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Freiwillig ein Jahr mit Studium warten??

Markus

Neues Mitglied
Eigendlich habe ich eine Doppelfrage :)
Aber zuerst kurz über mich...
Ich habe vor ein paar Wochen mein Abitur mit 1,8 an einem Gymnasium abgelegt (war einfach XD). Für mich stand schon früh fest das ich Maschinenbau studieren will und deshalb hatte ich auch mein Abi in meinen Leitungskursfächern Mathe und Physik abgelegt.
Zur ersten Frage. Eigendlich würde ich gerne an einer Fachhochschule studieren, da ich zwar recht gut in der Schule bin, aber trotzdem eigendlich eher Praxisorientierter bin. Aber ich befürchte irgendwie, dass das nicht mein, naja sagen wir mal "Niveau", ist.
Hat man als Absolvent einer FH schwerwiegende Nachteile im Vergleich zu TU Absolventen? Also um mal weiter in die Zukunft zu sehen, wäre mir ein Job mit etwas Praxis auch lieber als ein reiner Bürojob, andererseits glaub ich das man in Forschung und Entwicklung deutlich mehr Verdient als wenn man in der Produktion arbeitet. Und da sind wir auch schon wieder beim Niveau XD.
Ich sehe mich eher Herausgefordert in den Beriech FuE zu gehen weil das die anspruchsvollere Aufgabe ist, aber anderer seits will ich eben keinen reinen Bürojob.

Zur zweiten Frage.
Ich weiß zwar schon was und wo ich studieren will und ich habe sogar schon ne Zusage an meiner Wunschhochschule bekommen, aber ich möchte sehr gern ein Jahr, sagen wir mal Abstand von Lehreinrichtungen, nehmen.
Ich würde sehr gern erst zum Wintersemester 2022/23 mit dem Studium beginnen, um einen Vollzeitjob für ein Jahr zu machen, bissel Geld verdienen, Wünsche erfüllen ( Motorrad, ...) und einfach erstmal LEBEN bevor ich mich aus der geldlosen stressigen Schülerzeit in die stressige geldlose Studentenzeit werfe.
Ist das empfehlenswert? Oder zieh ich daraus irgendwelche Nachteile?

Vielen Dank
MfG Markus Koch
 

Markus

Neues Mitglied
Danke für die schnelle Antwort. Wenn es um das "war einfach" geht, dann muss ich dazu sagen das das eine art Witz ist, den nur wenige verstehen werden und hier vllt auch unangebracht ist. Sorry dafür.
 
G

Gelöscht 118973

Gast
Am besten arbeitest du vllt auch mal in Firmen, die auch eigene Ingenieurabteilungen besitzen und kannst dir so erste Kontakte aufbauen und herausfinden, was man als Ingenieur wirklich braucht. Ein Tip: Studiuminhalt wird es zu 95 % nicht sein.

Am idealsten wäre, das Studium anzufangen und nebenher zu arbeiten. In den Semesterferien kann man gut Vollzeit und ohne Steuerabzüge arbeiten. Je nach Firma kommen da schon 2000-3000 Euro im Monat rum. Nach 1 Jahr kann man sich dann auch gut als Werkstudent bewerben und sich so sein Brot aufbessern. Mit mehr als 10-15 Euro würde ich dabei als Stundenlohn aber nicht rechnen. Dafür zieht man dann das Studium etwas in die Länge. Das ist für Firmen mehr wert, als jemand der einfach nur das Studium in Regelstudienzeit durchzieht
 
G

Gelöscht 115693

Gast
Also zuerst ist zu sagen, dass ein Abitur mit Schnitt 1,8 heutzutage nichts Herausragendes ist, das dich automatisch zu höheren Aufgaben beruft. Mit diesem Schnitt bist du im Vergleich zum Gesamtschnitt nur leicht überdurchschnittlich. Damit würde ich mir um das Niveau in Beruf und Studium keine allzu großen Sorgen machen, denn im Studium - besonders in technischen Studiengängen - ist das Niveau sehr viel höher als in der Schule. Du könntest dich mal über Abbrecherquoten informieren und/oder bei diversen Hochschulen die Leseproben derer Skripte/Module anschauen.

Der Plan zwischen dem Studium und der Schule ein Jahr lang zu arbeiten, sei es in ungelernten Tätigkeiten oder Praktika, ist wirklich sehr gut, denn dadurch wirst du jetzt schon Dinge über das (Berufs-)Leben lernen, die dir sonst auf Jahre unklar bleiben werden. Natürlich "verlierst" du ein Jahr und du wirst vermutlich ohne das Gap-Year auf das Gesamtleben mehr Geld verdienen, allerdings sind die zusätzlichen Erfahrungen nicht in Geld aufzuwiegen.

