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einer prostituierten gute geschäfte wünschen ?

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B

Benjamin-29

Gast
Na ja, Günter - Gleichmacherei könnte man auch den Vergleichen mit Waffen- und Drogenhändlern oder Automatenaufstellern unterstellen.

Eine Diskussion über die Gründe für die Ausgrenzung fänd ich auch interessant - ich hab da ja auch schon ein paar Sachen zu geschrieben. Da hat du bislang aber noch nicht drauf reagiert.
 
G

Günter

Gast
Ich bin da wohl noch eine Antwort schuldig geblieben.

Na ja, Günter - Gleichmacherei könnte man auch den Vergleichen mit Waffen- und Drogenhändlern oder Automatenaufstellern unterstellen.
Stimmt, das Prinzip ist dasselbe. Es ging mir darum, dass ich mit einem Beruf nicht einverstanden sein muss, egal, wie nett ich die Menschen finde, die ihn ausüben. Und dass ich nicht nur einen Beruf, sondern auch Menschen wegen ihres Berufes ablehnen darf.

Wobei ich einen Vergleich von Betreibern eines Bordells mit Automatenaufstellern gar nicht so schlecht finde. Zumindest wenn man ein ähnliches Maß gesellschaftlicher Ablehnung voraussetzt.

Eine Diskussion über die Gründe für die Ausgrenzung fänd ich auch interessant - ich hab da ja auch schon ein paar Sachen zu geschrieben. Da hat du bislang aber noch nicht drauf reagiert.
Kompliziertes Thema. Ich weiß es nicht, ich habe lediglich ein paar Denkansätze.

Vor zwei Jahren habe ich mich mit dem Thema Prostitution noch einmal intensiver auseinandersetzen wollen, und war überrascht, darüber kaum etwas zu finden. Ich kann mich in Foren mit Alkoholikern unterhalten, bei Drogensüchtigen wird es schon schwerer, aber warum gibt es keine Foren, in denen man mit Menschen aus dem Milieu sprechen kann? Es gibt doch für fast alles denkbare irgendwelche Foren.

Ich finde es bemerkenswert, dass Alkoholismus in der Gesellschaft ein höheres Ansehen genießt, als Prostitution. Bei Alkoholismus ist der gesellschaftliche Schaden offensichtlich. Warum wird er trotzdem anerkannt? Mag es daran liegen, dass Alkohol insgesamt der Gesellschaft gar nicht schadet, ihr vielleicht sogar nutzt, so paradox das klingen mag? Die Gründe, die Prostitution ins gesellschaftliche Abseits brachten, sollten schwerwiegender bzw tiefgreifender sein.

Die Verbreitung von Geschlechtskrankheiten hat in den vergangenen Jahrhunderten auf jeden Fall eine Rolle gespielt. Das hat sich in Deutschland in den letzten 100 Jahren verändert. Vielleicht ist das ein Grund dafür, dass die Ausgrenzung im Wandel ist.

Die Vorurteile, die ich gegenüber Prostitution vor etwa 10 Jahren hatte, bevor ich Menschen aus dem Milieu persönlich kennengelernt habe, besaßen für mich aber keine greifbaren Gründe wie Geschlechtskrankheiten. Ich vermute die Gründe eher in der Struktur unserer Gesellschaft.

Vielleicht hat Prositution die Familienstruktur gefährdet, die unserer Gesellschaft zugrunde liegt. Sex führte zu Kindern, und irgendjemand musste sich um diese Kinder kümmern.

Spielt vielleicht eine Rolle, dass Frauen für sich und ihre Kinder einen Menschen brauchten, der für Essen und Wohnung sorgt? Dass Konkurrentinnen das eigene Überleben in Gefahr brachten, und dass preiswerte Prostitution die größte denkbare Konkurrenz wäre?

Die meisten Menschen gehen heute eine intensive Bindung zu einem Partner ein, und erwarten sexuelle Treue. Wie würde es aussehen, wenn Menschen ihre Sexualität frei ausleben würden, als ob sie im Restaurant essen gehen? Wäre dafür nicht eine andere Gesellschaftsstruktur nötig, in der sexuelle Treue bedeutungslos wäre, der Sex mit dem Nachbarn und Prostitution ganz sebstverständlich wären? Müßten dann Kinder nicht gemeinschaftlich, oder vom Staat aufgezogen werden?

Letztlich dient Sexualität ursprünglich der Vermehrung. Wurde Prostitution abgeleht, weil sie der Vermehrung, dem Überleben eines Volkes im Wege stand? Hat jede Gesellschaft ein Regelwerk im Umgang mit Sexualtität, und der damit verbundenen Fortpflanzung hervorgebracht, die ihr Überlegen optimierte? Untergräbt Protitution dieses Regelwerk, und steht deshalb im gesellschaftlichen Abseits? Bzw ist das Maß an Prostitution, wie es in einer Gesellschaft jeweils aktuell betrieben wird eine Ergänzung, bzw ein Puffer, der die Schwächen dieses Regelwerkes abfängt?

Wie gesagt, nur ein paar Ansätze.

Ich hab auch da keine Ahnung. Warum ist Sex überhaupt so tabuisiert? Nüchtern betrachtet ist ja nichts verwerfliches daran zu entdecken.
Noch so ein kompliziertes Thema. Auch hier vermute ich ein Regelwerk, dass das Überleben der Gesellschaft optimiert.

Günter
 
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