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Freund vs. Familie vs. Ich

G

Gelöscht 89335

Gast
Hallo liebe Mitglieder,

ich bin neu hier im Forum und das ist mein erster Beitrag.
Ich war und bin einfach so hin- und hergerissen, dass ich mir mal eine außenstehende und neutrale Meinung zu meiner Situation einholen wollte. Ich versuche mich auch kurz zu halten.

Ich (w / 22) bin seit ca. 10 Monaten mit meinem Freund (26) zusammen, wir haben uns vor genau einem Jahr kennengelernt.

Nun kurz zu unseren Personen:

In unserer Zeit des Kennenlernens hat er bereits alleine gewohnt, da er auf Grund seiner schwierigen Familienverhältnisse mit 17 Jahren ausziehen musste. Er hat eine abgeschlossene Ausbildung und ein gesichertes Einkommen, wobei ich manchmal das Gefühl habe er sei ein wenig faul. Hierzu muss man sagen, dass er immer über seine Arbeit meckert, sagt er würde am liebsten gar nicht arbeiten und auch extra in Teilzeit arbeitet.

Ich habe nach meinem Abitur mit 18 ein duales Studium im öffentlichen Dienst angefangen und habe dies im letzten Jahr beendet. Ich bin verbeamtet.

Am Anfang war alles ganz wundervoll, wir hatten ganz wundervolle Momente zusammen, haben schöne Dinge unternommen, er hat mich gut behandelt so, als wäre ich seine Prinzessin. Er sagt auch immer wieder ich sei seine Traumfrau und dass er sich eine Zukunft mit mir vorstellt. Er wolle mich heiraten und ich solle die Mutter seiner Kinder werden.

Da alles so gut lief und er in der schlechtesten Gegend unserer Stadt gewohnt hat, haben wir überlegt, dass er vielleicht in eine neue Wohnung, in einer besseren Gegend ziehen solle. Die Wohnung sollte groß genug sein, damit ich später auch zuziehen kann. Ich habe zu der Zeit bei meinen Eltern gewohnt und tue dies momentan immer noch.
So weit, so gut.

Meine Eltern wussten bereits von unserer Beziehung bzw. von ihm (er ist mein erster Freund) und waren von Anfang an nicht begeistert. Er wäre nicht gut genug für mich, er würde mich später schlagen (sein Vater hat seine Mutter geschlagen) etc. Aber ich dachte mir: Vielleicht ist das normal, dass es komisch für die Eltern ist, dass die Tochter nun einen Freund hat und auf Grund dessen käme es zu dieser ablehnenden Haltung. Dazu muss man sagen, dass wir Griechen sind. Meine Eltern sind sehr konservativ.

Wir zogen unseren Plan mit der Wohnung, trotz allem, wie gehabt durch. Es sollte aber von Anfang an NUR ER in der Wohnung wohnen. Ich sagte ihm, wenn alles gut laufe, ich in meinem Job gefestigt sei und meine Eltern sich an den Gedanken des Freundes gewöhnt haben, ich Ende 2020 zu ihm ziehen würde. Die Wohnung wäre ja dann groß genug.

Womit ich allerdings nicht gerechnet habe war, dass meine Eltern so einen Hass gegen ihn entwickeln, dass sie ihn mit allen Mitteln von mir fernhalten möchten. Sie drohten mir, es gab nur Geschrei und Zank zu Hause, sogar die Polizei war einmal bei uns zu Hause, weil ich eine solche Angst hatte. Sie wollten mich (auf ihre Art und Weise) beschützen. Es war eine ganz furchtbare Situation für mich, vor allem, weil Familie bzw. die Meinung der Familie bei Griechen sehr hoch geschrieben wird.

