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Ein gnadenlos ehrlicher und verzweifelter Hilferuf (Ich M24 habe kein Leben)

Schattenkind

Aktives Mitglied
Lieber Lostlife,
ich würde dir gerne so viel schreiben, aber mir fehlen die Worte - du kennst das ja. Deshalb lasse ich dir jetzt erstmal nur kurz da: ich habe dich gelesen! Und vielleicht finde ich später ein paar Worte. Jedenfalls verstehe ich dich, auch wenn es bei mir doch deutlich anders verlaufen ist. Auch meine Mutter ist sehr krank und vieles, was du schreibst, kenne ich gut, allem voran diese sozialen Unsicherheiten.
 

Mozu

Aktives Mitglied
Ich habe dich auch gelesen und weiß aber gerade auch nichts konstruktives beizutragen. Deshalb nur: ich denke, dass es sicher sehr schwer und belastend war, so ein ganzes Leben voller schlimmer Erlebnisse kohärent zusammenzufassen, aber ich finde, das ist dir wirklich sehr gut gelungen.
Und ich finde es sehr beeindruckend, dass du dich noch einmal getraut hast und die Kraft aufbringen konntest, dir Hilfe zu suchen! Ich hoffe auch, dass du hier im Forum weiter über deinen Weg schreiben wirst, weil ich glaube, dass du ein paar sehr gute erste Schritte unternommen hast und es viel, viel besser werden kann bei dir.
 

carrot

Aktives Mitglied
Ich habe auch alles gelesen, was nicht selbstverständlich bei so langen Eingangsposts ist.
Viellicht wäre ja ein Tagebuch etwas, zur Verarbeitung der Geschehnisse.
Der Schreibstil kann sich zumindest sehen lassen.
 

Savay

Mitglied
Hallo Lostlife,

ich war früher regelmäßig in Gruppen für Angehörige von Alkoholikern oder Erwachsene Kinder aus alkoholkranker Familie. Dort lernte ich auch einige Leute kennen mit sehr ähnlich abstrusen Erlebnissen...

Für mich war es wohl Glück, mit ca 8 Jahren vom Jugendamt zu den Großeltern gebracht worden zu sein. Aber auch dann lief es leider nicht nur gut. Es war aber gut, nicht mehr dieses Leid und diesen Irrsinn mit erleben zu müssen.
Besuche in der geschlossenen Psychiatrie oder auf der Intensivstation um meine Mutter zu sehen kenne ich auch aus der Kindheit.

Ich glaube über all das offen zu reden hilft enorm.
Ich kann nur jedem solche Selbsthilfegruppe ans Herz legen.
Dort sind Menschen die genauso durch das Trinken der Eltern in ihrem Inneren tief verletzt und verunsichert wurden.
Mir geht es auch heute noch oft so, das ich meine mich muss jemand retten
Das wird wohl auch bei dir ein grundlegendes kindliches Bedürfnis sein, das nie gestillt wurde.

Mit Alkoholismus aufgewachsen zu sein, hinterlässt Spuren.
Ich beschreibe es oft damit, das man eine andere Sprache gelernt hat.
Man kann die Sprache des Alkoholismus.
Diese ist einem vertraut und nicht selten versteht man sich mit Menschen die diese Sprache auch können schnell gut. Das ist wie der Spruch, verbrannte Kinder finden sich.
War bei mir bisher meistens der Fall. Ist mittlerweile auch nicht mehr schwer, jeder kennt jemanden der ein Brocken dieser Sprache kann.
Nachteilig ist, das man sich natürlich auch erneut zu Alkoholikern hingezogen fühlt.

Aber man kann lernen diese Sprache nicht zu benutzen, also nicht mehr danach zu leben. Sie zu erkennen ist ok, nur sich darauf einlassen, sollten man lernen zu vermeiden.
Das ist der Horror den du los werden willst. Dieses typische Denken des Angehörigen eines Alkoholikers. Dieses Denken, bist nicht Du.

Meine ersten Bücher zu dem Thema waren. "Nur für heute" und vom "Überleben zum Leben."

Finde auch du hast den Text gut verfasst. Es auszusprechen ist noch mal etwas anderes. Dann erst merkt man wie nah man es an sich heran lässt, was einen stark belastet oder was nicht mehr so schlimm für einen ist.

