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er kann nicht mit geld umgehen!

G

Gast

Gast
Mein Mann kann nicht mit geld umgehen und mich stört das gewaltig :-(

Die Situation sieht so aus: Er ist 30, hat nach der Schule ne Ausbildung gemacht und seitdem gearbeitet, verdient ordentlich. ABER er hat noch nie was zurückgelegt, nein alles wird rausgeworfen und sogar schulden geamcht. konto regelmäßig überzogen. Alles auf Kredit gekauft, ...
Ich komme damit nicht klar, bin ganz anders. habe sogar im studium immer vom unterhalt was weggespart, und eine ordentliche summe angespart. Auch momentan spare ich obwohl ich momentan für ~900 arbeiten gehe (aber bald ist meine Berufsausbildung zu ende, dann verdiene ich auch "richtig").
er bettelt mich auch schon nach geld an, weil er ja weiß, wie sparsam ich bin. habe gesagt, ich komme an mein geld nicht dran und hab nur mein einkommen (die ~900). Das stimmt natürlich nicht, ich käme jederzeit dran. habe fonds, die man natürlcih immer verkaufen kann (ggf halt mit verlust), tagesgeld, und festgeld (was ich auch vorzeitig auflösen könnte, dann eben zinsabzug).

was ist wenn wir mal ein haus wollen?
oder ein kind? es is ja doch die frau die dann zuhause beibt. dann hätten wir nur noch sein geld, was er rauswirft...

falls wir uns mal scheiden lassen muss ich ihm von meinen ersparnissen ja sogar die hälfte abgeben (zugewinnausgleich). oder ich lege mir ein heimliches konto an, von dem er nix weiß, am besten im ausland, um das zu umgehen. tolle idee, oder?

kann das guutgehen?
 
G

Gast

Gast
Du scheinst sehr gut und verantwortungsvoll mit Geld umgehen zu können, ganz im Gegenteil zu deinem Mann. Ich denke, dass dies eine Situation ist, die auch mit anderen Problemen in einer Beziehung jeglicher Art vergleichbar ist.

Wahrscheinlich war bei ihm der Umgang mit Geld schon von klein auf so und für ihn völlig normal, und er hat nie gelernt, vernünftig damit umzugehen und haushalten zu können. Ich würde ihm auch auf keinen Fall Geld geben und bei euch das PROBLEM GELD zum Thema machen. Dass es nicht nur um ihn allein, sondern auch um seine Verantwortung in einer Lebensgemeinschaft ganz allgemein geht. Es ist nicht deine Aufgabe, ihn in seinem "Ungeschick" zu unterstützen, und es wäre mir wichtig, dieses Ungleichgewicht ihm deutlich zu machen.

Rede mit ihm, allerdings kann es sehr anstrengend werden. Wenn ihm etwas an dir liegt, wohl sicher, meine ich, dass sein Verhalten bei gutem Willen und Bereitschaft zur Einsicht besser werden kann.
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Hallo, lieber Gast,

hast Du Verständnis dafür, dass er ggf. auch mal „sinnlos“ Geld ausgeben möchte? Hat er Verständnis dafür, dass Du ein höheres/besseres Problembewusstsein hast als er?

Deine Anfrage ist eine gute Vorlage zur Diskussion: „wie gehe ich mit eigenen Schwächen – und wie gehe ich mit den Schwächen meines Partners um?“

Wie sieht denn Eure aktuelle Situation aus? A) Anscheinend redet ihr nicht genügend über die Schwäche Deines Mannes – oder B) ihr habt noch nicht den gemeinsamen Nenner gefunden - und habt es anscheinend aufgegeben, diesen gemeinsamen Nenner zu finden.

Ein wichtiges Stichwort ist für mich „Verantwortung“.

Aus seiner Sicht darf er zu seiner Schwäche „ich kann nicht mit Geld verantwortlich umgehen“ auch stehen. Eine Schwäche ist nicht zwangsläufig ein Charakterfehler.

Unverantwortlich wäre für mich, wenn er die Einstellung hat: „Ich haue gerne Geld auf den Kopf und da hat mir niemand reinzureden.“ Oder: „Schön, dass meine Frau spart, da kann ich noch mehr Geld auf den Kopf hauen.“ Solche „kindischen“ Einstellungen signalisieren mir neben einem Mangel an Verantwortung auch noch einen überbordenden Egoismus. Trifft so eine Einstellung zu, dann ist das ein Störfaktor für eine gesunde Beziehung. Und dann kann ich seinen Umgang mit Geld nicht als Schwäche bezeichnen. Sein lockerer Umgang mit Geld ist dann lediglich eine Folge seiner beziehungsfeindlichen Einstellung.

Aus Deiner Sicht darfst Du seinen Umgang mit Geld für Dich ablehnen. Falsch fände ich, wenn Du seine sinnlosen Geldausgaben selbst dann verneinst, wenn sie Euer gemeinsames materielles Wohl nicht gefährden. Dann hätte ich den Eindruck, dass Du herrisch bzw. geizig bist. Und auch das wäre eine beziehungsfeindliche Haltung.

Die Frage, die sich mir stellt, lautet: Warum wirst Du nicht einfach Finanzminister für Euch beide? Bist Du so herrisch, geizig, dass Du ihm alle materielle Freuden verbieten würdest? Oder traut er Dir den Posten Finanzminister nicht zu, weil Du eine Frau bist?

Die Tatsache, dass Du ihn belügst, ist für mich jedenfalls ein deutliches Kennzeichen, dass ihr nicht an einem gemeinsamen Strick zieht. Ihr geht nicht ehrlich miteinander um. Warum ist das so?

Fehlt es an einem gemeinsamen Ziel? Ist Eure Zukunftsvorstellung in wichtigen Punkten so verschieden? In der Folge nimmt er in einer Diskussion den Standpunkt A ein und Du den Standpunkt B und jeder verteidigt seinen Standpunkt dermaßen hart, dass ein Kompromiss nicht möglich ist. Ist das so? Und in der Folge verfolgt jeder sein Ziel heimlich - auch unter Einsatz von Lügen….. Ist das nicht nur bei Dir - sondern auch bei ihm so?

Ich denke, dass Ihr – bezogen auf gemeinsame Ziele – über Eure echten Gemeinsamkeiten sowie über Euer Abstimmungsverhalten nachdenken solltet. Da liegt für mich die Lösung des Kernproblems.

Das Problem „wie gehe ich mit Geld verantwortlich um?“ löst sich in Wohlgefallen auf, wenn ihr gelernt habt, an einem Strick zu ziehen. Dazu gehört auch besonders das Vertrauen in den Partner. Du „musst“ ihm vertrauen können, dass er nicht mehr Geld auf den Kopf haut, als für Euer materielles Wohl gut tut. Im Zweifelsfall gibt es eben ein Taschengeld für ihn, was er verbraten darf wie er will, ohne Rechenschaft ablegen zu müssen. Und er sollte Dir vertrauen, dass Du nicht mehr Einschränkungen beschliesst, als wirklich für Euer gemeinsames Wohl erforderlich ist.

Mein Vorschlag für Eure Devise: So viele Beschränkungen auferlegen wie nötig – aber so wenig wie möglich.

Und darüber ist Einigkeit zu erzielen. Andernfalls werden die unterschiedlichen Einstellungen zu Geld Euch auseinanderbringen.

LG, Nordrheiner
 

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