Ich weiß nicht wie. Diese permanente Langeweile und Einsamkeit ist kein Zustand in dem ich mich ansatzweise wohl fühle. Genau so die Sache mit der Musik.
Wenn ich mir jetzt sage, dass ich diesen Zustand akzeptiere wie er ist… es wird nicht klappen. Ich habe doch trotzdem die Bedürfnisse nach Spaß, Freunden, Liebe, Selbstverwirklichung, welche alle weiterhin unerfüllt sind.
Einsamkeit ist missverstandenes Alleinsein.
Als erstes muss dir eines klar werden. Ob du es willst oder nicht, du bist immer allein. Alleinsein ist dein wahres Wesen. Du kannst versuchen, es zu leugnen, es zu vergessen, kannst versuchen, dem Alleinsein zu entfliehen, indem du Freunde findest, indem du Liebhaber suchst. Aber was immer du auch tust, berührt nur die Oberfläche. Dein tiefes inneres Alleinsein bleibt davon unberührt, unangetastet.
Die ganze Lebenserfahrung vollzieht sich im Zusammensein mit anderen. Und alle Strategien haben im Grunde nur einen Zweck-nie allein zu sein.
Die erste Aufgabe besteht also darin das Wesen des Alleinseins genau zu verstehen. Es bedeutet ein niemand zu sein. Es bedeutet deine Persönlichkeit aufzugeben, die eine Mitgift der Menge an dich ist. Sobald du dich von der Menge wegbewegst, kannst du diese Mitgift nicht in dein Alleinsein mitnehmen. Im Alleinsein wirst du als Ego, als Persönlichkeit verschwinden.
Und du wirst dich wieder finden als das Leben selbst- unsterblich und ewig.In deinem Alleinsein musst du dich völlig neu entdecken, und keiner kann dir garantieren, ob du in deinem inneren jemanden finden wirst oder nicht.
Und dazu braucht man zweifellos Mut. Nur ganz mutige menschen sind im stande ihren -niemand- freudig zu akzeptieren. Solange du nicht zum Alleinsein fähig bist, muss deine Suche nach der Wahrheit scheitern.dein Alleinsein ist deine Wahrheit. Dein Alleinsein ist deine Göttlichkeit.
Deine Nichtigkeit ist dein reines Sein. Sie sind beides. Tod und Auferstehung.
Im Alleinsein wirst du entdecken, was es heißt, zu sein. Und aus diesem Bewusstsein deines Seins wird Liebe hervorströmen und noch viel; viel mehr. Darum sollte dein ganzes Streben dem Alleinsein gelten. Das bedeutet aber nicht, dass du in die Berge gehen sollst. Du kannst überall allein sein. Es ist eine Frage der Bewusstheit., der wachen beobachtenden Aufmerksamkeit und der Selbsterinnerung, dass du genau dieses wahrnehmende Bewusstsein bist, nichts anderes. Dann bist du überall allein. Ob in der Menge, oder in den Bergen ist ganz egal. Du bist immer das gleiche wahrnehmende Bewusstsein. In der Menge nimmst du die Menge wahr. In den Bergen nimmst du die Berge wahr. Mit offenen Augen nimmst du die Schöpfung wahr. Mit geschlossenen Augen nimmst du dich selbst wahr. Du bist nur dieses eine; der Wahrnemende. Dieser wahrnemende Beobachter ist die größte Erkenntnis. Es ist deine Erleuchtung, dein erwachen.
Musik ist wie das Leben. Beides besteht aus einem Rhythmus.
Das Leben ist ein ganzes. Wir können nicht wählen. Das ganze Leben muss gelebt werden. Es wird Augenblicke voller Glück geben und es wird Augenblicke voller Leid geben und beide Augenblicke wollen gelebt sein. Du hast keine Wahl, denn das Leben besteht aus beidem. Ohne dem ginge der Rhythmus verloren und ohne Rhythmus gäbe es kein Leben. Es ist wie mit der Musik.
Du hörst Musik, Töne kommen und nach jedem Ton kommt eine Stille, eine Lücke. Aus dieser Lücke und diesem Ton entsteht Musik. Nur aufgrund dieser Gegensätze. Wenn du hergehst und sagst: Ich will nur die Töne nehmen, die Lücken lasse ich weg, - kommt keine Musik zustande. Dann wird es zu Lärm. Diese Lücken verleihen dem Klang Leben. Das schöne am Leben ist, dass es aus Gegensätzen hervorgeht. Klang und Stille, Stille und Klang, das erzeugt Musik. Einen Rhythmus. Im Leben ist es genauso wie in der Musik. Leid und Glück sind Gegensätze, ihr habt keine Wahl.
Hingabe.