Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Fragen zum Unternehmer-Dasein.

  • Starter*in Starter*in Gelöscht 109092
  • Datum Start Datum Start
Unternehmer nennt man auch Selbständige. In dem Wort verbirgt sich " selbst" und "ständig", was sich natürlich auf den Beruf bezieht und daher bedeutet, dass man selbst und ständig arbeitet.
Also sucht man sich einfach irgendwas aus.
Am Beispiel mit dem Toilettenpapier erklärt:
Zuerst sucht man sich auf dem Sperrmüll einen Eimer ohne Loch und bei Regen eine Pfütze. Das Wasser kommt in den Eimer. Vom Nachbarn bekommt man eine alte Zeitung, die wird zerrissen und aufgeweicht und hinein getan. Nach einer Zeit angelt man die Masse heraus, legt sie auf einen aufgespannten alten Kartoffelsack und lässt sie trockenen. Damit gewinnt man neues wiederverwendbares Papier, das man mit Mutters Schere zurecht schneidet und im Internet verkauft.
Wenn das soweit funktioniert, hat man Geld, um weiteres Zubehör zu kaufen und erkundigt sich an irgendeinem Amt.
Die werden sich mit Begeisterung auf die Idee stürzen, und ehe Du Dich versiehst, wirst Du von vielen anderen Ämtern mit Formularen zugeschüttet, die nachts ausgefüllt werden und am nächsten Morgen zurück geschickt werden müssen. Tagsüber geht das nicht - Du musst ja arbeiten.
Parallel findest Du schnell eine Freundin, die Du vor leeren Klopapier-Regalen angesprochen hast, denn Du kannst ihr genau das bieten was sie nicht hat. Sie macht dann die Werbung.
So seid ihr schon zu zweit.
Kurz darauf schafft ihr auch das nicht mehr alleine, also wird jemand gefragt, ob er für Dich arbeiten will, was wieder mit Formularen zusammen hängt.
Da nicht geht was nicht geht, rufst Du einen Steuerberater an, der das für Dich machen soll und einen Rechtsanwalt, der die homepage Deines shops checken soll, damit Du keine Abmahnungen bekommst.

Unterdessen hast Du Dich totgearbeitet und kommst an Deine Leistungsgrenze. Da es so nicht weiter geht, fährst Du auf eine Messe für Sondermaschinen und erklärst Vertretern, was so mühevoll ist und ob sie eine Lösung bieten.
Sie verkaufen dir Deine erste automatische Kleinanlage, die Du nur noch zu füttern brauchst , und hinten kommen die Produkte heraus.
Da Du nicht weisst, wohin damit, suchst Du geschickt einen Standort mit Autobahnanbindung, wo Kommunen sich durch das Angebot von Gewerbeflächen wirtschaftlichen Aufschwung erhoffen- oder: Du rufst bei der IHK an und lässt Dir eine Verbindung zur unkrainischen Gegenseite vermitteln, da dort Leute warten, die Deine Maschine für Dich arbeiten lassen wollen.
Sinnvollerweise bringst Du denen aber zunächst Deinen Eimer und den Kartoffelsack und erst, wenn das Vertrauen hergestellt ist, folgt Deine Maschine.

Bisher war das Risiko nicht wirklich hoch, solange Du nur ausgibst, was Du verdienst, aber keine Schulden machst.
Du hast aber ein fundiertes Wissen angehäuft, wie man mit den üblichen Standartsituationen wie einstellen, entlassen, Steuer, Ankauf, Verkauf, Kalkulation etc umgeht.
Nun geht es daran, das zweite Standbein anzubahnen.
Mit Deiner "Erfolgsgeschichte" stellst Du Dich bei einem älteren Herrn vor, der seine gut laufende Firma gerne in gute Hände abzugeben gedenkt.
Stimmen seine Zahlen und Dein Stil überein, so kannst Du mit ihm absprechen, wie ihr Partner werden wollt, unterzeichnet Verträge, und dann geht es wieder von vorne los.

Grundsätzlich würde ich also versuchen, eine beliebige Richtung kreativ ans Laufen zu bringen. Vielleicht nicht unbedingt, um sofort reich zu werden, aber um festzustellen, was man zu beherrschen vermag und wie es geht.
 
