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Erkenntnis

Soul

Sehr aktives Mitglied
Nicht immer ist es so einfach etwas loszulassen was man liebt, denn es ist immer mit Schmerzen verbunden, und man ist sich dessen bewußt und muß diesen Schmerz "ertragen"....
Ja Kati...

... und doch lässt uns der Schmerz reifen, auch wenn wir das oft erst rückwärts betrachtet verstehen können.

Soul...

Danke Soul, für deine weiterführenden Erläuterungen.
Ich versuche Worte, die ich lese, in irgendeine Beziehung oder Situation zu bringen, auf einen Moment aus meinem Leben zu projizieren und ich wusste nicht an welcher Stelle ich bei diesen Worten war.
Ja lucu08...

... ich denke, das die Worte am Besten zu verstehen sind, wenn man ein Erlebnis damit assoziieren kann.

Gefühlt habe ich schon in die Richtung, nur kann ich es nicht richtig nachvollziehen.
Ich empfinde "anlehnen" und "die Hand halten" auch als schön und nicht unbedingt als vergangene Liebe. Es gehört für mich dazu und ist für mich irgendwie eine Fortführung der emotionalen Liebe, die am Anfang einer Beziehung steht.
Das stimmt, aber die Zeilen wollen wohl zu verstehen geben, dass Hände halten eine physische Empfindung ist, sie kann zwar emotional verstanden werden; doch eben diese können auch vergehen.

Vertrauen in einen Partner zu haben, der die Hand reicht, für einen da ist, ist doch wundervoll. Warum soll ich mich dann auf mich selbst besinnen und wieder eigene Wege gehen?
Es ist auch etwas wunderschönes Lucu08 :)

Nur, wenn wir in uns gefestigt sind und zu jederzeit wissen, dass alles vergänglich ist. - Durch Tod oder Trennung, dann lernen wir irgendwann, den wahren Sinn, der Selbstbesinnung. Denn ist es nicht so, dass wir erst wirklich glücklich werden können, wenn wir auch lernen alleine Glücklich zu sein? Einen Partner an der Seite ergänzt uns zwar, er kann aber nie das Selbst ersetzen. - Und gerade das selbst müssen wir lieben um wahrhaftig lieben zu können.

Kraft für sich selbst sollte man auf allen seinen Lebenswegen haben; sich nie ganz auf einen anderen verlassen, denn man steht auf eigenen Füßen und sollte die Verbindung zum anderen irgendwie ins Wanken geraten, muss man mit eben diesen Füßen auf dem Boden stehen und wieder loslaufen können - weiter auf dem Lebensweg.
Das hast Du wunderschön geschrieben lucu08 :)

Soul...
 
Zuletzt bearbeitet:

Meryl

Mitglied
Nur, wenn wir in uns gefestigt sind und zu jederzeit wissen, dass alles vergänglich ist. - Durch Tod oder Trennung, dann lernen wir irgendwann, den wahren Sinn, der Selbstbesinnung. Denn ist es nicht so, dass wir erst wirklich glücklich werden können, wenn wir auch lernen alleine Glücklich zu sein? Einen Partner an der Seite ergänzt uns zwar, er kann aber nie das Selbst ersetzen. - Und gerade das selbst müssen wir lieben um wahrhaftig lieben zu können.

Soul...
Deine Worte sind wahr - wie wahr sie sind, musste ich erst in den letzten zwei Jahren schmerzhaft verstehen lernen. Ich habe es in meinem Leben "davor" nicht gewusst, dass Liebe, die man empfindet auch allein glücklich machen kann.
Es ist so, dass man versucht die empfangene Liebe weiterzugeben, eine Antwort zu erhalten, die möglichst dasselbe Empfinden widerspiegelt, was man selbst in sich trägt. Aber genau dies ist nicht immer möglich.
Dies zu verstehen ist ein schmerzhafter Prozess. Erst im Nachhinein kommt langsam die Erkenntnis, die man oft hört, dass man aus so einem Erlebnis "gereift" hervorgeht.

