Liebe Wolkenbruch,
Wie Du ihn beschreibst scheint er jemand zu sein, der nicht sagt, wenn ihm etwas nicht passt. Vielleicht steckt er gerade tatsächlich in einer persönlichen Krise. Aber das können wir alle leider nicht beurteilen. Neigt er denn generell dazu vor Problemen davon zu laufen?
Weißt Du, ich denke, das war das Hauptproblem. Er ist ja auch nicht bereit, eine Lösung für unsere Probleme zu finden. Er hat mich einfach abgeschrieben.
Er hat mir niemals Anlass dazu gegeben, zu glauben, dass er Trennungsgedanken hat. Er hat wirklich unmenschlich viel gearbeitet und hat es mir leicht gemacht zu glauben, dass er einfach nur überarbeitet sei.
Ich habe keine Hoffnung, dass er es sich anders überlegt, ich kann einfach nicht glauben, dass er mich so fertig macht.
In meinem ganzen Leben habe ich mich noch nie so gefühlt und ich bin wirklich am Ende meiner Kräfte. Seelisch und vor allem auch körperlich. Ich bekomme es kaum noch hin, meinen Körper zu füttern, Essen ekelt mich an, ich habe seit einer Woche nicht richtig geschlafen, ich döse ein bisschen und bin dann wieder hellwach.
Versteht Ihr, ohne Ihn bin ich so einsam, er war ja nicht nur mein Mann, wir haben immer über alles geredet, haben uns gegenseitig beschützt und aufgefangen.
Ich habe nun Niemanden mehr, der mir so nahe steht und ich spüre zum ersten Mal, wie allein man sein kann.
Ich hasse mich selber, dass ich zu einem solchen Jammerlappen geworden bin, aber ich komme auch nicht da raus.
Gestern saß ich im Auto in der Garage und dachte, wozu das alles noch. Nur will ich meiner Tochter nicht das selbe antun, was ich gerade durchmache. Ich habe nicht mal mehr den Mut, für Sie stark zu sein.