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Feststellung von Borderline

Werner

Sehr aktives Mitglied
Hallo Xt ... (wollte schon schreiben: durch extrem ungewöhnliche Pseudonyme :))

Ernsthaft: Es ist eine psychiatrische Diagnose und die sind sehr häufig ohne Beweis, d.h. der Diagnostizierende vergleich (oft im Kopf) die Merkmale, die er in einer Liste findet mit dem, was ihm ein Patient erzählt oder welchen subjektiven Eindruck er von ihm hat. Anders herum gesagt: Solange du selbst eine solche Diagnose nicht "annimmst" hast du auch kein "Borderline".

Ich persönlich (kenne mich mit Psychologie etc. relativ gut aus) würde behaupten, dass es gar kein "Borderline" gibt, sondern nur einen Hang von Psychiatern und Psychologen/-therapeuten, ein bestimmtes Verhalten mit diesem Namen zu belegen. Früher war es mal Mode, Menschen als "hysterisch" zu titulieren, dann gab es die "multiplen Persönlichkeiten" und heute eben "Borderline".

Außerdem ist hier eine Sprachfalle aufgestellt: Viele meinen nicht mehr nur (was korrekt wäre), dass der Psychiater eine Benennung aus seinem Fachbereich verwendet, um seinen Eindruck in Worte zu fassen - sondern dass sie XY "hätten", so wie man einen Pickel "hat" oder sogar ein "XYpsiloner" wären (Verb "Sein"), so wie man ein Mensch oder ein Mann "ist". Dann ist es schwer, das wieder los zu werden und es wird Teil der Identität - nicht sehr förderlich wenn es um Krankheiten geht.

Das ganze Diagnostizieren nützt vor allem den Krankenkassen (wg. bequemer Einordnung und Abrechnung) und deren Vertragspartnern (ohne Diagnose keine Therapie, ohne Therapie kein Honorar - vereinfacht gesagt).

Der Witz ist ja, dass die Therapie oft die Gleiche ist, egal ob "Borderline" oder "XY" festgestellt wird - Verhaltenstherapie und Medikamente. Also könnte man die Diagnose gleich weglassen und einfach mal ein bisschen Therapie machen oder schauen, was dem Patienten gut täte oder fehlt etc. ...

Gruß, Werner
 
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xtr3m3 b0mb3r

Gast
Ja Danke das war sehr ausführlich.
Aber ich meine gibt es da einen Test, wo man ausfüllt oder spricht der Psychologe mit einen und stellt dann fest, dass man eben viel Symptome hat. Oder werden da auch ganz andere Sachen gemacht ??

Danke im Voraus
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
oder spricht der Psychologe mit einen und stellt dann fest, dass man eben viel Symptome hat. Oder werden da auch ganz andere Sachen gemacht ??
Wie im Link von Sisandra nachzulesen (auch sehr sehr ausführlich!) ist es ein Zusammenspiel von vielen Faktoren und dann natürlich deren Intensität. Gewissermaßen ist jeder Mensch ein bisschen "borderlinig" und ab einer bestimmten Stärke wird der Psychiater das als Störung bezeichnen.

Aber nochmal: Der Psychiater ist kein Messinstrument wie ein Barometer. Er wird nur das bewerten oder verarbeiten, was ihm der Patient zeigt und sagt und das mit seinen bereits vorhandenen Informationen in Relation setzen. Deshalb ist es aus meiner Sicht vor allem wichtig, die Unterschiede zu beschreiben zwischen "da war es noch gut" und "ab da war es nicht mehr gut".

Denn wenn du schon immer etwas "borderlinig" warst und damit gut umgehen konntest ist das etwas anderes gegenüber jemand, der ähnliche Erfahrungen oder Zustände noch nie kannte und sie plötzlich in relativ starker Weise erlebt.

Angst vor einem Psychiater sollte man auf jeden Fall nicht haben. Das sind nach meiner Beobachtung auch nur Menschen. Einfach gerade heraus erzählen wie es dir geht und seit wann welche Unterschiede aufgetreten sind. Vielleicht noch, wie du selbst die Zustände verschlimmern oder verbessern kannst - dann kann er sich ein breites Bild von dir machen und eine Therapie vorschlagen.

