Freund ein Versager - Grund um Schluss zu machen?

Versager ist ein unnötig hartes und abwertendes Wort. Was aber nicht bedeutet, dass unbewältigte Lebensaufgaben in Beziehungen nicht gehörigen Schaden anrichten können. Früher oder später kommt es in den vernachlässigten Bereichen zu Schieflagen.

Meist liegt ja ein Zustand vor, wo schon lange sich nicht zu dringenden Angelegenheiten verhalten wird. Man hat ohnehin schon keinen Anspruch auf die Zeit und die Liebe eines anderen Menschen, und so schon gar nicht.

Ich würde es also umgekehrt formulieren: "Versagen" ist kein Grund, jemanden zu verlassen. Aber es ist auch kein Schutz davor, verlassen zu werden weil es ja so gemein wäre einen schwächeren sitzen zu lassen.

Es ist zwar sehr hart und traurig, aber eine Beziehung muss eben für beide gut und nährend sein.

Wenn er hier jetzt schreiben würde: [SUP]Hallo Leute ich habe Prüfungsangst. Noch schlimmer, meine Freundin suggeriert mir, ich sei ein Versager, das macht es nur noch schlimmer. Ich fühle, wie sie mit dem Gedanken spielt, mich zu verlassen, weil ich in ihren Augen ein Versager bin. Schließlich hat sie schon einen Master.....[/SUP]

An dieser Stelle möchte ich mal darauf hinweisen, dass seine Ausbildung dir gegönnt wurde. Es gibt Menschen, die haben nur den Hauptschulabschluss. Nicht weil sie dumm oder faul oder Versager sind. Nein, weil sie keine andere Chance bekommen haben. Weil sie eben auf keine gute Schule gehen konnten. Weil sie niemanden hatten, der sie gefördert hat und zu guter Letzt gibt es Menschen, die so schnell wie möglich auf ihren eigenen Beinen stehen mussten. Die hatten auch keine Zeit für Studieren. Sie sind deswegen nicht dümmer. Sie hatten nur andere Prioritäten. Wenn du deinen Freund nur wegen der Schulbildung verlassen willst, dann solltest du dir hier keine Absolution abholen. Dann bist du einfach so. Du solltest ihm verstärken um ihm die Angst vor der Prüfung nehmen. Denn in echt durchleidet er sicher Albträume und du setzt ihn damit noch unter Druck. Möglich solltest du gehen. Vielleicht würde ihm das Ganze doch leichter fallen.



Sorry klingt hart. Aber ist ein Mensch nur das, was er gelernt hat?

Ich würde ihm nochmal ganz in Ruhe, deutlich vermitteln, was passieren wird, wenn er so weiter macht wie bisher.
Dass Du Schluss machen wirst.
Vielleicht hat er das noch nicht verstanden oder nicht geglaubt.

Ich finde es ist fair und gerechtfertigt von Dir, dass Du ihm ein Ultimatum stellst.
Es geht hier nicht um seine Fähigkeiten.
Wenn er es nicht besser könnte, wäre es etwas anderes.
Er ist verantwortungslos, dabei sein Leben in den Sand zu setzen. Und Du bist nicht verpflichtet, bei ihm zu bleiben und unterzugehen.

Ich würde in allem mal seine Persönlichkeit hinterfragen.
Denn sein Verhalten im Job ist auch ein Bild dafür, wie er mit seinem ganzen Leben und mit Verantwortung umgeht.
Und da gibt er ein trauriges Bild ab.

Menschen können sich jedoch ändern.
Bei manchen braucht es nur eine Extremsituation um aufzuwachen. Vielleicht bringst Du ihn dazu oder auch nicht. Je nachdem solltest Du die passenden Konsequenzen ziehen.

Liebe TE,
wie geht das eigentlich innerhalb von fünf Jahren die dritte Ausbildung kurz vor Schluss in den Sand zu setzen?
Die Zeitspanne haut irgendwie nicht ganz hin...

