„Fühlst du dich als Deutscher oder als …?“

Hajooo meinte:

Ich sehe, daß du ursprünglich nicht aus Deutschland kommst.
Ich frage, wo kommst du den her.
Du sagst aus Stadt "XY"
Ich sage, ok, da wohnst du, wo liegen deine Wurzeln ?
Du sagst, meine Eltern sind vor X-Jahren hier her gekommen, ich bin hier geboren und fühle mich als Deutscher 👍 🙂

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Wie willst du denn sehen, ob jemand ursprünglich aus Deutschland kommt?

Er "fühlt" sich nicht als Deutscher, er ist einer.

Du hast leider gar nichts verstanden, @Hajooo

Ich trage im Sommer mitunter ein Kufeyeh, ich habe einen etwas längeren Vollbart.
Da ich im Sommer häufig im Freien arbeite, habe ich da meist eine etwas dunklere Gesichtsfarbe.
Mit Kufeyeh sehe ich dann überhaupt nicht deutsch aus.
Ich bin aber Deutsch.
Wer ist Deutsch?
Jeder, der einen Deutschen Pass hat.

Wir Deutschen sind ein Mischvolk, die meisten Menschen im Ruhrpott zum Beispiel sind Polnischstämmig.
Die Fragen, gegenüber einem fremden Menschen, nach dessen Wurzeln empfinde ich als unsäglich und rassistisch, allerdings ist es in den meisten Fällen nur Dummheit oder Verlegenheit.
Das macht es aber nicht besser.

@KongKing, mit entsprechendem Selbstbewusstsein sollten viele Situationen, die Dich triggern, unerheblich sein. Vielleicht ist das eine Baustelle, an der Du arbeiten solltest.
Grundsätzlich verstehe ich Dich aber.

Hi KongKing, bin in dein Thema rein gegangen, weil mich das auch berührt, als geborene Deutsche mit deutschen Wurzeln usw.. obwohl ich auch Mischung in meinen Wurzeln habe.
Dann hab ich deine ersten Beiträge gelesen. Irgendwie kann ich es auch nachfühlen, von einer anderen Perspektive.
Geht mir selber so, bin unheimlich neugierig auf Vielfalt. Manchmal hat's mich auch schon genervt, wenn mein gegenüber mich abgewimmelt hat mit meinen Fragen...
Also was ich teile, ist dein Gefühl. Fühle mich als Deutscher oft nicht wie im eigenen Land, habe da verschiedenste Situationen durch.
Deine Reaktion, wenn andere mit deinem Aussehen gleich eine gewisse Kultur verbinden, kann ich sogar auch nachfühlen.
Es wäre doch manchmal viel einfacher für uns alle, wenn es nicht so viel Gepläre um alles gäbe.
Und wenn ein ,,nein" oder ,,darüber will ich nicht reden" ausreicht. Dass das oft nicht so ist, ist doch einfach nur abgef*ckt nervig.

Ich verstehe nicht, warum mir mehrfach vorgeworfen wird, dass ich nicht auf die Frage eingehe, was ich vom Forum erwarte. Das sage ich gleich im zweiten Satzes meines Eingangspostings: Ich möchte darüber reden, wie sehr mich diese Fragen nach der Herkunft stressen.

Das habe ich auch im Thread mehrmals geschrieben.

Es ist vollkommen okay, wenn man das überliest. Das kann vorkommen.
Bitte werft mir aber nicht vor, dass ich „alles ignoriere“ und zieht dann noch Rückschlüsse auf meinen angeblich so komischen Charakter. Ich habe nichts ignoriert.

Damit möchte ich diese Diskussion bitte beenden. Sie führt nämlich zu nichts.

Ich möchte die Diskussion gerne beenden, weil sie anfängt, sich im Kreis zu drehen.

Ich habe nichts dagegen, wenn ich nach der Küche von … gefragt werde. Sehr nette Leute, die ich sehr mag, haben mich schon nach Rezepten gefragt. Leider kenne ich mich mit dieser Küche nicht aus, aber die Frage ist vollkommen in Ordnung. Ich helfe gerne weiter, wenn ich kann. Ich finde es vollkommen in Ordnung, wenn jemand „neugierig auf Vielfalt“ ist @FLoki979. Ich teile gerne die … Küche und freue mich, dass das den Leute schmeckt. Es macht mich stolz, dass diese Küche in letzter Zeit große Wertschätzung erfährt.

