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Erwachsener Bruder terrorisiert Familie

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Ich kenne nicht die Lage persönlich, da sich das auch vor Ort vielseitiger darstellen könnte (also vielseitiger als böser Bruder, böse Mutter...), aber von der Sache her was so geschrieben wurde:

Du hoffst immer zu sehr auf Verständnis von einer verständnislosen Umgebung. Deshalb hast du auch zu sehr Verständnis für verständnisloses Verhalten.

Mach dir klar, dass deine traurigen Gefühle nicht unbedingt dir gehören, die man dir näherbringen will oder sogar in dich einpflanzen will. Die Ängste deiner Mutter (Borderline...?) oder diverse Gefühle deines Bruders (Borderline, Überbehütung, Verwöhnung....?) gehören doch nicht unbedingt dir, stimmts? Oder mit Sicherheit? Eher nicht, oder? Manche koppeln auch materielle Dinge zu sehr mit Liebe. Aber eine Umarmung oder anderes bringt keiner hin...

Leiste dir mehr Unverständnis und grenze dich ab. Wenn nötig auch durch einen völligen Kontaktabbruch. Es mag traurig sein, aber ich würde sagen: Hoffe nicht zu sehr auf positive Gefühle dir gegenüber. Irgendwann ist gut mit Verständnis und gehe deiner Wege...
 
Ich war gestern beim Jugendamt. Ich soll jetzt erstmal die Feiertage über bei meinem Freund bleiben und mich dann im neuen Jahr melden sodass Dinge wie Unterkunft u.ä. gemeinsam in Angriff genommen werden können.

Meine Mutter hat mir dann gestern auch offenbart weshalb sie mich so behandelt. Mein Bruder und seine (wie ich nun weiß nicht mehr Partnerin, sie unternehmen nur noch ab und zu etwas 'zusammen') "Freundin" wurden wohl von einem Nachbarn meines Freundes angesprochen der angeblich sagte, er wüsste wie meine Mutter aussieht, dass mein Freund und ich über sie erzählen sie wäre eine Säufermutter, welches Auto mein Stiefvater fährt, wie ich aussehe und sowas alles. Auf Nachfrage wer dieser Nachbar denn wäre kam "Patrick, Biker, 3 Hunde und ihr kennt ihn nicht und mehr wissen wir auch nicht" - sogar die Mutter meines Freundes hatte keine Ahnung wer das sein könnte.


Ich glaube das ganze auch erst wenn ich den Typ mal selbst sehe und er mich anspricht und das alles so erzählen kann und nicht auf irgendeinem Bikertreffen die beiden anspricht. Zusätzlich erzählte mein Bruder ich hätte zu einem Freund an meinem letzten Geburtstag 2015 das selbe erzählt, von wegen "meine Säufermutter bezahlt auch noch den ganzen Alk" und hätte sie damit ins lächerliche gezogen - den besagten Kumpel habe ich angerufen und er meinte er will keinen von uns in den Rücken fallen, aber er hat keine Ahnung wovon wir sprechen. Hatte mit diesem Kumpel auch nie richtig was zu tun, bzw nie eine tiefere Verbindung als Hallo und mal zusammen feiern und abgesehen davon dass ich das hier anonym reinschreibe, möchte ich selbst dass das alles so wenig wie möglich nach außen dringt.

Ende vom Spiel war dann, dass mein Bruder sich "entschuldigte" und sagte es würde nie wieder vorkommen und er war einfach gereizt und ich habe mich im falschen Moment eingemischt. Außerdem möchte er jetzt dass ich weitere Aussagen verweigere und dass ich andeute meine letzte Aussage stimme wohl nicht ganz, damit die Sache mit der Anzeige auf Eis gelegt wird. Seine Worte waren "eigentlich dürfen wir nicht gegeneinander vorgehen, wir müssen Team gegen die da oben sein" - saßen bei ihm im Keller alleine weil er mich um ein Gespräch unter 2 Augen bat. Bin darauf eingegangen äußerlich um weiteren Stress zu vermeiden. Etwas unlogisch mich letzte Woche noch zu bedrohen und aufeinmal bietet er mir an dass wir am gleichen Tag noch Plätzchen backen.

