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Finde nach Studium keine Festanstellung - Zukunftsängste machen mich fertig

M

Mona92

Gast
Hallo!
Ich habe von 2014-2019 Bachelor- und Masterstudium im Bereich Gesundheit absolviert. Seitdem hänge ich seit bald 3 Jahren in befristeten Beschäftigungen mit miserablen Arbeitsbedingungen fest. Zuerst als wissenschaftliche Mitarbeiterin mit Verlängerung alle 3 Monate bis es mir gereicht hat. Danach wollte ich in die freie Wirtschaft bzw. in ein Unternehmen mit der Hoffnung auf bessere Arbeitsbedingungen als an einer Uni - am wichtigsten ist mir hierbei ein unbefristeter Arbeitsvertrag. Jedoch gab es wieder nur leere Versprechungen in Bezug auf eine Festanstellung (und weitere Dinge) und ich hänge schon wieder im 2. Verlängerungsvertrag, der jetzt noch bis 31.08. geht mit der Aussage: „Man muss wieder schauen wie das Projekt läuft - nach August kommt dann wieder eine Verlängerung um ein paar Monate in Frage“.

Die Motivation täglich zur Arbeit (40h/Woche) zu gehen (mit über 1h Weg pro Strecke) und dann in einem Projekt zu arbeiten, wo ich weiß, dass ich dort keine Zukunft habe, ist mittlerweile bei 0. Ich merke wie ich durch den Frust, (Bewerbungs-) Stress und (Zukunfts-) Ängste zunehmend gesundheitliche (insbesonders psychische) Probleme entwickle und habe Angst davor, in eine Depression o.Ä. zu rutschen. So kenne ich mich selbst gar nicht, denn bis zum Ende meines Studiums war ich ein lebensfroher Mensch mit der Hoffnung auf finanzielle und berufliche Sicherheit und meinem Traumjob.

Ich befinde mich seit Ende des Studiums 2019 jetzt in der 3. Bewerbungsphase und verschicke mal wieder zahlreiche Bewerbungen und habe auch schon viele Vorstellungsgespräche geführt. Es ist generell super schwer in meinem Bereich überhaupt Stellen zu finden und noch viel schwerer eine zu bekommen (bewerbe mich in den Bereichen: Gesundheit / Public Health / Wissenschaft / zum Teil Bildung). Gründe für Absagen nach Gesprächen waren: „Sie waren in der Top 2, aber der/die andere hat noch ein kleines bisschen besser gepasst“
und „Wir haben uns für jemanden mit mehr Erfahrung entschieden“. Ich bewerbe mich übrigens Norddeutschlandweit und wieder intensiv seit Ende Januar.

Ich bin schon 29 Jahre alt und sehne mich sehr danach beruflich irgendwo anzukommen, in einem netten Umfeld.
Da es mir psychisch zunehmend schlechter geht, ich nur noch negative Gedanken habe und mich mittlerweile sozial isoliere, möchte ich unbedingt sofort handeln.
Ich könnte z.B. meinen aktuellen Job mit 4 Wochen Frist zum 31.5. oder 30.6. kündigen (also 2-3 Monate bevor eh der Vertrag ausläuft). Damit fällt die Belastung weg, einerseits Bewerbungen/Gespräche (für die ich Urlaub nehme, mich krank schreibe usw.) und andererseits ein 40h Job, bei dem ich tun muss, als wäre alles in Ordnung, obwohl ich mit Bauchschmerzen hinfahre (ich kann’s einfach nicht mehr…).
Was mich hindert: ich werde dann wohl kein gutes Arbeitszeugnis bekommen weil ich „das Projekt im Stich gelassen habe“. Und ich habe dadurch eine Lücke im Lebenslauf und keine Ahnung, zu welchem Datum ich eine neue Anstellung finden werde.

Ich würde mich sehr über fremde Meinungen freuen, um neue Sichtweisen zu gewinnen.

