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Ehe oder WG?

Adrastea77

Neues Mitglied
Guten Abend zusammen.
Ich bin Adrastea, neu hier und hoffe mich ein wenig austauschen zu können...
Ehrlich gesagt weiss ich nicht mehr weiter... Seit 5 Jahren knapp bin ich verheiratet. Mein Mann hat einige Diagnosen. Unter anderem PTBS, häufige depressive Phasen. Er ist zudem Schmerzpatient. Er nimmt Antidepressiva und dazu immens häufig Tilidin. Da kann ich sagen was ich will, immer schön weiter. Er ist berentet, geht aber einem 450 Euro Job nach.
Er ist grundsätzlich echt ein lieber Kerl
Und ich denke er liebt mich auch.
Aber...
Langsam weiss ich nicht mehr weiter.
Alles ist so wahnsinnig schwer. Ich gehe vollzeit arbeiten und bin psychisch eigentlich echt stabil.
Mein Problem, alles dreht sich im Kreis, wir leben wie in einer WG. Er ist die meiste Zeit im Schlafzimmer. Immer müde, Kopfschmerzen... Usw usw. Er geht dann halt um 17 Uhr oder so ins Bett weil er ja sooo kaputt ist, erzählt dann aber noch stundenlang mit Freunden, schaut Serien etc.
Alles was ich mir wünsche ist ein wenig Zeit. Er wirft mir vor wir haben zu wenig Sex. Ja klaro... Wie denn auch wenn er schon nachmittags inner Kiste liegt? Und ehrlich gesagt habe ich keine Lust auf pflichtsex.
Ich bin echt immer für ihn da.,halte ihm den Rücken frei, wenn er wiedermal versprochen hat was zu unternehmen und 2 Minuten vorher wieder rumrudert. Ich arbeite so viel, reise mir echt den Hintern auf. Komme nach Hause und bin.... Alleine... Gut mein junior ist da und unser Hund.
Ich habe schon milliardenmal das Gespräch gesucht. Immer heisst es ich ändere mich. Dann geht es ein paar Tage gut und zack geht es von vorne los. Letztes Jahr habe ich einmal so derne auf den Tisch gehauen das er dann auch in die tages Klinik ging. War halt auch mehr schlecht als recht.
Ich habe echt viel Verständnis aber ich bin doch auch noch da....
Ich gehe immer mehr ein. Meine Kids sind da(der grosse wohnt nicht mehr zu Hause) aber trotzdem... Kennt das jemand? Das man so alleine ist? Verlange ich zuviel? Ich habe schon so oft über Trennung nachgedacht und ihm das beim letzten Mal auch gesagt. Trotzdem bekomme ich es nicht hin und weine leise vor mich hin. Immer und immer wieder...
Ich Weiss einfach nicht mehr was ich machen soll. Keine Ahnung ob das noch Liebe ist...
Alles dreht sich immer nur um die Krankheit. Habe ich mal einen schnupfen oder was greifbares und es geht mir nicht gut, versucht er da zu sein. Reden wir über unsere Beziehung, werden mir die Worte verdreht. Wenn ich dann da sitze und Weine habe ich das Gefühl einer Mauer gegenüber zu sitzen. Dann kommt kein in den a nehmen.. Nichts.. Einfach nichts...
Keine Ahnung was ich noch machen kann.
Dies alles ist nur ein minimaler Auszug, aber ich hoffe auf einen guten Austausch.
Liebe Grüße
 

Plemmy

Mitglied
Da ich selbst Depressionen inkl. Suizidalität hatte, kann ich mich gut in ihn hinein versetzen. Ich kenne im Gegenzug auch das Leben aus Deiner Warte, eine Beziehung mit einem depressiven Mann.
Die Krankheit nimmt viel Raum. Für Deinen Mann ist sie permanent spürbar und ständig zeigen sich die Auswirkungen. Viele warten, bis gar nichts mehr geht, bevor sie sich professionelle Hilfe holen. Das ist nicht ungewöhnlich.

Deine Position ist auch nicht einfach. Wenn Du ihn liebst, kümmer Dich um einen Ausgleich. Es gibt Selbsthilfegruppen für Angehörige von psychisch Kranken.

Es wird wahrscheinlich wenig bringen, ihn unter Druck zu setzen. Die Erkrankung ist lähmend und ich hatte Phasen, wo ich Stunden gebraucht habe um mir die Zähne zu putzen oder die Haare zu kämmen. Weil es unglaublich Kräfte zehrend sein kann.

Er muss selbst an den Punkt gelangen, wo er etwas dagegen tun will. Meist kommt dieser, wenn man verliert, was einem etwas bedeutet. Du könntest ihm klar machen, das Du unter der Situation auch leidest und hilflos bist. Du könntest auch eine Auszeit der Ehe in den Raum stellen, weil seine Erkrankungen ohne Behandlung Euch beide zerstören wird.
Mit einem gebrochenen Bein, würde er auch zum Arzt gehen, warum also nicht wegen der gebrochenen Psyche?
 
G

Gelöscht 115693

Gast
Ich habe auch die Diagnose einer Depression in Kombination mit sozialer Phobie und Sucht, d.h. ich habe sehr lange Zeiten jeden Tag Alkohol und Drogen konsumiert, um meine Psyche zu ertragen. Medikamente wie Tillidin sind nichts Anderes als Drogen auf Rezept. Ich bezweifle nicht deren grundlegende Existenzberechtigung, aber es ist keine dauerhafte Lösung und kann höchstens unterstützen bei einem nachhaltigen Weg aus den Probleme mit einer Therapie bspw.
Ich bin selbst seit vielen Jahren in Therapie und seit einigen Jahren clean, wobei ich auch auf Antidepressiva verzichtet habe, was es zwischendurch vielleicht schwerer machte, aber in meinen Augen nachhaltiger für mich persönlich.

Nun zu dir: Deine Situation ist wirklich nicht leicht, da du abwägen musst zwischen deinem eigenen Wohl und deinem Partner, eurer Ehe, Kinder und dem gemeinsamen Leben.
Aufgrund meiner eigener Erfahrungen weiss ich allerdings, dass kein Anreiz besteht sich zu ändern, wenn der Leidensdruck nicht da ist. Es ist toll, dass du dich so sehr um alles kümmerst, aber für ihn verlängert das halt sein Leid, weil er es sich in der Situation bequem machen kann. Er hat seine Probleme, aber er kann die Schuld auf andere schieben, wie man an der Beschwerde über zu wenig Sex sieht. Durch dein Kümmern machst du ihm seine Situation angenehmer und das Leiden aufgrund externer Faktoren ist zu niedrig, dass die Schwelle des Leidensdrucks überschritten wird.

Bei süchtigen Menschen empfiehlt man den Angehörigen die Hilfe einzustellen und sie zu verlassen, da der Wunsch nach Änderung nicht von außen injiziert werden kann. Nur wenn ein Süchtiger mehr und mehr verliert und seinen Tiefpunkt erreicht, wird er etwas von sich aus ändern wollen. Und selbst wenn diese intrinsisch motivierte Änderung begonnen wird, ist es noch schwer genug diese durchzuziehen.

Aus deinen Schilderungen schließe ich, dass er auch ein Suchtproblem hat. Vielleicht kombiniert mit den anderen psychischen Themen, aber es darf nicht der Trugschluss entstehen, dass er nur die Psyche in den Griff kriegen muss, und er dann die Drogen/Medikamente weglassen kann. Tillidin gehört zu den Opiaten und macht abhängig.

Mein tipp kurzum: Such dein eigenes Wohl und verlasse ich. Baue dir ein neues Leben auf. Nur so hat er die Chance sich zu ändern. Vielleicht gibt es eine neue Chance, wenn er sich geändert hat.
 
G

Gelöscht 85627

Gast
Liebe Andrastea, ich ziehe den Hut vor Dir!
Was Du da aushältst, kann ich mir gut vorstellen. Denn ich habe ähnliche Diagnosen und würde mich seit einigen Jahren im Alltag phasenweise keinem Partner länger zumuten wollen!
Und: mir den Alltag mit Partner nicht. Ich hätte nicht die Kraft dafür.
Paradox irgendwie, aber: Während mich Gespräche nach einiger Zeit (tagesformabhängig) anstrengen und Stress verursachen, tut das eine Serie sehr viel später.
Klar - da entscheide ja ich über die Lautstärke, Konzentrationsprobleme sind egal, es macht nichts, wenn ich nur Teile mitbekomme oder dissoziiere und danach gar nichts mehr weiß.

Sex ist eine wirklich tolle Sache, aber was denkt er, woher da bei Dir die Lust auf ihn, nach Sex, kommen soll?
Du bist doch keine Dienstleisterin!
Wie könnte so Erotik im Alltag entstehen?