Zum Gast vor mir, ja du hast vollkommen recht. Das Ding ist leider dass ich die beiden trotz allem immer noch liebe, und es mir schwer fällt mit 17 wegzugehen. Habe dann das letzte mal gestern noch versucht meiner Mutter zu erklären dass es mir wehtut dass sie solche Storys einfach glaubt und ich ihr nie so etwas böses wollen würde, aber jeglicher Versuch war ihr egal. Habe dann gefragt ob es Okay ist wenn ich die nächsten Tage bei Chris verbringe, sie gab mir die Erlaubnis und dass sie dann kein Problem damit hat dass ich dann mal ein Teil ihres Lebens war und wir dann sehen werden ob wir jemals wieder Kontakt miteinander haben werden. War alles in einem "ist mir egal"-Ton. Hab zwar gemerkt dass sie die Nacht über nicht geschlafen hat und heute auch nicht zur Arbeit gegangen ist, aber dann ist es jetzt so.

Ich werde die Sache mit dem Jugendamt weiter verfolgen und mein eigenes Leben leben. Ich bin ihr dankbar für das was sie mir mit auf den Weg gegeben hat, aber weiterhin diese Spielchen mit zu spielen kann ich einfach nicht mehr. Dankeschön für eure Ratschläge und für den Zuspruch, diesmal kneife ich nicht mehr.
 
Das hast du sehr gut gemacht, mit dem Jugendamt Kontakt aufzunehmen! Es ist das einzig richtige, was du jetzt machen kannst!

Lass dich von deiner Mutter und deinem Bruder nicht auf den letzten Metern noch einwickeln. Du weißt selber am besten, wie absolut respektlos in den letzten Monaten dort mit dir umgegangen wurde. So eine Haltung ändert sich nicht über Nacht. Traue da deinen eigenen Gefühlen!

Es war richtig, zum Schein auf deinen Bruder einzugehen. Plane dahinter weiter deinen eigenen Weg. Solche Menschen muss man vor vollendete Tatsachen stellen. Sonst kommt man aus diesen Zusammenhängen nicht heraus.

Deinen Mutter könntest du auf neutralem Boden, in einem Café oder ähnlich, weiter sehen, wenn du das möchtest und sie sich vernünftig verhält. Das gute ist, dass du dann aufstehen und einfach gehen kannst, wenn dir etwas nicht gefällt.

Glaub mir, deine Mutter wird auch von selbst an einem Kontakt mit dir interessiert sein. Schließlich bist du ihre Tochter.

Deinem Bruder würde ich dann aus dem Weg gehen, wie es nur irgendwie möglich ist.

Der Schritt aus deiner Familie heraus ist sicher nicht leicht, aber aus meiner Sicht kannst du dabei nur gewinnen. Wie ich schon einmal schrieb, ist deine allererste Aufgabe, deine eigene seelische und körperliche Gesundheit zu schützen. Alles weitere wird sich für dich dann auch klären.
 
Lass dich bitte von deinem Bruder nicht einwickeln, klar den geht die Muffe, aber das hätte er sich mit ein wenig Hirnschmalz auch vorher überlegen können.
Wenn du dich darauf einlässt, dann hat er wieder erreicht was er wollte, alle tanzen wieder hübsch nach seiner Pfeife. Und alles geht von vorn los und noch schlimmer, also standhaft bleiben.
 
Ende vom Spiel war dann, dass mein Bruder sich "entschuldigte" und sagte es würde nie wieder vorkommen und er war einfach gereizt und ich habe mich im falschen Moment eingemischt. Außerdem möchte er jetzt dass ich weitere Aussagen verweigere und dass ich andeute meine letzte Aussage stimme wohl nicht ganz, damit die Sache mit der Anzeige auf Eis gelegt wird. Seine Worte waren "eigentlich dürfen wir nicht gegeneinander vorgehen, wir müssen Team gegen die da oben sein" - saßen bei ihm im Keller alleine weil er mich um ein Gespräch unter 2 Augen bat. Bin darauf eingegangen äußerlich um weiteren Stress zu vermeiden. Etwas unlogisch mich letzte Woche noch zu bedrohen und aufeinmal bietet er mir an dass wir am gleichen Tag noch Plätzchen backen.