Zuletzt bearbeitet:
In erster Linie heißt "Unternehmer" - das man etwas unternehmen will.
Aber: Etwas unternehmen nur um irgendwas zu machen, haut zumeist nicht hin. Es muß Spaß machen und vor allem für lange Zeit. Man sollte sich also zuerst einmal selbst beobachten: Was kann ich? Was macht mir Spaß? Kann ich eventuell eines meiner Hobbys zum Beruf machen? Wieviel Kapital habe ich oder will ich aufbringen? Habe ich Bekannte oder Freunde die einen Betrieb haben und eventuell einen Zulieferer benötigen?
 
1. Wenn ihr eine Firma gründen wollen würdet. Wie würdet ihr vorgehen? Lohnt es sich dann eine Wirtschaftswissenschaft zu studieren oder einfach praktisch zu versuchen sich notwendigen Wissen selber anzueignen. Welches Know How braucht man? (...) ist Erfolg heute eine Frage der Bildung und Begabung im digitalen Bereich?

BWL ist eher für das Führen (nicht das Aufbauen) großer Betriebe gedacht. Das meiste davon wirst du bei einer Gründung nicht brauchen (können). Aber Kenntnisse in Buchführung, Kostenrechnung u.ä. können schon hilfreich sein. Dazu reichen aber wahrscheinlich Existenzgründerseminare, VHS-Kurse o.ä.

Außerdem würde ich Bücher lesen und mich in der Gründer- und Startup-Szene tummeln. In jeder größeren Stadt gibt es dazu Angebote.

Welches Know-How man braucht, hängt davon ab, was du machen willst - und wie erfolgreich du sein willst. Ich sag mal so: Du kannst auch mit Klopapier Multimillionär werden, aber mit einem Informatikabschluss mit Schwerpunkt KI ist es vermutlich einfacher, ein Startup zu gründen, das auf zig Millionen geschätzt wird (und für das Investoren sich interessieren).

Es hängt aber auch einfach davon ab, woran dein Herz hängt. Man kann auch in irgendwelchen Dingen sehr erfolgreich sein, die heute niemand auf dem Schirm hat. Lieber bist du ein guter Maurer und erfindest deshalb vielleicht was Revolutionäres für den Hausbau, als dass du ein mittelmäßiger Informatiker wirst und die x-te Fintech-App rausbringst, die aber kaum was Neues bringt und daher zum Scheitern verurteilt ist. Wobei, finanziell könnte Letzteres noch lohnender sein, weil so viel Investorengeld unterwegs ist. Also letztlich kann es dir keiner so genau sagen, was genau für dich das Richtige ist.

Ich würde grundsätzlich empfehlen, was Gefragtes zu lernen/studieren und ein paar Jahre in dem Beruf zu arbeiten; währenddessen Kontakte, Wissen, Geld und Erfahrungen sammeln und weitere Geschäftsideen und Erfahrungen zu sammeln. Es sei denn, du hast jetzt (oder währenddessen) die Hammer-Idee, die unbedingt schnell realisiert werden muss (Klopapier Marke Corona). Du musst bedenken, dass die Sache auch scheitern kann und du dann einen guten Beruf als Sicherheit haben musst. Andererseits darfst du auch nicht zuu lange warten, weil du irgendwann wahrscheinlich eine Familie gründen willst, und dann hast du nicht mehr die Zeit und Risikobereitschaft, um zu gründen.

Und fang schon nebenbei damit an, was Kleines zu gründen. Dadurch lernst du wahrscheinlich am meisten.

2. Wenn man eine Geschäftsidee hat, aber der Themenbereich vollkommen außerhalb der eignen Kenntnisse liegt. Nehmen wir an, dass ich eine Klopapier-Firma eröffnen wollen würde (passend zu Corona, ich weiß), aber keine Ahnung davon habe, wie es hergestellt wird und wie ich an das Produkt vermarkte. Wo lernt man so etwas? In Wirtschafts-Seminaren?

