Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Dürfen/Sollen Bewerbungen originell sein?

Was meint ihr?

Soll ein Bewerbungsschreiben klassisch geschrieben werden nach DIN 5008, so wie man es in der Schule lernt, mit all den üblichen Floskeln?

Oder darf/soll ein Bewerbungsschreiben von der Norm abweichen und stilistisch, inhaltlich oder vom Layout her anders geschrieben werden?

Natürlich kommt es wohl auf die ausgeschriebene Stelle drauf an. Bei Bewerbungen für öffentliche Ämter, Rechtskanzleien, Korrektoren etc. wird wohl mehr Wert darauf gelegt, dass man ganz genau der Norm folgt.
Hingegen kann ich mir vorstellen, dass bei Bewerbungen für kreative Berufe wie Grafiker etc. eine originelle Bewerbung gut ankommt.

Ich bin etwas verwirrt, weil in vielen Ratgebern steht, dass man den Personaler vom Hocker reissen soll, aber gleichzeitig werden ganz genau Vorgaben gemacht, was wo wie stehen muss in der Bewerbung.
 

Uri

Aktives Mitglied
Du hast es selber beantwortet:
es kommt wohl auf die ausgeschriebene Stelle drauf an

Es kommt nur darauf an.
Der Chef bestimmt, wen und was er will.

Als Bewerber kann man nur versuchen die jeweilige Anforderung möglichst genau zu erfassen und sich selber natürlich fragen, ob man das so will.



 

Basilikum_01

Mitglied
Mir tun die Bewerber Leid, die am klassischen Bewerbertraining des Arbeitsamtes teilgenommen haben und "eine neue Herausforderung" suchen, dabei aber nur einen Job suchen, von dem sie leben können, der im optimalen Fall auch noch gefällt und fordert.

Ich würde in der Bewerbung nicht übertreiben, klar ist es ein Unterschied, ob ich mich gezielt auf eine Ausschreibung im ö.D. bewerbe oder initiativ in der freien Wirtschaft. Dennoch, je übertriebener die Bewerbung, desto größer die Bedürftigkeit = unatraktiv.
 
A

ano2201049

Gast
Ich hatte mit den üblichen Floskeln genau NULL Vorstellungsgespräche.

An einem gewissen Punkt hat es mir gereicht. Ich sehe das Anschreiben nicht mehr als ein Formular an, das man von oben nach unten mit gewissen Angaben ausfüllt, sondern als einen Brief an einen Menschen, für den ich mich interessiere und der sich für mich interessieren soll.

Wohin dieser Brief nun führt, ist in jedem Fall sehr abhängig davon, an wen bzw. an welches Unternehmen er geht und um welche Art der Tätigkeit es sich handelt. Ein ausgeprägtes Gefühl für Sprache, unter Berücksichtigung des Adressaten oder der Adressatin, ist dabei sicher hilfreich. Finde etwas über den Menschen heraus, der diesen Brief lesen soll, Google ist dein Freund.

»Kreative Stellen« waren für mich stets ein Impuls, mich deutlich über den Konservativismus hinwegzusetzen.
 

Jusehr

Sehr aktives Mitglied
Solange man den Sinn einer Bewerbung nicht aus den Augen verliert, hätte ich mich Abweichungen vom Mainstream keine Probleme.

Selbst angeklebte VogelFedern an die Mappe wären OK, wenn man die Stelle erhielte, oder ;)?

Trotzdem wäre ich mit solchen "Abweichungen" vorsichtig.

Was der Bewerber originell findet, nervt womöglich den Personaler. Dann geht der Schuss nach hinten los.

Solche Abweichungen sollten meines Erachtens also gut begründet sein.

Ansonsten glaube ich auch, dass jemand, der 30 Bewerbungen durchlesen muss, schon froh sein kann, wenn etwas Abwechslung geschieht. Die traditionelle Bewerbung mit ihren Textbausteinen hat schon was nerviges. Man meint schnell zu erkennen, wenn sich ein Bewerber lustlos dieser amtlich wirkenden Worthülsen bedient. Vor allem in Zeiten, wo viele (Deutsche) ihrer eigenen Sprache nicht mehr so mächtig sind ;).
 

Yannick

Sehr aktives Mitglied
Hallo,

auf meine letzte Stellenausschreibung erhielt ich knapp 200 Bewerbungen...

Die Chancen einer 08/15-Bewerbung mit Textbausteinen aus dem Bewerbertraining der Arbeitsagentur stehen eher schlecht. Viele Bewerbung werden nur geschrieben, weil man seine Aktivitäten der Job-Agentur nachweisen muss. Wenn dieser Eindruck entsteht, gibt's eine freundliche Absage und man beschäftigt sich mit den übrigen Bewerbungen.

Dort suche ich klare Aussagen zur Person des Bewerbers (ich bin, ich kann, ich möchte, ...) Die Form der Bewerbung sollte dem entsprechen, was man im jeweiligen Tätigkeitsbereich erwarten darf. Vertriebler, Sektetärinnen, Berater, usw. sollten schon von der DIN 5008 gehört haben. Aber auch Bewerbungen für den handwerklichen Bereich, Lager, Fahrer, Kasse sollten ansprechend gestaltet sein und es ist kein Fehler, zumindest die Rechtschreibprüfung der Textverarbeitung mal drüber laufen zu lassen.

