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Frage: Wer hat sich von seinen Eltern getrennt und hatte danach ein "besseres" Leben.

D

Die Queen

Gast
mein problem ist, ich habe meine eltern nicht mehr lieb und habe all meinen respekt vor ihnen verloren.. und leide sehr darunter. ich komm mit diesem gefühl nicht zurecht. sie waren meine bezugspersonen.

scham, lethargie, perspektivlosigkeit, selbsthass.. es ist so unerträglich.
Wofür schämst und hasst du dich dafür?
Dass du als "Kind" deine Eltern nicht bedingungslos lieben kannst? Das schaffen selbst die Eltern gegenüber ihre Kinder nicht.

Und wie in jeder Beziehung ist es normal dass gewisse Gefühle sich ändern, wenn nicht sogar verschwinden können.

Meine Mutter zb. hat ganz fleißig daran gearbeitet, dass ihr Tod mir am A**** vorbei gehen wird.
 

Northern Light

Sehr aktives Mitglied
Nach allem, was du schreibst, muss ich aber doch mal fragen, warum du deine Eltern "nicht mehr lieb hast und den Respekt verloren hast". Weil sie nicht alles 100% richtig gemacht haben? Das schafft niemand. Es klingt für mich, als hätten sich deine Eltern sehr viel Mühe gegeben, und das ist mehr, als viele behaupten können. Kann es sein, dass du eher mit dir selber haderst und das auf deine Eltern projezierst? Dass dir das unterbewusst sogar klar ist und du dich deshalb so schwer mit einem Kontaktabbruch tust?
 

Tamagochi6

Aktives Mitglied
Du hast also das Gefühl eine Enttäuschung zu sein, weil du die Erwartungen deiner Eltern nicht erfüllen kannst, oder? Ich habe es zumindest so verstanden :)

Nach wie vor : ich denke es wird Zeit sich von den Eltern zu lösen und endlich nach den eigenen Vorstellungen zu leben. Nicht einfach, aber auf Dauer bestimmt gut für dich. Komplettabbruch muss es ja nicht bedeuten.
 

Kolya

Aktives Mitglied
Das ist ja das problem. ich fühle wirklich sehr stark mit euch mit, habe großen respekt vor denjenigen, die gewalttätige eltern haben, besonders weil meine kindheit ganz anders war. manchmal habe ich das gefühl, das ihr so unendlich stärker seid als ich. ich hätte sowas niemals ertragen können..

wie habt ihrs geschafft? ich raff das nicht. meine eltern haben mich nicht geschlagen, mein vater mich als ich kind war bischen beleidigt und das hat mir auch sehr geschadet, aber er war sonst auch sehr stolz auf mich..

solange ich "gut in der schule" war, also weiter aufs gymnasium ging.. solange ich immer behauptete, das es mir gut geht und ich glücklich bin. mit meiner traurigen seite kommen sie nicht klar. pathologisieren sie.. wollen mich mit medikamenten vollstopfen obwohl ich nur traurig bin und nicht mal nen richtigen therapeuten finde.

einerseits haben sie mich stark behindert in meiner entwicklung aber halt auch gefördert. ich male, mache musik.. nicht besonders gut aber es macht mir viel spaß.

ich habe so viele charakterliche seiten von meinen eltern geerbt. sehr viel gutes.

aber um so älter ich werde und um so mehr psychische probleme ich habe, um so mehr merke ich, was sie alles nicht gesehen haben. obwohl sie beide sozialpädagogen sind. obwohl sie von sich bis heute überzeugt sind, alles richtig gemacht zu haben.

wenn ich mich mit ihnen treffe ist immer alöles so angespannt. ich halte es maximal eine stunde mit ihnen aus, dann flüchte ich.

den kontakt zu meiner oma und meiner mutter belastet mich auch nur noch, für die bin ich ohne ausbildung, ohne job sowieso nichts wert. das zeigen sie mir jedes einzelne mal.

und gleichzeitig: aber wir lieben dich doch! wir wollen nur das beste für dich! wir würden dich immer bedingungslos unterstützen.

ich brauche ein bischen geld für ein paar monate, bis mein neuer job anfängt. mein dispo ist ausgeschöpft. kein geld für essen und trinken, miete und strom. konnte schon einen monat nicht bezahlen, je nachdem, wie der job läuft und wann ich mein geld bekomme, was nicht viel sein wird, werden sich dort 3 monatsmieten anstauenb und auch trom und alles andere.. ich habe meiner familie bescheid gesagt, sie gefragt ob sie mich unterstützen. niemand meldet sich. ich habe hunger. ich kann mir nichts zu essen kaufen.

wieso sagen sie mir das sie mich lieben? wenn sie so mit mir umgehen?