Was ich nicht verstehe - was ist das mit diesen Tabletten? Du möchtest, dass er weniger nimmt? Wird das nicht ärztlich abgestimmt, kontrolliert? Steht im das Zeug wie Bonbons zur Verfügung? Ist er in eine Sucht gerutscht?

Wenn Du ihm sagen willst, was er tun und lassen soll, seid Ihr nicht (mehr?) auf Augenhöhe. Der gegenseitige Respekt hat gelitten. Eine schlechte Grundlage für Begehren.
Kann es sein, dass er sich bevormundet fühlt und auch (!) daher in den Rückzug geht?

Ich glaube, Du hast eine kleine (naja, eher große) Lernaufgabe vor Dir: Dich unabhängiger von Deinem Mann machen und die Verantwortung für ihn wieder an ihn selbst zu übergeben.
Ein offenes, sehr ehrliches Gespräch wäre gut. Ok, wird eher einseitig verlaufen vermutlich.

Er ist erwachsen, für sich und sein Leben verantwortlich und kann sich nicht auf seinen Erkrankungen ausruhen und die als Begründung für jeden Mist benutzen.
Will er ein Miteinander? Dann muss er sich in die Beziehung einbringen. Einer alleine kann keine Beziehung am laufen halten!

Er will Sex? Den gibt's nur im Puff auf Zuruf, und selbst dort muss er etwas dafür tun, nämlich bezahlen.
Vielleicht kann er sein Hirn mal anstrengen und sich erinnern, wie es in Beziehungen zu Sex kommt, wie Eure Beziehung früher war.
Wie, wann, wo konntet ihr gemeinsam lachen, wie war Euer Sex, und wann hattet ihr nun zuletzt Spaß miteinander?
Was verband Euch?
Was verbindet Euch jetzt?

Er wird sich nicht einfach ändern, weil Du auf den Tisch haust. Kann er gar nicht. Und sollte er nicht versprechen.
Sowas ist immer Arbeit. Ein Prozess. Und diesen Weg könnt Ihr nur gemeinsam gehen; Ihr werdet beide etwas verändern müssen. Dein Part ist, da nicht mehr wie bisher mitzuspielen.

Versuche Euch mal unabhängiger zu betrachten. Mach Dein Ding, lebe Dein Leben, geh weg, zum Sport, triff Freunde, belege einen Kurs, hab einfach Spaß. Du brauchst das!

Er rafft sich auf und will spontan Zeit mit Dir verbringen? Schön, begrüße ihn freudig, wenn es gerade passt, sag ihm auch, wenn Du bereits andere Pläne hast. Zieh die durch, wenn Dir danach ist und verabschiede Dich liebevoll.
Wenn Dir aber danach ist lieber mit ihm zusammenzusein, gehst Du in seinen guten Zeiten mehr auf ihn ein, cancelst etwas anderes, um diese gemeinsame Zeit haben zu können.
Was ich meine: er ist willkommen, doch wie es Dir geht, was Du machst, wird unabhängiger von ihm und seinen Launen.

Er ist mies drauf? Dann wäre ein guter Zeitpunkt für Rückzug, ich würde ihn darum bitten. Du bist nicht verpflichtet das auszuhalten und Dich mit runterziehen zu lassen.

Nach Möglichkeit hätte ich da getrennte Schlafzimmer, eines für Euch beide, eines für ihn. Mies drauf, Ruhebedürfnis, Zeit für sich alleine - dafür hat er seinen Rückzugsbereich.
Familienleben, teilhaben, dabeisein, kuscheln, sich-lieb-haben, Sex - Rest der Wohnung.

Zeit mit ihm? Schön.
Zeit ohne ihn? Schön.
Beides ist ok, kann nebeneinander existieren.

Sieh Dich als Mittelpunkt und ihn als lieben Besucher, der mal häufiger, mal weniger oft vorbeikommt.

Begleitend kann eine Selbsthilfegruppe für Angehörige Dir helfen, Dich freizuschwimmen und neu zu positionieren.
 

Adrastea77

Neues Mitglied
Guten Morgen und danke für eure Antworten

Er ist seit Jahren in Behandlung. Habe ihn so kennengelernt.
Ich mit meiner Naivität habe wahrscheinlich geglaubt Liebe heilt alles.
Ja scheiß im Schuh.
Wir führen sooo oft Gespräche.
@Weltkind er nimmt schon ewige Jahre Antidepressiva, verschrieben vom Doc.
Alles gut.
Eine Sucht?
Ja definitiv. Das Tilidin gehört jetzt seit zwei Jahren zu ihm. Wenn jemand chronischer Schmerzpatient ist, okay... Aber es kann doch nicht sein, daß dieser dämliche Schmerztherapeut nicht mal ansatzweise auf die Idee kommt irgendwas anderes(Physiotherapie, Kur, Reha.. What ever zu versuchen)
Das ist aber ein anderes Thema.
Ich sage ihm ganz klar, du hast ein Problem, du bist süchtig!
Isser Natürlich in seinen Augen nicht.

