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Entsorgung: Medikamente JA, Drogen NEIN

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B

Barnici

Gast
Hallo, an alle Mitglieder und Besucher,

bei der Tätigkeit hier im Forum ist mir eine erstaunliche Tatsache in Form eines m.E. gravierenden Problems über den Weg gelaufen. Da es zu diesem Problem aber, und darüber kann man eigentlich nur den Kopf schütteln, offensichtlich seitens der verantwortlichen Ämter bisher noch keine Lösung zu geben scheint, sei die Angelegenheit hier einmal vorgestellt.

Jeder, der etwas dazu beitragen kann und möchte, ist herzlich eingeladen, Angaben zu machen, seine Meinung darzutun und wünschenswerter Weise auch Lösungsvorschläge einzubringen.


Denn ... verursacht von nur einigen, sind doch wir alle betroffen!


Vorgeschichte:

Ein Hilfesuchender, der in zweifellos vorbildlich kooperativer Weise versuchte, sich der fortlaufenden Verführung einer Droge in seiner unmittelbaren Nähe (Wohnung) dadurch zu entziehen, dass er diese über die Toilette entsorgte, hatte mir in unserer täglichen Kommunikation darüber berichtet. Zunächst klingelte bei mir noch keine "Alarmglocke", doch dann fielen mir die Zeitungsberichte ein, wonach mittlerweile Kläranlagen und selbst schon die Flüsse Konzentrationen an Drogen oder deren Abbauprodukten zeigen. (ganz krass in den USA, aber auch Spanien). Daraus lässt sich schließen, dass Drogen in vielen Fällen und aus den unterschiedlichsten Gründen über die Toilette entsorgt werden.

Da bezüglich Medikamenten von staatlicher Seite die Vorgabe gilt, ausgelaufene Präparate in den Apotheken abzugeben, die diese dann en bloc entsorgen, stellte ich interessehalber meinem Apotheker die Frage, ob es denn für Drogen einen vergleichbaren Entsorgungsmodus gebe. Und ich war höchst erstaunt: Weder war ihm die geschilderte Verseuchung von Kläranlagen und Flüssen bekannt, noch konnte er für sich die Möglichkeit akzeptieren, die Apotheke als Entsorgungsweg zu sehen. "Man habe schon genug mit den Medikamenten zu tun." Zudem würden Drogenabhängige, auch wenn sie abstinenzwillig seien, ihre Anonymität nicht riskieren wollen. Meine Anregung, Drogen evtl. anonym im Briefkasten der Apotheke zu deponieren, wurde entrüstet mit dem Argument "Polizei" beantwortet.

Meine Frage, welchen Entsorgungsweg die Medikamente letztlich von der Apotheke aus nehmen, erfuhr die Antwort: "in den Hausmüll"! Und warum dann über die Apotheke in den Hausmüll? Weil Kinder und alte, verwirrte Leute davor geschützt sein sollten, die Medikamente aus Versehen aus dem häuslichen Mülleimer zu holen und zu schlucken.

Ich fragte den Apotheker nach seinem Vorschlag für eine Lösung in puncto Drogen und wurde belehrt: "am besten zum Giftmobil"!


Meine eigenen Überlegungen haben bisher keine Alternative erbracht, die nicht zugleich auch riesige Kosten verursachen würde. Zudem: Sowohl bei einer Abgabe im Giftmobil, wie auch z.B. bei der Polizei und selbst bei der Apotheke, besteht das Problem, dass die jeweiligen Empfängerinstanzen selbst über genügend "abhängige" Mitarbeiter verfügen, die sich - bei einer einfachen Abgabe oder anonymen Zusendung - königlich über diese kostenlose "Zuwendung" freuen könnten.
Allenfalls gepanzerte Tresore mit einem Einwurfschlitz wären denkbar, etwa in der Form, wie sie z.B. von DHL für ihre Paketdepots verwendet werden?!

Deshalb möchte ich hiermit bei euch anfragen, was ihr an Lösungsvorschlägen anzubieten hättet. Denkbar wäre danach u.U. eine Eingabe bei einem der zuständigen Ministerien!


Hier ein Link:
http://www.welt.de/wissenschaft/arti...d_den_USA.html
 
B

Barnici

Gast
Hallo,

ich halte es ja für unwahrscheinlich, daß ein Süchtiger sich seiner "Lebensgrundlage" so ohne weiteres entledigt. Aber immer mehr Leute kommen ja - freiwillig oder letztendlich gezwungenermaßen - zu der Einsicht, daß man es doch mal wenigstens versuchen sollte. Ja, und wohin dann mit dem "Schrott"? Ob Du ihn als sog. "Meeresbestattung" entsorgst, oder sonstwo in die Luft pustest, auf der Wiese verstreust, oder im WC runterspülst, es wird immer im Grundwasser, den Kläranlagen oder den Flüssen landen.
In Spanien soll ja neuerdings die Luft eine erhöhte Kokain-Konzentration aufweisen, ganz abgesehen von den Geldscheinen, die zusammengerollt als Instrument benutzt werden (auch hier USA Vorreiter).

Ganz so einfach ist die Sache nicht, denn es ist offensichtlich noch lange kein Maximum erreicht. Muss das erst so sein, wo in anderer Hinsicht seit längerem schon entrüstet das "Umweltslied" gesungen wird?

Liebe Grüße

Barnici
 

Confiance

Aktives Mitglied
In den seltensten Fällen hat ein Drogenabhängiger kiloweise Heroin, Kokain etc zu Hause. Den Rest, den er noch hätte, könnte und würde er wahrscheinlich an einen Interessenten in seiner Umgebung verkaufen (davon gibt es schließlich genug). Meistens ist es aber so, dass die "Reste" erstmal verbraucht werden, bevor der Weg in die Abstinenz eingeschlagen wird oder versucht wird einzuschlagen. ;)
 

tulpe

Sehr aktives Mitglied
In den seltensten Fällen hat ein Drogenabhängiger kiloweise Heroin, Kokain etc zu Hause. Den Rest, den er noch hätte, könnte und würde er wahrscheinlich an einen Interessenten in seiner Umgebung verkaufen (davon gibt es schließlich genug). Meistens ist es aber so, dass die "Reste" erstmal verbraucht werden, bevor der Weg in die Abstinenz eingeschlagen wird oder versucht wird einzuschlagen. ;)

Genau das denke ich auch!

Im übrigen ist der Drogenmißbrauch in Deutschland nicht gerade legal! Warum sollte es also Verordnungen über die Entsorgung von "Dingen" geben, die eigentlich grundsätzlich verboten sind??? Das wäre ja dann ein Eingeständnis des Staates, dass doch "mißbraucht" werden darf bzw. dass es auf irgendeine Art und Weise geduldet wird.......
 
B

Barnici

Gast
Hallo,

es gibt verschiedene Ursachen, warum entsorgt werden soll. Was machen denn Eltern, wenn sie entdecken, daß sich ihre Sprösslinge diesem "Supermist" verschrieben haben? Die meisten werden kaschieren wollen, also ab in die Toilette.

Von Staats wegen wurde sich ja auch um Medikamente gekümmert. Medikamente sind ja schließlich auch Drogen und werden auch kräftig missbraucht, legal, bis zur Grenze von illegal und schließlich total illegal (Barbiturate, Einbrüche in Apotheken).

Neben dem "abgeben wollen" geht es ja auch ein bisschen um das "abgeben sollen und vor allem können".

Was würdet ihr denn als rundum verantwortliche Methode ansehen, das Zeug abzugeben, um einem Eindringen in den biologischen Kreislauf vorzubeugen? Denn bisher gibt es m.W. keine Methode, die Chemikalien auszufiltern, man kann sie bisher nur feststellen und diese Tatsache lässt ja momentan nur echt trübe Aussichten zu. Schwimmt ja eigentlich schon genug anderes Gift in den Flüssen rum.

Liebe Grüße

Barnici
 
D

Deichgräfin

Gast
Als Abgabestelle ,ohne rechtliche Folgen,fallen mir Drogenberatungen ein.

Drogenfunde, auch Anpflanzungen werden unter Aufsicht vernichtet /verbrannt.Damit verschwinden die Substanzen allerdings nicht im Nirwana,sondern in die Luft.
Genauso wird es mit abgelaufenen Medikamenten passieren.
Sie landen in der Müllverbrennnung oder auf die Müllhalde.
Man ist nicht verpflichtet, diese über die Apo zu entsorgen,
man darf sie dem Hausmüll zuführen.
-------------------------------------------------------------------

.... Intensivere Forschung sei nötig. Solange wandert der Medikamenten-Müll weiter auf die Deponie, denn abfallrechtlich gelten Medikamente als gewöhnlicher Hausmüll, für deren Entsorgung die Kommunen zuständig sind. Auch in der Apotheke, wo Arzneien gesammelt werden, wandern die Wirkstoffe hinterher auf Hausmülldeponien oder in die Müllverbrennung. Zwar trennt der Apotheker noch die Pappe von den eingeschweißten Tabletten, aber hier endet die Sorgsamkeit. Die Apothekerkammer Hamburg räumt ein, dass viele Apotheken flüssige Arzneimittel über das Abwasser entsorgen – sprich ins Klo schütten. Das ist rechtens, denn andere Vorschriften fehlen.........

Ein anderes Rezept, um die Flut nicht verbrauchter Medikamente einzudämmen, entwarf die "Jugend forscht"-Preisträgerin Sarah Schott aus Tübingen: Die 19-Jährige isolierte aus alten Aids-Präparaten mit selbst entwickelten chemischen Trennverfahren die pharmakologisch aktiven Substanzen – Wirkstoffe im Wert von mehreren hunderttausend Mark. In Deutschland dürfen solche wiederverwendeten Inhaltsstoffe aus gesetzlichen Gründen nicht geschluckt werden, für Länder der Dritten Welt indes könnten sie als preiswerte Alternative dienen. Die Pharmaindustrie allerdings, so die Forscherin, zeigt bislang wenig Interesse am Medikamenten-Recycling – da gäbe es halt nichts zu verdienen.


greenpeace magazin: Die Apotheke im Untergrund
 
B

Barnici

Gast
Die armen "Dritten" dieser Welt. Es heißt ja, daß AIDS vor ca. 40 Jahren auch im Zuge einer Test-Impfaktion (Hepatitis?) in Afrika "gratis" eingeführt wurde, der Erreger war halt mal eben dabei.