In Wirtschafts-Seminaren lernst du wohl eher nichts über Klopapier. Zum (Online-) Marketing gibt es unzählige Bücher, Websites, Berater, Blogs, Vlogs usw. Ich würde mir immer anschauen, wer davon irgendwelche Referenzen bzw. was vorzuweisen hat. Außerdem kann sich da vieles schnell ändern, z.B. die Google-Algorithmen, so dass man vieles vermutlich selber ausprobieren muss.

Was die Herstellung angeht, würdest du wahrscheinlich sowieso erst mal nicht selber produzieren, sondern produzieren lassen. Und da könntest du ja einfach mal auf Hersteller zugehen und fragen, was möglich ist und zu welchem Preis.

3. Es gibt ja seit einiger Zeit diese unzähligen Trainer im Internet, die behaupten, dass ihre Seminare Leuten dabei helfen würden schnell und erfolgreich in den Online-Handel einzusteigen. Würdet ihr solchen Leuten vertrauen? Oder ist das reine Abzocke?

Ich würde kein Geld dafür ausgeben. Wer wirklich so toll im Online-Handel ist, verdient selber viel Geld damit, statt Seminare darüber anzubieten. Frag dich immer selbst: Hätte jemand Interesse, sich Konkurrenz zu züchten? Lern lieber von den Leuten, die tatsächlich Erfolg in dem Bereich haben, den du machen willst, und nicht von den Leuten, die (wenn überhaupt) Erfolg darin haben, angebliches Wissen und Geheimtricks zu verkaufen. (Dasselbe gilt für Life Coaches usw.)

4. Welche Art von Unternehmen würdet ihr gründen? Es gibt ja kleine Handwerksbetriebe mit 2-3 Mitarbeitern, aber es auch IT-Profis, die ein Startup gründen wollen usw.

Siehe oben. Das Startup ist risikoreicher, aber im Erfolgsfall auch profitabler. Unabhängig davon können die IT-Profis auch mit Lohnarbeit gutes Geld verdienen, wenn es nicht klappt. Der Handwerker hat von Anfang an nur so was wie "ehrliche, harte Arbeit". Der Informatiker verdient nicht unbedingt mehr als der Handwerksmeister mit eigenem Betrieb, aber er wird wahrscheinlich mehr geachtet und hat zumindest die Chance, höher aufzusteigen.

Es hängt auch von deinen Fähigkeiten und Neigungen ab.

5. Muss man immer finanzielle Risiken eingehen oder gibt es sicherere Wege?

Google mal Bootstrapping. Ansonsten ist es stark vom Bereich abhängig, in dem du tätig wirst. Eine App zu programmieren, kostet dich erst mal nichts, wenn du es selber machst. Ein kompliziertes Hardware-Gerät zu produzieren und auf den Markt zu bringen, kostet dich einiges. Ein Ladengeschäft zu mieten kostet auch nicht so wahnsinnig viel. Aber eine Fabrik zu bauen schon. Wo es geht, fängt man klein an. Popup Store, Minimum Viable Product (MVP) usw. Es sei denn, man will/muss schnell einen Markt erobern und sucht dafür Investorengeld (The-winner-takes-it-all - Märkte wie im digitalen Bereich, siehe Markt für Suchmaschinen, soziale Netzwerke usw.)


Welche Eigenschaften wären empfehlenswert

Es gibt dazu Studien. Offenheit für Neues, Fleiß und Sorgfalt sind nützliche Eigenschaften, die soziale Verträglichkeit dagegen ist bei Unternehmern tendenziell nicht so stark ausgeprägt. Was gut ist, weil sie auch mal Nein sagen können müssen oder jemanden tadeln oder entlassen müssen.
 
1. Wenn ihr eine Firma gründen wollen würdet. Wie würdet ihr vorgehen? Lohnt es sich dann eine Wirtschaftswissenschaft zu studieren oder einfach praktisch zu versuchen sich notwendigen Wissen selber anzueignen. Welches Know How braucht man?
Da du dich Student nennst, gehe ich davon aus, dass du bereits studierst. Wenn du eine Fähigkeit erlernst, mit der man Geld verdienen kann, dann nutze sie, um daraus ein Unternehmen zu erbauen. Ich hatte einen direkten Einblick in drei Studiengänge und in allen Studiengängen wurde Selbstständigkeit, Markenentwicklung, Innovationen, eigene Produkte etc. gefördert, weil jede Uni damit glänzen will, eine Branche durch ihre eigenen Studierenden vorangebracht zu haben.

