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Frust zerstört mich innerlich

A

Anna 22

Gast
Ich habe aufgrund von gesundheitlichen Problemen die nicht erkannt bzw nicht richtig behandelt wurden massive Rückschläge in allen Lebensbereichen erlitten.
Durfte dann auch das 1 Ausbildungsjahr meiner Wunschausbildung nicht wiederholen ( Vater hat die Unterstützung gestrichen).
Und wurde von meinem Vater dann zu einer anderen Ausbildung gezwungen.
Später hat er mir dann noch mal die Unterstützung verweigert, als ich einen besseren Schulabschluss nachholen wollte.
Einen Bafög Anspruch hatte ich nie und quasi 2 Vollzeitstellen hätte ich nicht geschafft ( wollte ja auch einen guten Abschluss schaffen).
Ich habe dann noch eine 2 Ausbildung ( mit Hilfe eines Bildungsgutscheines) gemacht.
Leider bekomme ich dort auch aufgrund meines kaputten Lebenslaufes nur Absagen ( habe extrem viele Lücken und 2x Abbrüche).
Jetzt geht es mir gesundheitlich auch richtig gut.
Mein Leben ist aber gelaufen.
Ich sehe keine Chance mehr etwas zu ändern ( ich wüsste nicht wie mir ein guter Wille dabei helfen kann).
Habe mich auch immer mehr zurückgezogen, weil es mir gegenüber meines Umfeldes peinlich war nicht mithalten zu können.
Ich bin so frustriert.
Am liebsten wäre ich noch mal 16 und würde mit meinem jetzigen Gesundheitszustand alles anders machen.
Ich weiß nicht was ich gegen diesen Frust machen kann.
Bewegung und Entspannung bringen auch nichts.
Gespräche mit einem Psychologen haben nichts gebracht ( habe auch nichts zu besprechen).
Ich sehe einfach null Chancen beruflich einigermaßen Fuß zu fassen.
Ich ärgere mich einfach, dass ich mich in vielen Situationen nicht gewehrt habe.
Und das meine gesundheitlichen Probleme mir alles zerstört haben.
Denk einfach positiv und irgendetwas findet sich immer hilft mir schon lange nicht mehr.
 

Memory

Mitglied
"Am liebsten wäre ich noch mal 16 und würde mit meinem jetzigen Gesundheitszustand alles anders machen" ... diesen Satz kann ich mehr als 100% nachvollziehen...
Auch wenn gerade alles dunkel und hoffnungslos scheint, oft gibt es doch noch Wege. Diese wären natürlich nicht einfach, aber je nach Berufswunsch wären sie es eventuell wert.
Ich weiß weder welche Berufswünsche du hast, noch was du bisher "vorweisen" kannst. Aber bist du dir absolut sicher, dass du deinen Wunsch nicht mehr erfüllen kannst? Oder gibt es doch noch die Möglichkeit, wenn auch erschwert?!... Bedenke, man muss lange arbeiten. Also sollte man es bestenfalls gerne tun. Da würden sich weitere Umwege also lohnen, falls diese möglich sind. Ich wäre derzeit auch sehr gerne an einem weiteren Punkt als ich bin. Aber ich muss die Rückschläge hinnehmen und einbauen.
Geh vielleicht nochmal alles durch und schau ob es doch einen Weg für deinen Wunsch gibt, auch wenn er etwas länger dauert als erhofft. Du hast dir deine Lebenshindernisse nicht ausgesucht.
 

Hollunderzweig

Aktives Mitglied
Hallo Anna

Mach bitte diese Tür zu, wo du dauernd darauf schaust, was du NICHT hast und fange mal an, jeden Tag zu trainieren, darauf zu achten, was du HAST. Das ist sehr viel.

Es ist in uns etwas, das nie auch nur halbwegs zufriedenzustellen ist. Man hat bei Forschungen sogar herausgefunden, dass es einen Bereich im Gehirn gibt, der im Schläfenlappen "feuert", wenn man recht übel gelaunt ist und sich mies fühlt, alles klein sieht und keine Hoffnung hat, unglücklich ist und dergleichen mehr. Man nennt diesen Bereich auch Jammerlappen- das hab nicht ich erfunden, das habe ich in einem Bericht gelesen, von Ärzten verfasst.

Bei jeder Regung, die herunterzieht, die mies fühlen lässt ist vorher ein Gedanke gewesen, der diese Regung ausgelöst hat. Also, man ist selbst beteiligt und schuld daran, wenn man sich immer schlecht fühlt. Das löst man eigenhändig aus, mit seiner eigenen "Knöpfchendrückerei"- die man bei sich drückt.
Du findest alles doof---schon macht eine Drüse in dir zu, eine andere auf und Botenstoffe veranlassen, dass du den Kopf hängen lässt, die Schultern nach unten ziehst, die Mundwinkel hängen und du Knieweich bist und die Tränen fließen und deine Muskulatur schlecht durchblutet wird, weil das alles zusammenhängt.

