ich nur noch Selbstzweifel habe. Allerdings bin ich noch in der Probezeit und ich habe die kleine Hoffnung, dass es sich bessert. Zudem brauche ich unbedingt das Gehalt, weil meine Ersparnisse sich langsam dem Ende zuneigen. Doch ich habe so riesen Angst davor, dass ich wieder versage und mir dann nach dem Studium gar keinen Beruf zutraue (ich schließe schon alle Stellenanzeigen aus, in denen die Wörter, hoher Zeitdruck, Belastbarkeit, gute Organisationsfähigkeit, sehr kommunikativ vorkommen). Überall höre ich nur ich bin zu langsam und unkonzentriert.
Eigentlich wäre ich mit dem Studium im September fertig geworden, aber vor lauter Angst habe ich mich auf eine Prüfung nicht vorbereiten können und daher verlängert sich jetzt auch noch das Studium, was für mich finanziell eine große Belastung ist (Ich muss das Studium komplett selber finanzieren, erhalte weder Bafög noch finanzielle Unterstützung von meinen Eltern). Mittlerweile wäre ich sogar lieber arbeitslos, als jeden Tag diese extremen Ängste durchzuhalten.
Die Therapie werde ich wieder aufnehmen, aber momentan ist kein Platz frei. Ich weiß aber nicht was ich bis dahin machen soll. Meine Beziehung leidet auch darunter, weil ich vor lauter Bewertungsangst auch gar nicht mehr was unternehmen möchte. Treffe ich mich mit den Freunden meines Freundes, habe ich ständig das Gefühl, dass alle mich für dumm halten.
Am liebsten würde ich mich nur noch Zuhause verkriechen, denn ich fühle mich mit allem überfordert. Ich habe keine Idee mehr, wie ich meine Vergesslichkeit und Langsamkeit in Griff bekommen soll. Nur wo kann mann langsam arbeiten, ohne besonders gründlich sein zu müssen? Und ich bin Ende 20 und möchte ja auch irgendwann mal in der Lage sein Kinder ernähren zu können.