Wenn du allerdings planst in FuE zu gehen, würde ich dir uneingeschränkt eine Universität empfehlen statt einer FH, denn an einer Uni liegt der Schwerpunkt häufig auf wissenschaftlichen Methoden/Forschung und weniger auf der Praxis, was nicht heissen soll, dass FH= Praxis 100 und Uni = Praxis 0. Die praktischen Erfahrungen kannst du auch easy durch Praktika in den Semesterferien oder ein Werksstudentenjob erlangen, besonders wenn du schon ein Unternehmen an der Angel hast durch das eine Jahr arbeiten.

Nochmal zum Thema Job finden zwischen Schule/Studium: Erwarte nicht, dass du einen Job findest, der dich kognitiv extrem fordert. Ein Abitur ist nur ein Schulabschluss. Berufsrelevante Tätigkeiten hast du absolut keine und daher wirst du höchsten auf Helfertätigkeiten Chancen haben, in denen die Bezahlung wahrscheinlich bei ~10 brutto/Stunde liegt. Diese Erfahrung kann allerdings für einen angehenden Akademiker mehr als Gold wert sein, denn das schützt dich vor zuviel Überheblichkeit, wenn du später mit einem Master aus dem Studium kommst und deine erste Tätigkeit aufnimmst.
 

Markus

Neues Mitglied
@Fetzbold
auch dir vielen dank.

Ich glaub ich muss hier mal kurz was klarstellen, weil meine Formulierungsschwäche und gefühlte Wortfindungstörung einen falschen Schatten wirft.
Es ging mir nie darum mein Abischnitt hervorzuheben oder mir etwas darauf einzubilden. Ganz im gegenteil ich dachte er wäre zu schlecht für ein Ingenieurstudium und hatte gehoft das würde wichtig für die Entscheidung FH oder Uni sein. Und das mit dem Niveau hat auch gar nichts mit Überheblichkeit zu tun, es nur so das ich mir die Inhalte mal angeguckt habe und mir aufgefallen ist, das z.B Mathe an der FH ja nicht mal Oberstufe ist wärend bei der Uni Höhere Mathematik gelehrt wird, was das ist was ich die letzten 2 jahre schon hatte. Ich habe dir FH in dem Zusammenhang einfach als eine art Rückschritt wahrgenommen. Das ist aber wohl nicht so oder?
 

miasma

Aktives Mitglied
Also ich weiß ja nicht wie alt ihr alle seit und wann ihr das letzte Mal an einem Gymnasium teilgenommen habt... aber ich finde solche Aussagen wie " 1,8 Durchschnitt ist ja mega leicht" völlig daneben.

Es ist sicher unterschiedlich von Bundesland zu Bundesland und auch von Gymnasium. zu Gymn.
... auf keinen Fall wird unserem Nachwuchs da heute was nachgeworfen.
Mein Tochter hat gerade die 8te Klasse beendet ... und ich hab im letzten Jahr unfreiwillig... einiges mitbekommen... auch was da für ein Pensum abverlangt wird.
Von 8-15 Uhr Unterricht und dann noch 2-4 Stunden Hausaufgaben.

Vielleicht hat er sich etwas überheblich ausgedrückt... aber das ist doch kein Grund allen Gymnasiasten erstmal grundsätzlich ihre Leistung schlecht zu reden.

Die Aussage "Maschinenbau und überlaufen" halte ich auch für Quatsch.
Du kannst mit dem Oberbegriff Maschinenbau soviel anfangen.
Ne solide technische Ausbildung als Grundlage öffnet viele Wege.

Klar... du mußt halbwegs leistungsbereit sein, neugierig... auch mal länger machen.
Alles was in Richtung spezialisieren -> Elektronik, Medizintechnik, Umweltschutz geht... da ist nix überlaufen. Weil viele es nicht beenden und man in der Praxis meist recht selbständig arbeitet.
Das muß einem liegen.
Die wichtigen Kernkompetenzen beim Fertigen, Werkzeugbau, Gußteile, Normen, Prototyping lernst du am besten ... als z.B. Werkstudent.
Auch mal ein Praktikum für den Anfang ist zu empfehlen.

Auswendig lernen... sollte man das für nen guten Abi-Schnitt gemacht haben... bringt einem wenig.

Was du dir frühzeitig aneignen solltest...
sind gute Kenntnisse in Konstruktionsprogrammen + Datenbank.
z.B. NX + Teamcenter oder SolidWorks + 3DRxperience.

Ich würde dir empfehlen lieber langsam mit dem Studium beginnen als zu schieben... und nebenbei etwas arbeiten was aber auch dem entspricht was du studierst.
Also nicht beim REWE an der Kasse, lieber bei Fertigern direkt... die auch ne Konstruktion haben.

Grundsätzlich ist es völlig egal wo du studierst... schau es dir an und such dir
was deinem 'Naturell am nächsten kommt.
Es muß dir Spaß machen, du mußt ernstes Interesse haben... und dann wird das auch was.

Ich arbeite schon ca. 20 Jahre in dem Bereich und immo als Konstrukteur/ Entwickler für die Hardware in einer Firma die Elektronikkomponenten entwickelt.

