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Familie ist übergriffig

Selvica

Mitglied
Hallo zusammen!

Ich schreibe hier diesmal wegen etwas anderem was mich seit Jahren extrem belastet und seit Dezember wieder aktueller denn je ist. Ich bin 25 Jahre alt und eigentlich sollte das bedeuten ich bin Erwachsen.... wäre da nicht meine Familie. Vorallem meine Tante behandelt mich täglich mehrfach wie eine 10-15 Jährige. Ja ich bin psychisch krank (Borderline, Depressionen Episoden und Verdacht auf PTBS durch Kindheit), trotzdem schaffe ich meinen Alltag und alles dank meinen Betreuern und meinem Psychologen. Außerdem war ich dieses Jahr 8 Wochen in der Klinik und habe das DBT erfolgreich bestanden und seit dem fühle ich mich so gut wie noch nie.. leider macht meine Familie mir dieses Gefühl oft kaputt. Also ich habe nur noch meine Tante, Opa, Schwester (Auch Borderline) und meinen Freund.. Mein Freund ist nicht so und lässt mich viel mehr selbst entscheiden und hilft mir bei Anspannung und Dissoziationen. Meine Mutter ist gestorben, als ich 16 war und mein Vater vor mehreren Jahren (da weiß ich es nicht mehr genau... kein gutes Verhältnis gehabt. Er hat uns geschlagen etc. seit wir 7 Jahren alt waren. Meine Schwester ist nicht übergriffig und schafft es sich tu wehren, allerdings ist sie wie unser Vater. Sie hat ihre Wut und alles nicht unter Kontrolle und rasstet sehr schnell aus. Dabei gehen Möbel kaputt und auch gegen andere Menschen.



Seit Dezember habe ich eine neue Wohnung. Allerdings habe ich noch keine Möbel. Diese kommen erst am 23. an. Deshalb lebe ich seit Mitte Dezember bei meiner Tante und ihrem Partner. Am Freitag werde ich ENDLICH von meiner Betreuerin abgeholt. Trotzdem weiß ich, dass die Hölle dann noch lange nicht zuende ist. Meine Tante und mein Opa sind sehr übergriffig in fast allem was mein Leben angeht. Momentan ist es extrem... Nachts vor dem Schlafen würde ich am liebsten heulen, aber würde sie das hören, würde ich was zu hören kriegen. Meine Familie ist eher vom alten Stamm ala "psychische Erkrankungen gibt es so nicht" , "Du hast Schlafstörungen? Dann geh mehr Arbeiten oder beweg dich mehr dann kannst du auch einschlafen. ", "Hör auf zu heulen wie ein Blag, stell dich nicht so an". Oder beim Essen "ess nicht so schnell deshalb hast du auch immer Bauchkrämpfe" (Ich vertrage Toastbrot oder ähnliches aus Weizen nicht so gut). Sie meinte auch zu mir ich könnte meine Kleidung sehr wohl länger an lassen und BHs 1 Woche lang anziehen. Dabei geht das bei mir absolut nicht... ich habe Akne Inversa (Hauterkankung) stärkstes Stadium und muss sehr aufpassen auf Hygiene und nicht stark zu schwitzen.

Meine Tante hat sich extrem eingemischt was meine Möbel Wahl angeht und Farbgestaltung und was ich mit dem Geld überhaupt kaufe. Jedes mal, wenn ich mich wehre sagt sie ich sei undankbar und redet mich schlecht und schreit! mich richtig an. Einmal dachte ich sogar sie schlägt mich... Einmal und ich würde mich nie wieder bei ihr melden. Ich schaffe es einfach nicht standhaft zu bleiben, weil ich Angst habe... so wie damals vor meinem Vater und sie helfen mir finanziell oft, wenn ich Probleme habe. Meine Tante kauft mir auch ungefragt Sachen... z.B. Schuhe, Deko, Bettwäsche, Kleidung. Ich möchte davon garnichts haben... Sie hat einen GANZ anderen Geschmack als ich. Ihre Wohnung ist komplett zugestellt mit Dekoration und in wirklich jeder Ecke steht was. Ich mag das überhaupt nicht... bei mir müssen Farben zusammen passen und es muss clean sein.. heißt nicht zu überladen und keine Mustermixe. Bei sowas fühle ich mich sehr eingeengt und unwohl.

Mit ihnen reden kann man nicht.. mein Psychologe hat es schon versucht. Damals meinte mein Opa, dass Borderline nur eine Modekrankheit sei. Meine Familie ist auch der Meinung, dass ich niemals arbeiten könnte... ich solle das einfach vergessen. Schaffe ich ja eh nicht. Tja nur blöd, dass ich voraussichtlich ab März in einer Behinderten Werkstatt anfangen möchte und danach schaue ich. Passt ihnen natürlich überhaupt nicht.

Ich weiß langsam wirklich nicht mehr weiter.. mein Psychologe meint es bringt nichts mit ihnen zu sprechen. Hat hier jemand einen Rat? Den Kontakt beenden möchte ich eigentlich nicht... weil ich hab schon damals meine Eltern verloren und habe sehr starke Verlustängste.
 

Sisandra

Moderator
Mag ja sein, dass die Tante besorgt ist. Übergriffig ist ihr Verhalten dennnoch.

@Selvica,

zwischen Kontakt ganz abbrechen und intensivem Kontakt gibt es ja eine Menge Zwischenstufen. Versuche einfach erst einmal den Kontakt auf ein Minimum zu reduzieren und schau, dass du sobald du in deiner eigenen Wohnung bist erst einmal zur Ruhe kommst.

Wenn du eine Betreuerin hast, kannst du ja mit dieser einen Finanzplan erstellen, so dass du mit deinem Geld auskommst und nicht auf das Geld deiner Verwandtschaft angewiesen bist.

Wenn es klappt mit deiner Arbeit in der Behindertenwerkstatt wirst du ja auch etwas mehr Geld zur Verfügung haben als bisher.

Dir wichtige Themen solltest du künftig entweder mit deiner Betreuerin oder mit deinem Psychologen besprechen und gegenüber der Tante und dem Opa eher Smalltalk führen. Du musst ja auch nicht jedes Mal ans Telefon gehen wenn du dann nicht magst. Vielleicht beruhigt sich die Situation dann irgendwann so, dass ihr euch einige Male im Jahr freundlich begegnen könnt. Wenn nicht bleibt dir immer noch der Weg des Kontaktabbruchs. Aber das ist etwas, was du jederzeit entscheiden kannst.

Bau dir einen stabilen Kreis auf von Menschen, die dich so akzeptieren wie du bist. Dann bist du auch weniger auf die Familie angewiesen.

Alles Gute
 

Selvica

Mitglied
Danke für eure Antworten

Also ich wohne eigentlich schon seit über 6 Jahren alleine. Ich wollte aber ganz schnell aus meiner letzten Wohnung raus, da ich einen extremen Speckkäfer Befall hatte und mehrfach Kammerjäger da waren - Ohne 100% Erfolg. Der letzte Kammerjäger hat dem Amt (Ich bekomme Vollwaisen Rente die mit Grundsicherung aufgestockt wird, weil es sonst momentan nicht reicht zum leben) und mir mitgeteilt, dass ich ALLES was organisch ist entsorgen muss.. Also alles aus Holz, Polster..... Fast alle Möbel habe ich entsorgt. Die neue Wohnung habe ich nur mit Glück gefunden. Dazu habe ich hier auch eine Thread eröffnet, weil ich psychisch einfach nicht mehr konnte.. Ich hatte Suizid Gedanken (meine Familie weiß das nicht).

Ich habe keine Schulden. Allerdings habe ich vom Amt nur 500€ für neue Sachen bekommen, obwohl es bestätigt wurde, dass es nicht mein Verschulden war. Ich habe meine Familie auch NIE um Geld gebeten... Oft bezahlen Sie mir einfach Sachen oder geben mir Geld. Ich weiß das auch wirklich zu schätzen, aber ich fühle mich da durch kontrolliert. Weil wenn ich etwas tue, was sie nicht wollen, dann halten sie mir das immer vor und reden solange auf mich ein bis ich das tue was sie möchten... :( Es ist auch fast immer so, wenn wir zusammen einkaufen gehen oder in die Stadt gehen.. dann hole ich mein Geld raus und sie meckern, dass ich das Geld weg tun soll.

Ansonsten komme ich prima mit meinem Geld hin, ich hab immer genug zu Essen, Trinken. Bezahle meine Rechnungen pünktlich. Für große Sprünge reicht es nicht, aber das ist normal und klar, wenn man nicht arbeiten kann.
Bei der Werkstatt werde ich nur 50€ monatlich dazu bekommen. Aber das ist okay.. Hauptsache ich kann was tun und an mir arbeiten. Meine Betreuer habe ich hauptsächlich, weil ich extrem unsicher bin mit allem durch meine Kindheit.. Ämter, Ärzte... Aber das ist auch schon besser geworden.


Ich verstehe, dass sie sich Sorgen machen, aber ich werde oft angeschrien und wenn ich Fehler mache (was fallen lassen, etwas vergessen), dann ist es ganz extrem. Ich bin mittlerweile fast täglich bei einer Anspannung über 7. Aber warum möchte sie unbedingt entscheiden wie ich meine Wohnung einrichte? Bei meiner letzten war es genauso... Ich kann selten was selbst entscheiden. Ich fühle mich oft wie in einem Käfig.
 

Selvica

Mitglied
Ich erzähle noch ein bisschen mehr.. vielleicht macht es das einfacher für euch.

Damals als meine Mutter starb bin ich kaum noch zur Berufsschule gegangen. Ich musste 1 Woche nach ihrem Tod wieder zur Schule gehen und zuhause durfte ich damals nicht trauern. Die Schule hat das irgendwann mitbekommen und irgendwann haben sie mich länger beurlaubt und verlangt, dass ich in die Klinik gehe. Von der Klinik aus bin ich in eine WG gekommen, weil mein Vater mich mach wie vor geschlagen usw. hat.. Meine Familie hat immer weg gesehen. Ich habe oft gefragt, ob ich bei Ihnen bleiben kann wegen Ihm, aber keiner wollte das. Das war 2013 ca. Damals haben Sie sich auch schon eingemischt. Aus der WG bin ich geflogen wegen Selbstschädigem Verhalten und erst danach hatte ich meine Wohnung + ambulante Betreuung dank dem Herrn vom Jugendamt. Irgendwann danach starb mein Vater an Krebs. Danach fing es richtig an mit dem einmischen. Mein Opa ist nicht so schlimm, aber meine Tante ist wirklich extrem (Schwester von meinem Vater... Alle Geschwister von meinem Vater haben irgendwie was cholerisches an sich) . Ich habe seit dem oft versucht den Kontakt klein zu halten... dann wurde es auch besser aber kurze Zeit später fing es von vorne an.

Ich rufe Sie immer dann an, wenn es was neues gibt worüber ich denke, dass Sie sich für mich freut bzw. weil ich hoffe, dass sie dann sieht "Sie kann es allein und sie ist erwachsen). Das sind meistens positive Dinge.

Ich bin auch nur bei ihr, weil die Möbel noch nicht da sind und zu meiner Schwester wollte ich nicht wegen den Wutausbrüchen. Dafür dass ich hier sein darf bin ich auch dankbar und ich helfe täglich mit und mache alles worum sie mich bittet im Haushalt. Ich weiß, dass sie trotzdem weiter Übergriffig sein wird, auch wenn ich schon zuhause bin.... Das Problem ist sie Schreit mich richtig an, wenn ich etwas nicht mache wie sie es sich vorgestellt hat... Manchmal habe ich auch Angst. Mich zu wehren fällt mir schwer, weil ich wenig Selbstvertrauen habe und mein innerer Kritiker ist sehr stark.. auch aus Angst vor den Folgen.

Vielleicht ist Sie auch so zu mir, weil sie nie eigene Kinder bekommen konnte... Aber darüber darf ich nicht urteilen.
 

Sisandra

Moderator
Egal warum, deine Tante ist wie sie ist und ich schätze, das wird sich auch nicht mehr ändern.

Zum Glück kommst du ja nun bald wieder in eigene vier Wände und kannst dich dort ein wenig zurück ziehen. Du musst halt überlegen wieviel Kontakt du überhaupt noch zulassen willst in Zukunft.

Hat sie dich denn während du noch in der eigenen Wohnung gewohnt hat auch öfter angeschrieen oder ist das vor allem jetzt so wo du bei ihr wohnst?
 

Yado_cat

Aktives Mitglied
Für mich klingt das Verhalten der Tante nicht nach Sorge. Sondern nach Kontrollzwang.
Es ist deshalb sehr schade das Opa und die Tante womöglich noch die einzigen Verwandten sind die du noch hast.

Offenbar hat die Familie väterlicherseits extreme Probleme, die evt. auch therapeutisch behandelt werden müssten.

Man muss ganz ehrlich sagen, das die Tante mit ihrer cholerischen, hysterischen Art deinen Zustand nicht verbessern wird.
Du bist sehr sensibel und leidest unter den Beleidigungen und den Verletzungen aus der Kindheit und der Gegenwart.
Du siehst es ja, man kann auch mit Worten verletzen!
Ich würde deinen Betreuer informieren, wenn du das noch nicht hast.

An deiner Stelle - so schwer es dir vielleicht trotz allem fällt - würde ich den Kontakt auf ein Minimum beschränken, wenn du ausgezogen bist.

LG Yado
 

Selvica

Mitglied
Ich kann mich etwas zurück ziehen. Aber das geht nicht den ganzen Tag über.

Ja, wenn sie bei mir zu Besuch ist dann ist das genauso. Sie meckert und schreit rum wie ich mich kleide, fängt einfach an Sachen von mir zuhause umzustellen oder putzt einfach. Dabei ist es sauber. Ich bekomme einmal die Woche Hilfe von einer Haushaltshilfe mit der ich alles zusammen sehr gründlich putze. Deshalb vermeide ich es auch mittlerweile, dass sie mich öfter als 1 mal im Monat besuchen.. ist zu anstrengend.
 

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