Gleichzeitig waren wir dabei die Wohnung einzurichten. Die Wohnung ist wirklich wunderschön und das naheliegenste wäre gewesen, zu ihm zu ziehen und meine Eltern hinter mir zu lassen. Allerdings änderte sich das Verhalten meines Freundes mir gegenüber mit der Zeit immer mehr. Hierzu muss ich allerdings sagen, dass ich mit der Zeit herausgefunden habe, dass mein Freund wohl cholerisch ist, was er allerdings am Anfang unserer Beziehung sehr gut kaschieren konnte. Er geht wegen Kleinigkeiten an die Decke, wird mir gegenüber laut, schreit mich an, ballt seine Faust und schaut mich voller Hass an. Und dann ist er wieder der Mann den ich kennengelernt habe: liebevoll, nett, zuvorkommend.
Seine „Attacken“ nehmen allerdings immer mehr überhand und ich habe das Gefühl dass sein Respekt mir gegenüber immer mehr verloren geht. Außerdem möchte er nicht, dass ich mich mit meinen Mädels treffe und abends rausgehe (es könnten mich ja andere Männer ansprechen) oder dass ich kurze Hosen trage (bei 40 Grad) oder zum HipHop tanzen gehe, was ich so gerne machen würde.

Egal wo ich hingehe: Ob ich bei meinen Eltern zu Hause bin oder bei meinem Freund in (unserer) Wohnung: Nirgends habe ich einen sicheren Hafen. Überall gibt es Zankereien. Ich komme nicht zur Ruhe.

Hinzu kommt, dass ich in der Zeit des Umzuges und der Hochphase der Zankereien mit meinen Eltern erfahren habe, dass ich schwanger bin. Leider hatte ich eine Fehlgeburt in der 7. Woche, was mich noch zusätzlich mitgenommen hat und wofür ich überhaupt keine Zeit hatte es zu verarbeiten, wegen dem ganze Stress. Das cholerische Verhalten meines Freundes änderte sich auch nicht, als er erfuhr dass ich schwanger von ihm bin.

Nun erwartet mein Freund, dass ich, wegen den Zankereien, zu ihm in die Wohnung ziehe und meine Eltern verlasse. Meine Eltern würden mich verstoßen, wenn ich das tun würde, sagten sie. Gut, normalerweise würde man nun sagen, dass mich meine Eltern dann nicht lieben würden. Allerdings habe ich selber Angst zu meinem Freund zu ziehen und kein gutes Bauchgefühl dabei, weil ich einfach Angst habe, dass seine cholerischen Anfälle Überhand nehmen und er früher oder später seine Hand gegen mich erhebt. Das Gefühl hat er mir leider gegeben. Ich habe während seiner Anfälle Angst vor ihm.

Nun war es meine Idee erstmal in eine eigene kleine Wohnung zu ziehen. Selbst wenn es nur für kurze Zeit ist. Aber ich habe das Gefühl, dass ich erstmal meine innere Ruhe finden und die ganzen Dinge verarbeiten muss, die vorgefallen sind, bis ich Entscheidungen treffen kann. Ich habe eine Wohnung sogar schon in Aussicht. Es ist eine 1 Zimmer Wohnung, sie gehört einer Freundin von mir, die eine Nachmieterin sucht und sie würde mir sogar die Möbel teilweise drin lassen, sodass ich fast nichts zahlen müsste. Die Miete ist auch sehr gering.

Meine Eltern unterstützen den Umzug, für sie ist es nur wichtig, dass ich nicht direkt zu meinem Freund ziehe, weil sie dieselben Befürchtungen haben wie ich (obwohl sie ihn nicht einmal kennengelernt haben und nichts von seinen Anfällen wissen.

Mein Freund hingegen ist gegen eine eigene Wohnung und droht mir Schluss zu machen, falls ich mir eine eigene Wohnung nehme. Er weiß noch nicht, dass ich die Möglichkeit hätte, bei meiner Freundin einzuziehen. Er sagt, ich soll entweder bei meinen Eltern (beim Terror) bleiben oder zu ihm ziehen (mit meinem Bauchgefühl und meinen Befürchtungen).

Jetzt weiß ich nicht für wen ich mich entscheiden soll: Für meine Eltern, für meinen Freund oder für mich und meine innere Ruhe mit der Befürchtung, dass er Schluss macht.