Könnt da jetzt noch viel schreiben ;-)

Es ist nicht vorhersehbar was der "beste Weg" ist.
Durchsetzen tun sich meist die... die was können, egal wo sie das gelernt haben.
...die teamfähig sind, mitdenken, bereit sich neue Dinge anzueignen.

Viel Glück!
 

Binchy

Sehr aktives Mitglied
Hallo,

herzlichen Glückwunsch zum Abi und zur guten Note.

zur ersten Frage kann ich Dir leider nichts sagen.

Was Deine zweite Frage betrifft: ich selbst war vor meinem Studium ein halbes Jahr in England, Au-Pair und möchte das nicht missen. Und während meines Studium 1 Jahr in Spanien, um dort an einer Uni zu studieren, möchte ich auch nicht missen. Von daher empfehle ich Dir, dass Du Dir dieses Jahr nimmst, um Dich auszutoben, zu reisen, zu arbeiten und Dir Herzenswünsche zu erfüllen.

Wenn man erstmal in der Berufs- und Ausbildungsmaschinerie drin ist, ist es schwerer möglich, man vertagt es dann und macht es irgendwann dann doch nicht mehr oder erst, wenn man in Rente geht. Wenn Du danach Dich dann richtig in Dein Studium stürzt, dann wird sich das bestimmt auch nicht nachtteilig auf Deinen Lebenslauf auswirken.

Du kannst natürlich auch ein freiwilliges soziales Jahr machen, wenn Dich sowas reizt.
 
G

Gelöscht 118973

Gast
Der Bedarf an Maschinenbauern wird in der Zukunft eher sinken, als steigen, bzw. die Konkurrenz wird zunehmen. Schon alleine durch die Automobilindustrie, die derzeit im Wandel ist und bei uns an der FH wird für die derzeitige Entwicklung in Richtung Elektro noch nicht gut genug ausgebildet. Es ist noch alles auf den Verbrenner ausgerichtet. Das heißt man müsste privat Interesse daran zeigen, sich fortbilden und sich dann gut verkaufen können, weil man ja kein Zertifikat für persönliche Bemühungen bekommt. Oder man belegt Wahlfächer in diese Richtung, wenn denn Interesse da ist.

Zudem ist die Entwicklung auch gegeben, dass heute viel mehr studieren wollen, als früher. Schon alleine dadurch gibt es eine hohe Konkurrenz, weil die meisten nunmal in die Fächer Maschinenbau oder Wirtschaftsingenieurwesen gehen (Im Ing.-Bereich). Sicher ist das Fach breit gefächert, wie BWL auch. Aber auch unter BWLern gibt es ein harter Konkurrenzkampf und es werden gute Noten benötigt.

Hinzu kommt, das ein großer Konkurrenzdruck aus China droht, diese qualitativ besser werden und immer mehr in Konkurrenz treten. D.h. klassische Maschinenbaufächer werden wohl früher oder später dort landen und in Europa abwandern. Dadurch entstehen natürlich neue Spezialgebiete in Deutschland, an die sich aber erstmal angepasst werden muss. Man sollte sich über die Entwicklung durchaus im Klaren sein, wenn man JETZT davor steht in das Berufsleben/Studium einzusteigen.

Dann könnte man darüber nachdenken, dass man bei der derzeitigen Elektrifizierung der Welt, nicht doch in den Elektrobereich geht.

Wenn man in die Forschung geht ist Uni + Master unabwendbar. Man sollte sich aber im Klaren sein, auf was man sich dort einlässt. Die Arbeitsbedingungen sind in der Regel die reinste Katastrophe. Burnout in großen Unternehmen, weil zu viel gefordert wird, prekäre Verhältnisse an den Unis selbst. Für alles andere tut es meiner Meinung auch die FH. Mir persönlich macht sie Spaß. Ich studiere aber auch anders. Ich arbeite nebenher, ziehe das Studium in die Länge und entwickle mich auch privat fort. Zudem habe ich die Möglichkeit aufgrund eines sehr kleinen Studiengangs das zu tun, was ich auch möchte, da die Professoren sehr kompromissbereit sind.

Ich selbst studiere übrigens Energieingenieurwesen und habe Maschinenbau und Elektrotechnik gemischt. Ist natürlich nochmal anspruchsvoller, aber vllt auch genau das, was in Deutschland derzeit benötigt wird. In der Energiebranche wird viel geforscht werden müssen und auch Maschinenbau ist dort unerlässlich (Thermodynamik, Strömungslehre, etc)
 
G

Gelöscht 79650

Gast
Zur ersten Frage. Eigendlich würde ich gerne an einer Fachhochschule studieren, da ich zwar recht gut in der Schule bin, aber trotzdem eigendlich eher Praxisorientierter bin. Aber ich befürchte irgendwie, dass das nicht mein, naja sagen wir mal "Niveau", ist.
Dein Niveau? Was meinst du damit?
Denkst du, du bist zu intelligent für eine FH?
Mach dir keine Sorgen!
 

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