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Extreme Zukunftsangst nimmt mir die Motivation am Studium

Verzweiflung02

Neues Mitglied
Hallo Forum,
In den letzten Wochen und Monaten zweifel ich immer mehr an meinem aktuellen Studiengang. Ich studiere Medienwissenschaft an einer staatlichen Uni in Hessen und bin am Anfang des 2.Semsters, also seit 7 Monaten dabei. Aber nach endloser Recherche muss ich wohl zu der Einsicht kommen, dass man mit einem Bachelor in "Medienwissenschaft(en)" ziemlich schlechte Berufsaussichten und Jobchancen hat. Mir macht das zunehmend zu schaffen und ich leide psychisch darunter. Wie soll ich 3 Jahre etwas studieren, von dem ich am Ende weiß dass es auf dem Arbeitsmarkt so gut wie nichts wert ist? Ich sitze in der Vorlesung oder zuhause und frage mich "Wozu? Wozu weiter studieren, wenn ich trotzdem in ein paar Jahren entweder keinen Job bekomme oder einen schlechten, unterbezahlten?" Versteht mich nicht falsch, mir ging es nie um das große Geld. Aber 3 Jahre lang ein Fach zu studieren und dafür Hausarbeiten etc. zu schreiben, um am Ende so schlechten Berufsaussichten ausgesetzt zu sein, möchte ich nicht mehr. Sollte ich das Studium abbrechen und stattdessen etwas anderes machen? Gibt es hier Personen, die Medienwissenschaft(en) zu Ende studiert haben und einen vernünftigen Job bekommen haben? Bzw. kennt ihr welche? Lasst auch gerne eure persönliche Einschätzung zum Studiengang Medienwissenschaft bezüglich der Jobchancen und Zukunftsaussichten da...
 

Santino

Moderator
Teammitglied
Hallo

Die Frage, die ich mir stellen würde, wäre, ob du schon konkrete Berufsideen hast. Mit sozial-, geistes- oder kulturwissenschaftlichen Studiengängen sollte man im Laufe der ersten Semester eine Vorstellung davon entwickeln, wohin man beruflich möchte. Was könntest du dir vorstellen? Das wäre der erste Schritt.

Den zweiten Schritt sehe ich in der Suche nach Praktika für die Semesterferien und Werkstudentenstellen in deinen gewünschten Bereichen, sodass du neben dem Studium bereits Praxiserfahrung sammeln und Kontakte aufbauen kannst. Es bewirbt sich später einfacher, wenn du bereits Referenzen vorweisen kannst. Und vielleicht ergibt sich ja aus der ein oder anderen Werkstudentenstelle oder aus dem ein oder anderen Praktikum später ein Berufseinstieg, wer weiss?

Bei manchen Studiengängen ist der Berufseinstieg schwerer und dauert länger. Das heisst aber nicht, dass man langfristig arbeitslos bleibt. Es hilft eben, sich schon während des Studiums umzuschauen, in welchen Bereichen man unterkommen möchte und sich darin bereits zu erproben. Die Arbeitslosenquote unter Akademiker*innen ist nach wie vor sehr niedrig. Ich habe also wenig Sorge um deine Zukunft. Und ich sehe den Berufseinstieg mit deinem Studienfach definitiv nicht als beruflich aussichtslos an.

Es wäre aber wichtig, wie geschrieben, dass du einen Plan fasst und parallel den Kontakt zur Praxis suchst. Zusätzlich gäbe es natürlich die Möglichkeit, nach dem Bachelor noch einen passenden Masterstudiengang zu wählen, der dir breitere Berufschancen eröffnet, z.B. BWL/VWL oder dergleichen.

Liebe Grüsse
Santino
 

medorg

Mitglied
Ich kenne auch zwei, die mit einem Studium in Medienwissenschaften gut gefahren sind und nahtlos in den Arbeitsmarkt einsteigen konnten. Die beiden hatten aber - wie Santino das schon gut geschrieben hat - einerseits ein relativ klares Berufsziel, andererseits auch neben dem Studium schon Erfahrungen in der Praxis gesammelt (am Anfang des Bachelors durch Praktika, dann im weiteren Verlauf durch versch. Werkstudentenstellen). Knüpf Kontakte, schau, was dir liegt und wie es andere in dem Bereich gemacht haben.
 

