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Freiwillig obdachlos?

G

Gast

Gast
"Ja, sie hat Drogenprobleme im Moment. Class A drugs. Wir reden also nicht von nem Joint oder so."

Dann ist sie kein freier, unabhängiger Mensch. Du idealisierst ihren Zustand in deiner Verknalltheit.
In ein paar Jahren ist das nicht mehr niedlich und revolutionär, sondern schlägt massiv auf Hirn und Psyche. Von den anderen körperlichen Auswirkungen ganz zu schweigen.
Aber wenn du ihr ganz nah sein willst und das "Homeless"-Ding aufregend anders findest - nur zu!
Deine rosarote Brille hat Glasbausteine, scheint mir....
 

Emptyness

Mitglied
Der Wunsch bzw. die Sehnsucht nach dem Spontanen, Unbekannten
Wer kennt sie nicht? Einen Grund kann dir denke ich keiner dafür nennen.
Mach doch mal diese Auszeit, nur das mit den Drogen und den Alkohol ... Aber das weißt du denke ich ja eh selber. ;)
 

TomTurbo

Aktives Mitglied
Danke dass du deine interessante Geschichte hier geteilt hast!

Wir denken immer, Besitz macht uns glücklich, aber oft ist ganau das Gegenteil der Fall. Viele spirituellen Lehrer haben so einen ähnlichen Lebensstil gepflegt. (Jesus auch, mehr oder weniger. Aber in konservativen Kreisen darf man das wahrscheinlich nicht aussprechen :)*)

Mit ist ein Spruch eingefallen: "Am Sterbebett bereut man viel mehr Dinge, die man nicht gemacht hat, als die Dinge, die man gemacht hat."

Pass auf, dass du nicht auf Drogen kommst und lass dich nicht zu illegalen Taten verleiten!




*MT 6, 25
Darum sage ich euch: Sorget nicht für euer Leben, was ihr essen und trinken werdet, auch nicht für euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr denn Speise? und der Leib mehr denn die Kleidung? Sehet die Vögel unter dem Himmel an: sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater nährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel mehr denn sie? Wer ist aber unter euch, der seiner Länge eine Elle zusetzen möge, ob er gleich darum sorget? Und warum sorget ihr für die Kleidung? Schaut die Lilien auf dem Felde, wie sie wachsen: sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht. Ich sage euch, daß auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht bekleidet gewesen ist wie derselben eins. So denn Gott das Gras auf dem Felde also kleidet, das doch heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird: sollte er das nicht viel mehr euch tun, o ihr Kleingläubigen[SUP]?[/SUP]Warum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen, was werden wir trinken, womit werden wir uns kleiden? Nach solchem allem trachten die Heiden. Denn euer himmlischer Vater weiß, daß ihr des alles bedürfet.


 
G

Gast

Gast
Die Freiheit, die Du da siehst, ist ja oftmals mit einem hohen Preis verbunden.
Spätestens, wenn man dringend auf ärztliche Hilfe angewiesen ist, auf regelmäßige ärztliche Betreuung und Medikamente, die man bezahlen muss oder wenn man alt ist und nicht mehr so kann, wie das in jungen Jahren möglich war.

Wenn man sich dann wünscht, in einer kleinen Wohnung mit einer ausreichenden Rente, in Ruhe alt zu werden und es nicht kann, weil man keine Rente bekommt, keine Wohnung hat....

Obdachlose werden oftmals nicht sehr alt....

Dieser Preis ist immens hoch.
 

Backpacker

Neues Mitglied
"Ja, sie hat Drogenprobleme im Moment. Class A drugs. Wir reden also nicht von nem Joint oder so."

Dann ist sie kein freier, unabhängiger Mensch.
Das weiss ich.

Du idealisierst ihren Zustand in deiner Verknalltheit.
Das mit den Drogen idealisiere ich absolut nicht, sondern macht mir grosse Sorgen.

In ein paar Jahren ist das nicht mehr niedlich und revolutionär, sondern schlägt massiv auf Hirn und Psyche. Von den anderen körperlichen Auswirkungen ganz zu schweigen.
Als ich sie kennengelernt habe, hat sie keine Drogen genommen. Vor Jahren mal, damals aber nicht. Sie hatte offenbar einen Rückfall irgendwann im März. Sie will aber wieder aufhören und ich hoffe, sie schafft es.

Aber wenn du ihr ganz nah sein willst und das "Homeless"-Ding aufregend anders findest - nur zu!
Deine rosarote Brille hat Glasbausteine, scheint mir....
Wie gesagt, es geht mir hier primär nicht um sie, sondern ich frage mich, wieso ich das alles so cool fand.
 

Backpacker

Neues Mitglied
Wir denken immer, Besitz macht uns glücklich, aber oft ist ganau das Gegenteil der Fall.
Ja, das sind auch so meine Gedanken im Augenblick.

Mit ist ein Spruch eingefallen: "Am Sterbebett bereut man viel mehr Dinge, die man nicht gemacht hat, als die Dinge, die man gemacht hat."
Ja, das ist sehr wahr. Ich kenne das als Zitat von Mark Twain:

Twenty years from now you will be more disappointed by the things that you didn't do than by the ones you did do. So throw off the bowlines. Sail away from the safe harbor. Catch the trade winds in your sails. Explore. Dream. Discover.
--
Mark Twain

Pass auf, dass du nicht auf Drogen kommst und lass dich nicht zu illegalen Taten verleiten!
Wie gesagt, Drogen sind kein Thema für mich.
 

