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Essensentzug als Strafe

Essen sollte eine Mischung aus Selbstverständlichkeit (Gott sei Dank ist es das in den meisten Fällen in unserem Land noch möglich) und Freude sein.

Setzt man es in irgendeiner Form als "Erziehungsmittel" ein, provoziert man nicht nur, wie ZiFa schon schrieb, möglicherweise Essstörungen, sondern auch ein Kind, das irgendwann SEINERSEITS Nahrungsaufnahme als Druckmittel gegen die Eltern verwendet - ein Teufelskreis hätte begonnen.
 
SEID alle froh , die nicht so aufgewachsen sind , wie z. B. ich - denn

da die Zeit so schnelllebig geworden ist, - darüber spricht heute keiner mehr , wie`s noch
vor 40 / 50 Jahren war - ein kleines Buch als Erinnerung : Herbstmilch u.v.a.

Ich sehe in meinem Umfeld, dass es Kinder gibt, die wollen gar nicht mehr essen ,
haben keinen gesunden Appetit, die sind klapperdürr und der Arzt sagt, je dünner ,desto
besser 😕

Das ist ja mal Quark und kein vernünftiger Arzt sagt so etwas.

Es ist schon alarmierend, dass vor lauter Überfluss völlig groteske Krankheitsbilder entstehen. Sowas nennt man Dekadenz und große Kulturen sind schon daran untergegangen.

Aaaaber, so dankbar ich bin, dass ich und auch meine Kinder nie hungern mussten, kann ich es auf den Tod nicht leiden, wenn mit dem Hinweis auf die vermeintlich schlechteren oder besseren früheren Zeiten die Schwierigkeiten der heutigen Zeit argumentativ totzuschlagen.
 
Ein Stück Wahrheit steckt aber trotzdem drin - zum Einen schreibt Heidenade aus ihrer Sicht und Zeit, das darf sie doch? Zweitens sehe ich schon auch, daß bedingt durch Medien-Schönheitswahn und Fokus auf "zu viele dicke Kinder" auch der Effekt "du mußt aber schlank sein!" verstärkt wird - ist sicher kein Zufall, daß in unserer Überflußzeit (ja, Überfluß, auch wenn ich weiß daß es immer mehr Menschen in Armut in unserem Land gibt) immer mehr Magersüchtige, Bulimiekranke neben Adipositaskranken gibt.

Wenn ich erlebe, wie übergewichtige Eltern ihren 10-jährigen Töchtern das Essen reduzieren und ihnen einreden, daß dick = unschön und erfolglos im Leben bedeutet, wenn ich sehe, wie Kinder im Wachstum mit ihren Müttern (bei Vätern habe ich das so noch nicht selbst miterlebt) Diäten absolvieren - wenn ich höre, wie Ärzte schon bei geringer Moppligkeit in der Sprechstunde sagen: "Das Kind ist zu dick!" (dochdoch, es gibt genug Ärzte, die das tun) - diese unsäglichen Magermodelshows will ich gar nicht erst ins Feld führen - dann wundert es mich nicht, wenn als Gegen-Reaktion zu viele Kinder beschließen, sich buchstäblich "schön" zu hungern.

Allerdings: der Hinweis, daß es früher anders gewesen sei, ist dann nicht hilfreich.


Wenn ich daran denke, wie in meiner Kindheit gerade über das Essen sanktioniert worden ist - AUCH vor dem Hintergrund, daß die damaligen Erzieher bzw. Eltern den Krieg und die Nachkriegszeit mit existenzbedrohendem Nahrungsmangel überlebt hatten: ehrlich gesagt, es war grauenhaft. Es gab Erzieher, die die Kinder zum Essen gezwungen haben, es gab Kinder, die - wenn sie ihr Essen vor lauter Ekel erbrochen haben, auch das wieder aufessen mußten. Alles selbst erlebt. Wochenlange Strafen mit Wasser und Brot, wochenlange Strafen, in denen ausschließlich Schokolade gegessen werden durfte (angeblich weil ich Süßkram geklaut hatte), "Apfelkuren" (ausschließlich Äpfel zu essen) weil ich zu dick war, ohne Essen ins Bett (war für mich noch am harmlosesten, wenigstens wurde mir dann nicht mit Gewalt Essbares reingezwungen usw.) - ach, da könnte ich mich in Rage schreiben.

