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Fühle mich oft entäuscht und im Stich gelassen? Was mach ich falsch?

Hallo Sissy,

dein Beitrag ist zwar schon was aelter, aber dennoch ist dieses Problem bei mir sehr aktuell 😕

Hab ihn gelesen und dachte hey wow als wenn ich das geschrieben habe, genau meine Worte und Gedanken....schon echt spuki 😉

Mir geht es genauso, hab da das selbe Problem...bin auch ein Mensch der immer fuer andere da ist, zuhoert und Aufmerksamkeit schenkt einfach so, aber andersrum kommt eigentlich kaum was bis so gar nix....weiss da auch langsam nimmer weiter, mich macht das echt trauig und zieht mich runter :wein:

Dennnoch, auch wenn`s das Problem jetzt nicht aendert, finde ich es gut zulesen, dass es nicht nur mir so ergeht, dass man damit nicht alleine ist....auch wenn`s traurig ist, dass es leider nun mal so ist 😱

Hab da jetzt keine Lust mehr zu anderen hinterher zu laufen und um den Kontakt zu kaempfen, wenn es eh mehr einseitig ist und ich da die aktivere Person bin was das Kontakthalten angeht, man laeuft da einfach nur einer Illusion hinterher die einem nix bringt, ausser Traenen und Depris....ich bin anderen auch egal, ich koennte morgen sterben und kein Mensch wuerde es interessieren u/o merken....ausser meine Mutter, dass war`s auch schon 🙁

Keiner fragt mal nach wie es mir geht u/o ob man sich mal wieder treffen moechte, immer bin ich die jenige die das macht, andere ruhen sich darauf aus und meinen es ist alles so selbstverstaendlich, aber nicht so, es sollte sich die Waage halten zwischen Geben und Nehmen.

Wenn ich jemanden mag, dann sage ich das nicht nur ich zeige es auch, was andere nicht so machen, sie reden viel, aber es kommt nix dabei rum.

Fuer mich sagen Taten mehr als nur Worte.....

Auf solche Kontakte oder angebliche Freunde kann ich jetzt verzichten...ich mache mir jetzt nix mehr vor und rede mir was schoen.....ich bin aufgewacht....ich moechte so nicht mehr behandelt werden, ich bin mir auch etwas wert.

Ich bin nicht perfekt, habe auch meine Fehler und ich stehe dazu, nur bin ich nicht fuer die Unzulaenglichkeiten von anderen verantwortlich....das ist deren Problem nicht meins....ich bin auch nur ein Mensch und kein gefuehloses Wesen, ich habe ein gutes Herz u. Seele, nur wenn das nix zaehlt in diesem Leben bzw. fuer andere, dann kann ich es leider nicht aendern.

Ich weiss aber trotzdem nimmer weiter....fuehle mich einsam und im Stich gelassen 🙁

Wie sieht es den mittlerweile bei dir aus, es ist ja schon gute 5 Jahre her.....hast du noch immer dieses Problem?

Lieben Gruss, Missy73 🙂
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, das geht offenbar vielen so. Mir geht es auch ähnlich. Es hat wohl etwas mit Introvertiertheit zu tun, die heute nicht mehr gut ankommt, mit angeborener oder anerzogener Zurückhaltung und Bescheidenheit, mit atypischen Lebensverläufen, die einen ins Abseits katapultieren, und damit, dass die Menschheit insgesamt immer egoistischer zu werden scheint. Rücksichtnahme, Mitgefühl, Hilfsbereitschaft, Zuverlässigkeit, Freundlichkeit und Genügsamkeit stehen nicht mehr hoch im Kurs, sondern werden eher als Signal verstanden, dass man mit dem betreffenden Menschen machen kann, was man will, und ihn nicht mit Respekt zu behandeln braucht. Solche Menschen gelten bei den meisten als langweilig und uninteressant.

