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Fühle mich aufgeschmissen

Woo Kie

Neues Mitglied
Guten Abend..
ich weiß nicht genau wie oder wo ich anfangen soll, es ist sehr viel was mir durch den Kopf geht und irgendwie kann niemand richtig nachvollziehen was das alles für mich bedeutet. Es kann gut sein das der Text ellenlang wird und dafür entschuldige ich mich schonmal, aber ich brauche Rat. Ich fang einfach bei dem an was mir als erstes einfällt.. das wäre dann die Zeit vor ungefähr 5 oder 6 Jahren? Ich weiß es nicht mal mehr genau. Ich hatte gerade die Schule gewechselt und ein Jahr lief alles gut, dann wurde ich mal krank, nichts besonderes, eine einfache Magen Darm Grippe, und bin seitdem nicht mehr zur Schule gegangen weil ich dann irgendwie Angst hatte. Wovor wusste ich selber nicht und dieses Unwissen hat sich bis jetzt nicht geändert. Auf jeden Fall bin ich nach einem halben Jahr in Therapie gegangen. Die Therapie war in einer Tagesklinik und hat statt den versprochenen 3 Monaten, ein halbes Jahr gedauert. Dort hat mir eigentlich gar nichts geholfen und weitergebracht hat mich dort auch nichts, das hab ich die Therapeuten zum Schluss einfach nur denken lassen damit ich da raus konnte. Ich hab dann die Klasse gewechselt und mit viel Überwindung neu angefangen. Dann war auch erstmal wieder alles gut. Ich hab die 10. Klasse beendet, einen "naja" durchschnittlichen Realschulabschluss gemacht (3,4) und die 11. Klasse in einer BBS begonnen. Den Abschluss den ich dort bekommen hätte wäre ein Fachabitur im Bereich Gestaltung gewesen.

Während der 10. und in der 11. hatte ich einen psychisch SEHR anstrengenden Freund. Am Anfang war alles ok ich dachte ich kann ihm helfen. Er hatte eine Depression die er nie zugegeben hat, immer wenn ich das Gespräch in Richtung Therapie gerückt habe ist er wütend geworden. Zum Teil konnte ich es ja verstehen, es hat bestimmt genervt, er wollte das alleine schaffen und zum Teil hab ich den Gedanken in mir das sowas einfach nichts bringt weil es bei mir eben auch nichts gebracht hat. Aber jeder Mensch ist anders und so auch jeder Therapeut. Vlt hatte ich nur Pech. Auf jeden Fall ist es nach einem halben Jahr sehr schlimm mit ihm geworden. Wir haben oft "Schluss gemacht" und sind nach ein paar Stunden wieder zusammen gewesen. Streit kam wegen jeder Kleinigkeit auf. Meistens war es aber so, das währenddessen Schuldzuweisungen an mich kamen, ich sei ne schlechte Freundin und ein paar Minuten später tat ihm alles Leid und ich war der wichtigste Mensch in seinem Leben. Es kamen oft Drohungen er würde sich das Leben nehmen wenn ich gehe, das hat mich einfach komplett fertig gemacht aber das konnte ich vor ihm nicht wirklich zeigen weil er dann meistens der war der Hilfe und ne Schulter zum ausweinen gebraucht hat. Ich habs nur mäßig meinen Freunden und meinen Eltern erzählt. Zusätzlich zu der Last der auf unserer Beziehung lag, hat es auch mit dem Sex nicht geklappt. Ich hatte mein erstes Mal mit ihm und er angeblich auch mit mir, was ich ihm aber irgendwie nicht abkaufen kann. Auf jeden Fall war es schmerzhaft, und das war es seitdem jedes mal. Gekommen bin ich nie, es tat mir Leid das ich immer abbrechen musste weil es einfach zu unangenehm war aber ich musste dann auch wieder ihn trösten, weil er dachte es liegt an ihm. Ob es so war weiß ich nicht ich persönlich glaube eher, dass es an dem Stress lag und dass ich mich bei ihm einfach nicht entspannt habe. Ein paar Monate vor der Trennung kam es sogar so weit, dass ich , wieder einmal, abbrechen wollte, hab mehrmals gesagt das er aufhören soll, er hat aber mit dem Satz "bin gleich fertig" sein Werk vollbracht. Ich bin wütend und verletzt aus dem Zimmer und als ich zurück kam saß er heulend auf dem Bett und ich hab ihn getröstet. Er tat mir Leid. Zum Glück ist das nur einmal vorgekommen. Trotzdem.. wie dumm bin ich? Aber ich konnte nicht Schluss machen ich hatte zu sehr Angst er tut sich etwas an. Warum sollte man einem Menschen sonst so etwas sagen? Mit Intimität und Sex war es mit ihm schon immer schwierig. Er hat kein Nein akzeptiert und wenn, dann musste ich ihn trösten weil er sich angegriffen gefühlt hat. Es tat mir ja selber Leid aber wer hat schon Lust auf Sex der sich scheiße anfühlt? Der weh tut? Manchmal kam sogar das Gefühl als hätte ich etwas in mir was mein Körper einfach nur abstoßen will. Sein Schwanz hat sich ekelhaft in mir angefühlt. Sein Gewicht, seine Küsse, seine Hände, alles. Aber um sein gejammere nicht ertragen zu müssen hab ichs halt über mich ergehen lassen, so dumm und bescheuert es sich auch anhört. Ich war mir egal, die meiste Zeit war ich am heulen wenn ich zu hause war und er hat mir keine Ruhe gelassen. Dazu muss ich sagen das wir uns jedes bis jedes zweite Wochende gesehen haben. Wenn ich eine Stunde nicht geschrieben habe wurde ich zugespamt und er sagte das er sich ja sorgen macht und blablabla. Zum Schluss war er dann auch noch dagegen wenn ich etwas mit meiner besten Freundin unternehmen wollte. Wir waren 2 Jahre zusammen. 2 Jahre lang Horror. Als ich endgültig Schluss gemacht habe habe ich erst gemerkt was für eine Last von mir gefallen ist. Ich hab mich soo frei gefühlt und war einfach nur glücklich darüber ihn los zu sein. Umgebracht hat er sich übrigens nicht. Soviel zu meinem Ex, kurz zurück zur Schule.