"Gereift"? Ich wollte es nicht verstehen. Was soll ich reifen - etwa weise werden? Alt und weise?

Nein, es ist anders gemeint. Ich habe erlebt, dass die empfangene und empfundene Liebe den Menschen völlig verändert. Auch wenn sie nicht erwidert wird, darf man sich nicht verkriechen. Sondern das erlebte Gefühl mit hinaus nehmen in die Gesellschaft, in der wir leben, die Natur empfinden und sich wohl fühlen, anderen Menschen zuhören, verstehen und helfende Worte geben, dem geliebten Menschen seine Freude über das Kennenlernen spüren lassen aber sich nicht aufdrängen - nur so können wir weiter dieses Gefühl der Liebe in uns behalten und auch allein damit glücklich sein.
Geben ohne zu nehmen musste ich lernen.
Die Erkenntnis war nicht einfach und ich komme auf dem Weg dahin erst langsam an.
 
Zuletzt bearbeitet:

Soul

Sehr aktives Mitglied
Danke für Deine Gedanken lucuo8; Du magst Erich Fried? vielleicht geben uns diese Zeilen ein wenig Antwort auf unsere Fragen: :)


Wo sie wohnt?
Im Haus neben der Verzweiflung

Mit wem sie verwandt ist?
Mit dem Tod und der Angst

Wohin sie gehen wird
wenn sie geht?
Niemand weiss das

Von wo wie gekommen ist?
Von ganz nahe oder ganz weit

Wie lange sie bleiben wird?
Wenn du Glück hast
solange du lebst

Was sie von dir verlangt?
Nichts oder alles

Was soll das heissen?
Dass das ein und dasselbe ist

Was gibt sie dir
- oder auch mir - dafür?
Genau soviel wie sie nimmt
Sie behält nichts zurück

-hält sie dich
- oder mich- gefangen
oder gibt sie uns frei?
Es kann uns geschehen
dass sie uns die Freiheit schenkt

Frei sein von ihr
ist das gut oder schlecht?
Es ist das Ärgste
was uns zustossen kann

Was ist sie eigentlich
und wie kann man sie definieren?
Es heisst dass Gott gesagt hat
dass er sie ist

Erich Fried

Soul...
 

Meryl

Mitglied
Danke für Deine Gedanken lucuo8; Du magst Erich Fried?
Soul...
Ja Soul, ich mag Erich Fried. Weil er die für mich so zutreffenden Worte über die Liebe geschrieben hat:

[FONT=Verdana, Arial, Helvetica]Was es ist

Es ist Unsinn
sagt die Vernunft
Es ist was es ist
sagt die Liebe

Es ist Unglück
sagt die Berechnung
Es ist nichts als Schmerz
sagt die Angst
Es ist aussichtslos
sagt die Einsicht
Es ist was es ist
sagt die Liebe

Es ist lächerlich
sagt der Stolz
Es ist leichtsinnig
sagt die Vorsicht
Es ist unmöglich
sagt die Erfahrung
Es ist was es ist
sagt die Liebe
[/FONT]
Ich werde dir morgen (heute) zu deinen Zeilen zu Erich Fried antworten.
Ich habe hier wieder was gelöscht, was wohl nicht so zum Thema passte. Das habe ich wohl heute nacht nicht mehr hinbekommen.:eek:
Liebe Grüße lucu08
 
Zuletzt bearbeitet:
S

Sanni

Gast
[FONT=Verdana, Arial, Helvetica]Was es ist[/FONT]

[FONT=Verdana, Arial, Helvetica]Es ist Unsinn[/FONT]
[FONT=Verdana, Arial, Helvetica]sagt die Vernunft[/FONT]
[FONT=Verdana, Arial, Helvetica]Es ist was es ist[/FONT]
[FONT=Verdana, Arial, Helvetica]sagt die Liebe[/FONT]