Du läßt Dich hoffentlich nicht darauf ein, irgendwas "anzudeuten" von wegen, Du selber hättest was falsches gesagt, und Du müßtest weitere Aussagen verweigern. Denn wenn Du so blöd sein solltest (was ich echt nicht hoffe) hat er Dich ja schon wieder verar*scht! Schieß Dir bloß nicht selber ein Loch ins Knie, weil Du zu gutmütig (= dumm) bist, ihm Paroli zu bieten und Klartext mit reiner Wahrheit zu reden! Ihm unter vier Augen kannst Du gern alles weismachen, was er hören möchte, aber wenn Dich ein Dritter fragt, dann halte Dich an die Wahrheit und mit Deinen Aussagen bloß nicht zurück! Stillschweigen oder gar zugunsten Deines Bruders zu lügen wäre das allerdümmste, was Du machen kannst, weil Du selber dann die A*karte als Lügnerin hast, wenn es auffliegt.
Er ist ein Wolf, der im Moment Kreide frißt, um als Unschuldslamm dastehen zu können. Aber Du kennst ihn ja besser, Du weißt, daß er sich nicht geändert hat und sich nie ändern wird. Ein Leopard wechselt seine Flecken nicht, sagt man in Afrika dazu. Nimm keine Rücksicht mehr und laß Dir das Maul nicht verbieten, er hat es nicht verdient!
 
Guten Tag! Ich melde mich heute mal wieder.
Ihr habt mir schon zahlreiche Ratschläge gegeben und vermutlich kann dazu auch nicht mehr vielmehr gesagt werden, aber vielleicht interessiert euch (oder künftige Leser) mein weiterer Werdegang.

Bin jetzt nun seit dem 14.12.'16 bei der Familie meines Freundes. Mein Stiefpapa unterstützte mich dabei und half mir meine Sachen zu transportieren.

Zwischen Weihnachten und Silvester bekam mein Stiefpapa Kammerflimmern und war zwei mal herztod. Meine Mutter hat mir schriftlich Bericht erstattet aber weigerte mir zu sagen in welchem Krankenhaus er liegt, geschweige denn sie nahm ein Telefonat von mir an. Ich bot sogar an sie und meinen Bruder zu begleiten. "Du bist gegangen, also halte die Konsequenzen aus. Nur weil Papa im Krankenhaus liegt brauchst du deine Pläne nicht zu ändern. Und nun widme dich deinem Umfeld".

War ziemlich hart für mich. Traute mich nicht persönlich mich bei meinem Stiefvater zu melden aus der Angst ihn damit zu belasten. In der Nacht zum Neujahr schrieb ich auf gut Glück eine SMS, einfach damit er weiß dass ich an ihn denke. Meine Mutter behauptete er benutze sein Handy nicht, aber ich bekam sofort eine Antwort.

Kurz darauf erhielt ich dann auch die Auskunft wo er liegt. Habe ihn sofort besucht. Er hat sich total gefreut.

Ich schrieb dann meiner Mutter am Tag der Entlassung wie es ihm geht und ob ich bezüglich unseres Hundes Unterstützung bieten könnte, da mein Stiefpapa derjenige war der Gassi geht. Er besitzt noch ein Tastenhandy bei dem er für die Buchstaben mehrmals drücken müsste, weshalb ich es lieber über meine Mutter probierte.

Als Antwort kam "Dein Geheuchel ist ekelhaft, spare es dir für andere auf". 2 Wochen kein Kontakt.

Habe bereits Anfang Dezember Kontakt zu meinem richtigen Vater aufgenommen, um gewisse Ungereimtheiten aufzuklären. Wüsste meine Mutter davon, wäre ich für sie endgültig gestorben. Ich und mein Freund haben uns nun mit ihm getroffen nach langem E-mail und Telefon Kontakt zu ihm und auch seinen Kindern. Erzählte aber zunächst meine Situation nicht.

Sowohl beim Treffen als auch durch das Sprechen mit seinen erwachsenen Kindern (der älteste ist 48), wurde mir einiges klar. Denn meine Mutter erzählte mir immer er wäre ein Narzisst, seine Kinder wollen alle keinen Kontakt mit ihm und er will das Sorgerecht nicht meinetwegen, sondern um immer noch in ihrem Leben interagieren zu können.

Habe ihn meine Situation beim Treffen offen gelegt und er hat mich u.a. über die Düsseldorfer Tabelle aufgeklärt und mir sowohl finanzielle als auch ratgeberische Unterstützung zugesagt. Ohne dabei irgendwelche bösen Geschichten von meiner Mutter oder meinem Bruder zu erzählen.

Ein zweites Treffen mit dem Jugendamt hat auch stattgefunden. Versuchen jetzt auf kollegialen Wege den Unterhalt von meiner Mutter zu besorgen, sie ist Beamtin im gehobenen Dienst.

Sie weiß dass sie dazu verpflichtet ist, dennoch befürchte ich dass sie sich weigern wird. Die Klage könnte lange dauern, solange wäre ich auf der Durststrecke. Zumal mir meine Kieferorthopädin letztens gesagt hat dass eine Rechnung von 3k offen stände und meine Mutter nicht erreichbar ist.

