AW: Es wird niemals besser! .
Das klingt aber, als würdest Du doch gern daran teilhaben, siehst Dich aber ausgegrenzt.
Im Gegenteil. Ich wäre lieber ein Roboter oder vielleicht ein Stein.
Weil mir das Atmen Schmerzen bereitet.
Dem richtigen Menschen, Partner, könntest Du schon was erzählen. Du brauchst Dich ja nicht alle Welt vollzulabern, Das machen sowieso nur die, die nichts zu sagen haben. Wie heisst es so schön: "Reden ist Silber..." Ich habe bisher immer feststellen müssen, dass sie Menschen, die nicht besonders schlau waren, sich von solchen nichtssagenden Dauerrednern einlullen lassen und die, die lieber schweigen, statt Laberei von sich zu geben für Dumm halten. Aber auf solche Menschen muss man nichts geben.
Ich halte Dich nicht für langweilig, Du bist sehr intelligent, Ich glaube Du bist auch sehr interessant.
Ich habe nicht das Bedürfnis mich im Alltag irgendwem mitzuteilen.
Warum kannst Du Dich nicht ausstehen? Was zum Teufel ist an Dir schlechter als an anderen?
Ich bin einfach ein Versager in jeder Hinsicht. Ich habe wesentlich bessere Startbedingungen gehabt als die meisten Kinder. Habe trotzdem alles in den Sand gesetzt. Davon abgesehen sage ich es noch einmal: Meine Verhaltensweisen die ich so an den Tag lege sind abartig.
Vielleicht schaust Du auch mal aufs Thermometer, bevor Du rausgehst.
Ich kriege es ja trotzdem nicht hin. Ich habe heute ein Unterhemd, Hemd, Jacke angehabt und abwechselt geschwitzt und gefroren. Und dann kommt es immer wieder dazu, dass meine Kleidungsstücke einfach nicht mal ansatzweise zueinander passen. Ganz schlimm sind Hemden + Pullover oder Pullover + Jacken. Da ist jeder Obdachlose besser gekleidet, ohne Witz. Die Straßenzeitungsverkäufer sehen in der Hinsicht normaler aus als ich.
Du bist wie Du bist, vermutlich ein Freak
Nicht wirklich, im Gegenteil. Ich bin vielleicht kein Tom Cruise, aber sehe normal aus. Nur mit dem Unterschied, dass ich total bescheuert im Kopf bin. Von Haltung, bis Mimik, etc. stimmt mit mir überhaupt gar nichts.
"Das Model und der Freak"
Bin ich froh, dass ich nicht mal einen Fernseheranschluss besitze.
Das dachte ich mir. Das ist auch der Bereich wo mein Sohn hinmöchte. Da sind wirklich nicht alle Studiengänge sinnvoll. Da kann ich mir auch vorstellen, was Du für eine Ausbildung hast. Auch in dem Bereich? Vermutlich. Da Du aber jetzt schon sagst, Dein Studium wird Dir später mal nichts bringen, dann wechsel doch jetzt
Ich habe eine kaufmännische Ausbildung in einem anderen Bereich gemacht. Privat/Geschäftsreisen.
Das ist absoluter Blödsinn. Du warst ein Kind. Du hast nichts mit der Entscheidung Deiner Eltern zu tun. Vielleicht ist Dein Bruder ja glücklich darüber, dass er leben darf.
Doch sogar sehr viel. Ein weiteres Kind stand nicht zur Debatte und ich habe die ca. 1 Jahr lang vollgenölt, weil der beste Freund auch einen kleinen Bruder bekam.
Kann ich nicht und was soll irgendeine ominöse Hilfe bringen? Es sieht nachher aus wie vorher. Hab ich mehrfach durchgehabt.
Glaubst Du wirklich die Leute würden Dir hier sagen: Ja, klar Dein Leben ist Unsinn, bring Dich mal lieber um.
