Hallo erstmal,
mir fällt das hier jetzt nicht so leicht, weil ich nicht der Typ Mensch bin, der sich wildfremden Menschen öffnet. Aber ich bin ein bisschen verwirrt oder eigentlich möchte ich Tipps, wie ich mich verhalten soll, oder auch Erfahrungen würden mich interessieren.
Aber jetzt zu mir. Ich bin 21 Jahre alt, habe grade mein Abi gemacht und fange im Oktober an zu studieren. Klingt nicht besonders, doch für mich ist das ein großer Schritt. Meine leibliche Erzeugerin hat mich damals ständig irgendwo untergebracht und ich war nie länger als zehn Tage bei irgendwem. Ständiges umziehen, keine Familie, keine Freunde. Niemand der mich beachtet hätte. Mit sieben Jahren hat meine Erzeugerin mich dann in ein Heim gegeben und ich bin in eine Pflegefamilie gekommen. Ich hab mich ziemlich schnell sauwohl gefühlt, doch habe ich diesem Frieden nie geglaubt. Ich habe Scheiße gebaut ohne Ende, um zu testen, wie lange sie es aushalten. Und ich wurde nicht fallen gelassen. Doch auch trotz Therapie in jeden erdenklichen Varianten, habe ich irgendwann angefangen mich selbst zu verletzten und habe auch Suizidversuche hinter mir. Dementsprechend habe ich mich einweisen lassen, da war ich vierzehn. Das waren dann zwei Jahre immer wechselnde stationäre Aufenthalte mit verschiedenen Traumatherapien. Eine wirklich anstrengende Zeit, doch ich wollte es und ich habe gekämpft.
Jetzt bin ich seit fünf Jahren ‚clean‘ und habe mich weder geritzt noch an Suizid gedacht. Im Gegenteil. Ich habe mein Leben in die Hand genommen, mich von Altlasten befreit und den Kontakt zu meinen Erzeugern abgebrochen. Seit dem habe ich mich extrem gewandelt. Bin vom gebrochenem Kind zu einer taffen jungen Frau geworden. Bin selbstständig, vertrauenswürdig und eine Kämpfernatur. Früh habe ich schon gemerkt, dass ich mit Männern nichts anfangen kann, und das ich lesbisch bin. Alle in meinem Umfeld haben mein Outing gut aufgenommen. Doch wirklich Beziehungen hatte ich nicht. Ich konnte mich einfach nicht öffnen und habe mich emotional total verschlossen.
Doch vor vier Wochen habe ich mich verliebt. So richtig mit allem drum und dran. Ich denke an eine gemeinsame Zukunft und fängt an Pläne zu schmieden. An sich eines der wundervollsten Gefühle die es gibt. Doch leider liegen zwischen mir und meiner Patnerin 30 Jahre. Doch mir ist das egal. Ich liebe sie und ich habe mich noch nie so geborgen gefühlt, bei einer Person. Innerhalb von ein paar Minuten bringt sie mich komplett runter und ich bin tiefenentspannt. Und das obwohl ich eigentlich 20 Std am Tag unter Strom stehe. Ich leide noch immer an Schlafstörungen und schlafe nie mehr als vier Std in der Nacht. Doch bei ihr schlafe ich einfach. Bis zu 9 Std am Stück. Das hatte ich noch nie. Ich fühle mich zum ersten Mal in meinem Leben komplett und will sie nicht verlieren. Wenn man sie sieht denkt man aber auch nicht das sie schon 50 ist. Sie ist vom Charakter her auch sehr viel Jünger.
Doch meine Pflegeeltern haben ein Problem damit. Sie sagen mir ich würde meine Jugend verschenken und wer weit hoch kommt, kann auch tief fallen. Aber ist es nicht im Endeffekt egal wie alt meine Patnerin ist? Wenn ich lieben will, muss ich auch fallen können, oder nicht?
Habt ihr irgendwelche Erfahrungen? Oder vielleicht einen Rat wie ich mich meinen Pflegeeltern gegenüber verhalten soll? Bin momentan ein bisschen ratlos.
Vielen Dank, Lillith
mir fällt das hier jetzt nicht so leicht, weil ich nicht der Typ Mensch bin, der sich wildfremden Menschen öffnet. Aber ich bin ein bisschen verwirrt oder eigentlich möchte ich Tipps, wie ich mich verhalten soll, oder auch Erfahrungen würden mich interessieren.
Aber jetzt zu mir. Ich bin 21 Jahre alt, habe grade mein Abi gemacht und fange im Oktober an zu studieren. Klingt nicht besonders, doch für mich ist das ein großer Schritt. Meine leibliche Erzeugerin hat mich damals ständig irgendwo untergebracht und ich war nie länger als zehn Tage bei irgendwem. Ständiges umziehen, keine Familie, keine Freunde. Niemand der mich beachtet hätte. Mit sieben Jahren hat meine Erzeugerin mich dann in ein Heim gegeben und ich bin in eine Pflegefamilie gekommen. Ich hab mich ziemlich schnell sauwohl gefühlt, doch habe ich diesem Frieden nie geglaubt. Ich habe Scheiße gebaut ohne Ende, um zu testen, wie lange sie es aushalten. Und ich wurde nicht fallen gelassen. Doch auch trotz Therapie in jeden erdenklichen Varianten, habe ich irgendwann angefangen mich selbst zu verletzten und habe auch Suizidversuche hinter mir. Dementsprechend habe ich mich einweisen lassen, da war ich vierzehn. Das waren dann zwei Jahre immer wechselnde stationäre Aufenthalte mit verschiedenen Traumatherapien. Eine wirklich anstrengende Zeit, doch ich wollte es und ich habe gekämpft.
Jetzt bin ich seit fünf Jahren ‚clean‘ und habe mich weder geritzt noch an Suizid gedacht. Im Gegenteil. Ich habe mein Leben in die Hand genommen, mich von Altlasten befreit und den Kontakt zu meinen Erzeugern abgebrochen. Seit dem habe ich mich extrem gewandelt. Bin vom gebrochenem Kind zu einer taffen jungen Frau geworden. Bin selbstständig, vertrauenswürdig und eine Kämpfernatur. Früh habe ich schon gemerkt, dass ich mit Männern nichts anfangen kann, und das ich lesbisch bin. Alle in meinem Umfeld haben mein Outing gut aufgenommen. Doch wirklich Beziehungen hatte ich nicht. Ich konnte mich einfach nicht öffnen und habe mich emotional total verschlossen.
Doch vor vier Wochen habe ich mich verliebt. So richtig mit allem drum und dran. Ich denke an eine gemeinsame Zukunft und fängt an Pläne zu schmieden. An sich eines der wundervollsten Gefühle die es gibt. Doch leider liegen zwischen mir und meiner Patnerin 30 Jahre. Doch mir ist das egal. Ich liebe sie und ich habe mich noch nie so geborgen gefühlt, bei einer Person. Innerhalb von ein paar Minuten bringt sie mich komplett runter und ich bin tiefenentspannt. Und das obwohl ich eigentlich 20 Std am Tag unter Strom stehe. Ich leide noch immer an Schlafstörungen und schlafe nie mehr als vier Std in der Nacht. Doch bei ihr schlafe ich einfach. Bis zu 9 Std am Stück. Das hatte ich noch nie. Ich fühle mich zum ersten Mal in meinem Leben komplett und will sie nicht verlieren. Wenn man sie sieht denkt man aber auch nicht das sie schon 50 ist. Sie ist vom Charakter her auch sehr viel Jünger.
Doch meine Pflegeeltern haben ein Problem damit. Sie sagen mir ich würde meine Jugend verschenken und wer weit hoch kommt, kann auch tief fallen. Aber ist es nicht im Endeffekt egal wie alt meine Patnerin ist? Wenn ich lieben will, muss ich auch fallen können, oder nicht?
Habt ihr irgendwelche Erfahrungen? Oder vielleicht einen Rat wie ich mich meinen Pflegeeltern gegenüber verhalten soll? Bin momentan ein bisschen ratlos.
Vielen Dank, Lillith