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Gast
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Hallo,
ich weiß nicht, ob ich hier richtig bin..
Meine Familie hat enorme Probleme mit meinem "Stiefvater" (lebensgefährte meiner Ma, nicht verheiratet).
Mein leiblicher Vater starb vor 20 Jahren. Meine Mutter blieb ca 10 Jahre alleine, dann kam sie mit ihrem jetztigen Lebensgefährten zusammen. Er zog recht schnell bei uns ein. Eigentlich verstehen wir uns gut, aber besonders ich hatte immer wieder starke Probleme mit seinen Launen (was aber meist unter meiner Pubertät abgeschrieben wurde). Er wurde jedoch nie körperlich gewaltätig gegen uns, nur ich wurde einmal gepackt, aber nicht geschlagen.
An einem runden Geburtstag meiner Mutter ist er dann das erste Mal richtig ausgetickt. Bei dem großen Fest, an dem auch viele Verwandten meines Vaters waren (die ihn alle mögen, ihn nicht vergleichen oder ihn anderweitig provozieren würden), hat er sich betrunken und dann jedes normale Widersprechen im Gespräch (egal von wem) als persönlichen Angriff aufgefasst (das ist generell so - ein normales Gespräch mit konstruktiv anderer Meinung wird grundsätzlich als persönliche Kritik aufgefasst und endet meist in einer Eskalation) und sich da so dermaßen reingesteigert, dass er von meiner Mutter des Festes verwiesen wurde. Als wir danach heim kamen, war das Haus verwüstet, blutverschmiert (er hatte sich an einem Glas, das er zerschmettert hatte, geschnitten) und er tobte wie ein Irrer. Ich rief dann aus Angst die Polizei, die ihn vor allen Nachbarn mit Handschellen abführte und für eine Nacht in der Ausnüchterungszelle behielt. Am nächsten Tag kam er reumütig wieder an, eine wirkliche Entschuldigung kam nicht, er sei neben der Spur gewesen, würde versuchen, etwas gegen seine Launen zu tun (was nie passiert ist), etc....
Seitdem trinkt er keinen Alkohol mehr, ab und an vielleicht mal ein kleines Glas Wein, aber das stellt wirklich kein Problem dar. Seine Launen sind jedoch nicht besser, es ist immer eine Gradwanderung und bei jedem Gespräch hat man Angst, etwas falsches zu sagen, was ihm in den falschen Hals geraten könnte und zu einem Ausraster führt, wobei wieder die halbe Wohnung drauf geht.
Ich bin mittlerweile ausgezogen, aber laut meinem Bruder, der noch daheim wohnt, ist es dort ständig wie auf einem Pulverfass, bei jedem Türknall schreckt alles zusammen, ob etwas neues passiert ist, ob man etwas falsch gemacht hat, was ihn wieder zum austicken bringen kann.
Gestern kam es dann wieder zu einer Eskalation.
Vorgestern gewann er bei einem Wettbewerb einen sehr hohen Preis, meine Mutter, mein Bruder und ich haben uns alle gefreut (wir waren nicht dabei, weil wir Besuch hatten). Gegen Spätnachmittag bekamen wir einen Anruf, meine Oma sei nach dem Mittagsschlaf kollabiert und liege in der Notaufnahme. Wir - und das muss man sich jetzt echt einmal überlegen, wie bescheuert und unter Druck das eigentlich ist - sind nicht sofort losgefahren ins Krankenhaus, sondern haben uns erst hingesetzt und ein "Herzlichen Glückwunsch" - Plakat für ihn gemalt und aufgehängt, damit er nicht beleidigt ist, wenn er heimkommt und keiner da ist, weil wir ja bei Oma in der Notaufnahme sind.
Als wir abends zurückkamen, erzählte er uns erst gut eine dreiviertel Stunde von seinem Erfolg, wir haben uns ja auch alle für ihn gefreut, das ist nicht das Thema, aber erst dann erkunigte er sich nach Oma. Als meine Mutter erzählte, wurde sie dann von ihm unterbrochen, weil er noch was wegen seinem Wettbewerb erzählen wollte. Und wehe, man würde ihm das da vorwerfen.
Nunja, und gestern muss ihn meine Mutter angesprochen haben: "Du könntest eigentlich auch mal bei Oma im Krankenhaus anrufen" - darauf ist er ausgetickt, hat die Wohnung verwüstet, Glastüren eingschlagen, hat geschrien wie ein Irrer und getobt, wie man ihm denn so etwas vorwerfen könne. Mein Bruder hat seine Sachen gepackt und stand plötzlich bei mir vor der Tür, dann rief mich meine Mutter an, ihr Lebensgefährte hätte seine Sachen gepackt und sei weg. Ich wollte sofort zu ihr fahren, das wollte sie aber nicht (falls er zurück käme und mich sehe, würde er erst recht austicken - er weiß ganz genau, dass ich damals die Polizei gerufen habe). Also habe ich mich erst um meinen verstörten Bruder gekümmert.
Am Abend habe ich meine Mutter angerufen - sie ging nicht ran, weder am Handy, noch daheim, ich war schon auf dem Sprung zu ihr und wahnsinnig vor Sorge, da ging sie dann doch endlich ran und erzählte, ihr Lebensgefährte wäre (reumütig) zurück und sie würden gerade sprechen. Viel mehr weiß ich nicht, nur dass er heute Nacht ganz normal daheim geschlafen hat und er, soweit ich das überblciken kann, wieder keine Konsequenzen davonträgt.
Mein Bruder weigert sich, nach Hause zurück zugehen, solange sich an diesem Zustand nichts ändert, was ich vollkommen verstehe.
Entschuldigung, wenn das alles jetzt so lang geworden ist, ich wollte ein recht genaues Bild der Situation geben und nun um Hilfe, Rat, Tipps fragen, wie wir damit weiter umgehen sollen.
Gibt es für so etwas Therapien? Grenzen, die man ihm aufzeigen kann? Wie verhalten wir uns? Wie stärken wir unserer Mutter den Rücken? Es kann doch nicht sein, dass er immer reumütig zurükkommt, keine Konsequenzen hat und dann ein paar Monate später wieder die halbe Wohnung kleinschlägt (die Schäden zahlt bislang übrigens immer meine Mutter - nicht er)! Gibt es Beratungsstellen (Raum S)?
Kann uns bitte jemand helfen?
Danke fürs lesen.
ich weiß nicht, ob ich hier richtig bin..
Meine Familie hat enorme Probleme mit meinem "Stiefvater" (lebensgefährte meiner Ma, nicht verheiratet).
Mein leiblicher Vater starb vor 20 Jahren. Meine Mutter blieb ca 10 Jahre alleine, dann kam sie mit ihrem jetztigen Lebensgefährten zusammen. Er zog recht schnell bei uns ein. Eigentlich verstehen wir uns gut, aber besonders ich hatte immer wieder starke Probleme mit seinen Launen (was aber meist unter meiner Pubertät abgeschrieben wurde). Er wurde jedoch nie körperlich gewaltätig gegen uns, nur ich wurde einmal gepackt, aber nicht geschlagen.
An einem runden Geburtstag meiner Mutter ist er dann das erste Mal richtig ausgetickt. Bei dem großen Fest, an dem auch viele Verwandten meines Vaters waren (die ihn alle mögen, ihn nicht vergleichen oder ihn anderweitig provozieren würden), hat er sich betrunken und dann jedes normale Widersprechen im Gespräch (egal von wem) als persönlichen Angriff aufgefasst (das ist generell so - ein normales Gespräch mit konstruktiv anderer Meinung wird grundsätzlich als persönliche Kritik aufgefasst und endet meist in einer Eskalation) und sich da so dermaßen reingesteigert, dass er von meiner Mutter des Festes verwiesen wurde. Als wir danach heim kamen, war das Haus verwüstet, blutverschmiert (er hatte sich an einem Glas, das er zerschmettert hatte, geschnitten) und er tobte wie ein Irrer. Ich rief dann aus Angst die Polizei, die ihn vor allen Nachbarn mit Handschellen abführte und für eine Nacht in der Ausnüchterungszelle behielt. Am nächsten Tag kam er reumütig wieder an, eine wirkliche Entschuldigung kam nicht, er sei neben der Spur gewesen, würde versuchen, etwas gegen seine Launen zu tun (was nie passiert ist), etc....
