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Existenzängste

Chrissi1969

Mitglied
Ich versuche mal mein Problem zu beschreiben.
Seit ein paar Monaten bin ich wieder Single, die Trennung erfolgte auch wegen meinem Problem.
In meiner Kindheit musste ich auf vieles verzichten und dies hat bei mir Spuren hinterlassen.
Ich horte viel, aber kein Müll, sondern normale Alltagssachen und Lebensmittel.
Das hat Ausmaße angenommen, die mein Partner nicht mehr akzeptieren konnte und daher kam es zur Trennung.
Und das Problem darin liegt in meinem Kopf. Ich kann nicht einkaufen und von etwas nur 1 Packung holen . Ich hole dann immer gleich mehrere.
Ein typisches Beispiel sind die Klamotten. Passt mir eine Hose, oder Pulli und gefällt mir gut, hole ich immer gleich mehrere. Eigentlich kein Problem, da ich auch gerne immer die gleichen Sachen anziehe. Da Problem ist eher alles zu lagern. Vor Jahren hatte ich mich mal dazu durchgerungen und nur 1 Paar Schuhe gekauft, als das kaputt war gab es diese Schuhe nicht mehr. Also hab ich wieder alles in mehrfacher Ausführung gekauft.
Genauso bei Lebensmitteln , brauche ich eine Packung Schafskäse , dann Kauf ich gleich mind. 3.
Weil falls 1 davon schlecht wäre, dann Brauch ich Ersatz und falls es mir so gut schmeckt, dass ich es nochmal machen möchte brauche ich dann die 3 te Packung.
Ich habe ein extrem hohes Sicherheitsbedürfnis, und bekomme gleich Panik wenn irgendetwas fehlt.
Bei Corona gehörte ich auch zu den Hamsterkäufern. Noch schlimmer wurde es als der Ukrainekrieg anfing.
Ich habe Unmengen gehortet. Am Anfang hat mein Partner noch gelacht , aber dann gab es immer öfter Streit deswegen.
Seit der Trennung hat sich das nun auch nochmal verschlimmert. Ich fühle mich zwar wohl als Single und möcht auch so schnell keinen Partner mehr , aber die Existenzangst kommt wieder stärker durch.
Dadurch hab ich wieder Unmengen an Vorräten gebunkert und teilweise auch normale Sachen im Haushalt doppelt geholt. Weil wenn etwas kaputt geht ja nun niemand mehr da ist der es reparieren kann.

Finanzielle Nöte habe ich nicht . Ich kann zwar keine grossen Sprúnge machen , aber komme normal über die Runden.

Ich möchte diesem Teufelskreis gerne entkommen,aber ich weiss nicht wie .
Hat jemand die gleichen Probleme oder weiss jemand wie man das angehen könnte?
 
Das wird eine harte Nummer. Das einzige was mir einfällt: Du baust dir ein Stoppschild in deinen Kopf ein. Immer wenn du mehr als ein Teil kaufen willst, dann sagst du dir Stopp, es gibt genug, es geht nichts kaputt und wenn etwas kaputt geht, dann kaufst du dir etwas anderes neu, es müssen nicht immer die gleichen Sachen sein, Haltbarkeitsdatum steht drauf. Alles wird gut. Du bist jetzt erwachsen und kein kleines Kind mehr, das in einem Mangelhaushalt lebt. Überprüfe jedes Mal, wenn irgendwelche Ideen auftauchen, warum du mehr kaufen "musst" ob die Horrorszenarien mit der Realität übereinstimmen. Mit Sicherheit stimmen sie nicht überein.
Das erzählst du dir jedes Mal, wenn du mehr als ein Teil kaufen willst.

Was du noch machen kannst: Du zahlst nur noch mit Bargeld, lass die Karte/Handy zu Hause und nimm abgezähltes Geld mit. Du kann im Internet nachsehen, was die Sachen kosten. Zur Sicherheit nimmst du 5,00 € mehr mit. Auf gar keinen Fall mehr.
Was mir noch einfällt, du kannst üben. Gehe in ein Geschäft und kaufe z. B. einmal Feta-Käse oder irgendwas anderes was du brauchst, aber nur einmal, dann gehst du wieder raus. Du weißt ganz genau, dass du das Teil nur ein einziges mal brauchst.

Könnte mir vorstellen, dass auch eine Therapie hilfreich wäre und informiere dich über Kaufsucht.

Habe gearde einen Podcast gehört, vielleicht hilft dir das:
 
Zuletzt bearbeitet:
Das sind Zwangsgedanken, und aus diesen folgen dann Zwangshandlungen.

Das bedarf mindestens einer ambulanten Psychotherapie, oder auch eines Aufenthaltes in einer Tagesklinik mit anschließender Weiterbetreuung. Dir ist ja klar, daß es nicht schlimm wäre wenn das eine Stück Käse alle ist. Dann musst du halt Wurst essen. Nur praktisch funktioniert das eben nicht.

Bestimmte Dinge lassen sich auch einüben. Z B. bewusst nur eine Semmel oder ein Stück Butter kaufen. Nur das, nichts anderes. Zu Übungszwecken. Dieses "therapeutische" Einkaufen also vom notwendigen Einkaufen abkoppeln.