Wer die deutsche Sprache nicht bereits als Kind gelernt hat, darf - und sollte - das gerne mitteilen. (Neben meiner Muttersprache (...) spreche ich fließend Englisch, ...)

Wichtig ist in jedem Falle, dass die Bewerbung den Eindruck vermittelt, Du bist genau die/der Richtige für diesen Aufgabenbereich. Schaue Dir die Firma dazu genau an und recherchiere diese und ähnliche Stellen im Netz.

Viel Erfolg
 
G

Gelöscht 71014

Gast
Floskeln sind meiner Meinung nach nur gut, wenn man eine Absage möchte.

Das, was man in der Schule lernt stellt ja idR nur eine Bewerbung auf ein Ausbildungsverhältnis dar - eine Lebensphase, in den man kaum etwas vorweisen kann, was einen von anderen unterscheidet.

Sobald man Berufserfahrung hat, gilt es, herauszustechen. Im besten Fall mit Qualifizierungen. Sollte das nicht so sein, kann man seine Fähigkeiten herausstellen.
Weniger Bewerbungen schreiben, dafür jede eine Tick individuell ist erfolgsversprechender als 50 Stück mit dem Copy & Paste Text.
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
"Hiermit bewerbe ich mich auf .... "

wird noch noch negativ getoppt mit vermeintlich originellen Umformulierungen aller

"Ihre Ausschreibung XY hat mein Interesse geweckt ...."

:D

Ich persönlich bin ein Fan von innovativen Bewerbungen, aber
1) es muss auf den jeweiligen Arbeitgeber passen
2) auf den Bewerber passen
3) es muss Sinn machen

Zb finde ich den einleitenden Satz
"Sie suchen einen erfahrenen Mitarbeiter, dem .... am Herzen liegt?"
vergleichsweise gut. Der Satz ist innovativ, er bringt Informationen rüber und weckt Interesse. Wichtig ist im Anschluss nur, dass man Behauptungen wie "Erfahrung" auch belegen kann.

Die meisten originellen Bewerbungen kranken daran, dass sie mit Gewalt originell sein wollen aber aber keine wirklichen Informationen rüber bringen. Ein Personaler will schnell und kompakt wissen mit wem er es zu tun hat. Er will nicht einschlafen mit Textbausteinen aus Bewerbungssoftware aber auch nicht mit einer Kette von Behauptungen wie toll, innovativ, kreativ und motiviert der Bewerber sei.

Im wesentlichen muss eine Bewerbung die fachliche und soziale Kompetenz erläutern und die Motivation begründen. Alle drei Punkte verdienen einen kurzen eigenen Absatz. Soziale Kompetenzen kann man mit Führungserfahrungen oder privaten Einsatz in Vereinen belegen. Fachliche natürlich durch Lehrgänge und praktische Erfahrungen. Und die Motivation (die meist gar nicht erwähnt wird) sollte ein persönliches Interesse an der Arbeit darstellen.
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöscht 77808

Gast
Eigentlich kann man bei einer Bewerbung nichts verlieren, denn die Stelle, auf die man gerne möchte, hat man ja noch nicht.

Yannik hat oben ja schon mal etwas dazu geschrieben.

Nun diskutiere ich - vollkommen ahnungslos-:

Was würde denn passieren, wenn man zuerst

>nachschaut, wo / ob jemand gebraucht wird
>sich den Namen des Entscheiders geben lässt
> diesen anruft um zu erfahren, ob man eine Bewerbung absenden darf und damit eine Chance hätte
>wen ja, ein persönliches Anschreiben zu Händen Herr/Frau divers verfasst.
Das ganze zunächst(!) im Bereich der Auswahl der Firmen, bei denen man sich "vorstellen könnte, notfalls anzufangen".

Alternativ schreibt man solche Firmen an, um zu erfahren, ob es Sinn machen würde, mit den Qualifikationen a ) b) c) eine formvollendete Bewerbung einzusenden.
Entweder bekommt man eine Antwort, da der Sachbearbeiter neugierig geworden ist oder man bekommt keine und kann sich die Bewerbung auch gleich sparen.
 
G

Gelöscht 86383

Gast
Einige große Arbeitgeber verzichten inzwischen auf das Anschreiben. In den Nuller Jahren musste ich viele Bewerbungen schreiben. Während es noch interessant war, sich über das Unternehmen schlau zu machen, kam mir das Formulieren eines Anschreibens immer wie Beschäftigungstherapie vor. Dabei formuliere ich eigentlich ganz gerne mal einen Text. ;) Müsste ich mich heute noch bewerben, ich wäre froh, mich damit nicht mehr befassen zu müssen.

Aber der Verzicht auf das Anschreiben ist noch selten, und dürfte auch lediglich Arbeitgeber betreffen, die ausschließlich eine Online-Bewerbung zulassen.
Also erst dann auf das Anschreiben verzichten, wenn das auch explizit gewünscht ist.
 

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
M Meine Arbeitszeiten sollen geändert werden Beruf 33
S Will man mich loswerden? Besser Bewerbungen schreiben? Beruf 0

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben