Falscher Therapeut? Oder bin ich ein hoffnungsloser Fall?

Wie kann man erkennen ob man den richtigen Therapeuten gefunden hat? Ich hatte vor über einem Jahr angefangen zu suchen und hatte verschiedene aufgesucht und die probatorischen Sitzungen absolviert. Dann habe ich den genommen zu dem ich am meisten Vertrauen aufbauen konnte. Dort bin ich jetzt seit fast 1 Jahr jede Woche einmal, und mir tut es in sofern gut dass ich zwar immer mein Herz ausschütten kann, auch für Sachen die zwischendrin passieren. Aber ich merke dass sich meine Depressionen nicht bessern, ich falle immer wieder in gleiche Verhaltensmuster, so dass mein näheres Umfeld schon meint er hätte seinen Beruf verfehlt.

Ich sage dann immer dass ich mich dort eigentlich gut aufgehoben fühle, mein Vater meint dann immer er würde mir aber nicht genug in den Hintern treten sondern immer wieder über das Gleiche mit mir reden.

Ich bin so langsam total verunsichert. Der Therapeut ist noch relativ jung, habe ich da wirklich einen Fehler gemacht ? Oder bin ich vielleicht einfach ein aussichtloser Fall?

Gibt er dir irgendwelche Ratschläge oder hört er dir nur zu?

Zuhören ist sicher wichtig, wenn du Strategien gegen Depressionen brauchst und er sie von selbst noch nicht erwähnt hat sprich ihn doch mal darauf an. Erst wenn da nix kommt kannst du dir mal Gedanken über einen Wechsel machen.

Solang er dir "gut tut" denke ich nicht, dass du den falschen erwischt hast. Hör nicht auf deinen Vater. Konstruktiv und sensibel muss man erst mal sein können. 🙄 Mein Vater würde das denke ich ähnlich formulieren. 🙄 Ich denke mal deine Probleme kommen nicht von ungefähr. 😀

Alles Gute!

Eines sei gewiß: Dein Vater irrt. Es gehört in der Regel nciht zu den Aufgaben eines Therapeuten in irgendwelche Hintern zu treten. Sie stülpen Dir auch ncihts über. Das tun Eltern und das übrige Umfeld oft schon genug...

Was machst Du denn für eine Therapie? Das bestimmt die Verhaltenweise eines Therapeuten nämlich entscheidend. Ein Verhaltenstherapeut bringt sich anders ein als ein tiefenpsychologisch arbeitender. Dazu gibt es auch ganz gute Infos im Internet, dann kannst Du das Vorgehen vielleicht besser nachvollziehen.

Wenn Du Dich dort gut aufgehoben fühlst, ist das eigentlich schon ein sehr gutes Zeichen. Denn man geht davon aus, daß unabhängig von der Therapieform die gute Beziehung zwischen Therapeut und Patient eine besondere Wirksamkeit entfaltet und heilsam wirkt. Das Alter des Therapeuten ist da gar nciht von so großer Bedeutung, wenn es ansonsten zwischen Euch paßt.

Hast Du mal mit Deinem Therapeuten über die Reaktionen deines Umfeldes, das mangelnde Verständnis deines Vaters für die Vorgehensweise und deine daraus resultierende Verunsicherung gesprochen? Was sagt er dazu? Wenn nicht, dann mach das ruhig mal zum Thema und sprich Deine Fragen und Deine Verunsicherung aus.

Und ist es wirlich so, daß es in dem ganzen Jahr der Therapie zu keinerlei Verbesserungen gekommen ist?

Vielleicht machst Du mal so eine Art Zwischenbilanz mit Deinem Therapeuten und guckst mal mit ihm zusammen, ob und wenn ja, was sich verändert hat.

Nur Mut und viel Kraft auf Deinem Weg

Völlig richtig, ein Therapeut soll dich nicht zu irgendetwas zwingen. In erster Linie macht er unterbewusste Denkvorgänge für dich sichtbar und verständlich.

Wenn sich irgendetwas ändern soll musst du auch ganz empfindliche Themen ansprechen die verdammt unangenehm sind. Nur so kannst du das überwinden. Viel Erfolg dabei!