Das verlange ich nicht und davon abgesehen ist das mein Bier. Nur etwas mehr Offenheit gegenüber der Thematik wäre trotzdem nett gewesen. Die Einsicht, dass manche Menschen vielleicht wirklich am Ende sind.
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°°°abendtau°°° meinte:
Die Hoffnung das es doch besser wird, gibt es bei Dir offensichtlich noch. Oder weshalb bist Du hier? Nur zum auskotzen? Hiflt auch, ja, kein Problem. Man sollte es nur nicht übertreiben. Irgendwo hört eben alles auf, alles hat seine Grenzen und wirkt ab da ungesund. Für sich selbst und ggf. auch für andere. Ist bei mir auch nicht anderes.
Stell dir vor, ich gehe sogar noch zur Uni und habe mich für eine schmerzhafte OP angemeldet. Hat trotzdem nichts damit zu tun, dass ich mir sofort eine Waffe an den Kopf setzen würde, wenn ich Zugriff darauf hätte. Ich kann ja schlecht in der Ecke sitzen und warten bis ich verhungere. So funktioniert der Mensch nicht, außer wenn es gar keinen Ausweg mehr gibt. Ich habe ja genug andere Methoden im Blick.
°°°abendtau°°° meinte:
Klinikaufenthalte haben es generell so ansich, dass, wenn man wieder rauskommt, gern ein mentales Loch entsteht.
Die Aufenthalt selbst waren komplett sinnlos. Reine Beschäftigungstherapie und dummes Herumgerede. Wie gesagt: 2-3 Wochen Südsee, Südostasien, ... alles hilfreicher als dieser Unsinn namens Klinik. Ich mein selbst das Personal in der Klinik hat mir offen gesagt, dass meine Probleme anderer Natur seien als das der anderen Patienten.
°°°abendtau°°° meinte:
Als ich anfing die Dinge zu akzeptieren die ich nicht mehr ändern kann, war der Anfang gemacht.
Ich hab doch alles akzeptiert und halte mich nicht an der Vergangenheit fest. Selbst das mit der Gewalt hindert mich am Alltag nicht. Das sind ganz aktuelle Faktoren die das tun. Aber das begreift ja niemand, der das nicht durchgelebt hat. Es versteht niemand wie es sich anfüllt geistig und körperlich komplett ausgelaugt zu sein.
°°°abendtau°°° meinte:
Vielleicht guckst Du genauer, wo Du Lebensenergie verschwendest, ob das wirklich nötig ist.
Ich stehe auf und bin kaputt ohne auch nur einen Finger zu rühren. Ich verwende so eine schöne App "Sleep Cycle Timer" und die fragt einen morgens immer wie man sich fühlt. Besonders gut, normal oder schlecht. Rate mal was ich in 90% der Fälle antippen muss. Weil es einfach mal stimmt.
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Wendel meinte:
Es kommt nicht daraufan ob du soziale Kontakte aufbauen willst oder nicht. Du musst. Sonst kommst du aus deinem Loch nicht raus. Es ist tatsächlich so einfach.
Eben nicht. Ich habe das in der Ausbildung getan, ich habe das jetzt mit Beginn des Studiums getan und jedes Mal ging es mir danach schlechter. Ich kann mit Menschen einfach nicht, ob du es akzeptierst oder nicht. Ich fühl mich wie eine andere Spezies. Ich versteh mich mit den Katzen meiner Eltern besser als mit anderen Menschen. Die wollen wenigstens nicht sonderlich viel zu mir und quatschen mich auch nicht voll. Und erwarten auch nicht, dass ich mich an irgendwelchen sinnlosen Diskussionen beteilige. Sie stellen mir auch keine Fragen, auf die es sowieso keine (ehrliche) Antwort gibt. Was soll ich zur Frage sagen, was ich am Wochenende gemacht habe? Ich sage schon seit längerer Zeit ganz ehrlich: "Nichts". Da lachen die Leute nur drüber. Genauso wenn ich sage, dass ich keine Freunde besitze.