Meine Kindheit war geprägt durch die Eheprobleme meiner schon relativ alten Eltern, Geldknappheit, die chronische Krankheit meiner Mutter, mit der diese auch nicht angemessen umgehen konnte, und das Zusammenleben mit zu vielen weiteren alten und kranken Menschen (Großmutter, unverheiratete unselbständige Tante) im Elternhaus. Eine unbeschwerte Kindheit habe ich nicht kennen gelernt, sondern mich immer zurücknehmen und auf die Bedürfnisse anderer Menschen Rücksicht nehmen müssen. Versuche einer Selbstbehauptung wurden im Keim erstickt; insgesamt herrschte meist eine angespannte, eher freudlose Atmosphäre.

Es wurde relativ selten etwas mit der Familie unternommen (klar, war ja alles zu teuer), man lernte auch nicht die Fertigkeiten, die Eltern ihren Kindern normalerweise in einem bestimmten Alter beibringen. Vor allem sportliche Aktivitäten gab es nicht.

Andere waren in der Pubertät chic gekleidet, wurden dabei von ihrer Mutti beraten, fuhren in den Skiurlaub etc. Bei uns stand in dieser Zeit die Sorge um den selbst mit Insulin nur äußerst schwer einstellbaren Diabetes Typ 1 meiner Mutter und um die im selben Haus lebende, damals an Brustkrebs erkrankte Tante (Schwester meines Vaters) im Vordergrund.

Ich habe im Grunde nur immer brav für die Schule gelernt und ein gutes Abitur gemacht, letztlich auch mein Studium erfolgreich abgeschlossen (obwohl ich auch da mit extremer Prüfungs- und Versagensangst zu kämpfen hatte) und eine adäquate Stelle gefunden.

Die Kontakte, die ich zu Schulfreunden oder später im Studium hatte (und allzu viele waren es auch nicht), sind aber bis auf zwei letztlich alle eingeschlafen und auch die beiden verbliebenen kochen sehr auf Sparflamme. Andere brauchten sich halt in jungen Jahren noch keine Sorgen um ihre Eltern zu machen, die waren fit und gingen altersgerecht mit ihnen um. Solche jungen Leute hatten im üblichen Alter ihren ersten Freund, durften sich auch mal Frechheiten oder Widerworte gegenüber ihren Eltern erlauben, etwas ausprobieren, frühzeitig von zu Hause ausziehen, haben dann natürlich auch spätestens in ihren Dreißigern geheiratet und eine Familie gegründet. Spätestens wenn die Freunde Kinder bekommen, ist man als Single außen vor. Man braucht sich gar nicht mal zu verkrachen, die Kontakte schlafen allmählich einfach ein.

Manche Schritte wie der Auszug von zu Hause kamen bei mir dann doch noch, aber relativ spät. Ebenso die erste Beziehung (die aber nicht gehalten hat und auch in einer großen Enttäuschung endete, die ich meine, nicht verdient zu haben).

Ich habe es mittlerweile aufgegeben, mich aktiv um freundschaftliche Kontakte zu bemühen. Eigentlich will ich nur noch meine Ruhe haben. Ich habe ja sowieso nicht das Übliche zu erzählen und anderen in deren Augen nichts Interessantes zu bieten: Meine Eltern sind tot, meine Schwester ist psychisch so krank, dass ich keinen Kontakt mehr zu ihr habe (sonst würde ich selber dabei zugrunde gehen), verheiratet bin ich auch nicht (immerhin Wochenendbeziehung, aber kein Zusammenleben in derselben Wohnung), Kinder habe ich auch keine. Beruflich geht es noch am ehesten, aber auch da werde ich nicht mehr weiterkommen. Andere können sich besser verkaufen, haben aufgrund ihrer "normalen" Biografie mehr Interessantes zu erzählen, brauchen sich nicht zu verstecken, können sich ganz anders darstellen, sind auch viel stressresistenter und "wagemutiger".