übertreibe ich? passiert das alles nur in meinem kopf? bin ich ein scheiß verwöhntes kind, das nichts erreicht hat trotz bestem potential und voraussetzungen, liebender familie.. bin ich wirklich so ein versager das ich alles meinen eltern in die schuhe schiebe?

mein kopf tut so krass weh. ich weiss nicht mehr wohion und was zu tun mit mir... übertreibe ich? bin ich der fehler? oder sie und ich muss weniger abstand haben?

wieso geht es mir seelisch mit der vorstellung so viel besser wenn meine eltern aus meinem leben sind? gleichzeitig schmerzt die perspektive auf eine elternlose zukunft.. darauf war ich nicht vorbereitet.
Wenn ich das alles lese, wäre es auch gut, dass Du zu Dir Abstand nimmst und alles mal gut sein lässt. Es bringt nix, wenn Du Dich mit jmd vergleicht, der die verprügelt worden ist in der Kindheit. Sich selbst vorzuwerfen ein Versager zu sein, bringt Dich Null weiter.

Mit den Geldangelegenheiten insbesondere Miete, gehe ins Handeln sonst findest Du Dich wegen Kündigung noch im elterlichen Haushalt wieder.

Bei Deinen Gedankenkarussels würde ich Dir zum Urlaub von Dir selbst raten (kann man das so schreiben?)

Hast Du therapeutische Unterstützung?
Ausgleich wie Meditation? Sport?

Rehaklinik? Will ich nach Corona auch beantragen.

Zerreiße Dich nicht selbst. Ok, Du hast keine Ausbildung, viele andere auch nicht. Vielleicht kannst Du das "Defizit" nachholen, WENN Du Dich psychisch in der Lage fühlst. Wenn nicht, bist Du weder gut noch schlecht. Es ist wie es ist, Selbstzerfleischung führt zu nix.

nimmt Abstand zu den Eltern erstmal ohne Abbruch, Abstand zu allen destruktiven Gedanken Dir gegenüber und mach ziehe mal wertfrei, also WERTFREI Bilanz.

Geld könntest Du Hilfe benötigen. Wer könnte Dir helfen? Beratungsstellen aufsuchen? Schuldnerberatung damit in Zukunft das Finanzielle in Ordnung geht?

Psychische Gesundheit: Was brauchst Du da jetzt für Dich. Horche einfach mal wertfrei rein.

Vielleicht ist da in Dir auch viel an Ohnmachtsgefühl weil psychisch und Situationen Dich überrollt?
Nur so Ideen.

Gehe gut mit Dir um. Vorwürfe braucht doch kein Mensch

Kolya
 

cucaracha

Urgestein
Ich habe auch mal viele Jahre lang den Kontakt zu den Eltern abgebrochen.
Es war eine harte Zeit, aber es tat mir gut.

Später nahm ich zu ihnen wieder den Kontakt auf...aber immer mit viel Distanz und Abgrenzung.
Der Kontakt zu ihnen ist dann freundlich und respektvoll geblieben .
 

Daoga

Urgestein
wie habt ihrs geschafft? ich raff das nicht. meine eltern haben mich nicht geschlagen, mein vater mich als ich kind war bischen beleidigt und das hat mir auch sehr geschadet, aber er war sonst auch sehr stolz auf mich..

solange ich "gut in der schule" war, also weiter aufs gymnasium ging.. solange ich immer behauptete, das es mir gut geht und ich glücklich bin. mit meiner traurigen seite kommen sie nicht klar. pathologisieren sie.. wollen mich mit medikamenten vollstopfen obwohl ich nur traurig bin und nicht mal nen richtigen therapeuten finde.

einerseits haben sie mich stark behindert in meiner entwicklung aber halt auch gefördert. ich male, mache musik.. nicht besonders gut aber es macht mir viel spaß.

ich habe so viele charakterliche seiten von meinen eltern geerbt. sehr viel gutes.

aber um so älter ich werde und um so mehr psychische probleme ich habe, um so mehr merke ich, was sie alles nicht gesehen haben. obwohl sie beide sozialpädagogen sind. obwohl sie von sich bis heute überzeugt sind, alles richtig gemacht zu haben.

wenn ich mich mit ihnen treffe ist immer alöles so angespannt. ich halte es maximal eine stunde mit ihnen aus, dann flüchte ich.

den kontakt zu meiner oma und meiner mutter belastet mich auch nur noch, für die bin ich ohne ausbildung, ohne job sowieso nichts wert. das zeigen sie mir jedes einzelne mal.

und gleichzeitig: aber wir lieben dich doch! wir wollen nur das beste für dich! wir würden dich immer bedingungslos unterstützen.