Nach der 11. Klasse hatte ich aber die Schnauze voll davon und hab eine Ausbildung zur Ergotherapeutin begonnen. Die musste ich auch jeden Monat bezahlen. Dann habe ich aber im ersten Jahr gemerkt das es nichts für mich ist, habe allen, meiner Lehrerin, meinen Freunden, meinen Eltern, gesagt, es läge daran dass ich es auf Dauer seelisch nicht aushalten würde jeden Tag kranken Menschen zu begegnen. Ich habe das nur gesagt um den echten Grund nicht ansprechen zu müssen, nämlich das mir einfach alles Angst gemacht hat, sehr sehr starke Angst. Die Prüfungen, die Praktika, davor zu verkacken und sowas. Normale Ängste die wahrscheinlich jeder hatte aber ich hab sie einfach nicht ausgehalten. 4 Monate ungefähr bevor ich abgebrochen hab hab ich mit meinem Terror-Ex schluss gemacht.

Und da sind wir auch wieder beim Thema Beziehungen.
Ich hab keinen Trennungschmerz durchgemacht. Das einzige was mir tierisch Angst gemacht hat ist das er sich was antut, aber das ist zum Glück nie vorgekommen. So sehr ich diesen Mensch auch hasse aber sowas sollte niemandem passieren. Auf jeden Fall wollte ich neue Jungs kennenlernen. Ich war da fast 19 übrigens. Jetzt bin ich 20. Ich hab mit ein paar geschrieben und mich mit einem getroffen. Das war aber nichts. Nach einem Monat hab ich aber meinen jetzigen Freund kennengelernt und ich hätte nie gedacht das sich verliebt sein SO anfühlt. Das was ich fühle wenn ich bei ihm bin hab ich noch nie vorher erlebt und ich hoffe er hat nie die Schnauze voll von mir. Mit ihm fühlt sich alles einfacher an und ich habe seit ich ihn hab gemerkt wie schlecht es mir eigentlich geht. Eben war ich pissig, jetzt bin ich am heulen. Er ist so stark und er kann mich immer aufmuntern wenn ich traurig bin aber das Lachen hilft nur gegen die Tränen. Ich krieg es nicht von mir runter. Ich hasse mich. Ich hasse mein Leben. Manchmal will ich das es aufhört. Machen würd ichs nie. Ich finde Menschen die sich umbringen sind egoistisch. Das ist aber auch der einzige Grund der mich momentan davon abhält. Ich will niemanden so verletzen. Ich habe Angst so zu werden wie mein scheiß Ex. Ich will meinen Freund nicht runterziehen oder ihn bedrücken oder ihn irgendwie schädigen. Aber er ist der einzige der versucht mich richtig zu verstehen und nur bei ihm kann ich schwach sein. Ich schaffe gefühlt nichts alleine. Ich habe Angst vor dem Führerschein, ich drücke mich schon 2 Jahre davor. Nach der abgebrochenen Ausbildung hab ich die 12. fortgeführt um mein Fachabi zu machen, das hätte ich jetzt auch, aber ich war einmal beim Sportunterricht und bin seitdem nie wieder hingegangen weil ich so sehr Angst davor hatte. Obwohl es mir beim ersten mal sogar Spaß gemacht hat. Das hat mir den Abschluss versaut. Sport. Ich bin so behindert und dumm ich weiß nicht warum ich so bin und es regt mich so sehr auf aber wenn ich wieder in diesem Angstmoment bin komm ich da einfach nicht mehr raus. Ich versuche positiv zu denken aber jeder gute Gedanke oder sowas wie "da passiert nichts, du weißt es, du warst da" fühlt sich so schlecht an das er direkt wieder aus dem Kopf verbannt wird.

Jetzt habe ich also einen Lebenslauf der total durcheinander ist mit einer abgebrochenen Ausbildung und einem nicht erhaltenen Fachabitur. Wer will so jemanden? Ich weiß sowieso nicht was ich vom Leben will. Ich hab einfach nur das Gefühl das ich für nichts gemacht bin und das mich auch keiner nehmen wird weil ich meinen Lebenslauf selbst nicht nachvollziehen kann. Meine Hobbys sind Zeichnen, Comics und Filme. Ich würde so gerne ein Buch schreiben das ich schon lange im Kopf hab und daraus ne Actioncomicreihe machen aber ich habe einfach keine Motivation dazu. Ich liege einfach nur im Bett.
