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Emotionale Abhängigkeit

simpforweebs

Neues Mitglied
Mir ist aufgefallen, dass ich verdammt schnell von einer (oder mehreren) Person so abhängig werde, dass ich denke, ich könnte ohne diese Person nicht "mehr" leben.

Ich habe vor einem Monat jemanden im Internet kennengelernt und jetzt bin ich total abhängig von dieser Person, obwohl ich sie gar nicht kenne.

Ich habe total Angst, dass diese Person mich verlässt oder der Kontakt abbricht, und verzweifle schon total, wenn wir für einige Stunden nicht schreiben. Deshalb schreibe ich ständig Nachrichten, komme mir dabei aber total nervig 'rüber und lasse es dann meistens, weil ich die Person ja auch nicht abschrecken möchte…
Und mit "verzweifeln" meine ich wirklich verzweifeln … ich fange an zu denken, dass niemand mich liebt, niemand mich braucht und ich einfach nur jeden nerve … dass es ihnen besser gehen würde, wenn ich einfach verschwinden würde. So fanden dann auch meine Suizidgedanken ihren Anfang.

Ich sehne mich einfach nur nach Liebe, Zuneigung und dabei ist es anscheinend völlig egal, ob es jemand aus dem Internet ist, den ich gar nicht kenne … dadurch leide ich rund um die Uhr an Selbstzweifeln, weil wir natürlich nicht 24/7 schreiben.

Es geht jetzt auch gar nicht besonders um diese eine Person, sondern mir geht es schon mein komplettes Leben so.

Und ich kann einfach nicht mehr. Es macht mich psychisch so sehr fertig, dass ich nicht mehr weitermachen will, weil ich mich einfach immer einsam und ungeliebt fühle, obwohl ich eine tolle Familie und auch tolle Freunde in echt habe…
 
Hallo Simp...

Es wird in unserer Natur liegen, dass wir nicht ruhen können, bis wir angekommen sind, wo wir sein möchten. Der Mensch ist ein Familienwesen, ein Herdentier, ein Gruppenwesen und geht ein, wenn er alleine ist, oder meint, alleine zu sein.
Es könnte sein, dass bei dir unbewusst mitspielt, was du als kleines Kind erfahren hast. Als Säugling ist es die Hölle, wenn man ruft und es kommt niemand. Auch wenn das nur kurze Zeit ist, wo Mutter einem nicht hört, es ist ein unglaublicher Schmerz, ein Leiden, das sich tief eingräbt. Ich vermute, das spielt bei dir mit.
 
Falls du dir etwas antust, also dein Leben abmurkst, dann, weil...??? Weil dich niemand lieb hat?
Das kannst du in einer Minute widerlegen, das stimmt nicht, du weißt das.

Deine Verzweiflung ist da, weil du einer Geschichte zuhörst, die aus uralten Tagen stammt.
Du fühlst dich immer wieder in dieses Trauma hinein, findest da nicht heraus.
Für das gibt es sinnvolle Therapien und da wiederum musst du Glück haben, dass du jemanden erwischt um diese Zeit, wo man überall und hinter beinahe jeder Hausstüre ein "Kind" findet, das inbrünstig hofft, wieder glücklich zu sein. Es ist total unnatürlich, wie es zugeht. So abgetrennt, wie man in unserer Kultur ist, das ist echt einzigartig und wie nennen uns zivilisiert. Wie ein Bettler muss man bitten, nimm mich in den Arm, wickle deine Hände um mich und lach mich glücklich an, freu dich mit mir, weil wir uns haben. To buisy to love..viel zu beschäftigt, um happy zu sein und inniglichst aufeinander einzugehen.
Ich habe solche Gefährten auch nicht- nenne mir welche, die so sein können. Ach, doch, ich kenne welche, meine Marie ist so, das ist eines meiner Enkelchen und allen anderen bring ich es immer wieder bei, weil sie das offenbar verlernt haben. Ist schwer, aber manchmal gelingts.