Man sollte die Pharmaindustrie verpflichten, alle ihre Erzeugnisse zurückzunehmen, wie vergleichbar die Discounter ihre Kartons. Habe gerade über Google entdeckt, daß es bereits so etwas gibt, daß die Teilnahme den Pharmafirmen aber auf freiwilliger Basis überlassen bleibt: medirecycling.de/

Kann man nur hoffen, daß die im Rahmen des Jugendpreises entwickelte Technologie übernommen wurde.

Es ist tatsächlich so (Aussage meines Apothekers), daß man genötigt ist, die Tabletten einzeln aus den Blistern zu drücken und dem Hausmüll zuzuführen. Über letztere Tatsache war ich wirklich überrascht, da mir nicht bekannt. Ich denke, wenn man Deutschlands Hausapotheken durchforsten würde, kämen Tonnen abgelaufener Medikamente zum Vorschein. Laut einem aktuelleren Radiobericht, werden diese aber zu einem nicht unerheblichen Teil trotz überschrittenem Verfalldatum noch geschluckt (Unachtsamkeit). Dann erneuter Arztbesuch (wegen Übelkeit, etc.) und Heimkehr mit einem neuen Schwung Medikamenten (?).

Die Idee mit den Drogenberatungsstellen ist sehr gut (!), nur gibt es die nicht überall. Aber hier könnten die anonymen Einwurfdepots zum Zug kommen, die dann von den Beratungsleuten geleert
würden.

Liebe Grüße

Barnici
 

Micky

Sehr aktives Mitglied
drogenhundbewachter Kompost (-:

Barnici,
gegen eine geringfügige Gebühr :cool: übernehme ich die umweltgerechte Kompostierung auf eigenem Grundstück - versprochen!

Irgendwo liegt noch das Lehrbuch "Abfallwirtschaft" und "Altlasten/umweltsanierung"---da finde ich vielleicht Tips für die korrekte Durchführung!
Ansonsten...probier ich mich durch *lach*

:D WAS FÄLLT DENN SO AN IN DEINEM HAUSHALT? :D


grüner Gruß !

Micky

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Eine sichere Variante wäre noch,es im Toni-Wagen liegenzulassen...
:cool:

Oder die Drogenhunde am Flughafen zu füttern?! WAU!

JEDER sammelt für die "Tierheimtiere"---niemand für diese armen Hundies! Fair scheint das wahrlich nicht!

:) Ist doch mal ein Bundespatent! :)
 
B

Barnici

Gast
Hallo, Micky,

da Du mich niemals - auch nicht gedanklich - "in der Nähe" von Drogen finden wirst, fällt bei mir in diesem Zusammenhang auch nichts an. Was die Droge Medikament anbelangt, ist der Bedarf krankheitsbedingt, aber sparsam. Überstände wandern in die Apo.

Deswegen ist das vertiefte Thema für mich auch relativ neu und die Beschäftigung damit durch die Zeitungsmeldungen und die Arbeit hier angeregt worden, wie im Ersteintrag beschrieben.

Du scheinst mir im übrigen so einen richtigen Galgenhumor zu pflegen, was ja durchaus auch eine Haltung ist. Vielen Dank!

Liebe Grüße

Barnici
 

Micky

Sehr aktives Mitglied
okay...mal ernst (-:

Das ist eine interessante Frage!

Ja...ich freu mich,wenn der triste Alltag bissel Erheiterung bietet ...
sonst bekommt man einen klassischen Jammerkrampf ;)


Einerseits gibt es GARANTIERT staatliche "zugelassene Stellen"--> Gesundheitsamt,Polizei,Zoll ,
andererseits müßte auch eine Variante das Sammeln für "Schulungszwecke" denkbar sein?

Die Polizei rennt mit Drogenköfferchens durch die Schulen

(muß ich schon wieder lachen : "Willste Haschisch kaufen,schöne Haschisch?")

Naja...dann werden zum Training für Spezialhunde WIRKLICH ja auch Proben benötigt?!

Dann gibt es noch "Drug-Scouts",die auch "kontrolliert Nutzung dulden" oder so? Oder wie ist das?
Bzw. bei schwersten Schmerzzuständen...???

Ins Pflegeheim bissel was zum Rauchen...macht happy und das pöse Rheuma wech ?

Bin auch nur "dröger Laie" --- mach doch mal ein offizielle Anfrage im Innenministerium---"Wo kann ich was abgeben ?" ,
würde mich echt mal interessieren!

Lieber Gruß!

Micky
 
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