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Finanzielle Unterstützung nach Ausbildungsabbruch?

Moonkin

Mitglied
Hallo,

ich bin 21 Jahre alt und habe zum 1.8. eine Berufsausbildung begonnen. Ich fahre mit öffentlichen Verkehrsmitteln dort hin und brauche ca. 1,5 bis 2 Stunden für eine Strecke, weil sie in einer anderen Stadt liegt. Somit war das eher eine Notlösung, da ich in meiner Stadt keine Ausbildungsstelle gefunden habe und unbedingt eine brauchte. Ich wohne mit meinem Freund zusammen in einer eigenen Wohnung und wir sind seit einem halben Jahr dabei, Wohnungen in der Nähe meiner Ausbildungsstelle zu suchen, leider ohne Erfolg. Ich war zuversichtlich, dass wir zum Ausbildungsbeginn eine Wohnung finden.

Es kommt auch oft vor, dass ich 2,5 bis 3 Stunden für den Heimweg brauche, da ich ich eine halbe Stunde früher Schluss habe und erst mal eine Stunde auf meinen Zug warten muss und der dann auch noch zu spät kommt. Ich will gar nicht wissen, wie schlimm es im Winter wird. Meine Psyche leidet allmählich darunter und nimmt mir den Spaß am Leben, weil ich keine Freizeit mehr habe und meine Gedanken sich nur noch darum kreisen, wie ich das 3 Jahre lang aushalten soll. Ich bin meistens erst um 20 Uhr zu Hause und darf eine Stunde später wieder ins Bett, um wieder um 5 Uhr aufzustehen. Ich komme jeden Tag schlecht gelaunt nach Hause und leide unter Schlafstörungen. Nicht mal für’s Einkaufen und kochen habe ich Zeit und Lust. Ich war seit dem 1.8. schon 5 Tage krankgemeldet, was mir zum Ausbildungsbeginn total unangenehm ist und vor allem während der Probezeit, die 4 Monate läuft.

Nun habe ich mir überlegt, mich in meiner Nähe nach einer anderen Ausbildungsstelle umzusehen und wurde Freitag zu einem Probetag eingeladen. Denen ist zum Beginn kurzfristig ein Azubi abgesprungen und suchen jemand neues. Das Problem ist natürlich, dass ich währenddessen arbeiten muss. Ich habe überlegt, nach einem Tag Urlaub zu fragen, damit ich heimlich zum Probetag gehen kann, um meine aktuelle Ausbildungsstelle nicht zu gefährden. Wenn ich den Tag nicht frei bekomme, habe ich aber ein Problem. Soll ich ansonsten reinen Tisch machen?

Und falls ich die Stelle in meiner Nähe auch nicht bekomme, so wie es bisher immer war, ich weiß nicht was ich tun soll. Ich weiß nur, dass es nicht so weiter gehen kann und ich mir was anderes suchen muss. Ich würde am liebsten meine Ausbildungsstelle sofort kündigen und ein Minijob zur Überbrückung bis nächstes Jahr machen, wovon ich auch erst mal leben könnte. Aber da braucht es auch seine Zeit, überhaupt was zu finden. Meine Eltern können mich auch nicht finanziell unterstützen, weil sie selber nicht viel haben und Rentner sind.

Habt ihr vielleicht einen Rat für mich? Falls ich abbreche, könnte ich vorübergehend finanzielle Unterstützung vom Amt bekommen, um meine Kosten zu zahlen? Kann ich außerdem wieder familienversichert sein, während ich einen Minijob ausübe? Mir graut es schon wieder vor morgen..

Danke schon mal im Voraus.
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Hallo Moonkin,

wegen den finanziellen Unterstützungen und
Versicherungssachen müsstest du auf der
Arbeitsagentur bzw. bei der Krankenkasse
nachfragen, da kenne ich mich leider nicht
aus.

Für das Bewerbungsgespräch für die Ausbildungs-
stelle in deiner Nähe wäre mir "jede Ausrede"
recht, denn es ist ja offenkundig, dass es so, wie
es derzeit ist, nicht passt.

Du könntest also zuerst nach dem Urlaubstag
fragen und falls das nicht genehmigt wird, die
Karten auf den Tisch legen. Schlimmer als dich
gleich zu kündigen kann es ja nicht kommen
und vermutlich wäre diese Kündigung auch nicht
rechtens. Du bist ja keine Sklavin ;)

Die Idee, im Fall der Fälle mit einem Überbrückungs-
job dein Geld zu verdienen, klingt für mich sinnvoll.
Vielleicht in einem Bereich, in dem du für deinen
Beruf gleich noch etwas lernst?

Falls du weiter den langen Weg auf dich nimmst,
wäre mein Tipp, die Fahrtzeit als Teil deiner Frei-
zeit zu sehen und entsprechend zu gestalten. Ich
fahre je eine Stunde zur Arbeit und zurück und
habe meine Lesesachen und meine Musik dabei
bzw. genieße es, einfach zur Ruhe zu kommen.

Und was die Schlafstörungen betrifft: Vielleicht
kommen die (auch) daher, dass du abends noch
etwas mit viel Vitamin C isst oder trinkst? Das
hält nämlich manche Menschen vom Einschlafen
ab.

Viel Erfolg für dein Gespräch und alles Gute!
Werner
 

Singvogel

Mitglied
Hey Moonkin,

wenn Du die Ausbildung abbrichst, bekommst Du vom Amt eine dreimonatige Sperre von Leistungen ab Antragstellung. Hast Du das Jahr vorher Steuerpflichtig gearbeitet, bekommst Du danach ALG I, hast Du davor nicht Steuerpflichtig gearbeitet, ALG II.
Wurde Dir gekündigt oder kannst Du nachweisen, dass Du in Deiner Ausbildung nicht arbeitsfähig bist (Attest vom Arzt z.B. Allergie, psychische Belastung aufgrund der Beschäftigung...), bekommst Du diese Unterstützung ab dem Tag der Antragstellung nach gezahlt.
Jedenfalls war das so, als ich meine Ausbildung abbrach (habe damals einen Aufhebungsvertrag mit der Ausbildungsstelle geschlossen und einen ärztlichen Attest vorgelegt (da gibt es vom Amt Zettel, die der Arzt ausfüllen muss).
Informiere Dich am besten mal selbst bei der Agentur für Arbeit. Die können Dir auch helfen, die Ausbildungsstelle zu wechseln, soweit ich weiß. Vielleicht hilft Dir ja das hier:
https://www.arbeitsagentur.de/bildung/ausbildung/ausbildung-sorgen-probleme
Außerdem solltest Du Dich im Falle eines Abbruchs bei Deiner Krankenkasse melden - entweder Du bist dann wieder Familienversichert oder aber über das Amt. Aber das wissen die vor Ort am besten.

Alles Gute für Deinen weiteren Weg! Egal wie Du Dich entscheidest, es wird schon alles gut werden. Informiere Dich gut und gehe Deine Schritte überlegt, auch wenn Du am liebsten sofort alles beenden würdest. Dann klappt das schon. :)

Liebe Grüße,
Singvogel.
 

Jolina87

Aktives Mitglied
Kann man das Pferd nicht anders aufsatteln?

Was spricht z.B. dagegen dich mobiler zu machen? Würde dir ein Fahrrad zu einer anderen Station zeit ersparen?
Oder ggf nen Roller? Roller wie auch Fahrerlaubnis sind recht günstig zu bekommen.
 

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