Wenn ich mitkriege, was für ein Hype in den Medien gemacht wird was Ernährung angeht - Kochshows hier, Ampelsystem da, Kinder in Abnehmkliniken, wer nimmt am besten ab, wo liegen die Ursachen für das zunehmende Übergewicht, was ist "gute Ernährung" incl. Coach, der einer übergewichtigen 15-jährigen die Vorzüge von Rohkost nahebringen will, Ärzte, die einem bei jeder sich bietenden Gelegenheit erklären: "Sie sind aber übergewichtig, sie sollten abnehmen" (echt? Ist mir gar nicht aufgefallen, danke für diesen wertvollen Hinweis!).

Es wird so gut wie nie in der Öffentlichkeit darüber gesprochen, welchen Zusammenhang es zwischen Über- bzw. Untergewicht gibt, weil Nahrung nach wie vor instrumentalisiert wird.
 
Klar, jeder schreibt aus seiner Perspektive. Meine Oma zum Beispiel versteht diesen ganzen Kram mit dem Essen auch nicht. Nur, wie Du ja auch anmerkst, nützt der Hinweis, wie es früher war, denjenigen die heute ein Problem damit haben erst einmal wenig. Wobei es natürlich helfen kann, die Relationen mal wieder etwas gerade zu rücken.

Ein paar Sachen, die Du beschreibst, kommen mir bekannt vor. Nahrungsaufnahme war auch in meiner Kindheit ein riesiges Thema. Und bis heute habe ich keinen normalen Umgang damit gefunden.

Was ich mit meinen Kindern zum Beispiel schwierig finde (und hier greift Heidenades Hinweis auf die Schnelllebigkeit unserer Zeit), ist, wie schwierig es ist, gemeinsame Mahlzeiten durchzusetzen. Da geht viel Energie drauf.

Denn wir haben alle unsere Termine, Hobbies und Verpflichtungen, da muss viel jongliert werden. Und auch ein Moment, an dem ich erzieherisch eingreifen muss. Denn es reißt schnell ein, dass sich jeder nach Lust und Laune am Kühlschrank bedient und dann zu den Mahlzeiten, wenn ich gekocht habe, keinen Hunger mehr hat. Das macht mich regelmäßig wütend und so ist die neue Regel: Jeder, der Hunger hat und etwas essen möchte, möge sich vorher erkundigen, wann es die nächste Mahlzeit gibt und sich dementsprechend erstmal nur einen Apfel nimmt. Oser so.

Mit den Ärzten hab ich das eher immer andersrum erlebt. Meine Große war ein stattliches Baby: stolze 12 Kilo mit einem Jahr. Ich hab mir so Sorgen gemacht und wurde immer beruhigt, alles im grünen Bereich, alles in Ordnung.
 
Uch ja - hast ja Recht, beim Drüberlesen merke ich daß ich den Zusammenhang zwischen dem, was in die Kategorie "...früher war ja!" und dem, was heute auf Nahrung projeziert wird, nicht vernünftig dargestellt hab.

Ich erinnere mich noch gut an so Sprüche wie "In Afrika verhungern Kinder, und DU mäkelst rum!" - geht vielleicht in die Richtung, die dir auf die Nerven geht, stimmt's?

Worauf ich hinaus wollte (oben sind mir bissl die Gäule durchgegangen 😱) ist folgendes: wie Dinge gesehen werden oder wie "Erziehungsmittel" eingesetzt werden resultiert in der Regel aus dem, was die Vorgängergeneration uns beigebracht hat - sei's im Guten wie im Schlechten. Wenn wir unter den Hungerjahren derjenigen, die uns großgezogen haben, "aus zweiter Hand" zu leiden hatten - eben beispielsweise durch "Wenn du nicht weißt, wie gut wir's heute haben, dann kannst du ohne Essen ins Bett damit du mal siehst, wie gut es dir geht!" und ähnlichem mehr, dann besteht meiner Meinung nach die Gefahr, daß wir es besser machen wollen indem wir nach allen möglichen Wegen suchen, unseren Kindern solche Erfahrungen zu ersparen. Wir lassen uns dann kirre machen, beschäftigen uns über Gebühr mit dem Essen, versuchen die Erfahrungen unserer Vorgängergeneration auszublenden obwohl die in unser eigenes Verhalten mit einfließen usw.

Bissl schwierig in Worte zu fassen, wie ich das meine. Der Fokus liegt dabei immer beim Essen, obwohl das vielleicht gar nicht sooo wichtig wäre. Wenn Kind hungrig: dann ißt's. Wenn nicht, dann halt nicht (sehr verkürzt ausgedrückt) - so wie wir's ja auch tun. All diese Dinge, die uns dabei "von außen" beeinflussen, sehe ich im Einzelfall nicht grundsätzlich als falsch, in Summe aber doch eher als schädlicher denn nützlich an.

Was du zu den gemeinsamen Mahlzeiten schreibst - 😀

Kenn ich bissl. Hab zwar keine Kinder, aber einen gerne essenden Mann - ich kann schon fuchtig werden, wenn der 'ne Stunde vor dem Essen noch dringend was mampft und dann beim Essen feststellt, daß er eigentlich nicht so richtig hungrig ist (daß ich das manchmal genauso mache verschweig ich lieber an dieser Stelle). Wir haben uns auf EINE gemeinsame Mahlzeit am Tag geeinigt und die findet meist zur selben Zeit statt. Ist mir wichtig, weil es mein Bedürfnis nach Kommunikation und einem "Fixpunkt" im geregelten Tagesablauf entspricht. Klappt das mit dem Apfel statt Kühlschrankplündern bei euch?
 
tja anderes extrem: meine tochter rief mich früh morgens an vor dem kindergarten,nebenbei machte sie sich halt voller freude einen kakao (sie ist 6 jahre) und trank ihn....dann stellte sie das glas hin. im hintergrund der so in den himmel gelobte vater:"das wird aber ausgetrunken" sie:" aber papa ich kann nicht mehr" er:" du hast es dir gemacht also trinkst du es auch aus" sie wieder:" papa ich kann aber nicht mehr,mama ich muss den kakao austrinken" er äfft sie nacht:" oooch MUSST du den kakao austrinken (auf die art och gottchen wie schlimm) und ich hänge am telefon und kann nichts machen und meine tochter klagt dauernd über bauchweh und auch das sie alles aufessen muss und solange sitzenbleiben muss bis sie es aufisst. von ihm hör ich dauernd: jaja sie übertreibt....iss klar -,-
 
Hi Leute!!

Egal was ein kind angestellt hat, jedes kind hat ein recht auf essen!! Die erwachsenen leute essen doch auch also muss ein kind auch essen dürfen!! Kinder müssen wachsen, kinder brauchen Vitamine und alle nährstoffe die der körper braucht!! Wenn ich solche leute kennen würde dann hätt ich auf jeden fall in der hinsicht scho längst etwas getan!! Auch das bösseste kind muss essen ohne wenn und aber!! wenn meine kinder keinen hunger hatten hab ich ihnen das essen schmackhaft gemacht mit spielen. zb: ein biss für Omi und so weiter!! was denkt ihr wie schnell sie aufgegessen haben!! Ich hab immer alles für meine kinder getahn!! aber wie die welt nun mal ist hab ich meine kinder durchs JA verloren!! und alles nur durch eine falsch aussage!! ich kämpfe darum um sie wieder zu bekommen!! kinder brauchen eltern um glücklich zu sein!!
Schau nicht weg - Hör nicht weg! Eine Aktion vom Brementreff

sowas ist mir passiert!! Lügen von ex freunden und vom amt!!

MFG Bowleila
 
Dass dein Kind Bauchschmerzen hat, kann ich mír gut vorstellen - besser kannst du die Situation nicht mehr beschreiben.

Das Kind mitten drin - auf der einen Seite die Mama, auf der anderen der Papa - verbunden in Machtspiele durch den Telefonhörer, sie gibt das an den anderen weiter, dann wieder an den anderen - und sie steht mittendrin.

WAS ist daran so schlimm, wenn sie den Kakao austrinken muss? Das ist in fast jeder Familie so - bei mir würde sie den nicht mal beim Telefonieren erlaubt bekommen - danach ja - und wieso ruft sie dich vor dem Kindergarten an? Wieso beschwert sie sich bei dir, du kannst doch gar nichts machen - darfst auch nichts machen, weil das in die Erziehung des Vaters fällt und in keinster Weise eurem gemeinsamen Kind schadet.

Ihr schadet mit solchen Aktionen eurem Kind, das in seinem Konflikt euch gegenseitig ausspielt, weil sie bei dir etwas darf, was da nicht ist und umgedreht.

