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Einfach nur einsam.

VerwehterStaub

Mitglied
Hallo,

ich schreibe hier, weil ich gerade einfach mal wieder niemanden habe mit dem ich schreiben kann, von reden ganz zu schweigen. Gerade habe ich wieder ein sehr extremes Gefühl von Einsamkeit. Niemand ist da dem ich schreiben kann. Ich bin ein sehr ruhiger und unsicherer Mensch, wobei sich das denke ich schon etwas verbessert hat. Und trotzdem schaffe ich es nicht Kontakte zu knüpfen. Nicht einmal Bekanntschaften. Ich versuche andere anzusprechen um ein Gespräch aufzubauen. Aber mir will das einfach nie gelingen. Oft weiß ich nicht worüber ich reden soll. In meinem Leben passiert ja auch nichts, da ich eigentlich nur zuhause rumhänge. Ich habe das Gefühl nie wirklich Kontakte haben zu werden. Und mit dem Gefühl der Einsamkeit geht gerade wieder so große Traurigkeit und zeitgleiche Leere einher, weshalb ich gerade gar nichts mehr zu schreiben weiß. Ich wünschte einfach nur ich hätte mal jemanden zum reden. Undzwar wirklich zum reden, über schöne oder auch ernste Dinge. Und nicht immer das ich hier nur wem mein Leid klage ..
 
Hallo du.

Hast du schon mal darüber nachgedacht, in einen Verein zu gehen? Dort teilst du ganz automatisch Gemeinsamkeiten mit anderen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass Gespräche so viel leichter und ungezwungener entstehen. Was meinst du?
 
Tatsächlich habe ich (auch wenn es jetzt kein Verein ist) eine Zeit lang Theater gespielt und war früher auch mal im Chor. Aber irgendwie hat es trotzdem nicht geklappt nähere Gespräche mit Leuten einzugehen. Man hatte vielleicht mal ein zwei Wörter miteinander gewechselt, aber mehr auch nicht. Irgendwie sind die Leute dann immer zu anderen gegangen und haben mit dene geredet und gelacht. Und ich stand wieder alleine war. Irgendwann habe ich dann (durch meine Depression bedingt) die Gruppe verlassen. Dann hatte ich eine neue Theatergruppe ausprobiert, aber irgendwie verlief es wieder so. Menschen finden mich nett, aber ich scheine keine Person zu sein mit der man sich unterhalten möchte. Ich weiß nicht so genau. In meiner Familie führe ich auch ausgiebige Gespräche. Mit anderen klappt das irgendwie nicht. In der Schule schaffe ich es zwar mal mit anderen über schulisches zu sprechen, aber das war es dann auch.
 
Ich war früher auch wahnsinnig schüchtern in der Schule. Vor allem, als es an die neue Schule ging; das war schlimm für mich, und hat mich arg zurück geworfen.

Jetzt als Erwachsener ist es aber besser bei mir mit der Schüchternheit, auch wenn ich sie noch nicht vollends abgelegt hab. Ganz tiefe Gespräche führe ich auch am allerliebsten mit mir vertrauten Personen. Es ist ein Stück weit so, dass mir das Vertraute einfach Sicherheit gibt - vielleicht ein wichtiger Punkt bei Schüchternheit; denn im Endeffekt ist das einfach Unsicherheit bzw. Angst.

Was glaubst du, hindert dich denn daran, in der Schule z.B. über mehr als nur schulisches zu sprechen?
Und was könnte dir helfen, dass du dich besser öffnen kannst?
 
Ein hindernder Grund ist sicherlich das ich Angst habe das man mich nicht mag. Ich weiß zwar, dass nicht jeder einen mögen kann - tu ich ja selbst auch nicht, und trotzdem habe ich einfach das Gefühl es anderen recht machen zu müssen. Dadurch passe ich mich immer an, als mal mehr eine eigene Persönlichkeit darzustellen.
Oft fehlen mir aber auch wirklich einfach Gesprächsthemen. Ich erlebe ja nichts wovon ich anderen berichten kann.
Bei Filmen oder Serien teile ich oft einen anderen Geschmack. Und wenn dann doch mir irgendetwas einfällt oder ich in Gesprächen etwas versuche dazu zu sagen wird mir wiederrum oftmals auch nur knapp geantwortet und dann war das Gespräch auch schon wieder zu ende. Mittlerweile bin ich sicher auch einfach oft angespannt durch dieses Zwanghafte. Aber mir fehlt scheinbar diese Leichtigkeit. Ich weiß halt gar nicht genau woran es liegt.
Ich glaube ein Grund warum ich mich auch nicht öffne, ist auch das ich oft nicht weiß wer ich bin oder was ich möchte. Was will man da dann zeigen? Aber ich probiere eben durch diese sozialen Unsicherheiten auch wieder oft nichts aus.
 