Mal abgesehen davon erlernt man in vielen Studiengängen Fähigkeiten, die für den Unternehmensaufbau in irgendeiner Form nützlich sein können. Sei nicht engstirnig. Denke darüber nach was du selbst kannst und nicht von anderen machen lassen musst. Bei mir ist das beispielsweise die komplette Markenentwicklung über Werbemittel und den Webauftritt. Das habe ich gelernt und kann es schnell umsetzen; das ist mein geistiges Kapital.

2. Wenn man eine Geschäftsidee hat, aber der Themenbereich vollkommen außerhalb der eignen Kenntnisse liegt. Nehmen wir an, dass ich eine Klopapier-Firma eröffnen wollen würde (passend zu Corona, ich weiß), aber keine Ahnung davon habe, wie es hergestellt wird und wie ich an das Produkt vermarkte. Wo lernt man so etwas? In Wirtschafts-Seminaren? Wo macht man sich am besten schlau?
Solche Produkte lässt man sich von einem großen Hersteller produzieren und nimmt es ab. Insofern du keine Manufaktur für ein kleines fancy Label erschaffst, hältst du dich aus der Produktion raus. Du willst das Zeug schließlich verkaufen. Alles, was du nicht selbst besser oder billiger kannst, überlässt du anderen.

3. Es gibt ja seit einiger Zeit diese unzähligen Trainer im Internet, die behaupten, dass ihre Seminare Leuten dabei helfen würden schnell und erfolgreich in den Online-Handel einzusteigen. Würdet ihr solchen Leuten vertrauen? Oder ist das reine Abzocke?
Wenn der Trainer freshe 22 Jahre alt ist und über Nacht Millionär geworden ist (oder ähnliche Schlagzeilen), dann vergiss es einfach. Es gibt zwar seriöse Coaches, ABER die erzählen dir keine Geheimnisse. Diese Leute haben einfach nur Wissen angehäuft, das sie dir in mundgerechten Portionen bereitstellen. Ob es dir das Wert ist, musst du selbst wissen. Es sei gesagt, dass man sich von diesem Geld genauso gut Bücher kaufen kann und einen Steuerberater nehmen kann. Deine Entscheidung. Aber fall nicht auf Leute rein, die dir Unglaubliches versprechen. Sowas gibts nicht.

Nimm dich bitte in Acht vor Multi-Level-Marketing und ähnlichen Scherzen. Da werden Leute angeworben, die irgendwie Geld investiert haben (für Produkte oder Lizenzen). Diese Leute werden dir erzählen, wie toll dieses MLM ist. Da das System nur funktioniert, wenn man immer wieder neue Leute rekrutiert, wird niemals jemand die Wahrheit darüber erzählen.

4. Welche Art von Unternehmen würdet ihr gründen? Es gibt ja kleine Handwerksbetriebe mit 2-3 Mitarbeitern, aber es auch IT-Profis, die ein Startup gründen wollen usw.
Vergiss Handwerksbetriebe, wenn du nicht selbst aus dem Bereich kommst. Handwerker sind eigensinnige Leute und wollen sich sicher nicht von einem Mitzwanziger, der fresh von der Uni kommt, erzählen lassen, wie der Laden zu laufen hat. Warum sollten dich "IT-Profis" für ihr Startup brauchen?

ICH würde ein Unternehmen gründen, das eigene Produkte vertreibt. Irgendwas banales nehmen und daraus eine Marke machen. Es gibt Unternehmer, die leben von püriertem Obst. Ist alles nur Marketing. Übrigens würde ich mich für diesen nur deswegen Weg entscheiden, weil ich diesen Kram gelernt habe.