Möchte am liebsten so wenig wie möglich der Familie meines Freundes zur Last fallen, aber sie sind der Meinung ich soll auf jeden Fall hier bleiben, zumindest bis zum Erreichen der Volljährigkeit.

Habe vorsichtig Kontakt aufgenommen mit der Frage ob ich Post erhalten habe. Daraus entstand dann mal eine etwas längere Konversation.

Habe ihr auch ein Bild von uns gesendet um sie daran zu erinnern, dass ich für sie eigentlich da war. Dazu kam dann nur "Vergangenheit". Habe nach einem Treffen gefragt damit man nochmal sprechen könnte. Sie erzählte mir sie hätte nun das gleiche wie Papa hätte, die 3. Woche krank ist und keine Zeit hätte dafür. Habe ihr Gute Besserung & Ruhe gewünscht. Zum Schluss kam dann "Du hast deutlich gemacht dass du mit familären Problemen nicht zu tun haben möchtest. Also ist genug Informationen geflossen. Alles Gute für dich".

Und ab diesem Zeitpunkt ist mir definitiv vollkommen klar geworden dass ich das, was mir die ganze Zeit geraten wird, nämlich mich emotional zu distanzieren egal wie schwer es wird, wirklich durchsetzen muss.

Mal sehen wie es weiter läuft, die ersten Schritte sind auf jeden Fall getan.

Liebe Grüße und Dankesehr für eure Hilfe in den letzten Monaten! Bin sehr glücklich darüber auf dieses Forum gestoßen zu sein. S.
 

Traurig für dich das sich deine Mutter so verhält aber, machen kann man da auch nichts. Du hast schon für dich sehr gute Kontakte geknüpft wenn dieses Netz stabil ist dann wird es für dich auch leichter werden den Kontakt zu deiner Mutter ganz abzubrechen.
Ich bin froh für dich das du so gehandelt hast auch wenn es ganz Sicher nicht einfach war und noch sehr oft Schwierig werden wird war dies jedoch die beste Entscheidung die du treffen konntest.

Und schön das du dich hier noch einmal gemeldet hast.
:blume:
 
Liebe TE,

das tut mir so leid zu lesen, was aktuell in deiner Familie passiert. Aber du bist sehr stark, du machst das wirklich richtig gut und alles, was du bisher getan hast, war richtig so. Lass dich von deiner Mutter nicht emotional erpressen - nichts anderes ist das. Sie versucht dich jetzt durch ihr Verhalten unter so großen Druck zu setzen, dass du wieder zurückkommst und nach ihren Regeln spielst. Vielleicht sieht sie auch in dir eine Verbündete, ohne dabei aber zu bemerken, wie sehr dich alles kaputt macht und belastet. Auf jeden Fall eine sehr ungute Konstellation, der du unbedingt entfliehen musst.

Es ist gut, dass du so viel Rückendeckung hast. Du stehst nicht alleine da, sag dir das immer wieder. Und vielleicht hast du jetzt auch die Chance, einen guten Draht zu deinem Vater aufzubauen und ihn neu kennenzulernen.
 