Wendel meinte:
Der Mensch ist ein Herdentier. Und bei jedem Inidividuum in der Herde gibt es im Kopf einen Zeiger, der den Wert des Individuums angibt. Wenn du aus der Gruppe ausgeschlossen wirst oder in deinem Fall dich selbst proaktiv ausschliesst, dann steht dieser Zeiger auf 0 und das spürst du emotional massiv, auch wenn du es nicht einordnen kannst. Andere sagen diesem Zeiger Selbstliebe. Aber wie schon erwähnt ist Selbstliebe ausserhalb deiner Reichweite, weil es ein sehr subtiler Mechanismus ist der immer unterbewusst abläuft. Vielleicht würde es dir gelingen da was zu schrauben wenn du 10 Jahre in einem buddhistischen Kloster meditierst. Ansonsten ist der beste Weg der den ich bereits beschrieben habe: Dass du dein unverfälschtes Antlitz einer Reihe von Personen zeigst. Vorzugsweise Frauen in deinem Alter, weil hier unterbewusst der sexuelle Aspekt mitspielt und dabei der Effekt maximal ist.
Genau das habe ich doch aber schon getan. Sowohl gegenüber Männer als auch gegenüber Frauen. Sowohl in den Kliniken, gegenüber Azubis, Klassenkameraden oder einigen Mitstudenten. Ich habe ganz offen gesagt wie ich mich fühle und warum. Ich muss nicht ins Detail gehen, aber danach hat man sich bezüglich der Reaktionen teilweise wie ein Vollidiot gefühlt. Da wäre es taktisch klüger gewesen, einfach gar nichts zu sagen. Weder positiv noch negativ.
Wendel meinte:
In erster Linie sitzt du aber noch auf dem Problem fest, dass du dein jetziges Ich in die Zukunft projizierst.
Was irgendwann in der Zukunft ist interessiert mich gar nicht. Ich sitze auf dem Problem fest, dass ich mit geistigen und körperlichen Schmerzen aufwache, gestörte Verhaltensweise aufzeige und meine Wohnung ein Drecksloch ist. Das ist ein aktuelles Problem und keine Zukunftsprojektion.
Wendel meinte:
Du nimmst an, dass du in der Zukunft der genau gleiche Mensch bist und beurteilst jede Situation aus deiner jetzigen Sicht
Eben nicht. Ich sehe in die Zukunft und weiß, dass ich bis zu einem bestimmten Zeitpunkt gestorben sein möchte.
Wendel meinte:
Auch wenn du es in der Vergangenheit mehrmals versucht hast und IMMER gescheitert bist tut das nichts zur Sache dass der nächste Tag alles über den Haufen werfen könnte.
Du verstehst es nicht oder? Ich hatte sicherlich meine Probleme, aber bis die Depressionen anfingen ging es mir eigentlich gut. Ich hab versucht an mir zu arbeiten, Sport getrieben, ... und dann wachte ich auf und mir ging es schlecht. Gut dachte ich, es ist Winter. Kann vorkommen. Habe ich mir sogar erstmal ein Lichtherapiegerät gekauft. Dann ging das aber nicht mehr weg. So ließ ich mich immer öfters krankschreiben. Dann habe ich anfangen meine Ernährung zu ändern, meine Schilddrüse etc. überprüfen lassen, Dekristol, LAIF, ... geschluckt. Es wurde immer noch nicht besser. So kam ich zu den ersten Antidepressiva, brachten nichts. Also ging ich in die erste Klinik. Wochen später ging ich raus, nahm weiterhin Medikamente, kam in meine erste ambulante Therapiegruppe. Sinnlos. Selbst die Gruppenmitglieder waren schockiert und das war schon extra eine Veranstaltung für Menschen mit einer Major depression. Und so ging alles seinen Lauf.