Hallo,

du bist hier nicht die Einzige, die sich alleine fühlt. Wie wäre es also, wenn du mit anderen, die sich hier ebenfalls einsam fühlen, Kontakt aufnimmst z.B. einfach bei denen im Thema schreiben. Oder du schreibst hier mal "Sie sucht".

Viel Glück!
 
hallo verwehter staub,
ich sag mal einfach 'hic rhodus, hic salta' - sprich, versuchen wir doch mal hier in diesem thread ins gespräch zu kommen.
im prinzip sprichst du alles schon an, was einer unterhaltung hinderlich ist, angst vor ablehnung, mangel an themen oder an thematischer kompetenz und vor allem fehlende gesprächspartner. alle diese dinge kann man letztlich meistern. fangen wir mit deiner eigenen frage an 'wer bist du?'
diese frage ist nicht so leicht zu beantworten, kant zb. zählt sie (also 'wer bin ich?') zu den grundfragen der philosophie. aber nicht nur er stellt sich diese frage, im antiken griechenland stand über dem eingang zum orakel von delphi der bekannte spruch bzw. die aufforderung 'erkenne dich selbst!', wohl wissend, dass eig niemand so recht weiss, wer er/sie eig ist.
von daher ist es zumindest beachtlich, dass du für dich überhaupt diese frage formuliert hast.
wenn ich diese frage beantworten müsste, würde ich ausweichend antworten, da ich auch nicht besser bin als andere. spontan ist mir eingefallen, ich bin ein sich ständig änderndes und änderungen unterworfenes wesen. ob ich damit soviel weiter bin als du, ist zu bezweifeln.
was ich noch sagen kann ist, ich übe und lerne. dieses üben und lernen, das sind alles kleine schritte, aber darüber freue ich mich und sie geben mir selbstbewusstsein.
daher zur zweiten frage: was interessiert dich, was übst und lernst du für dich?

liebe grüsse
marut
 
Hi Verwehrter Staub,

kann absolut nachvollziehen wie du dich fühlst bin genauso alleine am Wochenenden wie du !!
bestes bsp. heute, da morgen feiertag ist würde ich mich gerne mit 2 "Kumpels" treffen wollen, problem: beide sind sehr eigen, der eine denn ich aus meiner Kindheit kenne ist nur noch ein schatten seiner selbst......depressiv, meldet sich überhaupt nicht mehr bei mir, sehen höchstens alle paar monate einmal (ohne scherz) es macht mich einfach nur traurig wie sich unsere freundschaft entwickelt hat !!
Mit dem anderen kann man sich zwar ab und zu Treffen, aber auch nur wenn er da ist !! Er ist einer der oft unterwegs ist, viel Reisen tut u. viele andere Leute kennt mit dem er was unternehmen kann !! Mich "bräuchte" er gar nicht, da er oft beschäftigt ist und ihn nur selten treffen kann.
So hänge ich am meistens nur bei mir im Zimmer rum guck Fernsehen, bin im Internet und weiss manchmal echt nicht was ich mit meiner Zeit anfangen soll.
Ich mein klar tue ich auch Sport, trainiere ein bisschen oder tue Joggen, aber manchmal fehlt mir der Austausch unter meinen Freunden und bin oft schwermütig deswegen.......
Kannst mir auch gerne was privat schreiben wenn du möchtest.
 
Hallo verwehter Wind,

mir erging es früher haargenauso. Irgendwie tut das weh und man weiß kaum, wo und wie man noch handeln kann.
Freundschaften sind freiwillig und kann man nicht erzwingen.

Man kann doch ganz guten Anschluß finden in freien Kirchengemeinden, jedoch sollte man schon einen gewissen Glauben mitbringen. Darüber hatte ich guten Kontakt. Mir war es zu charismatisch, aber immerhin eine Freundin ist mir erhalten geblieben.

Wichtig wie bei allen Themen im Leben ist die Beharrlichkeit und das Vertrauen, daß es irgendwann mal klappt. Wenn Dir der Gesang und das Theaterspielen Spaß macht, solltest Du wieder dort ansetzen.