DA bekommt man Bauchschmerzen!

hallo?also ich werde mein kind nicht zwingen weder etwas auszutrinken noch aufzuessen nur weil sie sich das selbst gemacht hat!!!wenn sie nicht mehr kann,kann sie nicht mehr ganz einfach.und das ist NICHT in jeder familie so.also ich habe noch nie mitbekommen (nicht mal in ihrem kindergarten) das sie irgendwass aufessen oder austrinken MUSS wenn sie nicht mehr kann,was das denn?mesten? und das hat mit machtspielen nichts zu tun ich habe ihr nicht gesagt das sie ihn stehen lassen soll,ich habe NICHTS gesagt in dem moment.und sie hat mich morgens angerufen weil sie mich vermisst hat und nicht um sich über irgendetwas zu beschweren.warum solte sie mich nicht anrufen was hat das denn mit der zeit zu tun?und was heisst ich darf nichts machen?das ist mein kind mit und ich werde sicher nicht zuschauen wenn sie zb.bauchweh hat und noch aufessen oder austrinken muss und solange sitzenbleiben bis der teller leer ist! das ist 50 jahre her so erziehungsmethoden.
 
Also wenn das Kind wirklich Hunger hat, darf man ihm auf keinen Fall das Essen verbieten, selbst wenn es etwas rumschreit. Ich finde sowas einfach nur schrecklich. Wir alle kennen wohl das Gefühl von richtigen Hunger, wissen wie schlimm es ist, und auch, dass es sehr negative Auswirkungen auf den Körper hat, wenn man zu wenig Essen zu sich nimmt.


Nein , liebe Bunny -

wir kennen NICHT das Gefühl von richtigem Hunger !
 
Das ist ja mal Quark und kein vernünftiger Arzt sagt so etwas.

Es ist schon alarmierend, dass vor lauter Überfluss völlig groteske Krankheitsbilder entstehen. Sowas nennt man Dekadenz und große Kulturen sind schon daran untergegangen.

Aaaaber, so dankbar ich bin, dass ich und auch meine Kinder nie hungern mussten, kann ich es auf den Tod nicht leiden, wenn mit dem Hinweis auf die vermeintlich schlechteren oder besseren früheren Zeiten die Schwierigkeiten der heutigen Zeit argumentativ totzuschlagen.

Hallo , liebe Weidebirke ,

da ich 11 Enkelkinder habe und alle dürr oder klapperdürr mit wenig Appetit sind ,
auch in verschiedenen Regionen Deutschlands leben

MUß es sehr viele unvernünftige Ärzte geben !
Denn es sollen bekanntlich die Rucksäcke sein ( jedes Pfund zu viel ) !
Die ein jedes Menschenleben mit sich rumzuschleppen hat...

Ich kenne nicht nur zugeteiltes Essen aus meiner Kindheit :
( Entschuldigung , hart geschrieben : friss oder stirb , obs schmeckt oder nicht. )

Denn , wenn es wenig Essen gibt zum Teilen ( 10 Geschwister ), alles müssen
das Selbe essen , ob man will oder nicht,
und
wir alle wissen , dass es Nahrungsmittel gibt , die man einfach nicht gern ißt
und
heute nicht mehr braucht , weil wir immer noch genug haben in Deutschland,
wo
Tonnen über Tonnen Lebensmittel weg geworfen werden !

Ich war in Pakistan einige Zeit , dort habe ich innerhalb kürzester Zeit 15 kg
abgenommen , weil ich nicht essen konnte im Kreis hungernder Kinder , bis ich
begriffen habe , dass ich etwas essen muß...schlimmer will ich mich hier nicht
auslassen.

Will auch sagen , dass es einfach zu wenig Menschen dieser Erde zu gut geht !
UND
Will sagen , dass es zu vielen Menschen dieser Erde zu schlecht geht !

Meine Zeit in Pakistan hat mein GANZES BEWUßTSEIN verändert ,
obwohl ich selber durch eine schwere Kindheit vorbelastet war und einiges
gewöhnt bin und war ,
hat mich dort das Leben fast den Boden unter den Füßen weg gerissen !
Ob
ich es schreibe oder peng , solange ein Mensch nicht Situationen selber erlebt hat ,
kann`s er sowieso nur schwer oder gar nicht nachvollziehen.

Liebe Weidebirke , Du hast mir mit Kulturenuntergang geantwortet und so,
meine kurze Antwort war ja nun nicht so ausladend , denn

es sind doch NUR wenige Jahrzehnte zwischen Hunger und nicht Hunger
in Deutschland !

Danke und freundliche Grüße
 

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