Was ich nicht mag? Wenn man direkt in den ersten fünf Minuten des Kennenlernens darauf reduziert wird.

KongKing meinte:

Ich verstehe nicht, warum mir mehrfach vorgeworfen wird, dass ich nicht auf die Frage eingehe, was ich vom Forum erwarte. Das sage ich gleich im zweiten Satzes meines Eingangspostings: Ich möchte darüber reden, wie sehr mich diese Fragen nach der Herkunft stressen.

Das habe ich auch im Thread mehrmals geschrieben.

Es ist vollkommen okay, wenn man das überliest. Das kann vorkommen.
Bitte werft mir aber nicht vor, dass ich „alles ignoriere“ und zieht dann noch Rückschlüsse auf meinen angeblich so komischen Charakter. Ich habe nichts ignoriert.

Damit möchte ich diese Diskussion bitte beenden. Sie führt nämlich zu nichts.

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Vorschlag: Bitte noch nicht beenden.

Ich kann nachvollziehen, dass es Dich stresst.

Ich habe noch nie jemand gefragt woher er kommt oder irgendsowas.

Weil es mir egal ist. Und so denken viele, die ich kenne. Erzählt einer was über sich, prima. Wenn nicht, auch gut.

Kannst Du ein System für Dich finden, um den Stress zu vermeiden?

Einen wenn-dann Plan? Also wenn die Frage kommt, dann werde ich dies und das tun…?

Also einmal innerlich, zum Beispiel bis zehn zählen und äußerlich, eine vorbereitete Antwort geben?

8sam22 meinte:

Was ist dein Problem, wenn die Leute Interesse daran haben, wo die Wurzeln deiner Vorfahren liegen?
Wie darf man diese Frage denn formulieren, damit es dir genehm ist? Gar nicht?

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Genau. Gar nicht. So einfach ist das.

Ich glaube, viele Menschen wissen (bzw. verstehen) gar nicht, wie viel Rassismus in der "wo kommst Du denn wirklich her?"-Frage überhaupt steckt. Vielleicht wäre es eine Idee, das mal ganz sachlich zu sagen, dass diese Frage eigentlich ziemlich verletzend ist...

In einem Dönerladen habe ich mal erlebt, dass ein Kunde seinen Döner bestellte "so scharf wie da, wo Du herkommst". Der Döner-Verkäufer gab ihm seinen Döner mit den Worten "bitteschön, einmal so scharf wie in Bielefeld". Das fand ich großartig, aber so schlagfertig muss man erstmal sein.

Es wird so oft argumentiert, dass es um "ehrliches Interesse an der Person" geht, aber das endet scheinbar an dem Punkt, an dem das Gegenüber sagt "nee, sorry, ich will nicht aufgrund von äußeren Attributen in diese Schublade gesteckt werden". Nach meinem Gefühl geht's da weniger um echtes Interesse an der Person, sondern höchstens um Neugier, Bestätigung der eigenen Vorurteile, Lust "Insider-Wissen" abzugrasen. Dabei geht's aber um einen selbst, nicht um das Gegenüber.

Paul_xy meinte:

Genau. Gar nicht. So einfach ist das.

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Es wäre besser, wenn man das nicht gleich in den ersten fünf Minuten des Kennenlernens fragt. Ich habe kein Problem mit der Herkunft meiner Familie oder dass die Leute danach fragen, aber erstens ist es nicht wo ich „wirklich“ herkomme. Ich kenne dieses Land nur vom Urlaub.

Zweitens ist das manchmal eine der ersten Fragen, die mir gestellt wird.

„Hi, ich bin der KongKing“
„Ist das dein echter Name?“ wird gefragt wenn ich beispielsweise meinen deutsch klingenden Spitznamen nenne „Wo kommst denn du her?“
„Kleinkleckersdorf“
„Wo kommst du denn WIRKLICH her?“