Ein guter Schritt von dir, das alles mal aufzuschreiben, es dir anzuschauen und zu fühlen.

Bewertungen helfen nicht viel. Habe ich auch lange Zeit gemacht.
In der Art, warum hat keiner geholfen, warum lief vieles so schief.
Hilft dir im Nachhinein nicht weiter. Es stärkt nur das Gefühl der Hilflosigkeit finde ich.
Ich habe dann eher geschaut, wo hatte ich denn Glück. Zb das keiner der zahllosen fremden Liebhaber meiner Mutter sich an mir vergriffen hat. Oder das meine betrunkene Mutter mit uns Kindern im Auto keinen schweren Unfall hatte usw. Da hätte sie vieles noch viel blöder laufen können.
Glück gehabt... trotz allem.

Ich war dann auch mit 24 in einer psychosomatischen Reha.
Aber viel mehr hatten mir die anschließenden Selbsthilfegruppen geholfen.
In so einer Reha geht's halt nicht um Alkoholismus und die Auswirkungen bei Angehörigen. Diese Therapeuten verstehen einen nicht, das war mein Eindruck. Leute die ähnliches durch hatten und sich da raus kämpfen, meist schon.
Aber evtl wurde da mittlerweile ja nach gebessert.
Ich würde dennoch nicht zu sehr auf irgendwelche Institutionen hoffen.
Es gibt hingegen ganz tolle Fachliteratur, durch die du vieles, vor allem dich selbst, verstehen wirst. Das kann dir kein Therapeut in ein paar Sätzen vermitteln.

Naja Schritt für Schritt, nicht alles auf einmal. 😉
 
Lieber Lostlive,

Ich sehe in dir eine mutige und reflektierte Person, so wie du hier schreibst. Es ist gut, dass du in Behandlung gehst, am besten zeigst du deiner Bezugsperson diese Texte, die du hier geschrieben hast, damit du nicht wieder in das alte Lügenmuster verfallen kannst. Dir kann nur geholfen werden wenn du ehrlich bist, und ich denke das weißt du auch.
Ich kann deine Probleme sehr gut nachvollziehen, da ich mit ähnlicher Schei*e zu kämpfen hatte/habe. Es wird ein langer Weg für dich und er wird leider nicht immer einfach sein, gib trotzdem niemals auf. Die Zukunft liegt in deiner Hand!

Kleiner Tipp noch: Nimm dir nicht alles auf einmal vor, arbeite Stück für Stück an dir/ deiner Wohnung. ZB: Du räumst jeden Tag eine leere Verpackung in den Müll, mehr nimmst du dir nicht vor. (Mehr machen kannst du ja trotzdem, bis du keine Lust mehr hast) So behälst du die Motivation. Mach es mit deinen sozialen- und psychischen Problemen genau so.

Ansonsten wünsche ich dir ganz viel Kraft und eine gute Genesung. :)

PS: Alles was ich geschrieben habe meine ich absolut ernst.
 

Der Sandmann

Mitglied
Hallo Lostlife,

das mit dem TLDR hättest du vielleicht ganz am Anfang erwähnen sollen. :)

Aber es ist überhaupt erst mal gut, daß du Kontakt suchst. Daß du einfach über das redest, was dich beschäftigt etc. Es macht dich sympathisch, daß du so ehrlich über dich schreibst. Solche Beiträge können auch für Leser kathartisch sein.

Mehr kann ich erst mal nicht schreiben. Ich würde versuchen, hier dauerhafte Gesprächspartner zu finden und so einen gewissen Halt zu finden.

Ein gewisser Jesus Christus meinte mal: "Wer seine Eltern nicht haßt, der ist meiner nicht wert."
 

Dalmatiner

Aktives Mitglied
angstgestörter Autist mit AD(H)S und Sozialphobie mit Inselbegabung für IT und Rundfunkinfrastruktur
Naja ich denke das ist es. Die Ausführlichkeit und Akkuratesse deines Beitrages spricht dafür, in Verbindung mit deinem Gefühl, nicht dazuzugehören.

Vielleicht hilft dir der Gedanke, dass viele deiner Probleme nur bedingt etwas mit deiner Herkunft und Vergangenheit zu tun haben. Das sind moderierende Variablen, die das Ganze in die ungünstigste Form gebracht haben.
 

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