Gefühle und Gedanken dazu kann man auch aufschreiben und über den Einkaufserfolg Statistik führen. Die im besten Fall auch einer mit dir durchzieht. Auf jeden Fall ist das Alles mit enormer Arbeit und Aufwand verbunden. Es gibt keinen einfachen Weg.
 
Entweder du legst dir einen sinnvollen Notvorrat, da gibt es ja Empfehlungen, oder du kaufst wirklich nur das, was du vor dem schlecht werden verbrauchen kannst.

Alles andere ist drüber. Kleidung, Schuhe, wenn du Platz hast, sehe ich nicht so das Problem das kannst du auch wieder weggeben. Aber woher kommt das?
 
Ich möchte gerne Deinen Sammelzwang als nicht-erfolglos kategorisieren und begründe das auch.
Voraussetzung ist:
1.Du sammelst was Du absehbar gebrauchen wirst und wirfst anhand dieser Entscheidung wenig weg, was umkommt.
2. Bei der Lagerung der Dinge fallen keine Extrakosten an.

Unter dieser Bedingung gilt:
Zum Zeitpunkt heute setzt Du einen Erwerb zulasten Deines Arbeitseinkommens ein.
Das heisst: Für einen Stundenlohn kaufts Du Klopapier, welches Du ohne Mehrkosten lagerst.
Da Du den Stundenlohn bei der Sparkasse bunkern könntest. würdest Du ohne Verrenkungen recht sicher weniger Zinsen bekommen als die Inflation ausmacht.
Daher verdunstet schnell verfügbares Vermögen dort. Du bekommst also nicht denselben Betrag inflationsbedingt erhöht zurück.
Nun gibt es dazu aber die Teuerungsrate. Die bemisst sich nicht anhand der Inflation sondern anhand steigender Nebenkosten bei zu tätigenden Investitionen.
Damit meine ich, dass Unternehmen zwar mitkriegen, dass sie billiger anbieten könnten, sofern deren Kosten gesunken sind( vergleiche: Tankstelle), aber dass es ihnen leider.. leider so schnell nicht möglich war, die Preise anzupassen, sie also zähneknirschend die Gewinne mitnehmen.

Wer also heute ein Ding kauft und sagt: war ok, der vergleicht später, ob er zu derselben Stundenarbeitsleistung das gleiche Produkt noch mal kaufen könnte und stellt oft fest: nee - ich müsste nun dafür länger arbeiten. Er nutzt es aber zu dem Stundensatz von damals. Dagegen steht, dass er Zinsen hätte haben können.
Aber nicht so viel wie die Geldentwertung ausmacht, sonst täte das jeder, und man hätte die wundersame Geldvermehrung - aber keine Arbeit mehr.

Also halte ich es für klüger in Dinge zu investieren, und bei einer Nutzung oder einem Verkauf zu behaupten: Will ich es nutzen oder willst Du es haben, dann hat es den Wert den ich selbst aufgewendet habe.

Dein potentieller Partner muss die Sichtweise nicht verstehen, da Du vor der endgültigen Bindung autonom bist und selbst bestimmst was Du tust.

Sollte er sich also vorher schon einmischen, dann später erst recht: Du verbiegst Dich für Ihn.

Ob Du das brauchst entscheidest Du selbst.
 
@Dalmatiner , das mit der Therapie kannst du hier bei uns ns auf dem Land knicken. Ich war 2022 als der Ukrainekrieg anfing hier beim Hausarzt um iimir eine Überweisung zu holen für ne Therapie. Das war schon einen Aktion , weil er sowas für überflüssig hält. Hat mir nach einigem hin und her aber einen ausgestellt. Dann hab ich tagelang rumtelefoniert , nirgends jemand gefunden der noch Patienten annimmt. Einer in ca 100 km Entfernung hátte mich auf die Warteliste gesetzt , aber gleich dazu gesagt , dass die Wartezeit ca 2 Jahre beträgt.
Ich hab es dann irgendwann aufgegeben.
 
@Dalmatiner , das mit der Therapie kannst du hier bei uns ns auf dem Land knicken. Ich war 2022 als der Ukrainekrieg anfing hier beim Hausarzt um iimir eine Überweisung zu holen für ne Therapie. Das war schon einen Aktion , weil er sowas für überflüssig hält. Hat mir nach einigem hin und her aber einen ausgestellt. Dann hab ich tagelang rumtelefoniert , nirgends jemand gefunden der noch Patienten annimmt. Einer in ca 100 km Entfernung hátte mich auf die Warteliste gesetzt , aber gleich dazu gesagt , dass die Wartezeit ca 2 Jahre beträgt.
Ich hab es dann irgendwann aufgegeben.

Wie wichtig ist es dir, dein Problem loszuwerden?
Wieviel bist du bereit zu investieren?
Oder ist der Leidensdruck (noch) nicht stark genug, um aktiv zu werden?
 
Ich hab es dann irgendwann aufgegeben
Es gibt auch Psychosoziale Kontakt- und Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen, Betroffene. Du musst irgendwo mit dem Problem andocken, das ist wichtig.

2 Jahre Wartezeit und 100km weit weg erscheint mir etwas viel. Bist du sicher alle Therapeuten abgeklappert zu haben? Vielleicht hilft auch ein Termin beim Facharzt. Der kennt wiederum Therapeuten oder ist selbst einer.
 

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