….Eventuell kommt auch ein neues Studium in Frage bzw. eine berufliche Umorientierung.
 
G

Gelöscht 116354

Gast
Wie alt bist du? Ich bin auch fast 29 und möchte bald neustarten..

Bist du weiblich oder männlich?

Weißt du, was dich beruflich erfüllt? Wenn du Angst hast, in Depressionen zu rutschen.. bist du in therapeutischer Behandlung? Eine ambulante Therapie kannst du ja beginnen.. auch neben der Beratung.

Was spricht gegen einer neuen Ausbildung?
 

wt15309

Aktives Mitglied
Guten Morgen Mona92,
meiner Meinung nach würde ich den Job nicht kündigen und wenn du den Folgevertrag bekommst nimm dieses Angebot an - es suchst sich einfach leichter ich Anstellung - und man ist Interessanter.

Zum Arbeitszeugnis: Warum fällt es schlecht aus? Was heißt das du lässt das Projekt im Stich?

Wenn du in die engere Kanditen-Auswahl machst du doch vieles sehr gut - ich glaube da ergibt sich schon bald was.

Jetzt zu dir - und da wird es schwierig. Klar der Job zieht dich runter, das Verstehe ich auch ist einfach nur eine riesige Belastung. Aber Niemals, wirklich Niemals den Arbeitsfrust mit nach Hause nehmen - das ist Gift. Depressionen hast du nicht nur wegen den Job - das wäre zu einfach- Frag mal Leute die Depressionen hatten.
Du muss dir unbedingt einen beruflichen Ausgleich schaffen, etwas was Spaß macht, geh Tanzen, irgendwelche Vereine.... Mit Leute zusammenkommen.
Wie willst du einen neuen Job bekommen wenn du Depressiv bist? Bei größeren Firmen sitzen Psychologen, oder Berater dabei, die wissen sofort was los ist. Geh die Sache ruhig und entspannt an - was soll schon groß passieren - Arbeitslos? Na und? Da gibt es viele! Du schaffst das - da bin ich mir sicher.
 
G

Gelöscht 122424

Gast
Leider ist das in vielen Bereichen Realität heute. Ich mache das schon viele Jahre mit. Kenne auch viele andere, denen das auch so geht.. ABER: du Hast Glück, du bist im Gesundheitsbereich!!! Das wird gebraucht. An deiner Stelle würde ich mir eine Weiterbildung suchen, die mit dem Bildungsgutschein des Amtes bezahlt wird. Den kriegt man, wenn man arbeitet und sagt, man fühlt sich bedroht von Arbeitslosigkeit und auch wenn man arbeitslos ist. Such dir was, was dich spezialisiert auf eine gesuchte Nische im Gesundheitsbereich. Ein Spezialthema, das dir gut liegt. Dann wird es schon!
 
B

Buuuujaaa

Gast
Hi Mona,

falls es dich tröstet mir geht es nach meinem Wing studium ähnlich wie dir und ich habe eine Entscheidung für mein Leben getroffen. Ich will nicht mein Leben lang abhängig sein von irgendeinen Arbeitgeber und mir sagen lassen wann und was ich zu tun habe mit einem gedeckelten Gehalt. Dazu noch immer befristete Verträge und die Angst nicht die Aufgaben optimal zu erfüllen bzw. der Druck ,,von oben,, etc. Ich habe ein Gewerbe angemeldet/gegründet was ich derzeit am aufbauen bin. Ist zwar viel Arbeit aber da bin ich frei und kann selber entscheiden, muss aber auch die Konsequenzen tragen wie z.B. erstmal weniger Geld, das kommt aber mit der Zeit. Das ist mein Fokus/Plan weil ich nicht weiß wie es in der Zukunft weiter geht auf den Arbeitsmärkten. Ein Studium wird anscheinend auch immer weniger Wert. Aber eine Sache weiß ich, nämlich was ich kann und mit welchen Fähigkeiten ich auch ohne Arbeitgeber Geld verdienen kann ohne in einem Abhängigkeits/Arbeitsverhältnis zu stehen.