Ich kann auch die Erzählungen anderer von ihrem ach so tollen Familienleben, ihren Urlauben, ihren Feiern mit 100 Gästen und ihrem Riesenbekanntenkreis nicht mehr ertragen, die ich insbesondere dann als taktlose Angeberei empfinde, wenn die betreffenden Menschen meine Lebensumstände und -geschichte kennen (wie es zum Beispiel bei gewissen Verwandten von mir der Fall ist).

Wahrscheinlich darf man heute einfach nicht zu freundlich und hilfsbereit sein, wenn man nicht "überfahren" und enttäuscht werden will. Traurig, aber wahr.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oje ihr beiden! Das liest sich aber sehr arg und verbittert.
Ich kann euch gut verstehen.
Aufgeben darf in solchen Fragen NIEMALS die Option sein.
Ihr dürft niemals aufgeben- es lohnt sich immer, um einen guten Freundeskreis, oder eine erfüllende Beziehung zu kämpfen.
Vielleicht hat man ja am falschen Ort, oder in den falschen Kreisen gesucht? Vielleicht wird man fündig, wenn man mal was ganz neues ausprobiert? Ein Hobby, ein Verein, ein Ehrenamt, oder ein Chor?
Meist liegt es ja nicht daran, dass es niemanden gäbe, mit dem man einen stabilen Kontakt aufbauen könnte. Man muss diese Leute nur treffen - also: Aktionsradius erweitern!
Man darf nicht sagen: "Ich war doch immer nett, und niemand hat sich für mich interessiert- dann bin ich jetzt eben nicht mehr nett" Damit schneidet man sich nur ins eigene Fleisch.
Es geht garnicht darum, nett zu sein, sondern offen zu sein: Wenn man die Türen aufmacht und andere sehen können, dass man sie in sein Leben lassen will, dann werden auch welche kommen. Natürlich ist man dann verletzlich und setzt sich dem Risiko einer Enttäuschung aus. ABER das ist allemal besser, als zu verbittern!
Kopf hoch! Das Ende der Fahnenstange ist noch nicht erreicht!
Gibt es etwas, das ihr euch vorstellen könnt, konkret zu versuchen? Ein Nahziel? Einfach zu sagen: "Ich finde niemanden" ist etwas ungenau! Macht euch lieber mal ein Nahziel: zB "ich möchte innerhalb des nächsten Jahres eine Freundin finden, mit der ich regelmäßig ins Theater gehen kann" oder sowas.
Macht eure Wünsche konkret- dann findet sich auch leichter ein Weg dorthin, weil man nicht mehr so im Trüben fischt.
Man muss sich realistische Nahziele setzen- sonst kapituliert man nur vorzeitig!
Alles Gute!
 
Bin grad auf diesen alten Beitrag von mir gestoßen. Lang lang ist s her. Ja-so begann meine Forenzeit hier, die zwischenzeitlich zu Ende ist. Was ist geblieben? Eine liebe liebe gute Freundin, die ich hier kennengelernt hab. So gesehen, hat sich die Zeit hier für mich gelohnt-um es positiv zu betrachten.

Ich danke allen, die mich ein Stück weit hier begleitet haben!

Dieser Beitrag bleibt zwar immer aktuell-doch zwischenzeitlich muss ich nimmer um Rat fragen-da ich bin, wie ich bin und wenn ich mich in einer Gruppe nicht wohl fühle-dann kann ich auch gehen. Ich brauch keine Menschen mehr in meinem Leben, die mich nicht wertzuschätzen wissen. Das brauch niemand. Das ist Grundvoraussetzung für menschliches Miteinander überhaupt.

So gesehen gehe ich mit vielem anderst um und bin auch über vieles nicht mehr traurig. Denn das Leben ist so, wie es ist und ändern kann man nur seine Einstellung zu vielem...und auch, dass man sich und auch für andere Grenzen zieht.
 

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