wieso sagen sie mir das sie mich lieben? wenn sie so mit mir umgehen?
Weil Du Dich so wunderbar über Deine Schuldgefühle, die sie mit Absicht erzeugt haben, gängeln läßt? Bei dem obigen Text wird doch klar, wie krank dieses Verhalten ist. Du sollst "funktionieren" wie eine Marionette, keiner Deiner Verwandten will anerkennen daß Du eine eigenständige Person mit eigenen Wünschen und Vorstellungen vom Leben bist. Die nicht mit den ihren übereinstimmen müssen, weil Du weder ihr Eigentum noch eine Marionette noch eine Verlängerung ihrer eigenen Lebenspläne bist.
Um so wichtiger wäre die konsequente Trennung. Dein krampfhaftes Klammern an Deine Familie, obwohl sie Dir so offensichtlich nicht gut tut, ist auch Zeichen von Angst vor einem Leben jenseits dieser Familie, auf Dich selber gestellt und somit frei zu tun was immer Dir liegt. Wie sieht es denn mit Freundschaften und sozialen Kontakten sonst bei Dir aus? Arbeitskollegen, Freunde die ein Hobby teilen, Bekanntschaften und so weiter?

P.S. ich habe mich auch von meiner Mutter getrennt, sobald ich meine Ausbildung abgeschlossen hatte und meinen Beruf in der nächsten Großstadt hatte. Bei ihr draußen auf dem Land wäre ich versumpft. Leider mußte ich zwangsweise dort Jahre meines Lebens in der Einöde verschwenden. Ich bin aber eine geborene Großstadtpflanze und kann nur in der Stadt mit ihren vielen kulturellen und sonstigen Möglichkeiten glücklich werden. Was für Eltern gut ist, ist es nicht zwangsläufig auch für ihre Kinder.
 

weidebirke

Urgestein
Bestimmt tut es Dir gut, Abstand zu den Eltern zu nehmen. Das kann ungemein befreien bzw. Erleichterung verschaffen, Raum für Anderes/ Eigenes ohne den ständigen elterlichen Kommentar.

Allerdings sind die Eltern im Kopf - und das schreibst Du ja auch selbst, dass sie viel Platz in Deinem Innenleben einnehmen- so schnell nicht loszuwerden. So, wie Du klingst, würde ich Dir dafür professionelle Unterstützung empfehlen.

Zeit, eigenständig zu werden.
 

Sturmläufer

Mitglied
Ich habe den Kontakt stark eingeschränkt und Grenzen gesetzt. Ich versuche, respektvoll zu sein, aber erwarte es ebenso von ihnen. Wenn mir meine Eltern nicht gut tun, rede ich Klartext und habe ggf. für eine Weile nur noch selten Kontakt zu ihnen, bis wir uns langsam wieder annähern und es erneut versuchen. Auf diesem Wege komme ich dem ehrlichen Wunsch meiner Mutter entgegen, "ihr Kind nicht zu verlieren", aber ich verliere mich auch selbst nicht dabei. Wir wollen ja alle möglichst glücklich sein.
Mein Tipp: Sei ehrlich, sei du selbst und steh zu deinen Ansichten. Es gehört zum Erwachsenwerden dazu, von seinen Eltern emotional unabhängig zu werden. Das bedeutet ja nicht, dass du sie nicht lieben darfst. Aber du führst ein eigenständiges Leben, das NICHT durch die Ansichten oder Gefühle deiner Eltern bestimmt werden sollte. Sie dürfen Tipps geben (wenn du danach fragst). Aber du entscheidest. Das musst du klar und deutlich kommunizieren und auch danach leben.
 
K

KleineElfenFee

Gast
Hallo.

Auch ich stand vor so einer Entscheidung.
Bei mir war es meine Schwester und meine Mutter.
Ich habe unter der Beziehung sehr gelitten.
Meine Schwester hat mich immer und immer wieder runter gemacht und ein paar fiese Nummern abgezogen.
Ich habe seit 8 Jahren keinen Kontakt zu ihr.
Das ist das beste was ich machen konnte. Seitdem geht es mir besser. Und ich habe ab da erst richtig gespürt. Wie sehr sie mich kaputt gemacht hat.
Sie hat mich danach noch versucht über soziale Netzwerke auszuspionieren.
Und wieder was abgezogen.
Aber auch das habe ich unterbunden.

Meine Mutter war nie da. Wenn ich sie gebraucht habe.
Bis heute verstehe ich vieles nicht. Und bin sehr enttäuscht.
Beide sind geldgierig. Was für mich völlig fremd ist.

Mit ihr habe ich ab und an Kontakt. Wegen den Kindern.

Es war schwer. Habe ich mir doch immer eine Familie gewünscht.
Aber seit ich Mutter bin.
Und meine Kids sind zwischen teeni und im Erwachsenen Alter.
Weiss ich. Was es bedeutet Mama zu sein.
Und was ich anders mache und das ich einfach anders bin.

Ich habe lange gebraucht. Auch selbst versuche gemacht. Um guten Kontakt bemüht.
Aber inzwischen ist es so.
Und ich werde es nie mehr ändern.

Ich wünsche dir viel Kraft.
Viel mut bei der Entscheidung.
Das braucht Zeit. Aber du schaffst das.

Liebe Grüße
KleineElfenFee
 

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