Wäre ich Friseurin, dann würde ich Social Media komplett ausreizen und eine ultracoole neue Friseurkette ins Leben rufen. 🤑

5. Muss man immer finanzielle Risiken eingehen oder gibt es sicherere Wege?
Natürlich gibt es sicherere Wege. Du kannst dein Unternehmen ganz klein aufbauen, aus dem Wohnzimmer, mit einem Laptop und einem Telefon. Nebenbei arbeitest du normal weiter. Die ganzen alteingesessenen Unternehmen aus meiner Gegend haben alle so angefangen und haben ihren soliden, sicheren Betrieb. Allerdings hat es mitunter 10 Jahre gedauert, bis man sich die großen Sprünge leisten konnte.

Um das ganze kompakt zusammenzufassen, ist die Frage eher: Kann man Unternehmertum lernen? Welche Eigenschaften wären empfehlenswert oder wie würde man von 0 anfangen.

Einige werden sich fragen warum ich das hier frage und nicht im Netz recherchiere. Nun gerade im Netz wird man überschwemmt von Angeboten und Empfehlungen. Aber woher weiß ich, worauf ich vertrauen soll? Gerade das Überangebot überfordert ja. Vielleicht hat sich ja jemand dieselben Fragen gestellt.
Learning by Doing.

Außerdem solltest du dich auf den Hosenboden setzen und dir die rechtlichen Grundlagen aneignen, Wirtschaftsbasics (Unternehmensformen, Buchhaltung etc.), Krankenversicherung etc. pp. Das findest du alles heraus, wenn du googlest und Bücher liest. Es gibt auch einige Magazine, die sich damit beschäftigen, das ist gerade für Interessierte sehr aufschlussreich, weil da immer Interviews und Berichte von i.d.R. jungen Unternehmern drin sind. Lerne daraus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke, da gibt es echt nicht DEN Königsweg. Es kommt darauf an, mit was man sich selbständig machen will: Ist es was eher Handwerkliches (im weitesten Sinne), ist natürlich die IHK der erste Ansprechpartner, die ja auch entsprechende Seminare und Broschüren haben. In anderen Bereichen ist es wieder ganz unterschiedlich wo man sich Rat holt: bei Leuten, die das schon mal gemacht haben, die etwas ähnliches tun usw.
ich bin ja auch selbständig (also Freiberufler) und habe mir im Grunde alles selber angelesen und zusammengesucht. Foren für Gründer sind aber sicher auch eine gute Idee. Also je nachdem, was genau man machen will.
Wie man zB herausfindet, wie genau das klopapier produziert wird: Am besten bei Leuten, die sowas (oder etwas ähnliches) bereits tun. Wenn man eine Idee hat, die eher aus dem Bereich: Neuerfindung kommt, schadet es auch nichts, sich mit einem Techniker oder einem Tüftler zusammenzutun (zB mit einem Physikstudenten, oder einem Maschinenbaustudenten). Generell ist an der Uni auch viel solches Wissen zu finden, wenn man sich mit Leuten aus anderen Fachrichtungen zusammentut.
 
Egal welche Art von Betrieb man möchte, eines benötigen alle. Ein betriebswirtschaftliches know how. Wer sich das nicht aneignen kann, hat schlechte Karten. Denn gerade kurz nach einer Unternehmensgründung wird auch niemand so liquide sein und Geld für einen Unternehmensberater haben, der eine Rentabiltätsvorschau erstellt und eine Liquiditätsplanung auf die Beine stellt. Das muss jeder kleine Gewerbetreibende erstmal selbst erledigen.
 
"Unternehmer sein" bedeutet mehr als "sich selbständig machen".
Unternehmer müssen gewisse Eigenschaften mitbringen, damit sie in ihrem Bereich dauerhaft erfolgreich sein können:
- Ausdauer
- der unbedingte Glaube an das, was man macht
- Zuverlässigkeit
- Fähigkeit sich Dinge selbst beizubringen
- Flexibilität
- keine Angst vorm Scheitern

Ein finanzielles Polster für ein Jahr ist nicht schlecht, sieht man auch in der aktuellen Corona-Situation, aber keine Bedingung.
Eine "sichere" Selbständigkeit gibt es nicht - nicht einmal für Bereiche, die scheinbar immer gebraucht werden. Wer nur mal "reinschnuppern" will kann ja erstmal eine Dienstleistung im Nebenbgewerbe anmelden.