Ich hatte es schon öfter geschrieben, daß ich mal Kurse über die VHS mit gemacht habe. Die bieten Kurse an, wie man Kontakt aufnimmt und so. Gut mal im Programm unter der Psycho Ecke.

Teamsport? Manchmal trinkt man ja hinterher noch was.

Ich suche gerade auch Leute, die mit mir musizieren, aber keine Cracks sind. So fortgeschrittene Anfänger. Übel. Ich habe auch schon im I.-net Anfragen gestellt. Ich bin ja auch kein Profi und habe auch Angst auf die Musiker zu zugehen. Angst ist immer ein schlechter Berater, oder zumindestens meinstens oder in dieser Situation.

Spreche die Leute an und stelle Fragen. Menschen sprechen gerne über sich selbst. 😉

Ich kann Dich so gut verstehen

Kolya
 
Vorschlag: Du machst dir jetzt einen Plan. Du sagst dir, ich hab ein Problem, und das will und werde ich lösen. Und du ergreifst 3 Maßnahmen, um etwas dagegen zu tun. Und die ziehst du dann durch. Ich geb dir ein paar Beispiele für solche möglichen Maßnahmen:

1. Du suchst dir ein Hobby, das du gut alleine ausüben kannst, über das man sich aber erstens auch gut mit anderen unterhalten (fachsimpeln) kann und das dir zweitens auch Anerkennung verschaffen kann. Beispiele wären Fotografieren, Musik machen (das kann elektronische Musik am Computer sein oder auch selbstgebastelte Instrumente, du musst nicht unbedingt ein Instrument gelernt haben; kuck dir Straßenmusiker mit ungewöhnlichen Instrumenten auf Youtube an).

2. Du machst eine Psychotherapie. Und zwar kümmerst du dich selbst drum, wie du da rankommst, wie man sich einen guten Therapeuten sucht, was darin passiert und was man selbst dabei leisten muss. Vom Therapeuten erfragst du auch Feedback und arbeitest an deinem Auftreten.

3. Du suchst Kontakte übers Internet, und zwar über verschiedene Seiten. Zum Beispiel diese Seite hier und andere Psychoforen, Dating-Portale, Chats, Apps wie Tinder, 1zu1-Chats wie Chat Roulette (gibt's das noch?) usw. Du bist 19 und weiblich, was spricht eigentlich gegen Online-dating? Ich meine, warum machst du das noch nicht? Natürlich gibst du darauf acht, dich nur an öffentlichen Orten zu treffen und nicht mit jemand mitzugehen, den du nicht kennst. Du triffst dich nur mit gut ausgewählten, netten Jünglingen.

4. Du opitimierst dein Äußeres. Damit erhöhst du deine Chancen, vom anderen Geschlecht angesprochen zu werden. Es geht nicht nur um "gut aussehen", sondern auch um "interessant aussehen", also nicht wie eine graue Maus (auch wenn du dich so fühlen solltest).

5. Du gehst regelmäßig raus, an Orte, wo die Möglichkeit besteht, mit Leuten in Kontakt zu kommen, aber auch, um selber was davon zu haben. Beispiel: Du machst jedes Wochenende eine Fahrradtour an einen anderen Ort, wo es etwas zu sehen gibt. Was es zu sehen gibt, kuckst du dir bei der Tourist Info an. Irgendwelche Feste oder lokalen Attraktionen gibt es überall. Oder einen schönen See. Der Sport trägt gleichzeitig dazu bei, dich körperlich besser zu fühlen.

6. Du machst am Wochenende Städtereisen mit der Bahn oder dem Fernbus, nächtigst in Hostels.

7. Du hilfst irgendwelchen Menschen, denen es (noch) schlechter geht. Zum Beispiel könntest du bei einer Ehrenamtsbörse fragen, alte Menschen im Altenheim besuchen, im Hospiz helfen, bei der Tafel oder beim Obdachlosenverein helfen.


Egal was es ist, du gibst nicht gleich auf, wenn es dir nicht gefällt. Motto: Ich bin nicht zum Spaß hier. Sondern du versuchst, die Sache gut zu machen und an deinen Fähigkeiten zu arbeiten. Das ist vielleicht hart, aber mit der Zeit können Kontakte und/oder Spaß an der Sache an sich und Selbstvertrauen durch steigende Fähigkeiten entstehen. Nichts tun und jammern tust du schon lange genug, oder?
 

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