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Einreden eines Herzschrittmachers?

SensiBert92

Mitglied
Hallo liebes Forum,

unsere liebe und herzliche Nachbarin ist 95 Jahre alt.
Sie ist mir so sehr ans Herz gewachsen, denn seit ich denken kann quatschen wir über unsere Nachbarn, helfen uns natürlich gegenseitig, wir gehen jede Woche gemeinsam einkaufen, ich mähe Ihren Rasen und kümmere mich um den Garten und sie kocht mir manchmal zum Mittag.

Ach und nebenbei hat sie super schlechte Augen und jetzt zum Problem ein sehr schwaches Herz.
Ihr Kardiologe hat ihr schon mehrmals dringend empfohlen, einen Herzschrittmacher implantieren zu lassen.
Laut ihres EKG hat sie lebensgefährliche zum Teil minutenlange Aussetzer in der Nacht....das ist schrecklich, denn sie kann dadurch ganz schnell mal so sterben.
Dabei wirkt sie immer noch so agil, so lebensfroh und sie ist so klein, gemütlich und lieb.

Bloß dann, wenn sie einen Tag hat, an dem es ihr nicht gut geht, sagt Sie, dass sie den Wintre nicht mehr übersteht.
Sie hat mir auch ungewöhnlich zeitig bereits das Weihnachtsgeschenk übergegeben, das macht mir Angst.

Jetzt gibt es aber die Möglichkeit eines Herzschrittmachers!
Das ist auch kein gefährlicher Eingriff, wie kann ich sie davon bloß überzeugen?
Macht das überhaupt Sinn?

 
S

Stonata

Gast
Hallo Bert,
das sollte man niemandem "einreden" und es ist im Alter von 95 auch kein risikoarmer Eingriff. Herzen werden alt und Menschen sterben, wenn sie sehr alt sind. 95 ist sehr alt. Ich würde die Dame ganz in Frieden lassen mit dem Thema und viel eher die Zeit, die euch noch bleibt, genießen.
Loslassen ist eine wichtige Lektion im Leben. Ich weiß, dass das wehtut, aber es ist keinem mit einem "Einreden" gedient. Und sollte ihr unter der OP etwas zustoßen, würdest du dir schwere Vorwürfe machen.
 

-sofia-

Sehr aktives Mitglied
Wenn der Kardiologe der alten Dame schon mehrfach einen Herzschrittmacher empfohlen hat und sie immer noch keinen hat, dann scheint sie ihn nicht zu wollen.

Ihr Entscheidung sollte man respektieren und sie nicht zu dem Eingriff überreden.
 

Fe.

Aktives Mitglied
Du fürchtest, dass sie wohl bald an ihren Herzaussetzern sterben wird.

Möglich ist das. Vielleicht hat sie recht damit, dass das noch diesen Winter passieren wird. Dann schläft sie irgendwann mal abends friedlich ein und wacht morgens nicht mehr auf. Gut möglich, dass das noch vor Weihnachten passieren wird.

Aber was ist die Alternative? Sie kann sich ins Krankenhaus begeben und sich einen Herzschrittmacher einpflanzen lassen. Bei einem ansonsten gesunden 60-Jährigen ist das wohl keine große Sache, aber bei einer 95-Jährigen? Die kann wahrscheinlich auch eine Kleinigkeit dahinraffen. Aber auch wenn sie das übersteht, was bringt es? Sehr hoch ist ihre restliche Lebenserwartung wahrscheinlich trotzdem nicht. Wenn man ihr Herz zwingt, weiter zu schlagen, wird sie an irgendetwas anderem zugrunde gehen. Oder noch eine Zeit lang kraft- und/oder verstandlos dahinvegetieren, möglicherweise Schmerzen erleiden.

Ob diese Aussicht wohl besser ist als die, in nächster Zeit einfach friedlich einzuschlafen und nie wieder aufzuwachen?

Klar, ich kenne sie nicht, ich kann nicht beurteilen, ob sie mit Herzschrittmacher auch binnen Monaten draufgeht oder mit Herzschrittmacher auch wohl noch 5 bis 10 Jahre hätte.

Du kennst sie besser. Und der Kardiologe kennt ihr Herz noch besser.

Aber sie selbst, sie kennt ihren ganzen Körper noch viel besser.

Und alte Leute wissen manchmal, wann ihre Zeit einfach abgelaufen ist.

Und dann kann es sein, dass sie sich ganz bewusst nach reiflicher Überlegung oder auch eher unbewusst, weil sie sich so sehr damit gar nicht auseinandersetzen wollen, dafür entscheiden, eine Todesart nicht zu vermeiden, weil die Alternativen auch nicht erstrebenswert erscheinen.

Ich fürchte, man muss das dann einfach respektieren.

Insofern hat -sofia- eigentlich schon alles gesagt.

Ich wollte dir nur noch verdeutlichen, dass die Entscheidung deiner Nachbarin möglicherweise auch gar nicht so unvernünftig ist.
 

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