Wow, dieser Thread ist schon 5 Jahre alt, aber könnte für mich kaum aktueller sein.
An die TE, ich hoffe und bete für dich, dass du es geschafft hast, dieser toxischen Familie zu entkommen und ein gutes Netzwerk an Unterstützern hast, die es aufrichtig gut mit dir meinen und mit denen du dein Leben nun befreit und friedlich leben kannst, so, wie es eigentlich sein sollte. Falls sie wieder Kontakt zu dir suchen, lass dich niemals dazu verführen, dorthin zurück zu gehen und Zugeständnisse zu machen. Mehr als ein Kaffeetrinken 1x im Jahr sollte nicht drin sein - und auch das nur, wenn deine Mutter und Bruder sich erstmal ernsthaft entschuldigen. Menschen ändern sich nicht so schnell, halte schön Abstand bis du wirklich überzeugt sein kannst, dass sich etwas geändert hat. Die Worte deiner Mutter, als du dich selbst schützen wolltest, das ist das brutalste, was eine Mutter ihrem Kind antun kann. Es zeigt, wie sehr sie sich auf dich gestützt hat in all den Jahren. Sie hat viel falsch gemacht, sicher nicht böswillig, denn meistens ist dieses Verhalten auch nur selbst erlernt. Aber das entschuldigt es nicht. Es ist trotzdem unreflektiert und absolut egozentrisch. Dein Bruder tut mir auch fast mehr leid, weil bei ihm durch die schlechte Erziehung viel kaputt gegangen ist. Er wird es sehr schwer haben, ich hoffe für dich, dass er einsieht, dass er sich ebenfalls aus dieser rebellischen Beziehung zu eurer Mutter lösen sollte.
Ich, 34, weiß aus eigener Erfahrung wie es ist, wenn man da nicht konsequent aussteigt. Mein Bruder ist 35/fast 36, und hat die Familie mittlerweile zutiefst gespalten. Er terrorisiert meine Mutter und mich seit der Pubertät, hat sein Abitur geschmissen, dann nach schulischer Ausbildung mit Fachabi, das ihm meine Mutter organisiert hat, FH-Studium abgebrochen, 20Tsd EUR Schulden angehäuft, das Geld dabei nur zum Fenster rausgeschmissen, Alkohol, Drogen, Diebstahl, zig Delikte, ewig bei Mutter gewohnt und sich geweigert, arbeiten zu gehen, wollte stattdessen immer "Spaß haben und sich mit 30 die Kugel geben" oder eigene Wohnung und von Hartz 4 leben. Seit knapp 3 Jahren macht er Therapie hopping, die jedes Mal an seinem Narzissmus scheitert, und sitzt auf der Straße, bis meine Mutter sich wieder um ihn kümmert. Meine Mutter hat mit ihrem Dogma, man müsse unbedingt studieren/Karriere machen, ihrer übertriebenen, mehr belehrenden als wahrnehmenden Fürsorge, immer neuen "Rettungsaktionen", fehlenden Regeln und Inkonsequenz, und Beschwichtigungen/Lügen ggü der restlichen Familie, leider das ganze befeuert und sein Verhalten mitgezüchtet. Mein Vater hat sich schon nach der Scheidung meiner Eltern (wir waren ca. 8/9 und 9/10) nicht allzu viel eingemischt, dann in seiner Pubertät bei den ersten großen Problemen genervt geäußert, in seinen 20ern dann zunehmend dicht gemacht und hält meinen Bruder für den reinsten Versager. Meine Mutter hat mich in all den Jahren mit Hilferufen, emotionaler Erpressung und Schmeichelei mit im Boot gehalten und stets gebeten, positiv auf meinen Bruder einzuwirken und den Vater um Hilfe zu bitten.
Für meine Probleme war selten Platz und selbst wenn, konnten die Eltern auch nicht so richtig drauf eingehen: So stehe ich nun mit 34 Jahren psychisch völlig fertig da, habe kein eigenes Leben auf die Reihe bekommen, keine eigene Zufriedenheit, Angst vor allem und jedem, vor allem vor meinem älteren Bruder. Innere Zerrissenheit bis ins Mark bei jeder Entscheidung - ständig denke ich für das Wohl der anderen mit, obwohl das gar nicht mein Job ist. Ständig habe ich Angst vor Zurückweisung und Ablehnung, und Schuldgefühle, wenn ich meine Bedürfnisse äußere. Ich mache mir selbst enormen Druck alles richtig machen zu müssen. Jahrelang habe ich mir das überforderte Heulen meiner Mutter angehört und fühle mich auch heute nur wirklich wertvoll und sinnvoll, wenn ich den Kummerkasten für andere Leute spiele und mich selbst zurücknehme. Innerlich bin ich zutiefst einsam, habe auch große Angst vor dem Alleinsein. Ich habe bisher keinen Mann lieben können, da ich in jedem nur den Retter suche, der sich endlich mal um mich kümmert und für mich da ist und mir hilft. Das kann natürlich kein Mann erfüllen. Eine Therapeutin hat mir eine abhängige Persönlichkeitsstörung diagnostiziert. Empfehlenswert ist außerdem das Buch "Übersehene Geschwister", dadurch ist mir vieles klar geworden.
Du wirst mit Sicherheit Narben aus dieser Zeit davon tragen, sei dir immer bewusst, dass du traumatisiert worden bist und es sehr wichtig ist, dass du in erster Linie an dich denkst, weil nur du dir selbst auch helfen kannst. Du hast in deiner Herkunftsfamilie nicht den gleichen Halt wie andere Menschen, daher bist du deiner Mutter oder deinem Bruder auch nichts schuldig - das müssen sie sich erstmal verdienen. Und deshalb musst du gut für dich selbst sorgen. Auch von meiner Seite nochmal herzlichen Glückwunsch, dass du dich getraut hast auszusteigen und dich nicht länger instrumentalisieren zu lassen. Ich wünsche dir alles Gute und Danke dir dafür, dass du deine Geschichte geteilt hast.
 
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