Wenn ich nach einem Jahr sehen würde, dass er sich beruhigt und es vielleicht nur an dem Umzugsstress, der Schwangerschaft und dem Stress mit meinen Eltern lag, dass er so war, dann könnte ich immer noch zu ihm ziehen. Das wäre für mich kein Problem. Er lässt aber leider nicht mit sich reden.

Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll und wie ich ihm meine Entscheidung im Falle des Falles mitteilen soll, weil ich Angst vor dem nächsten Anfall habe und / oder dass er Schluss macht.

Danke fürs Lesen bis hier hin, ich freue mich auf eure Antworten!!!

Schnuffelbu
 
K

kasiopaja

Gast
So leid es mir tut, haben wohl die Eltern Recht mit ihrem negativen Gefühl ihm gegenüber.

Mit seinen Anfällen wird es wohl nicht besser werden und mit den Drohungen und Verboten auch nicht. Im Gegenteil.

Er will Dich vollkommen beherrschen und betrachtet Dich jetzt schon als sein Eigentum.

Er sagt Dir mit wem Du Dich treffen sollst und wie Du Dich zu kleiden hast. Mit einem Wort er respektiert Dich nicht.

Und ja - bei den Tendenzen besteht tatsächlich die große Gefahr, dass er Dich irgendwann schlägt.

In dem Fall würde ich auf keinen Fall mit ihm zusammenziehen.

Die eigene kleine Wohnung ist doch eine gute Idee und dazu würde ich auch stehen.

Wenn er dann Schluß macht, weißt Du sicher, dass er Dich und Deine Wünsche nicht respektiert und das auch künftig nicht tun wird und Dir wird viel Leid erspart.
 

Yado_cat

Aktives Mitglied
Eigentlich hast du dir die Antwort schon selbst gegeben, du hast sehr gut erkannt das
es in der Beziehung nicht mehr läuft.
Sei froh das ich noch nicht zusammen wohnt, er würde dich total bevormunden und unterdrücken.

Normalerweise muss es nicht so sein das Kinder aus gewalttätigem Elternhaus auch zur Gewalt neigen, aber dein Freund scheint sich ja jetzt gerade zu entpuppen und irgendwann, wenn er verbal nicht mehr weiterkommt bei dir, dann setzt er seinen Willen womöglich mit Gewalt durch.

Lass dich nicht von ihm erpressen oder manipulieren, deine Eltern haben nicht unrecht und wissen vermutlich genau wovor sie dich warnen und bewahren wollen.

Ich glaube du wirst ihnen noch sehr dankbar sein....

LG Yado
 

Katzenfräulein

Aktives Mitglied
Zieh auf keinen Fall mit ihm zusammen!

Ich sehe hier so viele rote Flaggen...

- emotionale Erpressung (entweder zusammenziehen oder es ist Schluss)
- kontrollierendes Verhalten und Verbote (kein Treffen mit Freundinnen, keine Hobbies)
- cholerisches Verhalten (Gewaltandrohung, geballte Faust)

Das hat nichts mit Liebe zu tun, sondern mit Machtausübung.

Höre auf dein Bauchgefühl und ziehe in eine eigene Wohnung. Stell dich aber darauf ein, dass dein Freund die Trennung nicht akzeptieren wird und du dann mal seinen wahren Charakter kennenlernst.
 
G

Gelöscht 86791

Gast
Wie hat er denn bisher auf die ablehnende Haltung Deiner Eltern reagiert? Ich kann mir vorstellen, dass sein aggressives Verhalten Dir gegenüber etwas damit zu tun haben könnte, wenn auch unterbewusst.
Das soll aber keine Entschuldigung dafür sein, wie Du behandelt wurdest.
Ich würde an Deiner Stelle bei Deinen Eltern bleiben; die neue Wohnung solltest Du nur nehmen wenn die Wogen sich bei Dir zu Hause nicht glätten lassen, aber das habe ich jetzt nicht herausgelesen.
 