Es soll nicht so rüber kommen als hätte ich kein Leben. Doch das habe ich schon. Ich treffe Freunde, mache Unternehmungen.
Er lebt in einer Art blase aus der er nicht herauskommt.
Ich glaube, das es schwer ist mit einer psychischen Erkrankung zu leben und ich bin/war immer bereit zu helfen und mitzuarbeiten. Aber ich kann einfach nicht mehr.
Er sagte mir mal, es ist mein Problem und mein Leben...
Falsch Meister, es ist unser Problem und unser Leben.
Wir verstehen uns eigentlich echt gut und ich sag ihm alles was ich denke und fühle. Es kommt eben nur nicht an, oder will nicht ankommen. Keine ahnung.
Vielleicht ist das hier alles Jammern auf hohem Niveau.
Ach keine Ahnung.
Ich möchte doch einfach nur wieder glücklich sein.
Ich Weiss es nicht.
Ja und der Sex?
Pfffff ich kann es so einfach nicht. Für mich gehört da mehr zu.
Wie schon gesagt wurde... Den gibt's auf Zuruf im puff :)
Da wir eh schon ewig getrennt schlafen mache ich mir da weniger Gedanken drum. Das getrennt schlafen liegt aber hauptsächlich an dem liebelichen Gesang der ertönt wenn er schläft 😂
Da kann er ja nichts für.. Allerdings stand da eine OP an, die er dann kurzerhand abgesagt hat. Dann eben weiter alleine schlafen.
Ach man, ich bin irgendwie ein wenig doof. Sorry
 
G

Gelöscht 115693

Gast
Ich finde dich und deine Gedanken nicht doof, da ist vieles dabei, was ich total nachvollziehen kann. Ich schätze auch deine Aufopferungsbereitschaft. Heutzutage geben viele Leute schnell auf bei Widrigkeiten, allerdings ist die Frage wann man sich lange genug aufgeopfert hat?

Als Süchtiger, der nun über 4 jahre clean ist, kann ich sagen, dass ein Süchtiger sich so lange nicht als süchtig ansieht, bis es den Schalter umlegt und "klick" gemacht hat. Da gibt es viele Ausreden, wie z.B. chronische Schmerzen usw, die es ja nötig machen, dass man dauerhaft nimmt, dabei gibt es für alles andere Möglichkeiten. Würde er sich die Opiate mit einer Nadel in die Adern jagen, wäre es mit der gesellschaftlichen Akzeptanz auch nicht so gut, wie bei eine Tablette. Beides sind stark abhängig machende Opiate und dabei wundert es mich überhaupt nicht, dass deine Gedanken nicht mehr ankommen bei ihm, denn als Süchtiger ist man sehr abgestumpft gegenüber sich selbst und der Umwelt.
Sucht ist auch eine Beziehungsstörung gegenüber sich selbst und anderen. Wie soll er empfänglich sein für deine Gedanken und Bedürfnisse, wenn sein Verstand dauerhaft benebelt ist durch die Wirkungen der Opiate?

Meine Meinung ist weiterhin, dass du einen Einschnitt wagen solltest, der spürbar ist. Die Zeit des Redens scheint vorbei zu sein, es muss etwas wirklich Spürbares passieren, damit er die Chance hat, dass sich sein Schalter umlegt. Die Alternative ist, dass der jetzige Zustand beibehalten wird und sich über die Dauer eher noch verschlimmert.
 

Eva

Aktives Mitglied
Ich kann nicht viel dazu sagen, da mir zu dem Thema die Erfahrung fehlt, aber ich kann dir schreiben, dass du NICHT "auf hohem Niveau jammerst". Ich stell mir das wirklich hart vor - für beide.
 
G

Gelöscht 85627

Gast
Aber es kann doch nicht sein, daß dieser dämliche Schmerztherapeut nicht mal ansatzweise auf die Idee kommt irgendwas anderes(Physiotherapie, Kur, Reha.. What ever zu versuchen)
Naja, die Depri kann ein Gewicht wie Blei haben, er bekommt seinen Allerwertesten ja auch sonst nicht (mehr) hoch. Antriebslosigkeit und Unmotiviertheit ist da ein Standard-Begleiter, an nichts mehr Freude empfinden.
Ob er will und nicht kann oder gar nicht will, das Tablettenzeug dafür sorgt, dass ihm alles egal ist, keine Ahnung.

Eine Männerdepri kann sich auch nochmal anders zeigen als bei Frauen, da kann ich auch wenig dazu sagen.

Jedenfalls, doch, ich habe auch schon ziemliche Verweigerungshaltung mitbekommen und ein sich-Einkuscheln in die Erkrankung.

Ich habe gerade selbst nicht die beste Phase, Müdigkeit frisst den Tag auf, erschöpft schlafe ich ein bisschen, wenn ich etwas im Schnarchtempo erledigt habe. Aber das ist ein Wechsel aus Zulassen und mich aufraffen, ich lasse mich da nicht hineinfallen wie in watteweiche Wölkchen - was zugegeben verlockend und viel bequemer wäre.
Nach dem Kochen und reden sitze ich jetzt im Bett und versuche mich so etwas zu regenerieren. Ausruhen um nicht gar nicht mehr zu können und schlafen zu müssen.

Es gibt da die verschiedensten Ausprägungen und Formen, die PTBS kann u. a. alles mögliche an im Schlepptau haben, z. B. Erschöpfungsdepression, Fatigue-Syndrom.

Ich sage ihm ganz klar, du hast ein Problem, du bist süchtig!
Isser Natürlich in seinen Augen nicht.
Suchteinsicht ist so eine Sache, hier schrieb dazu schon jemand, der sich besser auskennt als ich.

Du kannst dabei nicht von Deinem Denken ausgehen, da läuft irgendein anderer Film ab.

Es kommt eben nur nicht an, oder will nicht ankommen. Keine ahnung.
Dichter, zähflüssiger Nebel. Da geht nichts. Mein Hirn brachte es fertig, dass ich aus einer Therapiesitzung herausging und 5 Minuten später nicht in der Lage gewesen wäre, irgendetwas davon sinnvoll wiederzugeben. Das war Stress, also machte alles dicht. Egal ob ich versuche mich zu wehren, die Gedanken zu fassen zu kriegen oder das annehme, beim kleinsten Stress gehen da bei mir sozusagen die Lichter aus.

Das ist EIN Beispiel, wie es ablaufen kann, da sind zig andere Dinge möglich.

Mir sagt jemand etwas, ich rede mit ihm darüber, erinnere mich hinterher aber manchmal nichtmal, dass dieses Gespräch je stattfand. Auch eine Variante.

Natürlich kann bei dem was Du schilderst auch schlicht Bequemlichkeit und Gleichgültigkeit dahinterstecken.

Vielleicht ist das hier alles Jammern auf hohem Niveau.
Ach keine Ahnung.
Nein, ist es nicht. Das muss einfach mal raus. Würdest Du andere Angehörige treffen, würdest Du Dich verwundert absolut verstanden fühlen, Dich in zig Erzählungen wiederfinden.

Ich möchte doch einfach nur wieder glücklich sein.
Ich Weiss es nicht.
Und deshalb wäre eine Selbsthilfegruppe und etwas mehr gesunder Egoismus gut.

Ach man, ich bin irgendwie ein wenig doof. Sorry
Nein, bist Du nicht.
Nur überfordert, ausgelaugt.
Und dazu passt dies hier:

Aber ich kann einfach nicht mehr.
Du bist über Deine Kräfte gegangen, hast viel zu lange allein an dieser Front gekämpft und Dich dabei völlig vergessen.

Du hilfst niemanden, wenn Du Dich auch in eine Depression manövrierst.
Von außen, mit etwas Abstand, ist vieles leichter zu sehen.
Hol Dir da Tipps und Input, wo sich Menschen in Dich einfühlen können, Dich verstehen und die Problematik kennen.
 

Katzenfräulein

Aktives Mitglied
Er ist berentet, geht aber einem 450 Euro Job nach.
Er ist grundsätzlich echt ein lieber Kerl
Was arbeitet er denn?

Ich will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber ich habe den Eindruck, er macht es sich schön bequem...und das auf deinen Schultern.
Wie Fetzbold schon sagte, solange du die Kümmerin bist, wird er nichts ändern. Ist doch alles super und bequem für ihn.

Schau auch auf dich. Eine Selbsthilfegruppe für Co-Abhängige wäre ein guter Anfang.
 

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