Liebe Simpforweebs, nicht verzweifln, warte noch mit dem Rausspringen aus dieser Welt. Es wird sicher Wege geben, die dich da hinausführen.
Bis dahin sei diesem Internetmann lästig, denk dir nichts dabei, das ist nun mal so, wenn man auf Widerstand trifft, dann will man es noch mehr, noch heftiger, noch viel viel lieber, dann kann man an nichts mehr anderes denken....
Wer dieses Muster hat, der bringt nicht fertig, zu vergeben, dass etwas nicht eintrifft, was man sich wünscht. Der droht sogar mit dem Umbringen, so heftig ist sein Wille. Krieg ich es nicht, dann laufe ich blau an und hör auf zu atmen.
Ich weiß, das klingt nicht recht einfühlsam, aber ich kenne das von mir her. Ich kann das nachempfinden, weil ich auch so einen Wesenszug in mir habe und auch auslebte.

Einmal da habe ich dreitausend E-mails gesendet an jemand, von dem ich mir viel versprach. Ich bin dermaßen froh, nicht angezeigt worden zu sein. Er hat nie zurückgeschrieben, bis ich mich beruhigt hatte, dauerte das ganze drei Jahre. Dann kam jemand und ging mit mir Händchenhaltend durch den Wald, knutschte romantisch mit mir, machte mir viele Liebesgaben und tröstete mich wieder, dann war der andere vergessen. Der wäre eh zu einsilbrig gewesen, ich habe mich nur wieder mal geirrt. Dachte, der isses...und dann fraß ich mich fest. Heute, etliche Jahre später, bin ich gefestigt, habe mich eingekriegt und es geht mir wohl..

Du musst dich nicht schämen, dass du ganz normal bist.

Bis morgen vielleicht, lieben Gruß an deine kleine Seele. Dicke Umarmung für dein liebes inneres Kindchen. Habs gern, schimpf nicht.
 
Es ist total unnatürlich, wie es zugeht. So abgetrennt, wie man in unserer Kultur ist, das ist echt einzigartig und wie nennen uns zivilisiert. Wie ein Bettler muss man bitten, nimm mich in den Arm, wickle deine Hände um mich und lach mich glücklich an, freu dich mit mir, weil wir uns haben. To buisy to love..viel zu beschäftigt, um happy zu sein und inniglichst aufeinander einzugehen.
Das hast du schön gesagt. So ist es zuweilen. Wenn es schwierig ist, ist man Narzisst, wenn es emotional wird, ist man Borderliner, wenn man für jemanden durch alle Höhen und Tiefen geht, dann ist man abhängig. Nie aber ist man einfach nur Mensch, mit allem, was zum Menschsein dazu gehört - das erlauben wir uns nicht.

Liebe TE,
ich möchte dir nur den Rat geben, gut auf dich aufzupassen und dich gut zu schützen, deine Grenzen zu wahren. Du spürst selbst, wie schlimm so eine "Abhängigkeit" ist. Irgendwann kommst du nur sehr schwer wieder da raus, du wirst wahnsinnig tief verletzt. Erspare dir das.
 
Nachdem ich das gut kenne aus eigener Erfahrung, meine ich heute:
Sie ist ja nicht von diesem Kerl abhängig, sondern von der Gewohnheit, sich mit solchen Sachen zu beschäftigen und diesen Zuständen "zu fröhnen", weil man nichts besseres zu tun weiß...
Es ist eher eine Such(e)t nach Schnaps, als die Suche nach "Liebe".
Wenn man das einmal durchschaut hat, dann bringt man auch fertig, diese Sache nicht mehr soooo ernst zu nehmen und ab und an auf den einen oder anderen Trunk zu verzichten.
Die Familie bräuchte Liebe, die Freunde, diese muss man sich dafür nehmen, die wären dankbar. Nicht fremde Leute, die einen nichts angehen.
 

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