Seitdem trinkt er keinen Alkohol mehr, ab und an vielleicht mal ein kleines Glas Wein, aber das stellt wirklich kein Problem dar. Seine Launen sind jedoch nicht besser, es ist immer eine Gradwanderung und bei jedem Gespräch hat man Angst, etwas falsches zu sagen, was ihm in den falschen Hals geraten könnte und zu einem Ausraster führt, wobei wieder die halbe Wohnung drauf geht.
Ich bin mittlerweile ausgezogen, aber laut meinem Bruder, der noch daheim wohnt, ist es dort ständig wie auf einem Pulverfass, bei jedem Türknall schreckt alles zusammen, ob etwas neues passiert ist, ob man etwas falsch gemacht hat, was ihn wieder zum austicken bringen kann.
Gestern kam es dann wieder zu einer Eskalation.
Vorgestern gewann er bei einem Wettbewerb einen sehr hohen Preis, meine Mutter, mein Bruder und ich haben uns alle gefreut (wir waren nicht dabei, weil wir Besuch hatten). Gegen Spätnachmittag bekamen wir einen Anruf, meine Oma sei nach dem Mittagsschlaf kollabiert und liege in der Notaufnahme. Wir - und das muss man sich jetzt echt einmal überlegen, wie bescheuert und unter Druck das eigentlich ist - sind nicht sofort losgefahren ins Krankenhaus, sondern haben uns erst hingesetzt und ein "Herzlichen Glückwunsch" - Plakat für ihn gemalt und aufgehängt, damit er nicht beleidigt ist, wenn er heimkommt und keiner da ist, weil wir ja bei Oma in der Notaufnahme sind.
Als wir abends zurückkamen, erzählte er uns erst gut eine dreiviertel Stunde von seinem Erfolg, wir haben uns ja auch alle für ihn gefreut, das ist nicht das Thema, aber erst dann erkunigte er sich nach Oma. Als meine Mutter erzählte, wurde sie dann von ihm unterbrochen, weil er noch was wegen seinem Wettbewerb erzählen wollte. Und wehe, man würde ihm das da vorwerfen.
Nunja, und gestern muss ihn meine Mutter angesprochen haben: "Du könntest eigentlich auch mal bei Oma im Krankenhaus anrufen" - darauf ist er ausgetickt, hat die Wohnung verwüstet, Glastüren eingschlagen, hat geschrien wie ein Irrer und getobt, wie man ihm denn so etwas vorwerfen könne. Mein Bruder hat seine Sachen gepackt und stand plötzlich bei mir vor der Tür, dann rief mich meine Mutter an, ihr Lebensgefährte hätte seine Sachen gepackt und sei weg. Ich wollte sofort zu ihr fahren, das wollte sie aber nicht (falls er zurück käme und mich sehe, würde er erst recht austicken - er weiß ganz genau, dass ich damals die Polizei gerufen habe). Also habe ich mich erst um meinen verstörten Bruder gekümmert.
Am Abend habe ich meine Mutter angerufen - sie ging nicht ran, weder am Handy, noch daheim, ich war schon auf dem Sprung zu ihr und wahnsinnig vor Sorge, da ging sie dann doch endlich ran und erzählte, ihr Lebensgefährte wäre (reumütig) zurück und sie würden gerade sprechen. Viel mehr weiß ich nicht, nur dass er heute Nacht ganz normal daheim geschlafen hat und er, soweit ich das überblciken kann, wieder keine Konsequenzen davonträgt.
Mein Bruder weigert sich, nach Hause zurück zugehen, solange sich an diesem Zustand nichts ändert, was ich vollkommen verstehe.
Entschuldigung, wenn das alles jetzt so lang geworden ist, ich wollte ein recht genaues Bild der Situation geben und nun um Hilfe, Rat, Tipps fragen, wie wir damit weiter umgehen sollen.
Gibt es für so etwas Therapien? Grenzen, die man ihm aufzeigen kann? Wie verhalten wir uns? Wie stärken wir unserer Mutter den Rücken? Es kann doch nicht sein, dass er immer reumütig zurükkommt, keine Konsequenzen hat und dann ein paar Monate später wieder die halbe Wohnung kleinschlägt (die Schäden zahlt bislang übrigens immer meine Mutter - nicht er)! Gibt es Beratungsstellen (Raum S)?
Kann uns bitte jemand helfen?
Danke fürs lesen.