Jetzt ziehen mein Freund und ich aber um. Ich kann nicht mehr im Bett liegen. Der Gedanke gefällt mir auch und ich freu mich darauf für mich selbst zu sorgen aber wie soll das gehen ohne perspektive.. da er gedrängt, liebevoll gedrängt, hat mich zu bewerben hab ich das auch getan. Wir waren zuvor eine Woche zusammen weg und er kam auf die Idee mit der Arzthelferin. Das hat sich im ersten Moment auch gut angefühlt aber jetzt wurde ich zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen und ich hab einfach nur Angst. Es ist in einer großen Klinik mit mehreren Praxen. Einerseits bekomme ich oft gesagt das ich emphatisch bin und gut zuhören kann aber ich bin einfach so unsicher. Reicht das denn? Ich finde Medizin sehr interessant aber ich bin der stressunresistenteste (ist das ein Wort?) Mensch überhaupt und ich kann nicht wirklich damit umgehen wenn jemand persönlich wird. Mir schießen sehr schnell Tränen in die Augen und ich kann es nicht verstecken wenn ich traurig bin. Was wenn die das beim Vorstellungsgespräch merken? Und was soll ich sagen wenn ich nach der Ergotherapie gefragt werde. Wer will denn hören dass die vielleicht zukünftige Auszubildende einen weg' hat? Wenn ich diese Ausbildung nicht bekomme finde ich dieses Jahr auch nichts anderes mehr. Zum Einen will ich diesen Job, zum Anderen will ich nur einen Nebenjob um noch Zeit zum Überlegen zu haben was ich wirklich will. Zusätzlich bin ich bei der Minijobwahl ein bisschen eingegränzt. (Es waren ganze zwei Tage bei Penny; Ich saß nur am Computer und habe mir Vorschriften und sowas durchgelesen. Durch ein kleines Fenster im Raum konnte ich aber die Kasse sehen und wie voll es war und da ich nicht die hellste mit Zahlen bin wars der pure Horror für mich mir vorzustellen da zu sitzen. Den Job hatte ich nur angenommen weil sonst alle enttäuscht von mir gewesen wären, ein schlechtes Gefühl hatte ich eigentlich von Anfang an. Hat sich bewahrheitet. Ich hatte wieder diese enorme Angst und hab gekündigt. Sogar das Kündigen hat mir Angst gemacht) Ich hab so viel Träume und mein Leben fühlt sich manchmal gut an. Ich frag mich nur warum es sich nicht immer so anfühlt. Ich will meinen Freund auch nicht verlieren weil ich eine Frau ohne Zukunft für ihn bin. Er sagt mir sehr viel liebes. Wofür ich ihm so dankbar bin aber ein kleiner Teil in mir fragt sich ob das denn wirklich so stimmt und das das gar nicht sein kann was er da sagt. Ich kenn mich doch. Ich weiß das ich so nicht bin. Er tut ja so viel für mich und er ist der liebevollste Mensch auf Erden und es fühlt sich so an als könnte ich ihm das nie zurückgeben obwohl ich tagtäglich nichts lieber tun würde. Während ich das schreibe denk ich mir auch nur was ihr jetzt beim Lesen denkt. Ich hab einfach das Gefühl ich übertreibe. Es geht so vielen Menschen schlechter woher nehme ich mir das recht mich nicht gut zu fühlen. Noch dazu geht es mir gerade wieder voll gut das ist immer so ein scheiß unbegründeter Wechsel. Sagt mir einfach was euch dazu einfällt. In einem schlechten Moment tut mir das bestimmt ganz gut.
Danke fürs Lesen und die Zeit. Ich wünschte ich hätte den kleinen Whatsapp Affen der sich die Augen zu hält. Der würde jetzt perfekt passen.