Verzweiflung02

Neues Mitglied
Ja, ich kenne welche. Medienwissenschaftler steigen auch gern mal irgendwo quer ein, z.B. im Marketing.
Kannst du mir bitte mehr über ihren Werdegang erzählen? Also was waren ihre Pläne nach dem Studium, wo wollten sie arbeiten? Haben sie einen Bachelor oder Master gemacht? Und wie leicht oder schwierig war ihr Berufseinstieg und was arbeiten sie heute genau?
 

juka

Aktives Mitglied
Kannst du mir bitte mehr über ihren Werdegang erzählen? Also was waren ihre Pläne nach dem Studium, wo wollten sie arbeiten? Haben sie einen Bachelor oder Master gemacht? Und wie leicht oder schwierig war ihr Berufseinstieg und was arbeiten sie heute genau?
Die Leute von denen ich geschrieben habe sind als Online Marketing Manager eingestiegen. Das heißt sie beschäftigen sich mit Werbekampagnen und deren Ausgestaltung. Mehr kann ich dir zu deren Lebenslauf leider nicht sagen. Ich denke du solltest deinen eigenen Weg entdecken. Nicht immer ist der gesamte Berufsweg von vorn bis hinten vorgezeichnet.
 

Hollunderzweig

Aktives Mitglied
Nicht selten denkt man besonders negativ über etwas besonders Großartiges. Ich kenne das bereits, dass ich gerade das schwer anzweifle, das mir am meisten gefällt nachher, nachdem ich diese Meinungs-Umkehr nicht berücksichtige. Zuerst ist das Ziel geträumt, dann maschiere ich los. Bleibe ich am Weg, wird etwas daraus, habe ich oft bemerkt.
Du musst dich fragen, wie das war, als du dich für dieses Studium entschieden hast. Nimm DAS ernst und wichtig und nicht die Hürden, die du meistern musst dazwischen. Wir sind im digitalem Zeitalter, da überlegst du noch, ob du am rechten Weg bist? Das müsstest du dir überlegen, wenn du Geisteswissenschaften studierst, oder Philosophie. Du kannst dann etwas nach dem Studieren, das nicht bloß ideell ist, oder?
Mach dich nachher selbstständig und bau dir eine Nische aus, von wo du auf den Malediven per Home Office arbeiten kannst.. 🙃 :) Think pink, die größten Talente haben die meisten Zweifel, das wissen wir doch alle.
 

Lavendelgrau24

Aktives Mitglied
Eine gute Bekannte hat damals Germanistik studiert - und ist dann in die Berufe Tierpfleger und als Intendantin beim Theater eingestiegen ;)
Im Endeffekt arbeitet sie heute als Bürokraft für Headhunting. Man kann also nie sagen, was einem das Studium bringt - oder eben nicht bringt.

An deiner Stelle würde ich genau abwägen, was du machen möchtest und schon jetzt klare Berufe und Quereinstiege ins Auge fassen. Wenn nichts passendes dabei ist, würde ich nicht weiter studieren.
 

HalliGalliSuperstar

Aktives Mitglied
Wenn es dir nicht übermäßig Spaß macht, ist wirklich zu überlegen, warum du gerade das studieren sollst. Dann kannst du ja auch etwas anderes studieren, womit du bessere Chancen hast. Die Rate der arbeitslosen Akademiker sagt noch nichts darüber aus, wie zufrieden die Leute mit ihren Jobs sind, wieviel sie verdienen, wie sehr sie gezwungen sind, in einem ungeliebten Job zu bleiben usw. Und es bringt dir auch nichts, wenn andere Leute mit viel Engagement etwas Passendes gefunden haben, wenn du selber dieses Engagement gar nicht aufbringen willst, weil du nicht so sehr dafür brennst. Oder doch?

Ich hab mich mal für den Beruf des Journalisten interessiert und damals gelesen, dass man dafür nicht Journalistik studieren solle, sondern ein Fachgebiet wie Jura, Wirtschaft oder Politik und sich die journalistischen Kenntnisse durch freie Mitarbeit, Praktika und schließlich ein Volontoriat aneignet. So eine Vorgehensweise hat wohl auch den Vorteil, dass man "was Handfestes" studiert hat, womit sich zur Not auch ein anderer Job finden lässt. Ich weiß nicht, was du in deinem Studiengang lernst, aber wenn es nichts ist,
- was gefragt ist
- was dich die Welt besser verstehen lässt
- was dich brennend interessiert,
dann würde ich es sein lassen. (Ob du dir ein "und" oder ein "oder" zwischen meine Aufzählungspunkte setzt, bleibt dir überlassen.)
 

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