Ein Seminar bei den Handelskammern empfehle ich ausdrücklich, genauso, sich mit den Pflichtabgaben und Buchführungspflichten vertraut zu machen. Grundlagen wie "Was muss auf einer Rechnung stehen" find ich persönlich absolut essentiell.
 
BWL ist eher für das Führen (nicht das Aufbauen) großer Betriebe gedacht. Das meiste davon wirst du bei einer Gründung nicht brauchen (können). Aber Kenntnisse in Buchführung, Kostenrechnung u.ä. können schon hilfreich sein. Dazu reichen aber wahrscheinlich Existenzgründerseminare, VHS-Kurse o.ä.

Außerdem würde ich Bücher lesen und mich in der Gründer- und Startup-Szene tummeln. In jeder größeren Stadt gibt es dazu Angebote.

Welches Know-How man braucht, hängt davon ab, was du machen willst - und wie erfolgreich du sein willst. Ich sag mal so: Du kannst auch mit Klopapier Multimillionär werden, aber mit einem Informatikabschluss mit Schwerpunkt KI ist es vermutlich einfacher, ein Startup zu gründen, das auf zig Millionen geschätzt wird (und für das Investoren sich interessieren).

Es hängt aber auch einfach davon ab, woran dein Herz hängt. Man kann auch in irgendwelchen Dingen sehr erfolgreich sein, die heute niemand auf dem Schirm hat. Lieber bist du ein guter Maurer und erfindest deshalb vielleicht was Revolutionäres für den Hausbau, als dass du ein mittelmäßiger Informatiker wirst und die x-te Fintech-App rausbringst, die aber kaum was Neues bringt und daher zum Scheitern verurteilt ist. Wobei, finanziell könnte Letzteres noch lohnender sein, weil so viel Investorengeld unterwegs ist. Also letztlich kann es dir keiner so genau sagen, was genau für dich das Richtige ist.

Ich würde grundsätzlich empfehlen, was Gefragtes zu lernen/studieren und ein paar Jahre in dem Beruf zu arbeiten; währenddessen Kontakte, Wissen, Geld und Erfahrungen sammeln und weitere Geschäftsideen und Erfahrungen zu sammeln. Es sei denn, du hast jetzt (oder währenddessen) die Hammer-Idee, die unbedingt schnell realisiert werden muss (Klopapier Marke Corona). Du musst bedenken, dass die Sache auch scheitern kann und du dann einen guten Beruf als Sicherheit haben musst. Andererseits darfst du auch nicht zuu lange warten, weil du irgendwann wahrscheinlich eine Familie gründen willst, und dann hast du nicht mehr die Zeit und Risikobereitschaft, um zu gründen.

Und fang schon nebenbei damit an, was Kleines zu gründen. Dadurch lernst du wahrscheinlich am meisten.



In Wirtschafts-Seminaren lernst du wohl eher nichts über Klopapier. Zum (Online-) Marketing gibt es unzählige Bücher, Websites, Berater, Blogs, Vlogs usw. Ich würde mir immer anschauen, wer davon irgendwelche Referenzen bzw. was vorzuweisen hat. Außerdem kann sich da vieles schnell ändern, z.B. die Google-Algorithmen, so dass man vieles vermutlich selber ausprobieren muss.

Was die Herstellung angeht, würdest du wahrscheinlich sowieso erst mal nicht selber produzieren, sondern produzieren lassen. Und da könntest du ja einfach mal auf Hersteller zugehen und fragen, was möglich ist und zu welchem Preis.



Ich würde kein Geld dafür ausgeben. Wer wirklich so toll im Online-Handel ist, verdient selber viel Geld damit, statt Seminare darüber anzubieten. Frag dich immer selbst: Hätte jemand Interesse, sich Konkurrenz zu züchten? Lern lieber von den Leuten, die tatsächlich Erfolg in dem Bereich haben, den du machen willst, und nicht von den Leuten, die (wenn überhaupt) Erfolg darin haben, angebliches Wissen und Geheimtricks zu verkaufen. (Dasselbe gilt für Life Coaches usw.)