Gruß, Werner

P.S. Würde mich interessieren, was du für Erfahrungen machst, falls du dich entschließt, da hinzugehen.
 
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xtr3m3 b0mb3r

Gast
Also ich war schonmal beim Psychologen wegen Ritzen.
Dort wurden mit mir irgendwelche Tests gemacht, wie
zum Bespiel Bilder nach richtiger Reihenfolge legen
oder puzzeln und so .. am Ende musste ich dann meine
Familie als Tiere malen. Dann hat der gemeint ich könne eine Gruppentherapie machen, falls ich wolle.
Aber was könnte das für ein "Test" gewesen sein ???
IQ-Test oder was, weil ich glaub kaum, dass man durch sowas
etwas derartiges feststellen kann.

MfG xtr3m3 b0mb3r
 

Skolka

Mitglied
Hallo xtr...

Ein klinischer Test, der häufig bei Persönlichkeitsstörungen (worunter Borderline fällt) zur Anwendung kommt, ist der SKID II. Du kannst den Test ja mal googeln, vielleicht findest du auch ein paar Beispielfragen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Kelvin

Mitglied
Hallo extreme bomber,

"Borderline" ohne Therapeuten zu diagnostizieren ist sehr sehr riskant. Dafür ist diese Störung viel zu komplex, also kann verbunden sein mit so vielen ähnlichen Diagnosen, dass eine andere Störung auch in Frage käme, obwohl die Onlinetests eine 70-100% Wahrscheinlichkeit vorgibt, dass diese vorliegen kann.

Wichtiger hingegen finde ich die Tatsache, ob Du mit so manch Deiner Verhaltensweisen nicht klar kommst, diese schwer akzeptieren kannst (oder gar nicht) und die Frage, die ich Dir hiermit stelle: Welche Symptome passen auf Dich zu, was "Borderline" beinhaltet? Auch, wenn Du das Ritzen meinst, so ist SVV und Borderline nicht immer miteinander verbunden. Es gibt auch Borderliner, die sich nicht auf der Haut selbst verletzen. Andere Menschen verletzen sich selber und die Borderline Persönlichkeitsstörung wird nicht diagnostiziert.


Werner was heißt für Dich "Modeerscheinung". Magst Du bitte das Wort definieren? Für mich hat dieses Wort mehrere Bedeutungen. :)


Kelvin
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Werner was heißt für Dich "Modeerscheinung". Magst Du bitte das Wort definieren? Für mich hat dieses Wort mehrere Bedeutungen. :)
Hallo Kelvin,
i.S. von Trend, Gewohnheit, Hang zu, zeitlich begrenzt verstärkte Nutzung, erhöhte Akzeptanz und Erwartungshaltung dahingehend, "es" bei Patienten zu entdecken.
Gruß, Werner

P.S. Ich wäre dafür, die sprachlichen Begriffe in den psychiatrischen Diagnosen ganz abzuschaffen und nur noch von "12.17" oder "10.2" zu sprechen. Das würde einiges erleichtern und niemand müsste sich mehr vor einer "schizoid-affektiven Störung" oder ähnlichen Ungetümen fürchten.
 
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xtr3m3 b0mb3r

Gast
Ich denk eh nicht, dass ich Borderline hab und hoff auch dass ich es nicht hab ... es sprechen zwar sehr viele Symptome auf mich, aber irgendwo auch wenige so überhaupt nicht.

Aber wirklich ernst genommen wurde ich beim Psychologen nicht.
Der hat zwar mit mir Tests gemacht, aber gesprochen mit mir oder so hat er nicht.
Bei den Test musste ich Bilder in einer best. Reihenfolge legen, puzzeln, malen, Kopfrechnen und so ... hört sich iwie ganz nach IQ-Test an, aber für was macht er mit mir einen IQ-Test wenn ich zu ihm wegen SVV komm ???

MfG xtr3m3 b0mb3r
 

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