Ich würde dir raten, eine Beratungsstelle für Väter aufzusuchen, die dich beim Thema Trennung, Unterhalt und welche Rechte du als Vater hast beraten kann. Das wäre dann schon mal Rückhalt auf sachlicher/informeller Ebene. Dann gibt es auch Selbsthilfegruppen für Väter, die in Trennung leben und viele der Themen kennen, die dich gerade beschäftigen. Das wäre im Idealfall eine zusätzliche emotionale Stütze.
Vielleicht stehen deine Kinder unter großem Druck. Entweder weil sie deine Situation spüren (Kinder sind da oft extrem sensibel) oder weil sie sich zwischen den Fronten fühlen. Du weißt auch nicht, wie deine Exfrau über dich spricht. Mein Tipp: Versuche gemeinsame Rituale zu schaffen. Etwas Besonderes, das nur euch verbindet und euer Zusammensein schön macht und eine persönliche Bindung unterstützt. Das muss kein Schwimmbadbesuch sein. Aber vielleicht ein Abend, an dem du nur vorliest für die Kleinen. Oder ihr macht einen Filmabend und kocht nur das, worauf die Kinder Lust haben und sie dürfen sich das aussuchen. Oder macht eine Nachtwanderung mit Taschenlampe oder Laterne. Lagerfeuer und Stockbrot mit Gruselgeschichten. Bastelt was gemeinsam, wenn sie Lust darauf haben, da gibt es auch Dinge, die Jugendliche ganz cool finden können. Solche Dinge sind oft richtige quality Time für Kinder und Jugendliche. Vorausgesetzt, wie es deine Gesundheit jetzt zulässt und was noch möglich ist, gerade bei Dingen wie Vorlesen, Nachtwanderungen usw. Ich weiß, du steckst gerade in einem Haufen Sorgen und Traurigkeit. Und da fällt sowas schwer. Aber vielleicht wäre das auch für dich eine Möglichkeit, Abstand zu allem zu bekommen.
Ruf nicht jeden Tag an, wenn deine Kids unter Druck stehen, kann das den noch verstärken und sie spüren vielleicht, dass du das Gefühl hast, sie entgleiten dir. Schreib lieber vielleicht mal eine schöne, nette Karte. Deine Kinder haben jetzt neben dem Leben mit dir einen eigenen Alltag. Hilfst du ihnen bei den Hausaufgaben, beim Lernen? Fragst nach, wofür sie sich interessieren? Ich kenne Eltern, die getrennt sind, da liest der Vater einmal die Woche für die ganz Kleinen am Telefon vor dem Schlafengehen was vor. Auch das ist ein Ritual.
Wenn deine Kinder das Gefühl haben, zwischen den Fronten zu stehen oder einfach unter Druck zu leiden haben, gib ihnen einen Teil der Kontrolle zurück: Frag sie, wie oft sie dich sprechen wollen, ob es bestimmte Termine gibt, an denen sie sich freuen würden oder ob ihr die Regelung schaffen wollt, dass sie dich anrufen, wenn sie das möchten. Natürlich kann das bedeuten, dass erstmal Funkstille ist. Und das muss nicht bedeuten, dass du ganz stumm bleiben musst, ohne jegliche Meldung. Aber das kann für Kinder sehr wichtig sein, dass nicht der Elternteil jeden Tag anruft, sondern sie die Option haben, das selbst zu entscheiden ohne ein schlechtes Gefühl, indem sie selbst anrufen oder eine Mail schreiben. Wenn jemand jeden Tag anruft, entsteht schnell mitunter ein ungutes Gefühl von Verpflichtung. Und wenn man ablehnt, fühlt man sich irgendwo schlecht. Und manchmal hat man sich mehr zu sagen, wenn man nur zweimal die Woche telefoniert, wie wenn das jeden Tag ist.
Ich denke es ist für dich wichtig, dass du für dich Strategien findest, am Leben deiner Kinder trotz allem teilzuhaben und ihnen zu zeigen, dass du auch trotz Trennung ein Ansprechpartner bist. Ich erlebe es so, dass die Gefahr von "Wochenendvätern/Wochenendmüttern" schnell da ist, die zwar überspitzt gesagt mal mit den Kindern spaßige Zeit verbringen, aber die dann raus sind aus dem Alltag, wenn es um Schulprobleme geht, Lernen, Hausaufgaben oder was die Kinder im Alltag so beschäftigt und bedrückt. Aber ganz allgemein: Gerade 14 ist ein Alter, da nabelt man sich sehr von den Eltern ab und macht sein eigenes Ding. Das muss also nicht zwangsläufig mit dir ganz persönlich was zu tun haben, sondern kann ein normaler Prozess in der Reife sein. Und klar ist das erstmal schick, wenn deine Exfrau und ihr neuer Partner teure Reisen bezahlen und wenig stressen - das ist aber die Frage, was sonst noch so passiert und ob es vielleicht auch nur so auf dich wirkt, dass du komplett außen vor bist, weil es dir so schlecht geht und du natürlich nachvollziehbarerweise Angst hast.
Und ich habe die Erfahrung sehr oft gemacht, dass man mit Kindern wirklich reden kann. Du kannst ja wertfrei, ohne Druck oder Vorwurf sagen, dass du sie häufig vermisst. Und es dir wichtig ist, Anteil an ihrem Leben zu haben, auch wenn du nicht mehr mit ihnen wohnst. Und es dir wichtig ist, für sie als Vater da zu sein. Du aber nicht möchtest, dass sie sich gezwungen fühlen. Hast du ihnen das schon mal so gesagt?