Ausrufezeichen meinte:

Sorry klingt hart. Aber ist ein Mensch nur das, was er gelernt hat?

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Nein, ist er nicht.
Es geht auch nicht um seinen Bildungsstand an sich, sondern dass er ein verantwortungsloser Versager ist.
Wäre er nicht intelligent genug, hätte eine Behinderung etc. und hätte deshaöb Probleme die Ausbildung abzuschließen, dann wäre das was anderes und die TE würde das sicher auch so sehen.
Er hat nur schlichtweg keinen Bock.
Wie bewertest Du es dass er einfach nicht zu Prüfungen erscheint ? Dafür gibt es keine Entschuldigung.

Auch er ust nicht nur das, was er gelernt hat.
Er ist verantwortungslos, geht Problemen aus dem Weg und ist nicht fähig sein Leben in die Hand zu nehmen.
Das ist das Problem.

Ob Prüfungsangst hin oder her.
Dann müsste er auch dieses Problem erkennen, und etwas dagegen tun. Weshalb hat er sich nicht längst eine Therapie verschreiben lassen ?
Spätestens nach dem zweiten Misserfolg sollte man langsam mal wach werden.
Nein, er ist nicht hilflos. Auch nicht mit Prüfungsangst.

Also ich hab es so verstanden, dass er die Abschlussprüfungen nicht aufsucht. Hätte er keinen Bock zu arbeiten, würde er es bis dahin gar nicht schaffen.

Hi,

zum Thema Prüfungsangst:
Grundsätzlich sind die beiden schon eine lange Zeit zusammen - und wurde mehr als nur explizit auf die Problematik angesprochen. Wann - wenn nicht an dieser Stelle - wäre denn der richtige Zeitpunkt mal Tacheles mit der Freundin zu reden? Seine Antwort darauf war offenbar wiederholt: Keine Lust.

Prüfungsangst ist an der Stelle einfach geraten - vll hat er auch Angst davor fertig zu werden und dann arbeiten zu müssen oder fühlt sich tatsächlich minderwertig - wer weiß? Weder wir noch die TE.

Das einzige was die TE offenkundig weiß ist, dass Sie keine Lust hat die Alleinverdienerin zu machen und dass ihr Freund ihr keinen Grund gibt zu glauben, dass das irgendwann besser wird. Insofern ist es doch nur fair zu sagen - alles klar - unsere Zukunftsvorstellungen passen halt gar nicht zueinander. Das ist absolut fair und konsequent solange er den Mund nicht aufbekommt oder keine Lust tatsächlich das Problem ist.

Zu den 3 Ausbildungen:
Das geht eigentlich recht leicht 3 davon in den Sand zu setzen.
1. Ausbildung: Gesucht, gefunden, in der Probezeit festgestellt, dass man keine Lust drauf hat - bist nach 3-4 Monaten raus
2. Ausbildung: Gesucht, gefunden, auf 2 Jahre verkürzt -> Abschlussprüfung nicht abgeschlossen
3. Genau wie die 2.

Sicher: Suchen und finden ist mancherorts leichter gesagt als getan.

Was den Wert eines Menschen angeht:
Nein - ein Mensch ist sicher nicht nur das was er gelernt hat. Aber wenn Familienplanung für die TE einer der wichtigen Zukunftspläne ist - und du dann einen Partner hast, mit dem man das komplett in den Wind schießen kann. (Verantwortung geht halt mal anders, und sei es nur, dass er sich in den 5 Jahren auch sicher Hilfe hätte holen können)

Die Folge ist für die TE nämlich:
Mit diesem Freund kann/will Sie keine Kinder haben - ergo: Unerfüllbarer Kinderwunsch. Und zudem diverse weitere Einbußen im Lebensstil ohne jede Aussicht auf Besserung.

Die TE ist seine Freundin - nicht seine Psychologin...