[FONT=Verdana, Arial, Helvetica]Es ist Unglück[/FONT]
[FONT=Verdana, Arial, Helvetica]sagt die Berechnung[/FONT]
[FONT=Verdana, Arial, Helvetica]Es ist nichts als Schmerz[/FONT]
[FONT=Verdana, Arial, Helvetica]sagt die Angst[/FONT]
[FONT=Verdana, Arial, Helvetica]Es ist aussichtslos[/FONT]
[FONT=Verdana, Arial, Helvetica]sagt die Einsicht[/FONT]
[FONT=Verdana, Arial, Helvetica]Es ist was es ist[/FONT]
[FONT=Verdana, Arial, Helvetica]sagt die Liebe[/FONT]

[FONT=Verdana, Arial, Helvetica]Es ist lächerlich[/FONT]
[FONT=Verdana, Arial, Helvetica]sagt der Stolz[/FONT]
[FONT=Verdana, Arial, Helvetica]Es ist leichtsinnig[/FONT]
[FONT=Verdana, Arial, Helvetica]sagt die Vorsicht[/FONT]
[FONT=Verdana, Arial, Helvetica]Es ist unmöglich[/FONT]
[FONT=Verdana, Arial, Helvetica]sagt die Erfahrung[/FONT]
[FONT=Verdana, Arial, Helvetica]Es ist was es ist[/FONT]
[FONT=Verdana, Arial, Helvetica]sagt die Liebe[/FONT]
Ja, Liebe ist was es ist. viele haben angst vor der Liebe wegen dem wird so gedacht aber man muss auch neues annehmen, um glücklich zu sein.

lg always
 

Meryl

Mitglied
Ich versuche es
Danke für Deine Gedanken lucuo8; Du magst Erich Fried? vielleicht geben uns diese Zeilen ein wenig Antwort auf unsere Fragen: :)


Wo sie wohnt?
Im Haus neben der Verzweiflung
Jemand der neben der Verzweiflung wohnt? Das muss ein trauriger Mensch in einer ausweglosen Situation sein.

Mit wem sie verwandt ist?
Mit dem Tod und der Angst
Ich wusste es doch! Jetzt weiß er nicht mehr weiter. Angst und Tod stehen zu ihm in irgendeiner Beziehung.

Wohin sie gehen wird
wenn sie geht?
Niemand weiss das
Von wo wie gekommen ist?
Von ganz nahe oder ganz weit
Warum weiß keiner über diesen Menschen mehr? warum ist er so fremd? Interessiert es keinen oder ist er so undurchschaubar - lässt sich nicht erfassen und verstehen?

Wie lange sie bleiben wird?
Wenn du Glück hast
solange du lebst
Ich soll glücklich sein, wenn sie bleibt? warum? Was hat sie oder macht sie zu etwas besonderem?

Was sie von dir verlangt?
Nichts oder alles

Was soll das heissen?
Dass das ein und dasselbe ist
Wirklich unverständlich. Dieses Besondere ist schon etwas faszinierend für mich mit all diesen teils gegensätzlichen Eigenschaften.

Was gibt sie dir
- oder auch mir - dafür?
Genau soviel wie sie nimmt
Sie behält nichts zurück
Fordernd scheint sie aber nicht zu sein - sie nimmt nichts von mir. Es ist ein Geben und Nehmen. Das hört sich gut an.

-hält sie dich
- oder mich- gefangen
oder gibt sie uns frei?
Es kann uns geschehen
dass sie uns die Freiheit schenkt
Was hat sie so fesselndes an sich, dass sie mich gefangen nimmt? Und dann wieder Freiheit schenkt? Ich dachte immer ich bin frei: Ich kann doch tun was ich will. Bin ein eigener Mensch. Welchen Einfluss hat sie auf mich?

Frei sein von ihr
ist das gut oder schlecht?
Es ist das Ärgste
was uns zustossen kann
Ein Superlativ - das Ärgste, was uns zustoßen kann! Was nur was ist es was ich haben muss um nicht unglücklich zu sein. Was ist es, was wir alle brauchen?