Backpacker

Neues Mitglied
Sorry für die späten Antworten, aber komm' erst jetzt dazu.


Ich glaube, dass die Extremsituation, in die du reingerutscht bist, einen Rahmen geschaffen hat um eine tiefliegende Emotion freizulegen. Du hast zum ersten mal erfahren, was es wirklich bedeutet akzeptiert zu werden so wie du bist. Denn auch wenn wir uns dessen nicht bewusst sind, die Lebensweise in unserer modernen Gesellschaft ist nicht mehr wirklich gesund für unseren Geist. Ohne es zu bemerken sind wir ständig damit beschäftigt, uns den immer schwierigeren sozialen Standarts anzupassen. Und dieser ganze Stress fällt in einer Situation wie deiner einfach weg.
Gut möglich, ja. Ich fühle mich zwar auch im "normalen" Leben von Familie, Freunden und Kollegen akzeptiert, aber natürlich überlegt man immer - wenn auch unbewusst, wie du ja schreibst - was andere von einem halten, wie man so "rüberkommt" und so weiter. In England fühlte ich mich wirklich frei, auch wenn ich alleine unterwegs war. Dort kennt mich keiner, da muss ich nicht "irgendwas" darstellen, muss mir keine Gedanken machen, ob ich jetzt bei irgendwem "gut" ankomme oder nicht. Oder was jemand, den ich da treffe, über mich denkt.

Wie lebst Du in Deutschland? Du schreibst von festem Job und Wohnung und geregeltem Leben.
Single. Nach Studium erst etwas freiberuflich gearbeitet, dann unbefristete Festanstellung. Kleines Appartment etwas ausserhalb einer größeren Stadt.

Wie sind Deine Beziehungen und Bindungen hier? Hast Du Familie? Freunde? Wie eingebunden bist Du hier in eine Gemeinschaft?
Meine Eltern leben in der Nähe, ansonsten ist die Familie weit verstreut (keine Kontakte mehr). Gemeinschaft? Naja, Kollegen halt, Nachbarn (öfters mal Grillen und so), Freunde vorwiegend aus der Studienzeit ...

Mit wem feierst Du hier? Mit wem trinkst Du am Feierabend mal ein Bier? Mit wem ziehst Du hier um die Häuser?
Um die Häuser zieh' ich eigentlich nicht (mehr). Aber treff' mich recht oft (alle ein bis zwei Wochen) mit Freunden, die ich wie gesagt vom Studium her kenne. Feierabendbier? Naja, entweder allein vor dem Fernseher oder mit Nachbarn. Hier am Ort ist keine Kneipe, aber wir machen öfter mal privat was am Abend. Ab und zu gehe ich mal aus, aber nicht sehr oft.

Noch was:
Du sagst Du bist vorher nie verreist.
Nein, meine Eltern sind praktisch nie in Urlaub gefahren. Während des Studiums fehlten Zeit und Geld. Außerdem habe ich erst jetzt das Reisen um des Reisens willen entdeckt (und nicht nur, um zum klischeehaften Mallorca zu gelangen, um dort in der Sonne zu braten - das ist nicht mein Ding).

Du kanntest also nur Deutschland und Deine bisherige Lebensart.
Ja.

Jetzt warst Du einmal als backpacker in England. Und bist die nächsten Male wieder nach England gereist. Hast die Lebensart der Obdachlosen und Drogenabhängigen kennengelernt.
Ja.

War das jetzt schon alles? Bist Du nicht neugierig auf anderes? Es gibt doch noch so viel mehr!

Wenn schon Auszeit, dann würde ich schauen, was die Welt sonst noch für Dich bereithält.
Hast schon Recht, darüber hab' ich auch nachgedacht. Ich bin mir noch nicht wirklich klar, was ich machen soll.

Die Freiheit, die Du da siehst, ist ja oftmals mit einem hohen Preis verbunden.
Spätestens, wenn man dringend auf ärztliche Hilfe angewiesen ist, auf regelmäßige ärztliche Betreuung und Medikamente, die man bezahlen muss oder wenn man alt ist und nicht mehr so kann, wie das in jungen Jahren möglich war.
Ich will das ja auch nur für relativ kurze Zeit machen. Was meine Bekannte angeht, in England ist die Krankenversicherung staatlich aus Steuergeldern finanziert (National Health Service), d.h. jeder Bürger ist automatisch und ohne zusätzliche Beiträge krankenversichert. Für ihre Hunde hat sie eine Art Versicherung (übernimmt Behandlungen bis hin zu chirurgischen Eingriffen bis zu einer Obergrenze von mehrern hundert Pfund). Ist die einzige Sozialleistung, die sie in Anspruch nimmt. [1]

Wenn man sich dann wünscht, in einer kleinen Wohnung mit einer ausreichenden Rente, in Ruhe alt zu werden und es nicht kann, weil man keine Rente bekommt, keine Wohnung hat....
Ja, das ist in der Tat ein Punkt.

Vielen Dank für Euro Antworten!

[1] Off-Topic: England scheint mir insgesamt sehr viel hundefreundlicher zu sein als Deutschland. Auch was die Reaktionen der Passanten angeht. Als wir da sassen, kamen wirklich andauernd Leute vorbei, die nach der obligatorischen Frage "are they friendly" die Hunde streichelten (die beiden würden in D als "gefährliche Hunde" (Listenhunde) gelten), Leckerlis gaben und ab und zu sind wirklich Leute in den nächsten Laden und haben Hundefutter für die beiden gekauft. Hab' ich so hier in Deutschland noch nie mitbekommen.
 

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