LG

Geht doch da um was ganz andres!
Du suchst einen Partner auf deinem Niveau, der genau so ist wie du es wünscht.?
Den wirst du nie so finden!
Das jetzt zum dritten mal so zu erleben, was ist denn da noch, was kann er denn so gut das du aushältst??
Die Angst von einem andern keine Liebe zu kriegen, nur von IHM...

Ja, auch hier ist wohl der springende Punkt: Will er was an seiner Lage ändern, oder will er einfach weiter immer dann kneifen, wenn es knifflig wird?
Dann wäre er nämlich wirklich nicht der Mann für eine Zukunft.
Einfach nicht zur Prüfung zu gehen, ist schon ein Entschluß, den man sich gut überlegen sollte und den man auch mit seinem Partner besprechen sollte- vor allem, wenn man an Familie und Kinder denkt. Die Freundin einfach mit: "Ich hab keinen Bock" abzuspeisen, zeugt von Desinteresse und totaler "Wurschtigkeit". Er impliziert damit ja die Erwartung, die TE würde ihn später mal mitversorgen. Stellt euch vor, ein Mann würde hier schreiben, dass seine Freundin einfach einen auf arbeitslos macht und sich auf seine Kohle verlässt. (Uhhh, da höre ich es schon im Gebälk krachen!)
Wenn er wirklich Probleme oder Ängste hat (was ja wahrscheinlich ist) so muss er sich seiner Freundin schon öffnen: Gemeinsam wäre sicher eine Lösung zu finden. Aber einfach zu erwarten, dass die Freundin es schon schluckt...ne sorry, das ist ein bißchen viel verlangt.
Wenn er jetzt zB durch die Prüfung gefallen wäre, obwohl er sich vorbereitet hat, dann sähe die LAge anders aus: dann hätte er es wenigstens versucht, aber so: Ne, dieser Kerl sollte mal nicht so weich fallen.
Rede Klartext mit ihm: Sag ihm, er soll Dir den wahren Grund für sein kneifen nennen: Keinen Bock haben...das ist kein Grund (wer hat schon Bock auf Prüfung?)...zumindest muss er sich klar sein, dass es so keine Basis für Familie gibt! ...will er dann da auch immer keinen Bock haben, oder wie?

Es kann sein, dass er Prüfungsangst hat. Das wäre aber auch keine Entschuldigung und Berechtigung für so ein Verhalten.
Man beginnt immerhin keine Ausbildung und am nächsten Tag ist schon die Abschlussprüfung. Und es ist nicht seine erste, durch Fehlen bei der Prüfung, verbockte Ausbildung.
Es wäre genug Zeit gewesen über das Problem zu sprechen; daran zu arbeiten; irgendeine Lösung zu finden. Ein Mensch weiß wenn er krankhafte Ängste hat; immerhin stehen die einem selbst im dauernd Weg.
Da verstehe ich dann nicht wieso er immer wieder Ausbildung anfängt, von der wissen müsste, dass sie ohnehin wieder zum Scheitern verurteilt ist, wenn man alles so belässt und sich auch noch Konsequenzen für seine Beziehung anhört ohne den Mund aufzumachen und die Sache vielleicht mal anzugehen.
Das würde den Eindruck erwecken, dass er das Ganze einfach selbst nicht ernst nimmt oder vielleicht ist es ihm auch übermäßig peinlich... Es nützt bloß alles nichts, wenn er mit seinem Problem auch seine Freundin belastet und damit die ganze Beziehung und er aber weiterhin untätig bleiben möchte... Da muss er dann tatsächlich leider früher oder später die Konsequenzen in Kauf nehmen.

Das mit der Prüfungsangst ist natürlich hier erstmal Spekulation. Dass er schlicht kein Bock hat kann ich mir aber auch nicht vorstellen, da er ja ansonsten eine Ausbildung nach der anderen anscheinend bis kurz vor knapp durchzieht und dann die Prüfung einfach sausen lässt.