Vielleicht wäre sowas auf lange Sicht auch was für dich? Auch du hast bestimmt eine oder mehrere Fähigkeiten mit denen du in die Selbstständigkeit gehen kannst.

Schöne Grüße
 
Hallo Mona,

Ich habe ebenfalls den Bachelor in Public Health gemacht und anschließend den Master in Epidemiologie. Nach meinem Studium hatte ich zeitnahe einen Job als Statistikerin in der klinischen Forschung gefunden. Zurzeit arbeite ich als Gesundheitswissenschaftlerin und werkeln nebenbei an meiner Promotion. Ich kann deinen Frust über die unbefristete Arbeitstelle verstehen, du bist absolut nicht allein! Gesundheitswissenschaften ist zum Glück sehr groß und viele Jobs, die für uns ebenfalls passend wären, beinhalten nicht mal das Wort Public Health. Viele Arbeitgeber haben uns wohl nicht im Kopf, wenn sie neue Stellen ausschreiben. Wie sieht es mit deinem Netzwerk aus? Einige Jobs erfährt man erst über Vitamin B. Unter anderem besuchen deshalb gern Wissenschaftler*in Vorträge, Kongresse etc. Man erfährt nicht nur Neues über die Wissenschaft. Falls nicht regional gebunden, dann versuche dein Glück in NRW oder Babyern.

So viel zur Arbeit. Wie sieht es mit deinem Privatleben aus? Sehr wichtig zu betonen ist, dass die Arbeit nur ein Teilaspekts unseren Lebens ist und nicht die persönliche Identität darstellt. Bitte achte also auch Dinge neben der Arbeit zu tun, die dich glücklich machen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Lunidiezweite

Aktives Mitglied
Ein paar Worte dazu, da ich in einem ähnlichen Studiengang bin, nur eben gerade gesundheitlich pausiere.

1. Es gibt dort durchaus Stellen. Du musst nur örtlich flexibel sein. Im sozialen Bereich sucht man ohne Ende. Nur darfst du dich eben nicht in abgelegenen Orten bewerben, sondern musst flexibel sein.
2. Dass die Arbeitsbedingungen allgemein prekär sind, ist bekannt. Das wurde und wird uns schon während des Studiums eingebleut. Du findest im sozialen Bereich Arbeit, aber eben nur befristet oder zu miesen Konditionen. Eine gute Freundin hat mit ihren 50 Jahren schon auf 10 Stellen gearbeitet.
3. Ich würde mir gedanklich davon verabschieden, mich über den Job zu definieren.
4. Du bist in einem gefährlichen Alter für Arbeitgeber. Mit 29 denkt jeder, du willst ein Kind ansetzen. Ich kenne das. Hab mich zeitweise mit einer Frauenkrankheit auf Stellen beworben und beteuert, dass ich dadurch eh keine Kinder bekommen werde, aber ich wurde dennoch nicht genommen. Auch wenn du es nicht willst und noch keine Kinder hast, denken die Arbeitgeber so und verpassen dir daher wenn eben erstmal eine Befristung.

Fazit: Wenn du das wirklich nicht willst, solltest du die Fühler nach Alternativen ausstrecken oder nebenher ein anderes Studium in Teilzeit anschließen.
Als ich noch gesund war, hab ich in Teilzeit gearbeitet und in Teilzeit studiert. Das ging ganz gut.
 
G

Gelöscht 119860

Gast
Hm, wäre es vielleicht auch eine Alternative bei einem Softwarehersteller einzusteigen, der Software un diesem Bereich anbietet? Stichwort 'Public Health/eHealth', systeme für Arztpraxen, Krankenhaüser oder entsprechenden Behörden, Institute, Anbieter, die die entsprechende Digitalisierung/Infrastruktur/Prozesse vorantreiben, wie die KBV z. B., Stichwort 'digitale Patientenakte'?

Das ist doch alles zukunftsträchtig...
 

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