Zieh dir deine Turnschuhe an und geh jeden Tag mit geraden Rücken, mit erhobenem Kopf, mit dem kraftvollsten Schritt, der dir gelingt eine Runde. Mach das mal einen Monat lang. Du wirst spüren, wie die Kraft wieder zurückkommt, wie deine Waden pulsieren, der Kopf frei wird, wie du aufhörst, mit schiefem Mundwinkel und krächzendem Ach, wie gehts mir schlecht-Gang durch die Gegend schlurfst, als Looser, als Dämlicher, als Mikriger, als Machtloser, als Ohnmächtiger- du wirst diese Haltung ablegen und dann bemerke, dass dir Anzeigen ins Auge fallen, wo driiiiiiiiiiiiiiiiingeeeeeeeeeeend jemand gesucht wird, der mithilft im Betrieb, dem man auch gern dafür den Führerschein finanziert und ein paar Tage in Kroatien im Herbst, oder Braten in der Pfanne und und und...
Du bist echt ein Wahnsinn. Wie kannst du dein Leben an eine bestimmte Tätigkeit knüpfen, die noch dazu schwer zu erreichen ist. Mach es dir doch leicht, einfach- mach irgendwas, wo man Lohn dafür kriegt, das dir nicht schwer fällt.
Eine meiner Freundinnen hat beim Rotkreuz für 1200.- Euro Netto mit alten Leuten zwei Stunden am Tag Buchvorlesen, oder zum Arzt bringen, oder mit dem Rollstuhl in den Park gehen, oder nur dasitzen und zuhören müssen, mehr nicht. Das war eigentlich ein leichter Job, ohne Ausbildung machen zu müssen vorher. Denk mal nach, du könntest was weiß ich alles haben, erreichen, wenn du nicht auf diesen Jammerlappen achten würdest, der für die Menschheit die größte Plage ist.
Ich habe den auch, mir kommt das vor, als würde ich immer gegen den antreten und wer gewinnt? Mal ich, mal er...
Sei mit Vergnügen dabei, aus dir jemand zu machen, der alles mögliche kann, sogar Kindern gegen Bezahlung bei der Aufgabe behilflich sein, oder Karotten klein schnippseln in einer Kantine, oder sonst irgendwas machen, wofür du Lohn kriegst vorerst, bis diese Annonce auftaucht, wo beides vereint ist: Vergnügen PLUS super Kollegen, plus besonders nette Aufgaben, plus Weihnachts-plus Urlaubsgeld extra und ganz normale Bezahlung, von der man gut leben kann. Mehr brauchts doch nicht!!!
 
G

Gelöscht 79650

Gast
Mein Leben ist aber gelaufen.
Nö. Du bist jung. Und eine Ausbildung hast du doch abgeschlossen, wenn ich richtig gelesen habe.
Ruhe dich jetzt nicht auf dem Standpunkt aus, dein Vater sei an allem Schuld und du jetzt leider handlungsunfähig.
Arbeite mit dem, was jetzt da ist.
Habe mich auch immer mehr zurückgezogen, weil es mir gegenüber meines Umfeldes peinlich war nicht mithalten zu können.
Warum? Was ist peinlich an einer Ausbildung?
Bist du frustriert, weil heute alle "studieren gehen"?
Keine Sorge, die scheitern nicht in der Ausbildung, sondern im Studium.

Warum arbeitest du nicht im erlernten Beruf?
 
G

Gelöscht 119518

Gast
Hey, ich kann dich sehr gut verstehen, ich wäre auch gerne nochmal 18. Aber wir müssen versuchen weiterzukommen mit dem, was bereits ist...
 
A

Anna 22

Gast
Danke für die Antwort.
Ich habe sogar eine 2 Ausbildung abgeschlossen.
Leider ist es mit meinem chaotischem Lebenslauf extrem schwer einen Arbeitsplatz zu finden.
Die 2 Ausbildung war auch schulisch ( mir fehlt einfach die Praxis).
Auf dem regulären Ausbildungsmarkt habe ich keinen Ausbildungsplatz gefunden.
Das ist einfach das Problem.
Ich kann mit der Vergangenheit nicht abschließen, weil ich meine Vergangenheit offenlegen muss.
Es ist schon frustrierend wenn andere mehr erreicht haben.
Und dann auch Aussagen kommen wie: Du hättest doch auch mehr erreichen können.
Einen Abschluss kann man nachholen.
Leider bleiben Abbrüche für immer im Lebenslauf.
Scheinbar interessiert sich auch niemand dafür, dass man die Motivation hatte weiter zu kämpfen.
 

Sadie02

Aktives Mitglied
Hi!


Ich will dir erst einmal dazu gratulieren, dass du diese zweite Ausbildung abgeschlossen hast. Oder insgesamzt sogar zwei.
Das ist nämlich durchaus keine kleine Leistung unter diesen Begleiterscheinungen. Dass dein Vater dir da mit seinem Verhalten manches erschwert und auch verbaut hat, darfst du auch offen sagen.

Ich finde aber, eine kaputte Biografie ist etwas ganz anderes. Du warst lange krank, du hast versucht, das Beste daraus zu machen und das hast du gemacht. Du hast ja keine Schuld, wenn etwas nicht geklappt hat. Eine kaputte Biografie wäre bei mir jetzt so etwas wie Jugendgefängnis, ohne Ausbildung oder Schulabschluss.

Es stimmt aber: Diese Gedanken, was wäre denn gewesen, wenn mit 16 manches anders gewesen wäre, sind letztlich Gift für dich. Sie helfen dir nicht. Du hängst dann gedanklich in einer Zeit, die es so nicht mehr gibt. Man kann da schon daran denken, auch mal traurig sein und hadern. Aber eben nicht ständig, weil du sonst den Blick auf die Gegenwart verlierst.

Viel interessanter ist doch die Frage: Was gibt es jetzt für Möglichkeiten? Im Moment suchst du einen Job in dem Bereich, in dem du eine Ausbildung gemacht hast? Gibt es da vielleicht aufbauend noch Möglichkeiten der Weiterbildung? Hast du dich mal beraten lassen von eine Berufsbildungszentrum?

Du hast gegen die Krankheit gekämpft, dich nicht unterkriegen lassen. In dir steckt doch sehr viel. Und ich wünsche dir, dass du den Weg noch findest, der dann deiner ist.

Alles Gute!
 

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