Was ist sie eigentlich
und wie kann man sie definieren?
Es heisst dass Gott gesagt hat
dass er sie ist
Gott ist es? So etwas großes wie Gott? Die Erleuchtung, die Antwort kommt im letzten Satz und lässt mich das Gedicht nochmals rückwärts lesen und verstehen:
Gott ist die LIEBE

Erich Fried

Soul...
[/quote]

Erich Fried kann mit so kurzen prägnanten Sätzen und treffenden Worten das beschreiben, was Menschen empfinden. Wenn ich ihn lese, habe ich das Gefühl, er kennt meine Stimmungslage, weiß wovon er redet. Er kommt dabei ohne große lyrische Umschreibungen aus. Derjenige, der so fühlt, ist betroffen von der Ehrlichkeit und Eindringlichkeit seiner Worte. Sie berühren sehr.

Durch Zufall las ich im Internet zum Thema Gott und der Ohnmacht der Liebe folgende Worte:
Quelle:
Verkündigung am 29.04.2001: ‚Gottes Allmacht und Ohnmacht der Liebe’

Die Liebe hat Macht. Sie hat Kraft. Sie ist ein starkes Gefühl.
Groß ist unsere Sehnsucht nach ihr. Und viel sind wir bereit dafür zu tun, um die Liebe zu finden und geliebt zu werden.

Aber trotz allen Bemühens und auch Werbens, obwohl man sich in ein günstiges Licht zu rücken versucht, wo meine Liebe erwidert wird ist sie ein Geschenk Denn letztlich habe ich nichts in der Hand, die den anderen zu irgendetwas zwingen könnte, am wenigsten dazu, die eigene Liebe zu erwidern.

Die Liebe ist ein Kind der Freiheit, sie lässt sich nicht erbetteln und am wenigsten verträgt sie irgend eine Form von Zwang.

Und darum ist die Liebe oft ohnmächtig: je stärker empfunden wird, um so schwächer ist sie.

Es tut weh, wenn Liebe nicht erwidert oder enttäuscht wird. Selten sind wir verletzlicher. Auch wenn wir es uns später nicht mehr zu zeigen trauen: Liebeskummer tut nicht nur mit 17 weh.

So ist es mit der Liebe unter uns Menschen. So ist es auch mit Gott der Liebe Gottes zu uns Menschen. Gott ist Liebe sagt die Bibel. Und darum beschreibt die Bibel Gott hin und wieder auch als einen Liebhaber, dessen Liebe enttäuscht wird.

Wer je geliebt hat ohne, dass seine Liebe erwidert wurde, wer weiß was unerfüllte Liebe ist: der kann ahnen wie es Gott oft zumute sein muß.
Wer an der Liebe zweifelt, oder von ihr enttäuscht wurde, der schaut Gott ins Herz.
Gott ist Liebe. Eine andere Macht hat er nicht .

Selbst Gott kann uns nicht zwingen, seine Liebe zu erwidern. Er möchte nicht Macht über uns haben, sondern sucht unser Herz zu gewinnen.

Er hat allein sich selbst, etwas anderes kann er nicht geben. Darum ist er verletzlich und wehrlos. Aber nie wird er aufhören uns Menschenkinder zu lieben.

In diesen Worten findet man viele Parallelen zu Erich Frieds Gedicht.
Die Wahrheit und die Ohnmacht dies verstehen zu müssen und nicht ändern zu können, lässt Tränen fließen.
Es ist ein langer Weg zur "Erkenntnis", aber er befreit und ist dem Leben ohne Liebe auf jeden Fall vorzuziehen.
Denn Liebe ist das größte Gefühl was wir Menschen erleben dürfen. Das müssen wir uns vor Augen führen und dafür danken, dass sie in uns ist.

 
Zuletzt bearbeitet:

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