In wie weit seid ihr denn ein gutes Team?
Wir haben keine Geldsorgen, wir Lieben uns, haben Freunde und Kontakte nach außen und sind auch nach innen ein gutes Team.
Bei der Kindererziehung habt ihr grundverschiedene Einstellungen.
Er sieht nur ihre "Fehler" kommt mit deren "Art" nicht klar. Dann kommen bissige Kommentare, zu seiner Tochter nie, obwohl sie viel mehr "Scheiß" macht (klauen, lügen, schule schwänzen).
Er hatte schon immer eine komische Einstellung zu meinen Töchtern. Er will das Kinder sich möglichst schnell entwickeln und Selbstständig sind. Ich will meine Kinder auch mal Kind sein lassen! Zickig sein gehört für mich zu Pubertät dazu, für ihn geht das gar nicht. Meine Töchtern habe ich dazu erzogen, dass sie ihre Meinung sagen dürfen! Seine hält lieber ihren Mund und macht einfach heimlich was sie will. Und wenns raus kommt, macht er eh nichts, verlangt aber mehr strenge von mir zu meinen Kindern. Da waren wir aber schon immer uneins.
Bei wichtigen Fragen der Partnerschaft handelt ihr nicht gemeinsam.
Das er es aber nicht mehr so aushält, und das er mich nicht belügen und betrügen will. Wir haben viel geredet, alles durchleuchtet, nur Fakt ist: er will uns beide. Sie hat bereits die Erlaubnis von ihrem Mann für diese Art der Beziehungserweiterung. Am Anfang war ich komplett dagegen. Ich hatte Angst, fühlte mich Verraten und Hintergangen, wegen dem, dass er mich da schon mit hingeschleppt hatte.
Reden funktioniert auch erst seit der Geschichte mit der anderen Frau besser.
Das mit dem ehrlich fängt gerade alles an
Vor einer Woche kam er heim, total verheult, weil ihm klar geworden ist, dass er die ganzen Schicksalsschläge seiner Kinder noch nicht verarbeitet hat. Er konnte einfach nicht mit mir darüber reden damals.
Er sagt mir mehr als in unsere ganzen Jahren zuvor.
Sex ebenso.
Zugegeben: vor dem ganzen war es schon etwas eingeschlafen bei uns. Auch körperlich. Das ist jetzt alles um 100° gedreht in die richtige Richtung. Sodass das zwischen uns, wenn ich mal nicht an sie denken muss zu 100% besser ist. Aber der Schatten der "anderen" ist immer wieder da.
Für mich klingt das alles ambivalent. Auf der einen Seite sind da die Gefühle von Liebe, die sowohl Du beschreibst, als auch Dein Mann. Auf der anderen Seite habe ich von außen den Eindruck, dass er für Euch beide Entscheidungen trifft, die Du dann akzeptieren musst. Und irgendwie scheint Euch erst eine drohende Trennung dazu zu bewegen, mehr Arbeit in den Erhalt der Beziehung zu stecken.
Für mich persönlich wäre eine offene Beziehung nichts, aber ich habe hier im Forum Menschen erlebt, für die diese Form der Beziehung bestens funktioniert. Die Sexualität und Liebe soweit voneinander trennen können, dass es eben keine Gefühle von Verletztheit und Unsicherheiten gibt, sondern echtes gegenseitiges Vertrauen. Für die es ein echter Mehrgewinn ist.
In Eurem Fall würde sich eine offene Beziehung für mich auf den ersten Blick dagegen unnatürlich anfühlen, in etwa wie ein fader Kompromiß, um tiefer gehende Defizite zu verdecken, und sich weiter gegenseitig einzureden, dass ihr zusammen alt werden wollt, und es keine Zweifel an Eurer Liebe gibt.
Klingt für mich zumindest teilweise mehr nach Lippenbekenntnissen als nach wirklich empfundenem Gefühl. Zur Liebe gehört auch der Verzicht auf egozentrische Alleingänge, weil das Wohl des Partners aufgrund der empfundenen Liebe und Zuneigung Priorität hat. Dieser Verzicht scheint Deinem Mann leider zum jetzigen Zeitpunkt schwer zu fallen.
Ich denke, dass eine Paartherapie in Eurem Fall angebrachter ist, als das Experimentieren mit alternativen Beziehungsformen. Eure Ehe steckt meiner Meinung nach in einer tiefen Krise.
Beide Kinder sind bereits in therapien. Das ist alles schon 1 und 3 Jahre her. Und diese therapien und Hilfen von außen für die Kinder laufen noch immer.
Sowas schafft man nicht ohne Hilfe. Nur an UNS haben wir damals nicht gedacht.
Ganz genau.