Siehe oben. Das Startup ist risikoreicher, aber im Erfolgsfall auch profitabler. Unabhängig davon können die IT-Profis auch mit Lohnarbeit gutes Geld verdienen, wenn es nicht klappt. Der Handwerker hat von Anfang an nur so was wie "ehrliche, harte Arbeit". Der Informatiker verdient nicht unbedingt mehr als der Handwerksmeister mit eigenem Betrieb, aber er wird wahrscheinlich mehr geachtet und hat zumindest die Chance, höher aufzusteigen.

Es hängt auch von deinen Fähigkeiten und Neigungen ab.



Google mal Bootstrapping. Ansonsten ist es stark vom Bereich abhängig, in dem du tätig wirst. Eine App zu programmieren, kostet dich erst mal nichts, wenn du es selber machst. Ein kompliziertes Hardware-Gerät zu produzieren und auf den Markt zu bringen, kostet dich einiges. Ein Ladengeschäft zu mieten kostet auch nicht so wahnsinnig viel. Aber eine Fabrik zu bauen schon. Wo es geht, fängt man klein an. Popup Store, Minimum Viable Product (MVP) usw. Es sei denn, man will/muss schnell einen Markt erobern und sucht dafür Investorengeld (The-winner-takes-it-all - Märkte wie im digitalen Bereich, siehe Markt für Suchmaschinen, soziale Netzwerke usw.)




Es gibt dazu Studien. Offenheit für Neues, Fleiß und Sorgfalt sind nützliche Eigenschaften, die soziale Verträglichkeit dagegen ist bei Unternehmern tendenziell nicht so stark ausgeprägt. Was gut ist, weil sie auch mal Nein sagen können müssen oder jemanden tadeln oder entlassen müssen.

Problem ist halt, dass ich in Naturwissenschaften und Mathematik nur ein durchschnittlicher Schüler war. Ein Informatik-Studium traue ich mir ehrlich gesagt nicht zu. Da brechen viele Leute ab, die ohnehin schon gut im naturwissenschaftlichen Denken sind und es, aber trotzdem zu schwer finden. Ich dachte vielleicht über die Berufsausbildung des Fachinformatikers nach, da die mehr praxisorientiert sein soll, aber ich weiß nicht inwiefern, die sich in der Schwierigkeit vom Studium tatsächlich unterscheidet.

In meinem jetzigen Studium lerne ich eher Dinge über Platon, Goethe und Adorno, was dir halt bei der Idee einer Unternehmensgründung nun wirklich nicht sonderlich viel bringt. Aber ich habe im Dezember meinen Abschluss als BA und dann muss ich schauen, wie es weiter geht. Deshalb auch die Frage mit dem Wirtschaftsstudium.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich fand allgemein auch die Frage interessant, wie viel der Unternehmer selbst eigentlich über sein Produkt weiß. Wie stark sich Arbeitsteilung auswirkt. Wie ich in den Kommentaren gesehen habe, ist das ja sehr unterschiedlich. Aber vielleicht wäre es auch sinnvoller durch ein Studium in einem gesfestigtem Unternehmen Fuß zu fassen, als selber eines zu gründen? Ich bin mir relativ unsicher ob ich wirklich die notwendigen Persönlichkeitseigenschaften für einen erfolgreichen Unternehmer mitbringe, aber vielleicht hatten viele Gründer zu Beginn ähnliche Selbstzweifel. Das ist sehr schwer abschätzbar. Meine Sorge ist eben auch, dass es im digitalen Zeitalter mehr Fachwissen braucht. Handwerksbetriebe wird es zwar immer brauchen, aber, wie hier richtig angemerkt wurde, bringt das wenig, wenn man selber kein leidenschaftlicher Handwerker ist.
 
Zuletzt bearbeitet:

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
Y Berufswahl-Fragen Beruf 4
F Maximale Fahrzeit zum Arbeitsplatz Beruf 81
D Angststörung bis zum Exzess Beruf 14

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

      Du bist keinem Raum beigetreten.

      Anzeige (2)

      Oben