Was ist denn daran "wahrheitsgemäß"??? Ich kann deine Interpretation von Wahrheit in keinem einzigen Satz des TE herauslesen. Nicht einmal beim besten Willen. Der Mann ist 30 Jahre alt und hat eine superklare und reflektierte Vorstellung davon, was er nicht möchte.
Das ist so. Dennoch ist es eine Tatsache des Lebens, dass sich Ziele und Lebenspläne im Laufe eines Lebens häufig ändern können (nicht müssen).
Mein 15-jähriges ich zumindest hatte deutlich andere Vorstellungen von dem, was es vom Leben wollte als mein 25-jähriges ich oder mein ich im Alter von 35 Jahren... Und in meinem Umfeld konnte ich auch derartige Neuausrichtungen des Lebenswegs beobachten, so ungewöhnlich scheint das also nicht zu sein.
Ob das bei dir, lieber TE auch so sein wird oder nicht, lässt sich meiner Meinung nach nicht sicher vorher sagen, weder von dir noch von jemandem anderen. Darum finde ich den Ansatz von
@Holunderzweig tatsächlich bestechend ehrlich.
Im Moment kannst du, lieber
@Wackelpeter dir nicht vorstellen, jemals wieder in deinen Heimatort zurück ziehen zu wollen. Das kannst du deinen Eltern auch so sagen. Das ist ehrlich.
Vielleicht bleibt das in Zukunft auch so. Das ist möglich. Vielleicht stellst du fest, dass du dich in der Großstadt einfach am wohlsten fühlst, weil du einfach diese vibrierende Atmosphäre brauchst, die Möglichkeit, jederzeit ins Kino zu gehen oder mongolisch auswärts zu essen.
Vielleicht schaffst du auch den Durchbruch, den du anstrebst, und entscheidest dich, der Karriere wegen umzuziehen oder gar auszuwandern ins Ausland.
Oder dir wird die Stadt irgendwann zu anstrengend, die Freunde aus der Clique ziehen alle weg oder haben nach der Familiengründung nur noch wenig Zeit für alte Freunde und du stellst fest, dass du eigentlich ganz gern noch mal zurück ziehen willst, wo du dann in Ruhe an deinen dann berühmten Videoclips arbeitest oder dein Buch schreibst.
Und das sind nur 3 Optionen aus dem bunten Strauss an Möglichkeiten, die das Leben für dich vielleicht bereit hält.
Wenn mich mein Leben bisher eines gelehrt hat, dann, dass das Motto 'sag niemals nie' viel Wahrheit enthält.
In einem möchte ich meinen Vorpostern allerdings völlig zustimmen:
Deine Eltern haben dir dein Leben geschenkt. Und wie bei jedem Geschenk liegt es bei dir, was du damit anfangen willst.
Irgendwo habe ich mal einen Satz aufgeschnappt, den ich für wahr halte:
'Wir können unseren Eltern nicht wirklich vergelten, was wir ihnen schulden. Diese Dankesschuld tragen wir stattdessen an unseren Kindern ab. '
Letztendlich glaube ich nicht, dass deine Eltern dich unglücklich sehen wollen. Also tu, was du brauchst, um glücklich zu sein!