Mit freundlichen Grüßen, Woo Kie
 
G

Gelöscht 50834

Gast
Hallo,

Dein Text hat mich persönlich sehr berührt, deswegen möchte ich dir ein paar Zeilen schreiben, auch wenn's mir nicht so leicht fällt...

Ich kann deine Ängste gut nachvollziehen und genau deswegen versuche ich, dir einen Rat zu geben, wie du lernst damit umzugehen.

Bisher bist du immer davongelaufen, statt dich deinen Dämonen zu stellen. Dabei hast du die Dämonen ja noch gar nicht richtig gesehen. Du siehst nur einen Schatten und nimmst bereits die Beine in die Hand. Aber wie das so mit Schatten ist: Je dichter das Objekt am Licht ist, desto größer ist sein Schatten.
Was soll die blöde Metapher? Ich will dir sagen, dass du dich, bevor du die Flucht ins heimische Bett ergreifst, erstmal mit den Dingen, die dir Angst machen, auseinandersetzen solltest. Was genau ist das Problem? Warum ist es ein Problem? Wie groß ist die Chance, dass das Problem überhaupt auftritt? Und was kannst du tun, um das Problem möglichst klein zu halten? Lege dir Strategien zurecht, schmiede einen Plan und gehe die Sache dann an.
Du darfst mal "schwach" sein und einfach der Angst nachgeben, aber lasse es nicht zu, dass sie dein ganzes Leben bestimmt.
 
J

JayJ

Gast
Hallo,

für mich hört sich das ganze danach an als hättest Du Versagens-ängste? Auch lese ich heraus,dass Du Dich selber unter Druck setzt,perfekt zu sein.
Warum bewirbst Du Dich denn als Arzthelferin,obwohl Du das gar nicht möchtest? Ich denke mal,in ein Büro arbeiten,wäre vielleicht eine Option,oder was mir einfällt ist Journalistin oder Designerin?

Du schriebst,Du möchtest ein Buch schreiben. Warum schreibst Du es denn nicht?

Hast Du mit,Deinem jetzigen Lebenspartner, darüber geredet? Was sagt er dazu?
Ich würde Dir raten das Du nochmal in eine Therapie gehst und drüber redest,warum Du diese Ängste hast,woher sie kommen usw.
 

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