Reignoverme

Aktives Mitglied
Ich poste hier mal nur für die quote und schließ mich meinen vorrednern da völlig an.

Wenn der jetzt schon ab und an erkennen läßt, wie er wirklich ist, dann hör bloß auf dein bauchgefühl. Wenn du zu ihm ziehst, bist du ihm erstmal total ausgeliefert und dann wird er sich erstmal so richtig entfalten. Ein eifersüchtiger choleriker ist glaub ich so ziemlich die übelste kombination schlechter eigenschaften...:eek:

Und gerade, wenn es dazu noch dein erster freund ist. Der würde wahrscheinlich dafür sorgen daß du so einen knacks wegbekommst, daß du am ende angst vor allem und jedem hast.
 

Vindobona

Aktives Mitglied
Guten Abend

Musst Du Dich denn wirklich so ausliefern und demütigen lassen?

Du bist jetzt am Wichtigsten!

Die Wohnung ist ein erster Schritt zur Freiheit.

Niemand darf Dich daran hindern,Deinen eigenen
Weg zu finden.

Ich wünsche Dir die Kraft,das alles gut zu überstehen!

Herzlich,Vindobona
 
G

Gelöscht 77808

Gast
(...)
In unserer Zeit des Kennenlernens hat er bereits alleine gewohnt, da er auf Grund seiner schwierigen Familienverhältnisse mit 17 Jahren ausziehen musste.

Am Anfang war alles ganz wundervoll (...)

Da alles so gut lief und er in der schlechtesten Gegend unserer Stadt gewohnt hat, (...)

Seine „Attacken“ nehmen allerdings immer mehr überhand und ich habe das Gefühl dass sein Respekt mir gegenüber immer mehr verloren geht. Außerdem möchte er nicht, dass ich mich mit meinen Mädels treffe und abends rausgehe (es könnten mich ja andere Männer ansprechen) oder dass ich kurze Hosen trage (bei 40 Grad) oder zum HipHop tanzen gehe, was ich so gerne machen würde.
(...)
Ich wage einmal die Prognose, dass man so wird, wie man erzogen worden ist. Irgendwo müssen innere Werte ja her kommen.
Mich machen ein paar Dinge gewaltig misstrauisch, ich hab irgendwie das Gefühl, dass seine Vorfahren nicht aus dem hiesigen Kulturkreis kommen. Hört sich etwas patriarchisch an, das ganze.
Und dazu kommt die Erfahrung, dass man Menschen nicht ändern kann, auch wenn man sie liebt.

Das einzige was Du - falls du tatsächlich zu arg an ihm hängst - tun kannst, ist, die kleine Wohnung der Freundin zu nehmen und Dich dennoch überwiegend bei ihm aufzuhalten. Dadurch bist Du noch nicht mal abhängig und kannst in Ruhe durchsetzen, was Dir auf Grund deiner Selbstbestimmung zuzustehen hat.
 

Alopecia

Aktives Mitglied
hallo liebe TE -

erstmal mein herzliches beileid. wer solche eltern und einen solchen partner hat, der braucht keine feinde mehr.

ratschläge zum freund hast du hier zur genüge bekommen, und alle treffen ins schwarze. was mir zu kurz kommt ist die rolle deiner eltern. sie verhalten sich genauso übel wie dein freund, übergriffig, emotionale (oder direkte) erpressung, drohungen, druck. schrecklich.

die idee mit der eigenen wohnung ist super - zieh das durch. ich würde mich von dem freund wohl trennen, und auch den kontakt zu den eltern, so hart es klingen mag, einschränken. sie klingen nicht nach menschen, die DEIN (!) bestes wollen, sonst wären sie anders vorgegangen. denn ja, eltern dürfen einen partner schlecht finden, aber laut dir kennen sie ihn nichtmal (?!?!?!??!?!) und ihre art, dies zu kommunizieren bzw durchzusetzen (drohungen, erpressung) ist schrecklichst.

nochmal mein beileid und alles gute.
 

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